In einem Interview mit Variety stellte sich Bobby Kotick, der CEO des US-Publishing-Giganten Activision Blizzard, diversen Fragen und blickte dabei auch auf die Vergangenheit des Unternehmens zurück.
Ein interessantes Detail zur Vergangenheit von Activision Blizzard beziehungsweise Activision, das Kotick enthüllte, ist die Tatsache, dass der Publisher zwischenzeitlich über den Kauf von Time Warner (heute: Warner Bros. Discovery) nachdachte.
Hier führt unsere Reise in das Jahr 2016, in dem das nordamerikanische Telekommunikationsunternehmen AT&T bekannt gab, Time Warner zum Preis von knapp 85 Milliarden US-Dollar aufkaufen zu wollen.
Zusammen mit der Übernahme der Schulden von Time Warner belief sich das Volumen der Fusion auf einen Wert von beeindruckenden 108,7 Milliarden US-Dollar. Ein Deal, der damals das US-amerikanische Justizministerium auf den Plan rief, das die Übernahme aufgrund kartellrechtlicher Bedenken blockieren wollte.
Gericht weist den Antrag des Justizministeriums ab
Wie Kotick ausführte, stand der Deal aufgrund des Vetos der Wettbewerbshüter selbst Anfang 2018 noch auf der Kippe. Dies wiederum führte laut dem CEO dazu, dass Activision seine finanziellen Reserven mobilisierte, um im Falle eines Scheiterns des Deals einzuspringen und selbst ein Übernahmeangebot für Time Warner abzugeben.
Mit der Entscheidung, den Antrag des US-Justizministeriums zurückzuweisen, machte das zuständige Gericht den Plänen von Activision und Kotick im Juni 2018 jedoch einen Strich durch die Rechnung. Am 14. Juni 2018 gaben AT&T und Time Warner bekannt, dass die Übernahme beziehungsweise Fusion erfolgreich vollzogen wurde.
Doch welche Ziele hätte Activision mit dem Kauf von Time Warner verfolgt? Kotick dazu: „Wir hätten ihre Marken genommen und sie in Spiele verwandelt. Sie hätten unser geistiges Eigentum genommen und es in Film und Fernsehen umgewandelt. Daraus wäre ein wirklich ungewöhnliches Unternehmen entstanden. Wir haben das gesamte Kapital aufgebracht und waren für den Fall bereit, dass AT&T den Deal nicht abschließen konnte.“
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In der Welt der Spiele machte Warner Bros. Discovery, der Nachfolger von Time Warner, zuletzt mit dem magischen Open-Word-Abenteuer „Hogwarts Legacy“ von sich reden, das mit mehr als 15 Millionen abgesetzten Einheiten zu den meistverkauften Spielen des Jahres 2023 gehört.
Quelle: Variety
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Kommentare
Acid187
01. Juni 2023 um 12:57 Uhr@PS_XBOX
Wenn MS erfolgreich ABK übernimmt dann ändert das definitiv dich Chancen für eine Übernahme und dann ändert es natürlich auch für Sony die Perspektive was Sinn macht und was kein Sinn macht.
Stand heute würde ich keine Freigabe ohne Auflagen sehen und dann müsste man sich fragen ob es das Wert ist.
Nach einem ABK Deal würde ich für GTA weiter Auflagen sehen, aber vielleicht ist die Kontrolle zu haben wichtiger.
Übrigens der Punkt den ich bei Bethesda und ABK als wichtiger als Exklusivität sehe. Kontrolle, Kontrolle das Produkt selbst nicht zu verlieren.
Acid187
01. Juni 2023 um 13:02 UhrWenn Comcast, Netflix, Amazon und Co. wirklich anfangen mitzuspielen, wird sie aktuell keiner davon abhalten Publisher zu kaufen und in 10 Jahren bekommst du es nur noch über ihr Abo oder ihre Cloud.
Deswegen finde ich es okay, wenn Sony und MS die Publisher mit Multiplattform Verpflichtungen unter sich aufteilen.
BaArEi
01. Juni 2023 um 13:05 Uhr@Hando und @Pitbull Monster
Der Unterschied zwischen Sony und Nintendo/MS liegt hier aber darin, dass du bei letztgenannten die Spiele auch jederzeit digital auserhalb des Konsolen-Stores kaufen kannst. Du kannst die Spiele auf Amazon und jedem beliebigen Key-Seller „digital“ kaufen und im jeweiligen Store einlösen. Das geht bei Sony nicht, weshalb der Kunde nur eine einzige Möglichkeit hat digitale Spiele zu kaufen. Ich fände es auch klasse, wenn Sony das auch zulassen würde. Habe für Xbox und Nintendo schon das eine oder andere Game so deutlich vergünstigt gekauft.
Darth_Banane567
01. Juni 2023 um 13:38 Uhr@ Acid187 ,,EA hat massig Lizenzmarken die man wahrscheinlich nicht exklusiv vertreiben darf.
T2 hat auch Lizenzmarken und GTA darf man wahrscheinlich nicht ohne Multiplattform Auflagen kaufen.
Ubisoft hat ein Qualitätsproblem, X Studios und 10k Mitarbeiter die man sich ans Bein nagelt.“ Es geht um macht. Selbst wenn die ganzen Ips weiterhin Multiplattform erscheinen kriegt Sony trotzdem das Geld.
Darth_Banane567
01. Juni 2023 um 13:40 Uhr@ Acid187,, Wenn Comcast, Netflix, Amazon und Co. wirklich anfangen mitzuspielen, wird sie aktuell keiner davon abhalten Publisher zu kaufen und in 10 Jahren bekommst du es nur noch über ihr Abo oder ihre Cloud“ Gerade wegen solchen Kandidaten sollte Sony endlich auch anfangen. Die japanischen Publisher sind quasi schon gesichert, deswegen sollte man einen westlichen Publisher sichern bevor man in Japan loslegt
Darth_Banane567
01. Juni 2023 um 13:40 Uhr@ BaArEi dafür kann man sich günstigere Psn Karten kaufen
Pitbull Monster
01. Juni 2023 um 13:55 Uhr@Acid187
Es geht um das Framing, den du hier betreibst. Dein Kommentar liest sich so, als ob Sonys Konsolen Dominanz schaden für uns Konsumenten würde. Ließt Man worum es wirklich geht, dann weiß man das es um Branchen übliche Verfahren geht.
Pitbull Monster
01. Juni 2023 um 14:03 Uhr@BaArEi
Man kann auch PSN Spiele Keys kaufen.
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BaArEi
01. Juni 2023 um 14:07 Uhr@Pitbull Monster
Danke für den Hinweis. Das war mir tatsächlich neu. Gibts die Möglichkeit schon lange?
OzeanSunny
01. Juni 2023 um 14:27 UhrDenken scheint nicht die Stärke zu sein von Bobby Kotick und dem Rest von Activision Blizzard.
Wollen Time Warner übernehmen und lassen sich dann lieber von Microsoft nehmen.
Lang und schmutzig.
Toller Karnevalsverein!
Jacksonaction
01. Juni 2023 um 15:28 UhrLaut Studien sind die Xbox fans auch nicht die hell sten.
SeniorRicketts
01. Juni 2023 um 20:44 UhrHahaha
Der Bobby
Wollte wohl einen Ersatz für die verlorene Marvel lizenz
Waltero_PES
02. Juni 2023 um 12:45 UhrAcid:
„Was ich bei Play3 aber nicht finde und das ist keine Sony Kritik sondern das Thema Informationen zur Kernplattform Playstation.“
Play3 hängt eben nicht ständig bei Twitter bekannten Microsoft Lobbyisten wie Florian Müller alias Fosspatents am Rockzipfel, um den Console War zu befeuern. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Anhörung, die den ersten Schritt für eine Sammelklage bildet und in diesem Fall die erste Hürde darstellt. Dabei geht es bspw. um die 30%, die Spieleanbieter Richtung PSN abdrücken müssen und um die Preise für digitale Spiele. Die 30% dürften durchaus marktüblich sein. Darüber muss man zum jetzigen Stand nicht unbedingt berichten. Kannst Du Deinem Freund ausrichten 😉