Xbox Game Pass & PS Plus: Abo-Dienste laut Finji "so großartig wie beängstigend"

Im Interview mit GamesIndustry.biz sprachen die Indie-Entwickler von Finji über die Vor- und Nachteile von Abo-Diensten wie PlayStation Plus oder dem Xbox Game Pass. Sorgen macht sich die Verantwortlichen demnach vor allem um kleinere Indie-Studios.

Xbox Game Pass & PS Plus: Abo-Dienste laut Finji „so großartig wie beängstigend“
"Tunic" wurde als Day-One-Launch im Xbox Game Pass veröffentlicht.

In der Vergangenheit hoben kleinere Indie-Studios Abo-Angebote wie PlayStation Plus oder den Xbox Game Pass gerne einmal lobend hervor. Vor allem die Tatsache, dass Sony Interactive Entertainment beziehungsweise Microsoft einen Großteil der Entwicklungs- und Marketing-Kosten übernahmen, wenn ein Indie-Titel vom ersten Tag weg über den jeweiligen Abo-Dienst angeboten wurde, war ein gerne genannter Faktor.

Etwas kritischer stehen dem Ganzen die „Tunic“- und „Night in the Woods“-Macher von Finji gegenüber. Auch wenn diese bei „Tunic“ auf einen Day-One-Launch im Xbox Game Pass setzten, vertritt das Studio laut CEO Bekah Saltsman den Standpunkt, dass die aktuelle Entwicklung der Abo-Dienste vor allem für kleine und mittlere Indie-Studios ein zweischneidiges Schwert ist.

Denn auch wenn Indie-Studios aktuell noch von entsprechenden Deals profitieren, könnten Angebote wie PlayStation Plus oder der Xbox Game Pass durch die aktuellen Studiokäufe von Sony Interactive Entertainment und Microsoft irgendwann eine Größe erreichen, die Indie-Titel in den jeweiligen Abos überflüssig macht.

Abo-Angebote für Indies auf lange Sicht nicht tragbar?

Wie Saltsman ausführte, bereitet ihr vor allem die Entwicklung der letzten zwei Jahre Sorgen, da viele führende Hersteller immer mehr auf Abo-Angebote setzen. Angesichts der kontinuierlich steigenden Entwicklungskosten stehen mittlere bis große Indie-Studios auf lange Sicht jedoch vor der Frage, ob die Einnahmen aus Abo-Diensten ausreichen, um die entgangenen klassischen Verkäufe zu kompensieren und die Kosten der Entwicklung zu tragen.

„Denn wenn wir eine kaufende Population in eine Abonnementpopulation umwandeln, bedeutet das, dass wir uns auf die Gebühren und Buyouts von Abos verlassen müssen. Und im Allgemeinen zahlen sich Abonnement-Buyouts bei vielen Jahren der Entwicklung nicht aus. Es sei denn, ihr Team ist sehr klein“, so Saltsman weiter.


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Ablehnend steht Saltsman Diensten wie dem Xbox Game Pass oder PlayStation Plus laut eigenen Angaben zwar nicht gegenüber, möchte jedoch darauf hinweisen, dass sich die Angebote in zwei unterschiedliche Richtungen entwickeln könnten. Während Entwickler aktuell noch von passenden Deals mit den Anbietern profitieren, könnten die stetig wachsenden Software-Bibliotheken irgendwann dazu führen, dass Indies nicht mehr oder kaum noch berücksichtigt werden.

„Am meisten Sorgen mache ich mir um die kleinen Indie-Teams, die vielleicht nicht so früh als Entwickler Fuß gefasst haben, dass sie möglicherweise nicht den Platz und das Geld haben, um mehr als ein Spiel zu machen“, so Saltsman abschließend.

Quelle: GamesIndustry.biz

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