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Zuletzt gesehener Film - Thread


Crysis

Empfohlene Beiträge

vor 57 Minuten schrieb vangus:

Kann mich nicht mehr komplett daran erinnern. Für mich persönlich war es auch nur eine 5.5/10.

Kritiker vergleichen es vielleicht mit anderen vergleichbaren Filmen. Andere Filme bieten vielleicht mehr Horror und sind vielleicht auch stärker und spannender inszeniert, sind aber vielleicht inhaltlich schlechter bzw. oberflächlicher. Die "Bösewichte" in X besitzen eine gewisse Tiefe, die sind vielschichtiger geschrieben als die ganze Schmuddelfilm-Crew. Es geht um diesen ganzen Generations-Konflikt, konservativ gegen progressiv. Es geht um Selbstbestimmung der einen Frau. Und irgendwas war noch mit der alten Frau und deren Problem, weiß nicht mehr, da steckte zumindest einiges unter der Oberfläche.

Zudem wurden viele Hitchcock-Shots genutzt, es ist eine Hommage, worauf viele Kritiker stehen. Viele "Psycho"-Parallelen.

Für mich reicht das aber überhaupt nicht aus, denn Horrorfilme müssen auch gut geschriebene Protagonisten besitzen, mit denen man möglichst heftig mitfiebert. In X fehlte komplett die Intensität, weil die Inszenierung nie richtig stark war. Viel zu harmlos für so eine Art Film.

Einmal hatte ich Hoffnung, als die eine Frau im See schwimmen geht, da kam kurzeitig ziemliche Spannung auf.

Nicht wenige Kritiker gehen halt viel zu sehr nach dem bloßen Inhalt. Deshalb bekommen ja auch viele deutsche Filme, ja sogar TV-Filme gute Kritiken, weil sie inhaltlich wertvolle Themen behandeln, da wird die absurd schlechte Inszenierung ignoriert. Diese Kritiker legen zu wenig Wert auf Inszenierung, auf filmische Erzählung, für mich sind das schlechte Filmkritiker.

Aber Ding ist auch, dass solche Slasherfilme eben auch sehr oft total oberflächlicher Scheiß ist, mit Gewalt nur der Gewalt wegen, nur sinnloser Schwachsinn. Dazu zählt z B. auch The Hills Have Eyes, was als Teenager vielleicht aufregend war, aber heute denke ich nur noch, was für ein totaler Schrott das ist und feiere stattdessen The Witch, Midsommar und Hereditary. Auch X hat eben weitaus mehr zu bieten als Hills...

Die schlechtesten Filmgenres sind in meinen Augen Slasher-Horror und Erotik-Thriller. Basic Instinct ist so langweilig und massiv überschätzt. Und natürlich dieses Torture-Horror Subgenre, wie heißt das nochmal? Hostel, Human Centipede, usw... Das ist natürlich nur noch absoluter Schund, nachdem man vermutlich hinterher blöder ist als vorher...

Texas Chainsaw Massacre von 1974, gerade erst gesehen, war mir auch wieder zu unangenehm zu gucken, war aber total effektiv inszeniert, und der Schluss war nonstop Terror. Fand ich zwar eher witzig, aber ich habe sofort den riesigen Einfluss bemerkt, den dieser Film ausübte und fand es bemerkenswert, diese Anfänge zu sehen. Davor gab es sowas nicht. War echt gut gemacht und ein total abgerundetes Werk.

Diese exploitative Darstellung von Gewalt ist für mich aber generell ein Kritikpunkt. Gewaltszenen müssen Gewicht haben, und nicht nur da sein, um das Publikum zu schocken. Ich finde sowas einfach nur schlecht, sinnlos und wertlos, weshalb ich das Ab 18 Regal im Mediamarkt am uninteressantesten finde. Die besten Horrorfilme sind ab 16, eben weil sie stattdessen unsere Fantasie arbeiten lassen, was weitaus schauriger und intensiver ist als irgendeine dumme Szene, die explizit zeigt, wie ein Bein langsam abgeschnitten wird, nur weil wir uns ekeln sollen, wegschauen sollen...

Schon Hitchcock kritisierte das, denn wenn man es nicht explizit zeigt und unsere Fantasie den Rest zusammenfügen lässt, dann werden wir nicht zum weggucken verleitet, dann werden wir nicht von der Gewalt abgelenkt, sondern wir bleiben vollkommen bei der Szene und fiebern weiter mit. Siehe z.B. Psycho-Messer-Szene. Wäre es total blutig und Gedärme würden rausquillen, das hätte total von der Szene abgelenkt, unsere Gedanken wären nicht mehr bei der Tat an sich und bei dem Opfer, sondern wir würden nur an der ekeligen Darstellung denken. Das dient nicht der Spannung.

Sorry ist wieder ausgeartet... 😄

Musst dich nicht entschuldigen. Ich bedanke mich recht herzlich für deinen ausführlichen Bericht. Mir geht es mittlerweile ähnlich wie dir. Bestes Beispiel war mein Post zum Thema Terrifier 2 welchen ich mir wegen der selbstzweckhaften Gewalt gar nicht erst antue. Mal abgesehen davon das der Film mir anscheinend generell zu krass ist. Seit meine Tochter auf der Welt ist vertrage ich solche Gewaltorgien nicht mehr. Keine Ahnung woran das liegt.

Mir gefallen auch Filme wie The Conjuring, Sinister, Insidious oder Malignant besser als die brutalen Slasher. Ausgenommen sind lediglich perlen wie Halloween (1978) oder Nightmare on Elm Street. Freitag der 13. konnte ich ebenfalls nie viel abgewinnen da dieser Film einfach unfassbar schlecht geschrieben, geschauspielert und gefilmt ist.

Ach ja, du meintest im übrigen das Sub-Genre "Torture-Porn" 😉 

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vor 14 Minuten schrieb ScorpioN:

Ach ja, du meintest im übrigen das Sub-Genre "Torture-Porn" 😉 

Wollte ich zuerst schreiben, aber dann dachte ich mir, dass das eher eine tatsächliche SM-Porno-Kategorie ist...

Aber darauf müssen wir jetzt nicht unbedingt näher eingehen... 😉

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vor 1 Minute schrieb vangus:

Wollte ich zuerst schreiben, aber dann dachte ich mir, dass das eher eine tatsächliche SM-Porno-Kategorie ist...

Aber darauf müssen wir jetzt nicht unbedingt näher eingehen... 😉

Also tatsächlich sollte man diesen Begriff nicht Googlen. Die Ergebnisse sind erschreckend 😱

Aber das Sub-Genre wird auch so in Wikipedia gelistet: https://de.wikipedia.org/wiki/Torture_Porn

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Babylon

Damian Chazelle hat mit Whiplash, Aufbruch zum Mond und La La Land bewiesen, dass er zu den ganz großen neuen Regisseuren gehört. Dementsprechend war ich mega heiß auf Babylon, erstrecht bei dem Thema: Übergang von Stummfilm zu Tonfilm, Ende der 1920er bzw. Anfang 1930er, und Stars wie Margot Robbie und Brad Pitt... Meine Hoffnungen waren riesig, alles schien zu stimmen, doch Kritiker straften den Film insgesamt ab.

Fuck You! Motherfuckers!

 Der bisher beste Film des Jahres! Ist zwar erst der zweite Film des Jahres für mich, aber trotzdem! 😄

Nein ich bin vollkommen begeistert! Erstrecht als Filmenthusiast, der viele Filme aus der damaligen Zeit gesehen hat. Da steckt so viel Liebe drin. Liebe ans Kino und an Kinogeschichte!. Es ist aber auch extrem extravagant, da wird kein Blatt vorm Mund genommen, und es gibt Nacktheit, Pimmel, Sex, Kotzen, Drogen, Blut, SM, Pissen, alles vertreten... 😄 Es ist ein total wilder Ritt wie es der Teufel inszeniert hätte 😉!

3 Stunden lange Extravaganz. Viel Party, aber auch viel Filmhintergrund, aufkommende und fallende Stars. Stets interessant, rasant, niemals langweilig!

Chazelle hat zum ersten Mal Comedy-Szenen inszeniert, und er hat mich komplett überzeugt! Schon die erste Sequenz des Films! Wie alleine nur durch Schnitte die Comedy entsteht, große Kunst! Brilliant. Den ganzen Film über gibt es brilliante Komik mit genialen Schnitten.

Ja, der Film mag etwas chaotisch sein, es gibt vielleicht auch zwei drei kleine Szenen, die etwas unglaubwürdig waren, aber man muss den Film so nehmen wie er ist. Er ist nicht historisch akurat. Er ist ein wildes durcheinander von Heute und Damals, aber mehr Damals. Eine wundervolle Hommage an Stummfilme und sogar den verpönten Talkies. Talkies waren die allerersten Tonfilme, in denen natürlich gleich nur überschwenglich gelabert wurde. Ein Mikrofon musste irgendwo platziert werden, z.B. hinter einem Blumenstrauß, der auf den Tisch stand. Die Darsteller mussten also die ganze Zeit hinter dem Tisch stehen und reden, weil das Mikronfon nicht bewegbar war... So ähnlich waren all die Szenen in den Talkies. Steif, unnatürlich, zudem die Probleme, dass die Stummfilm-Stars nicht unbedingt vokal spielen konnten. Überhaupt gab es viele extreme Probleme am Set.

Babylon zeigt all diese Probleme perfekt auf, auch wenn es überspitzt und auch komödiantisch dargestellt wird!

Babylon ist ein wilder Tripp. Ein unglaubliches audiovisuelles Spektakel.

Brilliante Regie.

Geht total ab.

Ich liebe den Film wie alle Filme von Chazelle. Kurioserweise ist Chazelle der bisher durchgehend stärkste Regisseur der neuen Generation. Nicht nach Kritiker-Konsens, aber nach meiner Auffassung sehr wohl! Ari Aster aber kann ihn noch schlagen mit seinem nächsten Werk.

Aber Babylon:

9/10

Liebe zum Film...

 

Wenn euch das Thema interssiert, schaut euch den besten Musicalfilm aller Zeiten "Singing in the Rain" an, der diese Zeit zwischen Stummfilm und Talkies perfekt aufgreift, oder gönnt euch einmal den Oscar-Gewinner von 2012, The Artist.  Wenn ihr nie Stummfilme gesehen habt, schaut euch einfach The Artist an und urteilt hinterher.

Für mich persönlich war es auch der erste Stummfilm, vorher habe ich sowas abgelehnt, aber dann habe ich es geguckt wegen Oscars und habe direkt eine 10/10 vergeben weil es so extrem emotional war. Hätte ich nie gedacht. Ohne Sprache konzentriert man sich noch viel mehr auf die Bilder und auf die Gesichter und auf die Emotionen. Boah, wenn ihr einen großen TV habt, schaut euch "Die Passion der Jungfrau von Orléans" an. Oder nur bei Youtube. Einer der besten Filme aller Zeiten. So powervolll, es rührt total zu Tränen, obwohl es über 100 Jahre alt ist. Kino pur.

Nach The Artist war ich also fazinierend und habe nach den besten Stummfilmen gegooglt. Neben Jungfrau von Orléans war der erste Treffer aber Sunrise - A Song of Two Humans. Habe ich angeguckt bei Youtube mit 240p, war mein emotionalstes Filmerlebnis aller Zeiten und ist die Nr. 1 meiner Top 100. Wie kunstvoll das ist, das ist unbeschreiblich.

Wenn man halt diese besten Stummfime kennt, die gerade Ende der 20er entstanden sind, und dann aber diese Talkies sieht, in denen jegliche Kunst über Bord geworfen wurde für den Ton, da fühlt man halt richtig mit.

Das bemerkenswerte von Babylon ist, dass es selbst mir die Augen geöffnet hat bezüglich Talkies, und wie relevant sie letztendlich waren für die die Filmkunst.

Bearbeitet von vangus
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Was ich bei John Wick nicht verstehe:

Am Anfang von Teil 1 wird er ja von Einbrechern überrascht und vermöbelt. Sonst kann er es mit unendlich vielen aufnehmen und in Teil 1 hat er bei 2 oder 3 Typen Probleme. Filmlogik, eben. Schade, dass solch ein toller Schauspieler sich für solch einen Schund (meiner Meinung) hergibt. 

Bearbeitet von Baluschke
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Ich war gestern auch in John Wick 4 und ich liebe diese Filmreihe. Von der Story her ist es nichts bewegendes die ganze Reihe aber darauf kommt es mir bei dieser Reihe nicht an. Die durch choreografie inszenierten Kämpfe finde ich echt der Hammer das es manchmal beim zusehen weh tut. Das John Wick in diesen neuen Teil noch mehr einstecken kann als in anderen Teilen, gebe ich total recht, aber das hat mich auch nicht wirklich gestört. Der Film geht mit seinen fast 3 Stunden für ein Action Film sehr lang aber muss sagen mir kam es gestern nicht so vor. Sie haben es echt gut verpackt, die ersten 40 Minuten sind etwas ruhig angelehnt und die Kämpfe kennt man schon aus vorigen Teilen aber was dann kommt ist wieder so ein Typischer John Wick Film der sich ja mit jedem Film steigert. Mein besonderes Highlight fand ich mit Scott Adkins in seinem Make Up kaum zu erkennen aber sehr geile Szenen mit ihm und auch wie hier schon genannt die Szenen mit Dragon Breath😉 Ich muss aber sagen für mich ist immer noch der dritte Teil am besten aber der vierte Teil kommt dann direkt danach.

Würden den vierten Teil eine 8,5 von 10 geben. Einfach weil ich diese Reihe liebe und der Film mich sehr gut unterhalten hat.

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Scream 6

Achtung Info: Nach dem Abspann kommt noch eine kurze Szene, was unter anderen ein Seitenhieb auf das MCU Universum ist. :classic_biggrin:

 

Ansonsten war der 6. Teil für mich persönlich richtig cool im Gesamtpaket und hat mir viel besser gefallen als die letzten Teile.

Auch klasse das er uncut im Kino läuft und ist somit auch der brutalste und blutigste Teil der Reihe.

Ich persönlich wurde gut unterhalten.

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