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TEST: BlazBlue Continuum Shift

play3 Review: TEST: BlazBlue Continuum Shift

9.0

Kämpfende Sekretärinnen. Riesenhafte Androiden. Und hübsch verpackte Vampirdamen. Japanische Spieleentwickler haben eben einen ganz eigenen Geschmack. So seltsam uns das Charakterdesign von „BlazBlue: Continuum Shift“ auch gelegentlich vorkommt, so viel Spaß macht das 2D-Gekloppe auch. Selten war ein Beat’em up derart komplex und dennoch spielbar. Für Prügel-Profis ist „Continuum Shift“ ein Pflichtkauf zur diesjährigen Weihnachtssaison.

Entwickelt wurde das Gekloppe von Arc Systems Work, den japanischen Machern, auf deren Konto auf die „Guilty Gear“-Prügelspielreihe geht. Die Vorzeichen sind also hitverdächtig.

Die Nippon-Entwickler werkeln übrigens derzeit auch im Auftrag von Konami an dem „Contra“-Shoot’em-Up „Hard Corps: Uprising“ (PSN).

BlazBlue Continuum Shift

Was wir cool finden

Die Optik
„BlazBlue: Continuum Shift“ wurde im Vergleich zum Vorgänger „Calamity Trigger“ leicht aufgehübscht. Hier sprüht alles vor Anime-Charme! Zu Beginn jedes Kampfes fährt die Kamera durch die ausgesprochen schönen 3D-Hintergründe. Auf dem japanischen Jahrmarkt etwa entdecken wir leuchtende Lampions und die typischen Drachenmodelle.
Die Spielfiguren selbst werden in 2D-Sprite-Animationen samt Comic-Outlines präsentiert. Spektakuläre Zoomeffekte á la „Street Fighter 4“ suchen wir selbst bei Specials leider vergeblich. Dennoch machen gerade umfangreiche Kombos und Spezialattacken einiges her. „BlazBlue: Continuum Shift“ sieht erstklassig aus. Trotzdem muss es sich eine kleine Rüge gefallen lassen. Denn es nutzt nicht die volle Bildschirmbreite moderner 16:9-Screens aus. Stattdessen schränken schwarze Balken an allen vier Seiten das Blickfeld merklich ein.
Urteil: Gut

Das Kampfsystem
Wir könnten seitenweise über das nahezu perfekt ausbalancierte Kampfsystem von „BlazBlue Continuum Shift“ schwärmen. Aber wir beginnen am besten von Vorne. Es gibt zwei Steuerungsmodi: Einen für Anfänger und einen für alle anderen. Im Beginner-Modus vollführt ihr Kombos und Spezial-Aktionen durch pures Buttonmashing.
Das ist zwar ausgesprochen hübsch, verliert aber nach kürzester Zeit seinen Reiz. Seriöse Zocker nehmen sich natürlich die Variante für Fortgeschrittene vor. Hier arbeitet ihr euch zunächst durch ein umfangreiches Tutorial. Denn die Möglichkeiten in „BlazBlue“ sind komplex wie in kaum einem anderen Spiel. Es gibt Konter, Aktionen zum Aufbrechen der Deckung, Drives und zum Abschluss Astral-Heat-Angriffe. Jeder Kämpfer besitzt dabei natürlich auch noch individuelle Stärken, Schwächen und Spezialfähigkeiten.
Urteil: Sehr gut

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Die Vielfalt
„BlazBlue: Continuum Shift“ ist ein Spiel für die ganz langen Winterabende. Denn allein bis ihr das Kampfsystem beherrscht, vergehen unzählige Stunden. Aber auch in Sachen Spielmodi kann sich der 2D-Prügler sehen lassen. Neben dem Arcade- und dem klassischen Versus-Modus begeisterten uns besonders die Story-Varianten.
Hier erhält jede der 14 Spielfiguren ihr eigene Geschichte mit Texteinblendungen und Sprachausgabe. Hinzu kommen noch die unterhaltsamen Herausforderungen und der taktiklastige Legion-Modus samt Tag-Team-Gameplay. Und wer sich gerne mit anderen Spielern misst, der dürfte in dem ordentlich funktionierenden Online-Modus seine Freude haben. Aber Achtung: Hier treiben sich größtenteils sehr versierte Spieler herum. Trainiert also vorher fleißig eure Kombos.

Ein wenig Kritik muss sich „Continuum Shift“ im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger einstecken. Lediglich zwei neue Kämpfer und ein paar frische Stages sind nicht gerade viel. Beim nächsten Mal wünschen wir uns mehr Kreativität.
Urteil: Gut

Was wir weniger cool finden

Der Kulturschock/Hartes Training vorausgesetzt
„BlazBlue“ ist made in Japan. Und das sieht man auch jedem Pixel an. Von den abgedrehten Ladebildschirmen bis hin zu den verrückten Charakteren – Hier schreit förmlich alles nach japanischer Kultur. Allein dieser Aspekt dürfte einige von euch sicherlich schon abschrecken. Zudem trägt „BlazBlue Continuum Shift“ auch den spielerischen Anspruch von Spielhallen-Beat’em-ups in sich.

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Soll heißen: Bevor ihr Kombos, Drives und all die anderen hübschen Moves auf das Parkett zaubert, ist exzessives Training angesagt. Das Tutorial fällt ausgesprochen umfangreich aus und führt euch in (beinahe) alle Details des Kampfsystems ein. Allerdings ist Durchhaltevermögen gefragt: Die gute Rachel Alucard spricht nämlich nur piepsiges Japanisch. So müsst ihr die Tipps aus unzähligen Textkästen erlernen. Auch wenn das Tutorial noch so vorbildlich gemacht ist, ist diese Art der Lehrstunde für uns Westeuropäer eine mühsame Angelegenheit.
Urteil: Ausreichend

System: PlayStation 3
Vertrieb: Zen United
Entwickler: Arc System Works
USK: ab 12 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.blazbluegame.com/ContinuumShift

9.0

Wertung und Fazit

TEST: BlazBlue Continuum Shift

Wow, was für ein Feuerwerk! Wie schon seine Vorgänger etabliert sich auch „BlazBlue: Continuum Shift“ gleich ganz weit oben im Beat'em Up-Genre. Profis werden sich über die perfekte Spielbalance, das Kampfsystem und einen gut funktionierenden Online-Modus freuen. Die Langzeitmotivation ist hier einfach riesig. Prügel-Anfänger müssen sich aber vor dem Kauf fragen, ob sie bereit sind, viel Zeit in dieses Spiel zu investieren. Denn nur dann kommen sie in den Genuss von Kombos, Drives und Konsorten.

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Kommentare

Powerqualle

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19. Dezember 2010 um 12:06 Uhr
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