One Piece Film Red: Ein einzigartiges Anime-Abenteuer mit Ruffy & Co. - Filmkritik

In gut zwei Wochen startet mit "One Piece Film: Red" das neueste Anime-Abenteuer der Strohhut-Piratenbande in den deutschen Kinos. Damit erwartet euch definitiv ein einzigartiger Ableger des erfolgreichen Franchise.

One Piece Film Red: Ein einzigartiges Anime-Abenteuer mit Ruffy & Co. – Filmkritik
"One Piece Film: Red" startet am 13. Oktober 2022 in den deutschen Kinos.

Am 13. Oktober startet das Piraten-Abenteuer „One Piece Film: Red“ im Rahmen der Crunchyroll Anime Nights auch in den deutschen Kinos. Wir durften uns den Film bereits vorab ansehen und verraten euch, warum euch diesmal ein einzigartiges Erlebnis mit Ruffy, Zorro & Co. erwartet und weshalb es sich lohnt, dieses auf der großen Leinwand anzusehen.

Die Strohhüte besuchen ein besonderes Konzert

Diesmal befinden sich Ruffy und seine Crew auf Elegia, der Insel der Musik. Dort will die gefeierte Sängerin Uta ihr erstes großes Livekonzert geben – ein Ereignis, das sich unsere Piratentruppe natürlich nicht entgehen lassen kann. Sehr zur Überraschung seiner Freunde stellt sich heraus, dass unser Protagonist die Diva kennt. Mehr noch: Sie haben eine gemeinsame Vergangenheit, denn Uta ist tatsächlich die Tochter des Roten Shanks!

Eine Enthüllung, die natürlich Begehrlichkeiten weckt, weshalb verschiedene Piraten die junge Frau entführen wollen. Das erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht, denn mit ihren Teufelskräften kann sie die Bösewichte schnell außer Gefecht setzen. Unbeirrt will sie ihr Konzert anschließend fortsetzen, doch nach einem Streit nehmen die Ereignisse eine unerwartete wie gleichermaßen schreckliche Wendung.

Mehr möchten wir euch an dieser Stelle nicht zur Geschichte von „One Piece Film: Red“ verraten, doch diese wird in ihren 115 Minuten Laufzeit gut erzählt, auch wenn es im Mittelteil einen kleinen Durchhänger gibt. Nach einem flotten Auftakt muss nach dem zuvor angedeuteten Twist einiges erklärt werden, was das Erzähltempo etwas verlangsamt. Dafür erfahren wir hier auch mehr über Uta, die eigentlich Hauptfigur des Anime-Abendfüllers.

Es gibt keine Gleichheit in dieser Welt

Allein aufgrund ihrer Verbindung zu Shanks und seinen Rothaar-Piraten ist Uta bereits ein enorm spannender Charakter, immerhin erfahren wir dank ihr endlich mehr über einen der Vier Piratenkaiser. Obwohl das von Eiichiro Oda geschaffene Shōnen-Epos bereits seit über 25 Jahren läuft und Shanks darin eine enorm wichtige Rolle spielt, ist die Anzahl seiner Auftritte bisher recht übersichtlich. Dass wir nun sogar Informationen über ihn erhalten, die ursprünglich einmal für die Manga-Reihe vorgesehen waren, ist ein weiterer Pluspunkt, über den sich insbesondere langjährige Fans freuen werden.

Tatsächlich macht „One Piece Film: Red“ seine Sache sehr gut, Uta glaubhaft als Mitglied der berüchtigten Bande zu etablieren – mehr noch: Sie ist Dreh- und Angelpunkt des Films. Die herausragende Sängerin wird von einer interessanten Motivation angetrieben, denn sie möchte eine bessere Welt erschaffen. Wie Ruffy geht es ihr um Freiheit. Sie möchte den Menschen mit ihren Liedern ein sorgenfreies Leben schenken. Ein Leben ohne Leid, Tod und Trauer. Dank ihrer Teufelskräfte könnte sie diesen Traum auch für Millionen Menschen wahr werden lassen.

Des Weiteren wirft Utas Traum eine durchaus interessante Frage auf, denn wie viel sind die Menschen tatsächlich bereit, für ein solches Paradies zu opfern? Was ist wichtiger: Freiheit und Selbstbestimmung oder ein Leben ohne Hunger, Krankheit und Elend? Es gibt sicherlich andere Anime, die sich dieser Frage sehr viel umfassender widmen, dennoch ist ein durchaus spannendes wie tiefgründiges Thema, das hervorragend zu den Leitmotiven des Piraten-Epos passt.

Die Aussage in den Trailern, Uta könne mit ihrer Stimme die Welt verändern, ist somit keineswegs eine hohle Phrase. Eine essentielle Rolle hierbei spielen ihre Lieder, die sie im Laufe des Anime-Films anstimmt. Die Songs lassen sich gewissermaßen mit einer Zwiebel vergleichen, denn mit jedem neuen Lied wird eine weitere Schicht abgetragen und wir erhalten einen tieferen Einblick in das Gefühlsleben der Diva. Zudem enthüllt jeder Song gleichsam mehr über Utas Motivation und rückt ihr Handeln in ein neues Licht. Mehr als in jedem der vorherigen Anime-Film der Reihe erhalten wir somit einen tiefschürfenden Einblick in die Gefühlswelt einer neuen Figur.

Ihre Stimme kann die Welt verändern

Dieser Fokus auf die Musik ist einzigartig in der bisherigen Historie des „One Piece“-Franchise und das verantwortliche Animationsstudio Toei Animation („Dragon Ball Super“) ging hier keinerlei Kompromisse ein. Jeder von Utas Songs wurde von einem anderen Komponisten beigesteuert und jeder zählt zu einem anderen Genre. Bekommen wir zunächst mit dem Titelsong „New Genesis“ noch J-Pop zu hören, wechseln spätere Lieder in den Hard Rock- und R&B-Bereich.

Performt werden die Musikstücke vom aufstrebenden japanischen Popstar Ado, die sich als Uta wirklich die Seele aus dem Leib singt und eine beeindruckende Bandbreite offenbart. Sowohl die gefühlvolleren als auch die harten Passagen singt sie mit einer ansteckenden Energie. Somit kann sie Uta glaubhaft als legendäre Sängerin des Piraten-Universums zum Leben erweckt.

Auch in der von uns gesehenen deutschen Version des Films hört ihr die weltweit überaus erfolgreichen Lieder übrigens im japanischen Original. Angesichts von Ados energiegeladener wie gleichermaßen berührender Performance ist dies eine nachvollziehbare Entscheidung.

Ähnlich abwechslungsreich wie die Songs ist ihre Inszenierung. Jedes Lied, das Uta aufführt, wird mit einer ganz eigenen dynamischen Choreographie zum Leben erweckt. Sie wirken wie kleine Musikvideos innerhalb des Films, die stets organisch in den Handlungsverlauf eingewoben sind. Einzig einige CGI-Elemente stören den ansonsten überaus stimmigen Look. Da die Songs so wunderbar gelungen sind, fällt der Soundtrack des neuesten Anime-Abenteuers der Strohhüte etwas ab und geht im direkten Vergleich fast unter.

Visuell haben wir indes nichts an „One Piece Film: Red“ auszusetzen. Wie bereits die jüngeren Kinofilme des Franchise bewegt sich auch dieser auf einem durchgehend hohen Niveau und überzeugt mit jederzeit geschmeidigen Animationen. Neben Utas Gesangseinlagen stechen wie gewohnt insbesondere die Actionszenen mit ihrer wuchtigen Inszenierung hervor, auch wenn sie zumeist nicht ganz so überwältigend anzuschauen sind wie etwa der aktuell in der Anime-Serie tobende Kampf zwischen Ruffy und Piratenkaiser Kaido.

Dafür bietet das Finale des Films Bilder, die es so noch in keinem Ableger des Franchise zu sehen gab und die mit alptraumhaften Designs auftrumpfen, die direkt der düsteren Magical Girl-Serie „Puella Magi Madoka Magica“ entsprungen sein könnten. Der finale Schlagabtausch des Abenteuers kann außerdem nicht nur mit einem bildgewaltigen Showdown überzeugen, sondern auch mit überraschend ergreifenden Momenten, die die Einsätze wunderbar unterstreichen.

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Ein einzigartiger One Piece-Film

Kurzum erwartet euch mit „One Piece Film: Red“ definitiv ein einzigartiger Ableger des langlebigen Franchise, der in vielerlei Hinsicht heraussticht und sich so gekonnt von seinen Vorgängern abhebt. Mit Uta eine Sängerin in den Fokus zu rücken, mag auf den ersten Blick seltsam anmuten, doch die Rechnung geht auf.

Einmal, weil Regisseur Gorō Taniguchi („Code Geass: Lelouch of the Rebellion“) bei Shanks‘ Tochter emotional tief gräbt, was durch Ados kraftvolle Perfomance nur noch intensiviert wird und noch lange nachwirkt. Andererseits, da die Stärken der Reihe, die tollen Charakterinteraktionen, das Abenteuerfeeling sowie eine Prise Comedy, nicht verloren gehen.

Abgerundet wird das in der deutschen Version durch eine gewohnt hochkarätige Synchronisation. Sämtliche Synchronsprecher sind einmal mehr mit Herzblut bei der Sache und hauchen Ruffy & Co. hervorragend Leben ein. Falls ihr eine Schwäche für hochwertige Fantasy-Anime haben oder bereits ein großer Fan der Strohhut-Bande sein solltet, werdet ihr mit diesem Film sicherlich auf eure Kosten kommen. Es lohnt sich.

„One Piece Film: Red“ läuft ab dem 13. Oktober 2022 in den deutschen Kinos.

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