The Legend of Heroes Northern War: Politisches Drama mit Potential - Ersteindruck

Wir haben uns die ersten drei Episoden der Videospiel-Adaption "The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – Northern War" angesehen und verraten euch in unserem Ersteindruck, ob sich ein Blick in die Anime-Serie lohnt.

The Legend of Heroes Northern War: Politisches Drama mit Potential – Ersteindruck
"The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – Northern War" ist bei Crunchyroll verfügbar.

Vor wenigen Wochen starteten gleich drei Videospiel-Verfilmungen, von denen mit „The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – Northern War“ eine gerne untergeht. Wir haben uns die ersten drei Episoden der Anime-Serie bei Crunchyroll angeschaut und verraten euch, warum diese durchaus Potential hat, es für Neulinge jedoch womöglich auch eine gewisse Hürde gibt.

Ein neues Team auf gefährlicher Mission

Im Mittelpunkt der Story steht die junge Kriegerin Lavian Winslet, die sich freiwillig der Militäreinheit Northern Jaegers anschließt. Dafür hat sie vor allem sehr persönliche Gründe, denn sie möchte nicht nur ihre Heimat verteidigen, sondern in erster Linie den Namen ihrer Familie nach einem Ereignis in der Vergangenheit wieder reinwaschen.

Gemeinsam mit ihren Kameraden Iseria, Marty und Talion wird Lavian bereits nach kurzer Zeit mit einer gefährlichen Spezialmission vertraut. Dieser überaus heikle Auftrag soll der Truppe, die erst noch langsam zueinanderfinden muss, alles abverlangen. Im Hintergrund schwelt zudem eine größere Gefahr immer weiter an.

Insbesondere die 1. Episode verwendet viel Zeit darauf, uns die Welt und Hintergrundgeschichte von „The Legend of Heroes: Northern War“ näherzubringen. Statt bildgewaltiger Action stehen eher Dialoge und politische Entwicklungen im Fokus. Ähnlich packend wie etwa in einem „NieR: Automata Ver1.1a“ ist dies nicht inszeniert. Darüber hinaus wird hier bereits eine Hürde für all jene Zuschauer ersichtlich, die mit dem Videospiel-Original nicht vertraut sind.

Keine einsteigerfreundliche Exposition

Die Exposition ist natürlich durchaus wichtig für das World-Building der Anime-Serie, allerdings ist sie nicht sonderlich spannend anzusehen. Des Weiteren werden hier viele Namen und Begriffe eingeworfen, die Fans der „The Legend of Heroes“-Games sicherlich kennen dürften, Neulinge hingegen eher mit dem einen oder anderen Fragezeichen zurücklassen dürften.

Zwar erzählt „Northern War“ keine aus den Games bekannte Geschichte 1:1 nach, sondern rückt mit Lavian eine neue komplett neue Hauptfigur ins Rampenlicht, die uns eine entsprechend frische Perspektive eröffnet, allerdings ist all dies nicht so einsteigerfreundlich ausgefallen, wie der eine oder andere gehofft haben könnte. Während sich Fans über allerlei kleine Details freuen dürfen, werden Neulinge hier leider etwas im Regen stehen gelassen.

Apropos Lavian: Die junge Protagonistin ist als Hauptcharakter in den ersten beiden Episoden sind sonderlich aufregend. Es wird zwar ein Geschehnis in ihrer Vergangenheit angedeutet, das sie zum Beitritt in die Militäreinheit bewogen hat, doch davon abgesehen bleibt sie als Figur eher flach. In der 3. Folge der Anime-Serie, die eine überraschend losgelöste Stimmung hat, wird deutlich, dass sie mehr als eine stoische Kriegerin ist: Lavian ist eine junge Frau, die vom Militär ihrer Kindheit beraubt wurde, was ihr einige neue interessante wie gleichermaßen tragische Facetten verleiht.

Des Weiteren führen uns die ersten drei Episoden natürlich auch in die treibenden Motive der Anime-Serie ein, allen voran die Schrecken des Krieges. Denen gegenüber steht immer wieder leichtherziger Humor, insbesondere in Folge 3. Angesichts der ernsten Themen und der hohen Einsätze von Lavians Mission ist es ein durchaus angenehmer Kontrast, der bisher zumeist gut in die Show eingebunden ist.

Animationstechnisch ordentlich

Verantwortlich für die Videospiel-Adaption ist das traditionsreiche Studio Tatsunoko Production („Ping Pong the Animation“), die hier durchweg ordentliche Arbeit abliefern. Sowohl die Zeichnungen als auch die Animationen bewegen sich auf einem ansehnlichen Niveau. Ein ähnliches Feuerwerk wie in „NieR: Automata Ver1.1a“ oder hochwertige Bilder wie in der 2. Staffel von „Vinland Saga“ solltet ihr bei „Northern War“ allerdings nicht erwarten.

Insgesamt konnten uns die ersten drei Episoden von „The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – Northern War“ durchaus überzeugen. Lavian ist ein sympathischer Charakter, auch wenn wir, ebenso wie ihre Teamkameraden, zunächst etwas mit ihr warm werden mussten. Das politische Drama und der Fokus auf Dialoge, gerade in den ersten beiden Folgen, zeichnet das Bild eines interessanten Konfliktes, von dem wir gerne mehr sehen möchten.

Für Neulinge wird der Einstieg in die Anime-Serie allerdings nicht unbedingt leicht gemacht, denn vieles wird nur wenig erklärt. Wenn ihr gewillt seid, diese Hürde zu nehmen, lohnt sich hier dennoch ein Blick, nicht nur für Fans.

„The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel – Northern War“ ist bei Crunchyroll im Simulcast verfügbar. Jeden Freitag erscheint beim VoD-Anbieter um 15:30 Uhr eine neue Episode im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln.

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