TEST: Apache Air Assault

Endlich wieder eine echte Simulation: In „Apache: Air Assault“ nehmt ihr im berühmtesten Kampfhubschrauber der US-Armee Platz. Aber macht ein solches Spiel auch wirklich Spaß? Die Vorzeichen stehen relativ gut, denn das Spiel kommt von den Flugsim-Experten Gaijin Entertainment, den Machern von „IL-2 Sturmovik: Birds of Prey“.

Was wir cool finden

Die Steuerung
„Apache“ stellt euch zwei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl – „Training“ und „Realistisch“. Diese geben nicht nur die Anzahl der Trefferpunkte und Gegner, sondern auch die Steuerung vor. Auf „Training“ erinnert „Apache“ an einen Arcade-Titel. Das Handling ist direkt.
Flugfehler werden großzügig ausgebügelt. Auf „Realistisch“ allerdings ist viel Fingerspitzengefühl gefragt: Die Helikopter reagieren sensibel auf allzu wilde Manöver. Treffer haben deutlich mehr Einfluss auf die Flugphysik. Hier verwandelt sich „Apache“ plötzlich in eine waschechte Simulation. Besonders Core-Gamer und Militär-Fans dürften mit dieser Option richtig viel Spaß haben und endlich mal wieder an ihre Grenzen stoßen.
Urteil: Gut

Der Anspruch
Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr blind in die gegnerische Basis fliegen und einfach alles zu Klump schießen konntet. „Apache“ ist anders. Hier müsst ihr taktisch vorgehen. Greift aus der Distanz die gegnerische Luftabwehr an. Fliegt anschließend tief, damit ihr nicht von Spähern entdeckt werdet. Nutzt die Umgebung zu eurem Vorteil. In „Apache“ ist Hirn und eine gehörige Portion Taktik gefragt. Und genau das gefällt uns bei einem Actionspiel richtig gut!
Urteil: Gut

Der Mehrspieler
Der Online-Modus von „Apache“ rockt: Hier tut ihr euch mit anderen Piloten und müsst gemeinsam Angriffe koordinieren. Dabei kommt die taktische Komponente von „Apache“ absolut zum Tragen. Einzelgänger haben hier keine Chance, stattdessen wird Teamwork belohnt. Weniger großartig ist der lokale Mehrspieler an einer Konsole gelungen: Hier übernimmt einer den Apache selbst und der andere das Bordgeschütz. Das ist zwar kurzzeitig nett, aber für den Schützen auf Dauer recht eintönig.
Urteil: Befriedigend

Was wir weniger cool finden

Der Einstieg
Für „Apache“ benötigt ihr schon eine gewisse Leidensfähigkeit. Viele Funktionen werden in dem knappen Tutorial nur ungenügend oder gar nicht erklärt. In den Missionen selbst liegen die Speicherpunkte allzu oft sehr weit auseinander.
Segnet ihr also das Zeitliche, müsst ihr oftmals viele Schlachten noch einmal fechten. Zudem setzt Gaijin leider keine Maßstäbe in Sachen Leveldesign: Im Prinzip spielen sich viele Missionen annähernd gleich. Daran ändert auch der gelungene „Free Flight“-Modus nichts.
Urteil: Ausreichend

Die Technik
Lasst euch von den offiziellen Screenshots von „Apache“ nicht täuschen. Das Spiel sieht ordentlich, aber alles andere als fantastisch aus. Während die vielen verschiedenen Apache-Modelle ganz hervorragend umgesetzt wurden, ist gerade die Umgebungsgrafik eher mittelmäßig.
Die Physik-Effekte hinterlassen ebenfalls einen faden Beigeschmack. Da zerbröseln Hütten einfach zu einem Stapel unansehnlicher Quadrate. In puncto Technik wäre also deutlich mehr machbar gewesen.
Urteil: Ausreichend

Die Präsentation
Die Aufmachung von „Apache“ ist ein wenig spröde. Der Singleplayer führt euch durch Einsätze verschiedener Militärteams. Aber die Geschichte dahinter wird lediglich in Textkästen zwischen den Missionen und mit einigen Funksprüchen erzählt. Natürlich liegt hier der Fokus auf den Missionen selbst, aber ein wenig mehr Liebe zum Plot selbst hätten wir hier schon erwartet.
Urteil: Mangelhaft

System: Playstation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Gaijin Entertainment
Release: erhältlich
USK: ab 16 Jahre
offizielle Homepage: http://www.apache-game.com/en