Mit „Crash Bandicoot“ gelang Naughty Dog der Durchbruch. Aber die „Jak & Daxter“-Serie rückte die Schöpfer von „Uncharted“ erst ins Rampenlicht. Nun legen Naughty Dog und Mass Media „Jak & Daxter and the Precursor Legacy“, „Jak II: Renegade“ und „Jak III“ in der HD-Trilogie neu auf. Und obwohl Titel wie „Daxter“ oder „Jak X“ fehlen, lohnt sich auch im Jahr 2012 noch ein Blick in die Vergangenheit der PS2-Plattformer.
Was wir cool finden
Evolution und Zeitgeschichte
Die „Jak“-Trilogie hat einen bemerkenswerten Werdegang auf der PlayStation 2. „Jak & Daxter“ erschien 2001 und war ein klassischer Plattformer mit Knobel- und Kampfeinlagen. Das Spiel erinnerte ein wenig an „Mario Sunshine“ oder „Crash Bandicoot“ und zeigte damals, welche Fähigkeiten in der PS2 steckten.
Auch heute noch begeistert das Spiel mit seinem erstklassigen Leveldesign, den 13 liebevoll gestalteten Welten und natürlich dem typischen Naughty-Dog-Humor, der durch den schweigsamen Helden Jak und seinen Ottsel-Kumpel Daxter forciert wird.
Mit „Jak II: Renegade“ gingen Naughty Dog neue Wege. Denn man öffnete das Gameplay und veränderte sich im Zuge des „GTA III“-Hypes in Richtung Action und Open-World. In Städten besteigen wir Gleiter oder düsen mit dem Hover-Board durch die Gegend. Der inzwischen deutlich düsterere Jak greift bevorzugt zu schweren Waffen.
Der Spielablauf ändert sich dadurch recht deutlich und wird ordentlich mit Ballerelementen durchmischt. Der Schwierigkeitsgrad ist im Vergleich zu „Jak & Daxter“ angestiegen. Und auch Elemente wie das dunkle Eco und seine Wirkung auf Jak spielen zunehmend eine gewichtige Rolle. Trotzdem ist „Jak II: Renegade“ ein weiterhin ganz ausgezeichneter Action-Plattformer.
„Jak III“ ist der umfangreichste Teil der Serie, wenn auch in Sachen Gameplay sehr ähnlich zu seinem Vorgänger. Hier ist also kein Quantensprung erkennbar. Die wichtigsten Neuerungen bestehen in den Kämpfen mit den inzwischen zum „Mad Max“-Style mutierten Fahrzeugen. Weiterhin schlüpft ihr an einigen Stellen in den Pelz von Ottsel Daxter und bestreitet Spielabschnitte mit ihm. Sehr nett, aber „Jak III“ ist insgesamt der schwächste Teil der gesamten Serie.
Die üblichen Reboot-Extras
Die offensichtlichsten Sprünge hat die „Jak“-Reihe in der Darstellung der Spielgrafik gemacht. Die einstmals zwar hübschen, aber etwas krümeligen Levels sehen nach der HD-Infusion angenehm scharf aus.
Und blicken wir mal wohlwollend über die zuweilen kantigen Charaktermodelle und die manchmal eckigen Objekte hinweg, dann sind alle drei „Jak“-Spiele mit ihrer HD-Aufbereitung sehr gut gealtert. Denn gerade die abwechslungsreichen Szenarien sind auch aus heutiger Sicht noch erstaunlich hübsch und glänzen mit tollen Strukturen und Ideen.
Weiterhin haben Naughty Dog und Mass Media die üblichen Collection-Extras oben drauf gelegt: So besitzen alle Spiele ein eigenes Trophy-System und natürlich auch einen 3D-Modus. Dieser sorgt für zusätzliche Tiefe auf dem Spielfeld, steigert den Spielspaß aber nicht maßgeblich.
Was wir weniger cool finden
Übersichtsprobleme und fehlende Inhalte
Die größte Schwäche von „Jak & Daxter“ war schon immer die wackelige und etwas träge Kameraperspektive. Diese ist gerade im ersten Teil der Saga ein echtes Problem, da es hier noch vermehrt auf präzise Sprünge ankommt. Das Nachjustieren mit dem rechten Analog-Stick funktioniert zwar ganz ordentlich, aber in der heutigen Zeit ist man dann doch mehr Komfort gewohnt.
Weiterhin ärgern sich Puristen natürlich über die fehlenden „Jak“-Spinoffs, die über die Jahre herausgekommen sind. Es wäre schön gewesen, wenn Naughty Dog Titel wie „Jak X“ oder gar „Daxter“ noch mit auf die Disc gepackt hätten. Aber das ist Wunschdenken!
System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Naughty Dog
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 6 Jahren
Offizielle Homepage: http://de.playstation.com/ps3/games/detail/item432356/The-Jak-and-Daxter-Trilogy/