Activision Blizzard: FTC-Klage soll Kauf durch Microsoft verhindern (Update)

Neben den Herausforderungen, die Microsoft mit der geplanten Übernahme von Activision Blizzard in Großbritannien und in der EU hat, könnte das Unternehmen bald auch in den USA Probleme bekommen. Den Quellen von Politico zufolge möchte die US Federal Trade Commission eine Klage gegen den Deal einreichen.

Activision Blizzard: FTC-Klage soll Kauf durch Microsoft verhindern (Update)

Die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft bekommt offenbar einen weiteren Dämpfer: Einem unbestätigten Bericht von Politico zufolge strebt die FTC (Federal Trade Commission) in den USA eine Kartellklage gegen Microsoft an, um den Deal zu verhindern.

Der Bericht beruft sich auf drei anonyme Personen, „die mit der Angelegenheit vertraut sind“. Allerdings sei die Einreichung der Klage noch nicht sicher, da es einige Schritte gibt, die zunächst erledigt werden müssen. Doch es heißt, dass ein Großteil der „schweren Arbeit“ abgeschlossen ist, sodass die Ankündigung einer Klage bald erfolgen könnte, möglicherweise im nächsten Monat.

Ähnlich wie bei den Untersuchungen der Europäischen Kommission und der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde befürchtet die FTC, dass Microsoft durch die Übernahme von Activision Blizzard einen unfairen Vorteil auf dem Spielemarkt erlangen könnte. Eine offizielle Stellungnahme zum aktuellen Bericht gibt es von der FTC nicht.

Stellungnahme von Microsoft

Der Microsoft-Sprecher David Cuddy hingegen gab gegenüber Politico folgende Erklärung ab. „Microsoft ist bereit, auf die Bedenken der Regulierungsbehörden, einschließlich der FTC, und von Sony einzugehen, um sicherzustellen, dass das Geschäft mit Vertrauen abgeschlossen wird.“

Sollte es tatsächlich zu einer Klage kommen, wäre der Abschluss der geplanten Übernahme noch einmal fraglicher als in den vergangenen Wochen. Auch andere Regulierungsbehörden schauen sich die Pläne von Microsoft genauer an und sind eher dazu geneigt, ihre Prüfung zu intensivieren.

Immerhin könnte Microsoft mit „Call of Duty“, „Candy Crush“, „Overwatch“, „World of Warcraft“ und den zuvor übernommenen Marken und Studios unter den Konsolenherstellern in eine dominierende Position geraten. Auch der PlayStation-Chef Jim Ryan warnte kürzlich davor, dass Microsoft „ein Tech-Gigant mit einer langen Geschichte der Dominanz von Industrien“ sei.

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Microsofts David Cuddy sieht die Sache naturgemäß anders: „Wir werden auch nach dem Abschluss des Deals noch hinter Sony und Tencent auf dem Markt sein. Und zusammen werden Activision und Xbox den Spielern und Entwicklern zugute kommen und die Branche wettbewerbsfähiger machen.“

Eine Klage wäre der bisher größte Schritt der FTC unter der Vorsitzenden Lina Khan mit dem Hintergrund, die Macht der weltgrößten Technologieunternehmen zu zügeln

Sony will Microsofts wahre Strategie erkannt haben

Sony behauptete in einem Schreiben an die britische Aufsichtsbehörde CMA kürzlich, dass Microsofts „wahre Strategie“ darin besteht, die PlayStation in Bezug auf Shooter aus dem Rennen zu nehmen und Sony eher mit Nintendo gleichzustellen.

Microsoft wiederum argumentierte damit, dass der Verzicht auf „Call of Duty“ in Anbetracht der „kultigen“ und „qualitativ besseren“ Exklusivtitel, die auf der PlayStation im Vergleich zur Xbox erhältlich sind, keinen großen Verlust darstellen würde.

Dem widersprach Sony und betonte, dass Microsoft nach der Transaktion die Inhalte von Activision kontrollieren würde, „die auf der PlayStation für mehr Nutzerinteresse sorgen als SIEs beste First-Party-Titel zusammengenommen.“


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Es ist davon auszugehen, dass der Schlagabtausch zwischen den beteiligten Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten fortgesetzt wird. Auch die Anleger werden pessimistischer. In den vergangenen Wochen sank der Aktienkurs von Activision Blizzard erheblich.

Update: Laut Daniel Ahmad, einem Senior-Analysten von Niko Partners, geht es im Rahmen der vermeintlichen Klage der FTC nicht darum, die Übernahme an sich zu verhindern. Wahrscheinlicher sei, dass die FTC Microsoft zu diversen Zugeständnisse zwingen könnte.

„Dies bedeutet nicht, dass der Deal blockiert würde. Es muss ein ganzer Prozess durchlaufen werden, bevor das zu einem ‚wahrscheinlichen‘ Ergebnis werden würde. Was wahrscheinlicher ist, ist, dass die FTC Microsoft auffordert, Zugeständnisse zu machen (was sie wahrscheinlich tun werden), um grünes Licht zu erhalten“, so Ahmad.

Denkbar wäre, dass sich die Wettbewerbshüter auch dieses Mal auf die erfolgreiche und in den vergangenen Wochen hitzig diskutierte „Call of Duty“-Reihe eingeschossen haben.

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