God of War Ragnarök: Spieletester muss sich für durchwachsene Wertung rechtfertigen

Selten war sich die Presse so einig, wie es bei „God of War Ragnarök“ der Fall ist. Nahezu alle eingereichten Testwertungen auf OpenCritic sind dem positiven Bereich zuzuordnen.

Lediglich eine Rezension weicht deutlich von der Masse ab: IGN Korea entschied sich für lediglich sechs von zehn Punkten. Geschrieben wurde der Testbericht von Bae Sang Hyun, einem Gastkritiker, der ansonsten als Indie-Entwickler und Filmregisseur tätig ist.

Seine Begründung liest sich folgendermaßen: „Dem Kerndesign des Spiels fehlte es im Vergleich zum Vorgänger an Innovation und auch die Geschichte litt unter mangelnder Kreativität. Während das Spielerlebnis beim letzten Mal gut koordiniert und ganzheitlich war, schien in diesem Ragnarok alles eine Reihe seelenlos aneinandergereihter Module zu sein. Wenn es das Ziel der Entwickler gewesen wäre, die Erfahrung des vorherigen Erfolges sicher abzuliefern, dann hätte es andere Möglichkeiten gegeben, dies auf eine bessere, frische Art und Weise zu tun.

Sang Hyun kam zu dem Fazit, dass es sich beim Nachfolger nicht um eine „neue Darstellung“ handelt. Vielmehr fühle er sich an wie ein „DLC des vorherigen Titels“.

Morddrohung erhalten

Für viele PlayStation-Fans eine Majestätsbeleidigung: Der umstrittene Test zog zahlreiche negative Reaktionen nach sich. Zum Beispiel bezeichnete ein Nutzer IGN Korea „als Feind der PlayStation“, während ein anderer meint: „Asiaten beherrschen keine Hardcore-Spiele, nur Hentai- und Nerd-Zeug.“ Ein weiterer User ging noch weiter und schrieb Sang Hyun eine beleidigende Nachricht, die sogar eine Morddrohung enthält.

And please don't do this. It's so heartbreaking. I can't do anything else. I ask you politely, please, just enjoy your game. pic.twitter.com/zsjECeCscj

— Bae Sang Hyun (@innobaetion) November 6, 2022

Der Tester sah sich letztendlich gezwungen, ein ausführliches Statement wegen seiner mittelmäßigen Bewertung abzugeben. Zu lesen ist es unter einem Youtube-Video, das über die negativen Reaktionen auf seinen Test berichtete. Mittels eines Twitter-Beitrags machte Sang Hyun darauf aufmerksam:

I just commented on a YouTube video about the GoW Ragnarok review I wrote for IGN Korea. I hope it will help you understand my opinion and position. And, I sincerely hope everyone can spend November 9 as their best day of this year.https://t.co/uXBwoktov6#GodofWarRagnarok pic.twitter.com/K9COIWHGwG

— Bae Sang Hyun (@innobaetion) November 5, 2022

Unter anderem schreibt er dort: „Nur weil ich eine Rezension aus einer anderen Perspektive schreibe, ändert das nichts an eurem Spielerlebnis.“

Dass Sang Hyun ein Indie-Entwickler ist, hat laut eigener Aussage eine Rolle gespielt. Bei Produktionen dieser Art seien Tugenden wie Kreativität und Innovation besonders wichtig. Genau das scheint er bei „God of War Ragnarök“ vermisst zu haben. Grundsätzlich sei er zwar an AAA-Spielen interessiert, doch das neue Kratos-Abenteuer habe ihm schlichtweg nicht gefallen.

Weitere Meldungen zu „God of War Ragnarök“:

• Bugfixes und mehr – Der Changelog zum Day-One-Update 1.03
• Über 70 Zugänglichkeitsfunktionen sind enthalten
• Test: Das epische Finale der nordischen Saga?

Selbst wenn die Rezension des Koreaners noch so negativ ausgefallen wäre, sind Beleidigungen und Ähnliches nicht zu tolerieren. Kein Testbericht der Welt ist zu 100 Prozent objektiv und spiegelt in gewisser Weise die Sicht der Person dahinter wider.

Weitere Meldungen zu God of War: Ragnarok.

Diese News im PlayStation Forum diskutieren