Uncharted: Eine Prequel-Story im Film ist nachvollziehbar - Meinung

Im kommenden "Uncharted"-Kinofilm will uns Sony eine Prequel-Geschichte zu den bisherigen Videospielen erzählen. Dies ist ein nachvollziehbarer Ansatz, der sich letztendlich auszahlen könnte.

Uncharted: Eine Prequel-Story im Film ist nachvollziehbar – Meinung
Tom Holland spielt im "Uncharted"-Film PlayStation-Ikone Nathan Drake.

Lange Zeit schien es so, als würden die Arbeiten an Sonys „Uncharted“-Kinofilm stagnieren, doch jüngst veröffentlichte das Studio ein erstes Bild von Hauptdarsteller Tom Holland als Nathan Drake. Die Aufnahme zeigt den Schauspieler in Nates klassischem, aus den PlayStation-Spielen vertrauten Outfit. Dennoch sind viele Fans nicht zufrieden und äußern laut ihre Zweifel an Sonys Plänen bezüglich der Videospiel-Adaption. Dabei ist sowohl die Wahl Hollands als auch die Entscheidung, ein Prequel zu drehen, durchaus nachvollziehbar.

„Uncharted“-Timeline mit Lücken – perfekt für den Film

Im „Uncharted“-Kinofilm sollen wir einem noch etwas jüngeren und somit auch unerfahreneren Nathan Drake begegnen, als wir ihn aus Naughty Dogs Spielen kennen. Wenn wir Nate in „Uncharted: Drakes Schicksal“ erstmals begegnen, ist er um die 30 Jahre alt und bereits ein gestandener Abenteurer sowie Schatzsucher. Im Film ist er jedoch erst Mitte 20 und muss sich demzufolge erst noch zu dem Charakter, den zahlreiche Fans über die Jahre kennen und lieben gelernt haben, entwickeln.

Dies ist ein durchaus kluger Schachzug, denn so müssen all jene Kinozuschauer, die mit der Reihe womöglich noch nicht vertraut sind, keine Angst haben, sich unvorbereitet in den ersten Filmableger eines großen etablierten Franchise zu stürzen. Für Fans wiederum birgt dies die Möglichkeit, noch mehr über die Vergangenheit des Charakters zu erfahren. Natürlich haben Naughty Dog über den Verlauf ihrer vier Spiele bereits diverse Kapitel aus Drakes Anfangstagen beleuchtet, allerdings ließen sie ebenfalls viele Lücken in seiner Biographie. Einige davon wurden bereits gefüllt, etwa vom PlayStation Vita-exklusiven „Uncharted: Golden Abyss“, andere wiederum sind noch immer offen und können vom Film genutzt werden.

Darüber hinaus ist der Entschluss, ein Prequel zu inszenieren, auch rein wirtschaftlich betrachtet, ein durchaus sinniges Vorhaben. Sony hofft sicherlich, mit seinem ersten „Uncharted“-Kinofilm – sofern dieser an den Kinokassen erfolgreich sein sollte – eine Reihe etablieren zu können, die über mehrere Jahre hinweg ausgebaut werden könnte. Hierfür stehen die Chancen vermutlich auch nicht unbedingt schlecht, denn in den letzten Jahren gab es kaum Abenteuer-Blockbuster auf der großen Leinwand und „Uncharted“ besitzt alle Zutaten, um ein ähnlicher Erfolg wie die „Indiana Jones“-Filme oder „Die Mumie“ (1999) zu werden.

Hinzukommt mit Holland noch ein Hauptdarsteller, den das Mainstream-Publikum bereits kennt, vor allem natürlich als Spider-Man. Holland ist somit im Blockbuster-Kino bereits etabliert und hat in seinen beiden „Spider-Man“-Filmen bewiesen, dass er Projekte dieser Größenordnung durchaus stemmen kann. Zudem konnte Sony mit ihm einen talentierten, wandlungsfähigen Darsteller mit viel Potential für den Part des Nathan Drake verpflichten, der die Rolle über viele Jahre und Filme hinweg verkörpern könnte. Dass er seinem Videospiel-Vorbild nicht wie aus dem Gesicht geschnitten ist, muss dabei kein Hindernis sein.

Tom Holland muss nicht wie Nathan Drake aussehen, um ihn gut spielen zu können

Wie eingangs bereits kurz angerissen, sorgt auch die Besetzung von Tom Holland als Nathan Drake unter Fans für allerlei Diskussionen, denn nicht jeder ist mit ihm in der Hauptrolle zufrieden. Ein hierbei oftmals vorgebrachter Grund ist, dass er dem PlayStation-Drake äußerlich nicht genug ähneln würde. Doch Holland muss eben nicht aussehen wie das Original, um dieses gut verkörpern zu können. Ein Hugh Jackman sah beispielsweise auch nicht aus wie der Comic-Wolverine – er war unter anderem viel zu groß für die Rolle – allerdings entpuppte er sich im Laufe der Zeit für viele Fans letztendlich doch als Idealbesetzung für den raubeinigen Antihelden.

Jackmans Wolverine ist eines von vielen Beispielen, die zeigen, dass ein Schauspieler einer Figur nicht zum Verwechseln ähnlich sehen muss, um diese auch glaubhaft darstellen zu können. Sony gewährt sich bei seinem „Uncharted“-Film ohnehin einige kreative Freiheiten und betonte bereits, dass der Kinofilm keine direkte Adaption der Videospiele werden solle. Dies erlaubt es den Verantwortlichen, etwas eigenes aus dem Charakter des Nathan Drake zu machen und ihm eigene Facetten hinzuzufügen – inklusive eines talentierten jungen Darstellers, der zu dem Nate heranreifen kann, den Millionen PlayStation-Fans bereits jetzt lieben.

Und wer weiß, vielleicht zieht der Erfolg des kommenden „Uncharted“-Kinofilms womöglich auch den einen oder anderen weiteren Ableger der Spiele nach sich, um so die Zuschauer auf ein weiteres Abenteuer zu entführen. Naughty Dog schlossen eine Fortführung der Reihe seit ihrem Abschluss mit „Uncharted 4: A Thief’s End“ zwar nicht aus und sollte das Studio am Ende doch nicht wollen, könnte Sony auch eines seiner anderen Teams mit einem neuen Teil der Action-Adventure-Reihe betrauen.

Der „Uncharted“-Film hat Potential

Natürlich ist es legitim, Kritik am Film zu äußern oder zumindest mit einer ordentlichen Portion Skepsis an das Projekt heranzugehen. Bisher wurden wir Videospiel-Fans schließlich, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nicht allzu oft mit wirklich guten Adaptionen unserer Lieblings-Titel bedacht. Allerdings sollte gerade der Hauptdarsteller dabei nicht nur auf sein Äußeres reduziert werden, denn wichtiger als das ist letztendlich sein schauspielerisches Potential, welches bei Tom Holland definitiv vorhanden ist.

„Uncharted“ hat alle Zutaten, die es braucht, um am Ende zu einem Erfolg zu werden. Nicht nur an den internationalen Kinokassen, sondern ebenfalls hinsichtlich des Feedbacks der Zuschauer. Die Vorlage liefert eine spannende Welt mit vielen sympathischen Charakteren und Mysterien, die sich großartig auf der großen Leinwand machen sollten. Sony dürfte uns somit im Idealfall nicht nur eine gute Videospiel-Adaptionen, sondern ebenfalls einen tollen Abenteuer-Blockbuster spendieren.

Jetzt seid ihr dran: Findet ihr Sonys Entscheidungen, einen jungen Nathan Drake zu zeigen, ebenfalls nachvollziehbar?

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ChrisTheNero

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25. Oktober 2020 um 18:04 Uhr
Cirith_Ungol

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25. Oktober 2020 um 19:25 Uhr
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