Storyspiele können natürlich auch perfekt sein, aber es ist so verdammt schwierig und noch ein teils unerforschtes Gebiet, eine Story über Game-Mechaniken erzählen zu lassen, was wieder Videospiel pur wäre. What Remains of Edith Finch ist auf diesem Gebiet ein Höhepunkt des Mediums.
Viele Walking Sims sind grandios darin, natürlich auch TLoU und God of War abseits der Cutscenes, aber vor allem Indies wie Inside, Her Story oder Unpacking, brilliant. Unpacking ist ziemlich perfekt. Man muss regelrecht Umzugskartons auspacken, und man muss versuchen, alles in den Räumen unterzubekommen. Das überragende daran ist, weshalb es bei vielen GOTY-Awards nominiert war: Wir lernen durch diese Gamemechaniken subtil die Geschichte der Menschen dahinter kennen. Man erlebt quasi eine ganze Story, die verschiedenen Stufen des Lebens einer Person, anhand der Umzüge und den Räumlichkeiten und den Gegenständen, die man auspackt. DAS ist übrigens die Bedeutung von "Best Narrative" bei Awards.. Wenn mit Game-Mechaniken eine Story erzählt wird. DAS ist die große Kunst hier. Nicht emotionale Cutscenes, Anime-Filmchen, usw., die einfach nur kleine Filme darstellen und mit Videospielen im Prinzip nichts zu tun haben.
Als pures Entertainment insgesamt funktioniert dieser Mischmasch aus Film und Spiel, ich liebe ja auch Naughty Dogs Spiele. Immerhin haben die die besten Cutscenes der Branche, weshalb es mich nicht weiter stört, aber Gamer sollten es viel mehr kritisieren und sollten Spiele fordern, die die interaktive Sprache sprechen. Nur so kann es Fortschritt geben und Story-Spiele, die man in Zukunft hoffentlich vermehrt "perfekt" nennen kann.