Die Erhaltung von Videospielen ist ein Thema, das in der Spielebranche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Disks haben eine eingeschränkte Lebensdauer. Und digitale Spiele sind in der Regel an die jeweiligen Distributionsdienste gebunden. Das heißt, früher oder später könnten Videospiele unwiederbringlich verschwinden.
Mit dem Fortschritt der Technologie und dem wachsenden Alter von Spieleklassikern stellt sich daher die Frage, wie alte Daten für kommende Generationen bewahrt werden können. Sony hat auf diese Herausforderung reagiert und ein Team eingerichtet, das sich der langfristigen Erhaltung widmet.
Mehr als 500 TB an Daten verarbeitet
Das sogenannte IP-Preservation-Team agiert innerhalb der PlayStation Studios und wird von Garret Fredley, einem Experten auf dem Gebiet der digitalen Archivierung, geleitet. Ziel ist es, nicht nur den Quellcode alter Spiele, sondern auch Designdokumente, Grafiken und weitere Ressourcen zu sichern. Dies umfasst zunächst eher ältere Klassiker, wie die Datenmenge vermuten lässt.
Fredley gab diese Woche in einem Update auf der Plattform X (ehemals Twitter) bekannt, dass das Team einen bedeutenden Meilenstein erreicht hat. „Wir haben bei der Arbeit die 500-TB-Grenze an konservierter PlayStation-Geschichte überschritten“, schrieb er.
Er betonte ebenfalls, wie umfangreich dieses Projekt ist: „Es ist seltsam, wenn man bedenkt, wie ein halbes Petabyte aussieht, wenn man die Größe moderner AAA-Titel bedenkt.“ Es sei eine Ehre, alles zu bewahren. Aber das Kopieren von Hunderten Millionen Dateien beschrieb Fredley als „superlangsam.“
Mehr als nur eine simple Archivierung
Im Rahmen einer Präsentation erläuterte Fredley schon im September die Bedeutung des Projekts. Neben der Archivierung von Daten hat das Team auch die Aufgabe, Standards für die langfristige Sicherung zukünftiger Titel zu etablieren. Ziel ist es, eine Ressource zu schaffen, die umfassend und zugänglich ist, damit Informationen zu jedem Spiel bei Bedarf bereitgestellt werden können. Das Vorhaben geht damit über die reine Archivierung hinaus.
Im Rahmen der im September stattgefundenen Präsentation war noch von 350 TB an Daten die Rede. Insgesamt wurden zu jenem Zeitpunkt 115 Millionen Dateien aufgearbeitet und gesichert. Die ältesten von ihnen stammten aus dem Jahr 1994.
Auf den Grafiken der Präsentation (weitere gibt es hier) ist zu erkennen, dass es sich beim IP-Preservation-Team um eine eher kleine Zusammensetzung von Mitarbeitern handelt. Die Initiative wurde im Jahr 2022 gegründet.
Laut der Präsentation gehören unter anderem die folgenden Pläne zur Arbeit des IP-Preservation-Teams:
Kuratiert und überprüft Daten
- Gründliche Archivprüfung: Jedes Archiv wird gründlich gescannt, um eine „Index“-Datei zu erstellen.
- Checkliste für fehlende Daten: Eine umfassende Asset-Kategorien-Checkliste wird verwendet, um fehlende Daten zu identifizieren.
- Zusammenarbeit mit Studios: Enge Zusammenarbeit mit Studios, um Projekte, Workflows und Methoden zu verstehen.
Archive werden alle 5 Jahre überprüft
- Restaurierungs-Workflows: Die Restaurierungsprozesse werden getestet.
- Reproduktion von Builds: Build-Reproduktionsprozesse werden getestet und auf einem Kit abgespielt.
Ein einziger, zentraler Service
- Globale IPP-Team-Operationen: Das Team arbeitet global, auch wenn die Infrastruktur regional unterschiedlich ist. Standards und Verfahren bleiben einheitlich.
- Klare Verantwortlichkeit: Wenn das IPP-Team ein Archiv nicht berührt hat, wird es nicht als „gesichert“ betrachtet.
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Gesicherte Daten wie Quellcodes und Grafiken könnten es Sony erleichtern, ältere Spiele in neuen Formaten erneut zu veröffentlichen. Darüber hinaus minimiert das Projekt das Risiko, dass wichtige Spieledaten unwiederbringlich verloren gehen.
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Kommentare
Icebreaker38
24. November 2024 um 11:26 UhrFinde ich super, dass sich sony um den Erhalt der alten videospiele kümmert und diese auch pflegt.
RegM1
24. November 2024 um 11:43 UhrKlar kümmert sich Sony, geht ja auch um ihr „Vermögen“.
Remakes/Remaster ohne das Original zu erstellen ist extrem sinnfrei, daher ist es wichtig, möglichst alles zu erhalten.
DrechigerDan
24. November 2024 um 13:28 UhrRichtig und wichtig
xjohndoex86
24. November 2024 um 13:57 UhrDas wäre mein Traumjob. Hoffentlich bleibt Sony auch dabei. Ist auf jeden Fall herrlich zu sehen, wie viel besser das Retro und Rebuild Angebot der letzten Jahre geworden ist. Diese Erhaltung ist genauso wichtig wie bei Film und Musik. Gestern das erste mal das erste Blood Omen gespielt und ich war selber überrascht, wie gut es einen immer noch in den Bann zieht. Zeitlos gut eben.
Pitbull Monster
24. November 2024 um 15:20 UhrNaja, uns bringt es wenig, wenn diese Spiele nicht auch offiziell Verkauft werden.
KlausImHausAusDieMaus
24. November 2024 um 16:14 UhrSuper Sache
XiscoBerlin
24. November 2024 um 18:01 UhrDann muss später niemand nach den verschollenen cartridges die Müllkippe umbuddeln wie bei Atari und ET. 😉
500 TB ist gar nicht so viel finde ich. Man muss nur bedenken, dass so ein CoD bald 200GB hat und auch ein Alan Wake 2 und GT7 die 100GB Marke locker knacken. Klar früher in Zeiten von DVD oder CDROM waren die Spiele deutlich kleiner.
Dunderklumpen
24. November 2024 um 18:18 Uhr@XiscoBerlin
Früher passten Spiele sogar auf Disketten ;D
XiscoBerlin
24. November 2024 um 19:10 Uhr@Dunderklumper Oh ja die 5 1/4 Zoll mit Locher beidseitig bespielbar. 😉
Icebreaker38
24. November 2024 um 22:15 Uhr@regm1
Sie müssten es ja nicht. Kostet sicherlich viel Geld der Erhalt und Pflege etc.
Die paar Remastered die rauskommen machen das Kraut nicht fett.
Seven Eleven
24. November 2024 um 22:35 UhrHälfte davon ist nur Datenmüll
naughtydog
25. November 2024 um 13:41 UhrKonservierung von Games bringt nur was, wenn diese dann auch zugänglich sind…