Like A Dragon Ishin: Vorschau - Düstere Story zwischen Hühnerrennen und Bordell

2023 ist es soweit: “Like A Dragon: Ishin!” erscheint als eine Art Re-Release mit überholter Grafik und neuen Charakteren. Wir haben das Action-Adventure kürzlich für drei Stunden angespielt und verraten euch, was das bizarrste Minispiel ist.

Like A Dragon Ishin: Vorschau – Düstere Story zwischen Hühnerrennen und Bordell

Alten “Yakuza”-Hasen und Genre-Liebhabern wird der Name “Like A Dragon: Ishin!” möglicherweise bekannt vorkommen. Das kann zwei Gründe haben: Entweder, ihr habt das 2020 erschienene “Yakuza 7: Like a Dragon“ gespielt und euch dort im rundenbasierten RPG-Kampfsystem durch die Straßen geprügelt. Oder aber ihr kennt möglicherweise das Original aus dem Jahr 2014, das leider nie im Westen erschien. Beides sind gute Voraussetzungen, um mit „Like A Dragon: Ishin!” Spaß zu haben.

Mit falschem Namen unter Samurai

Das Action-RPG “Like A Dragon: Ishin“! spielt im Jahr 1867 der Bakumatsu-Ära in Japan. Obwohl das Land der aufgehenden Sonne in Film und Fernsehen gerne romantisiert dargestellt wird, geht es dort auch sehr rau zu. Zur damaligen Zeit steckte das Land voller Probleme und politischer Unruhen. Ihr übernehmt im Spiel die Rolle des Schwertkämpfers Sakamoto Ryoma, der das rückständige Land reformieren will und kläglich scheitert.

Gebeutelt vom Leben und durch einen Schicksalsschlag auf der Flucht, nimmt der Kämpfer den Namen Saito Hajime an und sucht nach Rache, um seine Ehre zu retten. Dabei stößt er auf eine Samurai-Kampftruppe der alten Edo-Zeit, der er sich anschließt, um seinem Ziel näherzukommen. An dieser Stelle startete unsere Demoversion, bei der wir eine Prüfung der Shinsengumi Samuraigruppierung abschließen mussten.

Schnelles Kampfsystem mit vier Kampfstilen

Anders als in “Yakuza 7: Like a Dragon” bleibt “Ishin!” der “Yakuza”-Gameplay-Linie treu und setzt erneut auf ein freieres Kampfsystem. Das macht die Auseinandersetzungen mit Gegnern deutlich flexibler und lässt mehr Freiraum für unterschiedliche Kampfstrategien. Denn anstatt Skills auszuwählen und jede Runde auf die Reaktion der Gegner zu warten, ist hier blitzschnelles Handeln mit vier verschiedenen Kampfstilen gefragt.

Der Schwertkämpfer-Stil macht mächtige Hiebe mit dem Katana möglich, während der Revolverheld seinem Namen alle Ehre macht. Könnt ihr euch nicht entscheiden, ist der Freitänzer-Stil vielleicht etwas für euch. Diese Kampfhaltung ist besonders flink und lässt euch auf Schwert und Waffe zugreifen. Wer Freude an roher Gewalt hat und sich lieber auf die eigenen Fäuste verlässt, wählt den Straßenkämpfer-Stil und nutzt Gegenstände in der Umgebung als Waffen.

Während der Kämpfe dürft ihr jederzeit den Stil ändern. Ob der Freitänzer-Stil wirklich universell am besten geeignet ist, wird sich beim Spielen zeigen. Bisher scheint es die beste Option, so vereint sie sowohl den Revolverheld, als auch den Schwertkämpfer-Stil. Spielerisch wird es im Balancing sicher Unterschiede geben, die es noch herauszufinden gilt.

Fun Fact: Wusstet ihr, dass es zur damaligen Edo-Zeit tatsächlich Schusswaffen gab, die Samurai verwendet haben? In Filmen wird das oft nicht gezeigt, allerdings kamen Revolver und Co. durch die Portugiesen ins Land. Die Japaner haben die Griffe so verändert, dass sie wie ein kleines Messer aussehen und so unauffällig getragen werden können.

In den Kämpfen könnt ihr euch frei bewegen und so für den nötigen Abstand oder mehr Nähe sorgen. Es ist wichtig, alle Gegner im Auge zu behalten und im richtigen Moment zu blocken oder auszuweichen, um nicht selbst Energie zu verlieren. Doch keine Sorge: “Like A Dragon: Ishin!” ist ganz weit weg von einem Soulslike – außerdem fahrt ihr mit dem Freitänzerstil immer ganz gut, da er viel Spielraum für verschiedene Kampfstile lässt.

Habt ihr doch mal ein paar Schläge eingesteckt, könnt ihr euch jederzeit über das Menü mit Items heilen. Das ist leider ein wenig umständlich – wir hätten uns hier eine Schnelltaste gewünscht, um den Kampf nicht jedes Mal pausieren zu müssen. An solchen Kleinigkeiten merkt man, dass es sich eben nicht um ein von Grund auf neu erstelltes, sondern überholtes Spiel handelt.

Minispiele – das Herz der “Yakuza“-Games

Lore und Kampfsystem sind in jedem Spiel unglaublich wichtig, das wollen wir gar nicht bestreiten. Wir lehnen uns aber an dieser Stelle einfach mal ganz weit aus dem Fenster und behaupten, dass die gesamte “Yakuza”-Reihe ohne ihre Minispiele nicht so erfolgreich geworden wäre. Und das ist wirklich positiv gemeint, denn kaum ein anderes Franchise versteht die witzigen Nebenbeschäftigungen so gut wie die Entwickler dieser Spiele.

Überall in der Welt verteilt werdet ihr Würfelsymbole auf der Map entdecken, die auf ein Minispiel hinweisen. Sie sind ein prima Zeitvertreib und sorgen für mehr als nur einen Lacher vor dem Bildschirm. Karaoke und Tanzstunden sind da erst der Anfang: Wie wäre es mit einem Hühnerrennen, bei dem ihr auf den schnellsten Gockel wettet? Und wenn euer Leben als Samurai noch nicht anstrengend genug ist, könnt ihr auch im Udon-Laden aushelfen.

Für besondere Entspannung sorgt das Bordell, in dem ihr kleine Minispiele gegen die dortige Angestellte spielt, damit sie nach und nach mehr Kleidungsstücke verliert. Läuft es schlecht, steht ihr am Ende selbst nackt dar. Wir haben es in der Preview leider nicht geschafft, alle Minispiele zu gewinnen – das holen wir aber definitiv ab Release nach!

Nebengeschichten enthüllen den wahren Kern der Verrücktheit

Geschichten rund um Yakuza und Samurai sind meist im Kern recht düster, schließlich geht es um Ruhm und Ehre, Morde und politische Unruhen. Um das ganze ein wenig aufzulockern, könnt ihr ein paar Nebenmissionen angehen. Ihr stolpert regelrecht über die meisten von ihnen und werdet über kleine Zwischensequenzen in Mini-Quests gezogen. Hier enthüllt sich die schräge Seite des Franchises.


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Die Nebenquests sind abwechslungsreich gestaltet: Mal müsst ihr euer Können als guter Zuhörer beweisen, an anderer Stelle helft ihr einer verliebten Frau, um endlich einen Mann zu finden. Etwas wilder wird es im Badehaus, wenn euch die Kleidung geklaut wird und ihr splitterfasernackt erst die Banditen verfolgt und dann selbst zum Verfolgten werdet, wenn die Gesetzeshüter hinter euch her sind.

Die bizarren Geschichten führen oft an ganz neue Orte und beschenken euch mit Items oder sogar Aktivitäten, die vorher gesperrt waren. Es lohnt sich also immer, den Menschen bei ihren kleinen Problemen zu helfen.

 

Einschätzung: gut

“Like A Dragon: Ishin!” reiht sich nahtlos in die “Yakuza”-Reihe der coolen Action-Adventures mit bizarren Geschichten und Minispielen ein. Wenn euch “Like A Dragon” oder eines der anderen “Yakuza”-Games gut gefallen hat, solltet ihr hier unbedingt auch reinschauen.

Grafisch hat sich seit dem ersten Release im Jahr 2014 einiges getan. Hier und da sind Bewegungen nicht auf AAA-Niveau und manche Ecken sehen ein bisschen antik aus. Gleichzeitig passt das aber irgendwie ins alte Japan und vermittelt nur selten das Gefühl, dass “Ishin!” im Kern schon älter ist. Wenn ihr optisch kein Remake wie “Final Fantasy VII” erwartet, euch aber trotzdem auf gute Grafik freut, dann dürfte das die meisten Fans zufriedenstellen.

Kleiner Minuspunkt: Wir würden gern die vielen leckeren Gerichte sehen, die der Protagonist verspeist. Leider dreht er uns beim Essen permanent den Rücken zu, sodass wir diese optischen Highlights leider verpassen. Generell ist auffällig, dass so manches Detail lieber versteckt wird, als es neu auszumodellieren oder überhaupt zu integrieren.

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