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TEST: Dark Void

play3 Review: TEST: Dark Void

7.0

Aus Dutzenden von Katastrophenfilmen haben wir gelernt: Flieg niemals über das Bermudadreieck. Oder du kommst nicht mehr lebendig nach Hause. Wir wissen das: Will, der Held aus „Dark Void“ aber offensichtlich nicht. Er stürzt gemeinsam mit seiner Ex-Freundin an Bord ab und findet sich urplötzlich in der Paralleldimension „Void“ (also Leere) wieder. Und zu allem Überfluss haben sich hier auch noch Aliens breit gemacht, die die wenigen menschlichen Überlebenden unterjochen.

Der eigentliche Clou hinter „Dark Void“ ist allerdings nicht das Bermudadreieck, sondern die Mischung aus Flug- und klassischen Shooter-Elementen. Überflügelt Capcoms Actionspiel mit diesem Mix die Konkurrenz? Oder erleidet es eine krachende Bruchlandung?

Der Apfel fällt nich weit vom Stamm: „Dark Void“ wurde von den Airtight Studios entwickelt. Viele Angestellte arbeiteten zuvor bei den FASA Studios. Diese Softwarefirma erzielte 2004 mit dem Flugaction-Spiel „Crimson Skies: High Road to Revenge“ auf Xbox für einen Achtungserfolg. Für die Airtight Studios arbeitet zudem Ed Fries. Dieser war bis 2004 Vice President der Videospielesparte von Microsoft.

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WAS WIR COOL FINDEN

Die Idee hinter dem Spiel
Okay, ein Flugzeugabsturz über dem Bermudadreieck ist alles andere als kreativ. Aber die Geschichte rund um die Beobachter und die Überlebenden hat uns Spaß gemacht. Zudem wird „Dark Void“ noch mit einer Mini-Lovestory gewürzt, bei der die Hintergründe der Hauptcharaktere schön dargestellt werden.
Dass es Capcom nicht bei einem platten Shooter belassen hat, tut „Dark Void“ ebenfalls gut. Die Flugpassagen sind zwar nicht perfekt, aber dennoch lockern die Jetpack-Düsereien den Spielfluss merklich auf.

Das Deckungssystem
Die Steuerung unseres Helden funktioniert sehr ordentlich. Mit einem Druck auf die Quadrat-Taste gehen wir hinter Felsbrocken in Deckung. Von hier aus werfen wir Granaten, feuern gezielt oder blind. Das Ganze klappt sehr gut, leider spielt die Gegner-KI für taktische Grabenkämpfe nicht so ganz mit. Doch dazu erfahrt ihr mehr in den Schwächen von „Dark Void“.

Die Charaktere
„Dark Void“ sieht hübsch aus – besonders in den Zwischensequenzen. Anders als in manch anderem Actionspiel wirken die Gesichter der Figuren ungemein lebendig und transportieren deren Gefühle ausgezeichnet. Die Schlachten wurden ebenfalls mit einigen netten Effekten solide in Szene gesetzt. An dieser Stelle wollen wir aber auch auf stellenweise hässliche Texturen und zuweilen eintönige Innenlevels hinweisen.


WAS WIR DOOF FINDEN

Die Fehler
Unsere Testversion krankte an vielen kleinen und großen Bugs. Da wurde ein neues Missionsziel erst nach dem Neustart des Spiels angezeigt. Für den Auftrag wichtige Spielfiguren blieben einfach stehen und wollten nicht mehr ihrer gescripteter Wege gehen – ärgerlich. Hinzu kommen immer wieder Ruckeleinlagen. Während das Spiel in den häufigen Innenlevels durchweg flüssig läuft, kommt „Dark Void“ besonders in den Freiluftpassagen stark ins Stocken.

Mangelnde Abwechslung
„Dark Void“ ist ein reinrassiges Actionspiel und macht seine Aufgabe insgesamt gut. Allerdings hätten wir uns kleinere Rätseleinlagen gewünscht. Sobald Will nämlich das Jetpack auf den Rücken geschnallt bekommt, ballern wir uns fast ausschließlich von einem Gefecht zum nächsten. Das hat etwa „Uncharted 2: Unter Dieben“ besser gemacht. Auch das Waffenarsenal bietet wenig Spielraum für Experimente. Nach wenigen Stunden Spielzeit hatten wir unsere Lieblingswaffen gefunden und wechselten nicht mehr zu den übrigen vier Schießprügeln.

Die Flugsteuerung
Während die Bodensequenzen gut funktionieren, kranken die Jetpackkämpfe an den engen Levels und an der hohen Geschwindigkeit. Besonders zu Beginn werdet ihr etliche Male abstürzen. Durch die flinken Gegner ist es nicht immer leicht, die Untertassen gezielt zu erwischen. Vielmehr arten die Luftkämpfe in eine „Ich halte mal drauf und hoffe, dass ich treffe“-Orgie aus.

Die Gegner-KI
Wer erwartet hätte, dass außerirdische Invasoren intelligent sind, liegt falsch. Die Beobachter agieren im Gefecht alles andere als clever: Sie nutzen die Barrikaden nicht vernünftig zur Deckung, sind daher immer wieder leichte Opfer. Außerdem neigen sie dazu, Will Hals über Kopf zu attackieren. Unser Tipp: Scheucht die Burschen mit einer Granate auf und ballert sie dann über den Haufen.

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System: Playstation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Airtight Studios
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.darkvoidgame.com

7.0

Wertung und Fazit

PRO
CONTRA

TEST: Dark Void

„Dark Void“ ist ein gutes Spiel, macht viele ordentliche Ansätze aber mit kleinen Macken wieder kaputt. Stimmt etwa die grafische Darstellung der Figuren, stören uns Ruckler und langweilige Innenlevels. Haben wir Spaß am Deckungssystem, nervt uns die oftmals kopflose Gegner-KI. So bleibt zu hoffen, dass Capcom vielleicht einen zweiten Anlauf mit „Dark Void“ wagt: Denn auch dieses Actionspiel hat das Potenzial zu mehr!

Hotlist

Kommentare

gamewolf123

gamewolf123

28. Januar 2010 um 17:28 Uhr
SpiderSchwein

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28. Januar 2010 um 19:26 Uhr
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