PSV: Erster Eindruck der Konsole

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Mein Modell: 3G-Variante inkl. aktivierter Vodafone SIM-Karte

 

Die erste Einrichtung:

 

Als ich heute Mittag in meiner Mittagspause zur Packstation ging und meine PSV inkl. Starterpaket und Rayman abholte, war ich schon gespannt. Die PSV war beim ersten Start zu 3/4 geladen und die Einrichtung ging leicht von der Hand. Im Grunde musste man auch alles mit dem Touchscreen machen, der wirklich sehr knackig präzise funktioniert. Wobei ich die Art der ersten Konfiguration nicht so wirklich gut gelungen finde, da man teilweise an den Daten vorbei "wischt", wenn man die Uhrzeit einstellt. Hier hätte ich mir eine Synchronisation über das Internet gewünscht.

 

Anfängliche Probleme:

 

Schon bei der ersten Einrichtung merkte ich, dass ich offenbar der eigentlich Zeit voraus bin. So konnte ich anfangs meinen bestehenden PSN-Account nicht aktivieren und auch das PSN lief noch nicht für die PSV. Das sollte sich nach der Arbeit allerdings Stück für Stück ändern. Um ca. 19 Uhr war der PSN-Store dann vollends funktionsfähig, sodass auch die Pre-Order-Games und andere Downloadinhalte geladen werden konnten.

 

Der erste Eindruck der Haptik:

 

Die PSV wirkt direkt mit dem ersten Griff extrem hochwertig. Das über die ganze Fläche gezogene Gorillaglas lässt sie zudem auch optisch sehr hochwertig aussehen. Die Analogsticks lassen sich sehr gut bedienen, lediglich das Buttonquadrat ist etwas klein und lutschig geraten. Hier ist die PSP mit seinen größeren Tasten besser gefahren. Dennoch lassen die Button sich wunderbar steuern. Die Schultertasten sind im Grunde dasselbe wie bei meiner PSP.

 

Einzig negativ empfinde ich die Dicke der PSV. Da ich eine Fat-PSP habe, habe ich mich an den wirklich guten Griff des Handhelds gewöhnt, der bei der PSVita nicht so gut ausfällt. Sie ist an den Seiten einfach zu dünn, hier hätte ich mir mehr Grifffläche gewünscht, jedoch gewöhnt man sich daran. Was mir positiv auffiel ist, dass meine Handgelenke nicht schmerzten, wie es bei der alten PSP nach ca. einer Stunde auftritt, was wohl an der Handdynamik liegt. Immerhin wischt und tippst man ordentlich auf dem Touchscreen oder dem Touchpad herum, während man spielt, sodass die Handgelenke nicht einschlafen.

 

Der OLED-Display:

 

Der OLED-Display ist gegen jeden Zweifel erhaben. Man sieht quasi keinen Pixel mehr, wie bei den modernen Smartphones. Jedoch wird die Hintergrundbeleuchtung draußen in der Sonne niemals ausreichen. Auch ist die Vita extrem empfindlich gegen Staub und Verunreinigungen. Kleinere Staubkörner wirken wie Dead-Pixel auf dem Schirm. Hier empfiehlt es sich wirklich immer ein Microfasertuch dabei zu haben. Fingerabdrücke oder Schlieren hingegen sieht man weniger stark.

 

Optionale Speicherkarte:

 

Sie ist extrem klein wie ein Fingernagel und ich rate nicht, sie sehr oft zu tauschen, da die Klappen dafür sicherlich nicht so lange halten werden und ausleihern, ähnlich wie beider alten PSP.

 

Spielemodule:

 

Sie sind deutlich größer, wenn auch immer noch sehr klein. Sie wirken putzig wie auch die Gamehüllen. Dennoch bleibe ich bei Rayman als einziges Retail-Game. Somit wurde die Karte einmal hineingesteckt und verschwindet auf Ewig im Slot.

Der Rest wird heruntergeladen.

 

Die Spieledarstellung:

 

Die Optik ist knackenscharf! Unglaublich wie geil die Games auf der Vita wirken. Dagegen kann wirklich kein anderer Handheld mithalten. Gerade auch das schwarz-weiße Escape-Plan ist eine Augenweide was den Schwarzwert anbelangt. Wie ein Plasmabild für unterwegs. Kein Tearing, Stocken oder Flimmern ist festzustellen. Die Ladezeiten sind dabei moderat und nicht wirklich störend langsam, wie anfangs befürchtet.

 

Das Betriebssystem:

 

Hier hat SONY optisch zwar nicht gerade die glücklichste Hand mit seinem Blubber-Blasen bewiesen, dennoch ist es technisch absolut ausgereift. Das OS macht Lust auf die PS4 mit eben einer so gut funktionierenden Oberfläche. Die PS-Taste funktioniert wie bei der PS3, nur geht alles viel schneller. Rayman wird pausiert, man geht ins Internet, verändert die Einstellung usw. während alles andere aktiv bleibt. Man wischt wieder zu Rayman und spielt direkt an der Stelle weiter, wo man vor einigen Minuten aufgehört hat, während man zuvor im Store den Download eines anderen Spiels angestellt hat. Wirklich gut SONY, der höhere Speicher macht sich auf der Vita wirklich bezahlt und ist hoffentlich ein Fingerzeig für die PS4, denn die PS3 kann hier mit der Vitaoberfläche einfach nicht mithalten. Allein wie schnell sich durch die Apps navigieren lässt ist wirklich unglaublich, wenn man die langsam ladende XMB von der PS3 gewohnt ist.

 

Die PSN-Preise:

 

Die PSVita Spiele sind im Store deutlich günstiger als bei amazon oder auch anderen Händlern. Hier hat SONY entweder ein Startgeschenk für uns parat oder hat verstanden, dass Downloadinhalte wirklich günstiger sein sollten. Das herunterladen via WiFi dauert hingegen elendig lang. So brauchte ich für Escape Plan ca. 20 Minuten, wie auch für Stardust Delta Bundle.

 

Zusatzfunktionen:

Die Vita bringt von Haus aus schon viele Funktionen mit, wie z. B. das Near-System, das in der Nähe befindliche Vitas anzeigt. Das System funktioniert mit Hilfe von google-Maps. Weitere Apps wie facebook, lassen sich derzeit kostenlos aus dem Store herunterladen. Bravo SONY, endlich lasst ihr uns die Wahl, ob wir uns damit zumüllen wollen.

 

Erste bittere Enttäuschung:

 

Der versprochene Skype-Zugang wurde wohl durch die Übernahme von Microsoft gestrichen. Für mich wirklich ein ordentlicher Dämpfer. Zwar gibt es einen Partychat der ähnlich wie der auf der Xbox funktioniert, doch wäre mir Skype einfach lieber gewesen. Schade, gerade darauf freute ich mich schon. Somit ist man wieder nur im PSN eingesperrt und kann nicht mit der Außenwelt kommunizieren.

 

PSP-Emulator:

 

Der PSP-Emulator funktioniert tadellos. Die PSP-Spiele werden auf einem eigenen Desktop abgelegt und können auch mit der PS-Taste in den Hintergrund geschickt werden und später weitergespielt werden. Der Display zeigt natürlich die Auflösungsschwächen stärker auf, als die PSP, da die PSP eine native Darstellung bot. Was jedoch extrem gut auffällt ist die Tatsache, dass die Farben viel kräftiger wirken als noch zu LCD-PSP-Zeiten. Darüber hinaus lassen sich die PSP-Titel nun mit einem richtigen Stick viel besser spielen als mit dem alten Slidepad. Ich musste mich wirklich gerade ertappen, wie ich vorhin bei God of War wieder hängen geblieben bin und ein solches Spiel bekommt man mittlerweile im Store für lächerliche 10 EUR. Der PSP-Emulator wertet die PSP ganz deutlich auf. Ob es jedoch noch einen PSone-Emulator bedarf wage ich zu bezweifeln, allerdings schadet er auch nicht.

 

Fazit:

 

Die PSVita ist ein wirklich toller Handheld geworden mit enorm viel Potential und Qualität. Auch die Spiele können sich sehen lassen. Zum Release eines Handhelds gab es noch nie so viel Qualität bei so wenig Quantität. Ich will sogar sagen, dass schon jetzt die PSVita ein besseres Line-Up als die PSP hat. Zumindest wird es nicht lange dauern, bis die PSVita die qualitativen Games auf der PSP im Bereich der Quantität überholt haben wird. Qualitativ sind jetzt schon ein Stardust deutlich besser und ich freue mich schon auf WipEout 2048.

 

Dass ich zur 3G-Variante griff ist bis jetzt sogar ein wirklich guter Zug für mich gewesen, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es später oft nutzen werde. Doch wer ein Smartphone hat, kann schnell mal die Karte bei Bedarf wechseln, wenn er unterwegs im Hotel nächtigt und mal zocken will. Ob es die 50 EUR einem wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Generell halte ich die PSVita nicht zu teuer. Für das was sie leistet hat sich einen ordentlich guten Kurs zum Release anzubieten. Leider sind wir durch die günstigen Preise der 6 Jahre alten Heimkonsolen und subventionierten Smartphones geblendet.

 

Auf jeden Fall schlägt die PSVita den 3DS in Sachen Verarbeitung, Optik, Handhabung und auch im Bereich der Spieleerfahrung deutlich! Der rein objektive Gewinner heißt hier ganz klar PSVita, ob jedoch die Spielerschaft auch so entscheiden wird, hängt wohl von dem Spiele-Line-Up und auch vom späteren Preis ab. Der Akku hält erstaunlich lange. Bei mir hat er jetzt gut fünf Stunden auf dem Buckel und noch gut 1/4 Saft. Wobei die PSV nicht so viel gespielt wurde, aber das Wifi und 3G-Modul haben durchgefunkt und ordentlich Inhalte geladen.

 

Die PSVita ist ein exklusives Stück Spielzeug, doch für jemanden der gerne spielt, die beste Wahl derzeit.

 

Das Pre-Order-Paket:

 

Die Kopfhörer sind erstens hässlich blau, zweitens sind sie leise und ich kann mit den Dingern nichts anfangen. Der beiliegende Downloadcode für drei AR Play Games ist zwar gut, da man auch noch PSEye-Karten für die PSVita-Kamera dazu bekommt, dennoch muss ich sagen, dass es keine 29 EUR wert gewesen wäre. Da es jetzt kostenlos war, nehme ich es mit, aber Geld sollte man dafür nicht zahlen.

 

(etwas dunkel, aber den Kontrast kann man schon erkennen)