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Waltero_PES

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  1. Hat hier jemand gesagt, dass die Länder, die die Zustimmung geben, korrupt sind? Der Punkt ist einfach, dass die Xbox in UK und USA die größte Verbreitung hat und die Behörden den Kauf dort kritischer sehen.
  2. Wer kann es ihm verdenken? Lehrende sind in der Regel auch beratend unterwegs, verdienen damit Geld. Würde mich nicht wundern, wenn Microsoft in derartigen Fällen sechsstellige Summen auskehrt. Wenn nicht sogar noch mehr. Im Endeffekt ohne größeres Risiko.
  3. Geil auch Rietvelds Seite: https://www.strategyguide.nl/gjrietveld/industry/
  4. Anbei mal ein interessanter Artikel in der ZEIT, der sich eher pro Deal positioniert. Inhaltlich sehe ich das kritisch, zumal einer der zitierten Professoren prof. Rietveld ist, der ja bei Twitter gern Kommentare von bekannten Microsoft-Lobbyisten retweetet. Wie bei Florian Müller würde ich da die Neutralität infrage stellen. Trotzdem interessant. Ergänzung dazu: Das Papier von Prof. Rietveld, auf das sich die ZEIT beruft, wurde ja sogar damals von der CMA online verlinkt. Es war somit bei der Entscheidung bekannt. Offensichtlich ist die CMA jedoch zu einem anderen Ergebnis gekommen. Ich bin mir aber recht sicher, dass Rietveld nicht neutral ist. Ihr könnt Euch ja auch mal die Kommentare bei der ZEIT anschauen. Ganz andere Schwerpunkte als hier. https://www.zeit.de/digital/games/2023-05/activision-blizzard-microsoft-uebernahme-eu/seite-3
  5. Anbei ein ein sehr interessanter Artikel auf IGN. Er ist schon etwas älter, wurde vor den Entscheidungen der CMA und der EU verfasst. Hier geht es v. a. um die Erfolgschancen in den USA in dem Verfahren gegen die FTC. Es wurden dazu drei Rechtsexperten befragt, die z. T. zu konträren Ergebnissen kamen. https://www.ign.com/articles/ftc-xbox-playstation-activision-blizzard-cma-merger-analysis
  6. Noch ein interessanter Artikel zur Beziehung der Labour Party zu Big Tech. Hat mit der ABK-Übernahme allerdings nur am Rande zu tun. Wichtig ist sicherlich, dass in einem Jahr Wahlen sind und die Parteien nach ihren Positionen suchen. https://www.politico.eu/article/uk-labour-bashing-big-tech-shadow-culture-secretary-lucy-powell/
  7. Um die Situation einmal zusammenzufassen: Die CMA ist offensichtlich selbst der Meinung, ausreichend präpariert zu sein, eine gerichtliche Überprüfung vor dem CATL zu bestehen. Aus der politischen Befragung ist die CMA in der öffentlichen Wahrnehmung nicht als Verlierer herausgegangen (The Guardian). Großen politischen Druck auf die CMA sehe ich momentan nicht. Die rechtlichen Voraussetzungen für ein Eingreifen der Regierung liegen auch nicht vor. Die Politik hat ohnehin gar keine Möglichkeiten einzugreifen. Und letztens: Der Prime Minister dürfte selbst wenig Sympathien für das Ansinnen Microsofts hegen. Der öffentliche Druck, den Microsoft hier versucht hat aufzubauen, dürfte ihn in seiner Meinung noch bestärken. Insofern gehe ich davon aus, dass der nächste Schritt in diesem Verfahren die Überprüfung der Entscheidung durch das Tribunal ist. Und die CMA hat sehr gute Chancen, dass die Entscheidung bestätigt wird. Dann wäre der Deal gescheitert.
  8. Bzgl. Sunaks Verhältnis zu Big Tech gibt es einen interessanten Artikel im Politico: „Rishi Sunak is no tech bro“. Sunaks Verhältnis wird hier als „nuanciert“ beschrieben. Ich habe den folgenden Teil mit Deepl übersetzt: „…Er unterstützt das Gesetz zur Online-Sicherheit, das digitale Inhalte regeln soll und das er nicht als technisches, sondern als moralisches Problem betrachtet“, sagte der erste oben zitierte ehemalige Minister. Und Sunak „hielt sich bedeckt“ bei anderen großen Tech-Kämpfen, einschließlich der Pläne für eine neue Regulierung des digitalen Wettbewerbs, als er Kanzler war, so ein weiterer ehemaliger Regierungsberater, der die Positionierung der Kabinettsminister zu dieser Zeit beobachtete. Als der Gesetzesentwurf für digitale Märkte, Wettbewerb und Verbraucher auf seinem Schreibtisch landete, verlor Big Tech den Kampf um den Umfang der Einspruchsmechanismen in dem vorgeschlagenen Gesetz. „Ich unterstütze das Wachstum der digitalen Industrien, glaube aber, dass wir nur mit gut funktionierenden Märkten eine florierende digitale Wirtschaft in Großbritannien erreichen werden“, sagte Sunak während des letztjährigen Tory-Führungswettbewerbs, als er seine Unterstützung für das Gesetz zusagte. Letzten Monat nahm Microsoft das bestehende britische Wettbewerbsregime als „schlecht für Großbritannien“ ins Visier, nachdem es am Kauf des US-Spieleunternehmens Activision gehindert wurde. Sunak mag von den hellen Lichtern der amerikanischen Westküste geblendet worden sein, aber der ehemalige Banker, der jetzt an der Spitze von UK plc steht, ist ein zu großer Pragmatiker, als dass er nicht zuerst auf das Endergebnis schauen würde.“ https://www.politico.eu/article/rishi-sunak-finance-technology-bro-startups-entrepreneur/
  9. Dann gibt es ja noch die vage Hoffnung, dass die Politik oder die Regierung eingreift und die Entscheidung der CMA revidiert. Dazu habe ich mir mal die Guideline der CMA angeschaut (mit Deepl übersetzt. Die Übersetzung steht in Anführungszeichen): Von einer Möglichkeit, dass das Parlament Entscheidungen der CMA revidieren kann, steht da nichts (bzw. habe ich nichts gefunden). Unter 2.10. – Secretary of State – steht: „Der Staatssekretär spielt eine Rolle in bestimmten Fällen von öffentlichem Interesse und in Fällen, die Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit aufwerfen, wie in den Kapiteln 16 und 17 ausführlicher beschrieben. Die Entscheidung über die wettbewerblichen Auswirkungen eines Zusammenschlusses obliegt jedoch nach dem Gesetz allein der CMA. Außerhalb der in Kapitel 16 beschriebenen Fälle von öffentlichem Interesse ist das Fusionskontrollverfahren im Vereinigten Königreich unabhängig von der Regierung, und die britische Regierung spielt keine formelle Rolle bei einer Fusionskontrolluntersuchung der CMA und übt auch sonst keinen Einfluss auf diese aus. Unter 16 sind dann folgende Ausnahmen beschrieben: 16.4 „a) Pluralität und andere Überlegungen in Bezug auf Zeitungen und andere Medien b) Interesse an der Aufrechterhaltung der Stabilität des britischen Finanzsystems c) die Notwendigkeit, im Vereinigten Königreich die Fähigkeit zur Bekämpfung und zur die Auswirkungen von Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit abzumildern.“ Unter 16.5. erhält der Staatssekretär noch die Möglichkeit, in Punkten zu intervenieren, die noch nicht spezifiziert sind. Dies ist dann aber nachträglich ins Gesetz aufzunehmen und von einer der beiden Kammern zu beschließen. Unter 17 geht es dann um die Regulierung von Versorgern (Wasser und Abwasser) und unter 17.3 um die nationale Sicherheit: „Nach dem NSI-Gesetz kann der Staatssekretär bestimmte Übernahmen, die die nationale Sicherheit des Vereinigten Königreichs beeinträchtigen könnten, prüfen und in diese eingreifen. Die nationale Sicherheitsregelung, die von der ISU durchgeführt wird, ist von der Fusionskontrollregelung getrennt, und eine Fusion kann für eine Prüfung nach beiden Regelungen in Frage kommen.“ Um es kurz zusammenzufassen: Weder die Politik kann die Entscheidung der CMA direkt revidieren, noch liegt hier ein Fall vor, wo die Regierung oder der Staatssekretär eingreifen würden (oder könnten). Ich denke, die Guideline erklärt auch, warum Microsoft nach der Entscheidung auf die nationale Sicherheit zu sprechen kam. Vermutlich wollte man auf einen Weg weisen, wie die Regierung noch auf das Verfahren Einfluss nehmen könnte und Druck ausüben. Dass die Übernahme eines Video-Spiele Publishers etwas mit der nationalen Sicherheit zu tun haben könnte, dürfte allerdings nur schwer zu vermitteln sein 😉 https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1044636/CMA2_guidance.pdf
  10. Auf „anderen“ Seiten gibt es ja schon wieder Träume, dass die Entscheidung der CMA auf dem letzten Meter noch revidiert wird. Angeblich soll der politische Druck riesig sein. Richtig ist: Es gab durch das Business and Trade Commitee eine Befragung von Sarah Cardell (CEO der CMA) und Marcus Brokkering (Vorstand der CMA). Es handelt sich dabei um einen normalen Vorgang und im Ausschuss sitzen Mitglieder des Parlaments. Insofern war das auch nicht so spektakulär, wie es „woanders“ gemacht wird. Selbstverständlich hat auch die seriöse Presse dazu berichtet: CMA denies blocking Microsoft-Activision deal is bad for UK’s reputation; unemployment rises – as it happened Turning a blind eye to anti-competitive deals wouldn’t improve UK’s reputation as good place to do business, suggests Competition and Markets Authority CMA hits back against criticism of MS-Activision decision https://www.theguardian.com/business/live/2023/may/16/uk-unemployment-rate-rises-company-payrolls-shrink-earnings-cma-ai-business-live UK watchdog denies it blocked Microsoft deal on orders of US regulator Head of Competition and Markets Authority tells MPs decision not to allow acquisition of Activision Blizzard based on ‘own analysis’ https://www.theguardian.com/business/2023/may/16/uk-watchdog-microsoft-us-regulator-competition-markets-authority-activision-blizzard Kann ja jeder selbst nachlesen. Hört sich für mich nicht so an, als würde da irgendetwas revidiert 😉
  11. Interessanter Kommentar in der FAZ von Gregor Brunner zum Activision-Deal: „Microsoft verhebt sich“ Im Kern geht es darum, dass die führenden kreativen Köpfe das Unternehmen längst verlassen haben und Activision langfristig gesehen mit 69 Mrd. Dollar vermutlich zu teuer ist. Der Autor schließt: “…Aber ein Entwickler, der es in den vergangenen Jahren vermocht hat, seine treuesten Fans zu verärgern, sich von seiner Kernzielgruppe zu entfernen, seine eigene Belegschaft in großem Maße von sich wegzutreiben und keine großen Würfe in Planung hat, was Spiele anbelangt, könnte mit 69 Milliarden Dollar grob überbewertet sein.“
  12. Dass der Markt wächst, steht ja wohl außer Frage. Dann kann ich doch nicht argumentieren, a) dass er heute klein ist und b) dass er durch eine Übernahme wächst, die das am besten positionierte Unternehmen in diesem Segment noch stärker macht… Insofern kritisiert die CMA diese Entscheidung zurecht. Die Argumentation ist in sich nicht schlüssig. Zu den „Theorien“: Auch das sieht die CMA ähnlich. Die Zeit wird zeigen, was Microsoft macht. Sie haben vielleicht nicht den (kurzfristigen) finanziellen Anreiz. Aber sie können eine Abschottungsstrategie definitiv ohne Probleme stemmen. Und mit einem Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren macht es vielleicht auch finanziell wieder Sinn. We will see. Stand heute geht das Teil ohnehin erst einmal nicht durch.
  13. Da ist die Entscheidung der CMA aus meiner Sicht konsistenter, da sie den Worst-Case betrachtet. Wenn der Markt wächst und an Bedeutung gewinnt, hätte Microsoft hier das nächste Monopol und könnte nach zehn Jahren mit den IPs ihre Macht ungehindert ausspielen und die Konkurrenz an die Wand drücken. Ich empfinde diese Argumentation insgesamt als unlogisch. Der Börsenkurs hat sich bisher nur um etwa 1% bewegt, ist jetzt bei 78,19 USD. Der Markt hatte diese Entscheidung der EU also bereits weitestgehend eingepreist. Mit 75 USD wurde vor der Entscheidung der CMA ein Kurs genannt, der im Falle des Scheiterns droht (95 USD im Erfolgsfall). Der Markt wettet also weiter auf ein Scheitern. Wobei die Chancen durch die Entscheidung der EU natürlich etwas gestiegen sind. Ich denke, der Kurs geht noch Richtung 80 USD. Für Sony sind es keine guten Nachrichten: Auch die EU geht davon aus, dass Microsoft gar keinen Anreiz hat, die PlayStation nicht mehr zu bedienen. Hier gibt es somit auch keine Auflagen. Sofern der Deal doch noch zustande kommt, steht Sony bzgl. CoD ziemlich blank da. Microsoft hätte jeglichen Spielraum, die eigene Plattform durch Vorteile, bessere Versionen oder exklusive Inhalte zu pushen. Oder sie machen CoD zeitexklusiv; selbst eine komplette Exklusivität wäre möglich. Wird man dann sehen, ob Microsoft wirklich keinen Anreiz hat, das zu tun. Ich bin da sehr skeptisch… So oder so wird Microsoft die Vorteile ausspielen, die ihnen diese Übernahme bringt.
  14. Warren Buffet hat heute zum Besten gegeben, dass Microsoft keine Schuld daran trägt, dass die CMA sich gegen Deal entschieden hat. Das ist natürlich Quatsch. Microsoft hat die Situation m. M. n. einfach falsch eingeschätzt: Die CEO der CMA hat ja vor kurzer Zeit per Pressemitteilung kommuniziert, dass man strukturelle Auflagen in derartigen Fällen verhaltensbezogenen Maßnahmen in jedem Fall vorziehen würde. In den Provisional Findings wurde das bspw. ausgeführt und begründet. Ein wichtiger Grund war, dass die marktbeherrschende Stellung (SLC) länger als zehn Jahre andauert. Und was macht Microsoft? Ballert die Behörde mit Zehn-Jahres Deals zu und übt parallel erheblichen öffentlichen Druck auf die CMA aus… Microsoft hat sich dabei verkalkuliert und damit den Deal vermutlich gegen die Wand gefahren. Die kritische Einstellung von Buffet ggü. der CMA ist natürlich verständlich: Er ist mit seinem Investmentfond Berkshire Hathaway erheblich in Activision investiert und hat kurz nach Veröffentlichung der Übernahmeabsicht seinen Anteil sogar noch erhöht. Buffet hat letztendlich durch die negative Entscheidung der CMA viel Geld verloren. Auch er hat die Situation falsch eingeschätzt. Sein Eingeständnis, dass der Deal scheitern „könnte“, ist schmeichelhaft und kommt einem Abgesang gleich.
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