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Murderbot: Die brutale Sci-Fi-Comedy bei Apple TV+ hat jede Menge Herz - Serienkritik

Euch steht der Sinn nach einer mitreißenden Sci-Fi-Serie mit jeder Menge Herz? Dann solltet ihr euch unbedingt die Romanadaption "Murderbot" bei Apple TV+ ansehen. Wieso, das erfahrt ihr in unserer Serienkritik.

play3 Review: Murderbot: Die brutale Sci-Fi-Comedy bei Apple TV+ hat jede Menge Herz – Serienkritik

8.0

"Murderbot" basiert auf der Romanreihe "The Murderbot Diaries" (Deutsch: "Tagebuch eines Killerbots").

Im Laufe der letzten Jahre hat sich Apple TV+ zur vermutlich besten Anlaufstelle für Fans hochkarätiger Sci-Fi-Serien entwickelt. In kaum einem anderen Genre liefert der Streaming-Service derart konstant auf einem hohen Niveau ab wie hier. Mit „Murderbot“ steht nun eine neue Science-Fiction-Show in den Startlöchern, die ihre Zuschauer mit einem Mix aus Brutalität, derben Witzen und einigen überraschend herzerwärmenden Momenten packen möchte.

Wir durften uns die Serie bereits vorab anschauen und verraten euch in unserer Serienkritik, womit wir besonders viel Spaß hatten und was eventuell weniger gut funktioniert hat. Nur noch eine Info vorneweg: Die zehn Episoden von „Murderbot“, welche zumeist zwischen 25 und 30 Minuten lang sind, haben wir im englischsprachigen Original gesehen. Die deutsche Synchronisation können wir dementsprechend leider nicht beurteilen.

Menschen sind Idioten, oder?

„Murderbot“ entführt uns in eine Welt, in der Security-Roboter für die Sicherheit von Menschen verantwortlich sind. Einem von ihnen gelingt es jedoch, seine Programmierung zu hacken, weshalb er fortan keine Befehle mehr annehmen und ausführen muss. Da er allerdings sehr wahrscheinlich in seine Einzelteile zerlegt werden würde, sollte dieses Geheimnis ans Licht kommen, tut Murderbot, wie er sich selbst nennt, weiter so, als würde er mitspielen.

Wenig später wird er einer Crew von Wissenschaftlern zugeteilt, für deren Schutz er sorgen soll. SecUnit, wie die Crew ihn nennt, ist schon bald hin und her gerissen. Einerseits möchte er seiner ursprünglichen Programmierung nachkommen und die Crew beschützen, um keinen Verdacht zu erwecken. Andererseits möchte er hingegen möglichst viele Stunden mit seiner Lieblings-Sci-Fi-Seifenoper verbringen und über seinen Platz im Universum nachdenken.

Natürlich kommt es während der Mission des Forschertrupps zu allerlei Komplikationen, auf die wir allerdings nicht zu genau eingehen möchten. Die neue Apple-Serie hat in den einzelnen Episoden angenehme Spannungsbögen und weiß mit gut gesetzten Cliffhangern zum Weiterschauen zu animieren. Darüber hinaus ist es vor allem der exzellenten Performance von Hauptdarsteller Alexander Skarsgård zu verdanken, dass alles so gut funktioniert.



Ein Roboter und Nerd

Zu Beginn ist unsere im Fokus stehende SecUnit nämlich nicht unbedingt ein Sympathiebolzen, denn Menschen sind für diese zumeist Idioten, die sie fast schon verächtlich betrachtet. Da die Serie primär aus der Sicht unserer Hauptfigur erzählt wird, erhalten wir deshalb einen zumeist ungefilterten Einblick in seine Gedankenwelt. Wie dumm und schwach sich die Wissenschaftler sehr oft anstellen, kommentiert er somit in seinen Gedanken sehr schonungslos.

Natürlich durchläuft Murderbot im Laufe der Apple-TV-Serie eine charakterliche Entwicklung, die zu einem nicht unerheblichen Teil von seiner Lieblingsserie, einer billigen Sci-Fi-Show, die sichtlich von „Star Trek“ inspiriert wurde, beeinflusst ist. Wenn SecUnit einem traumatisierten Crewmitglied Mut zuspricht, in dem er Dialogzeilen aus jener Serie rezitiert, ist das auf eine etwas schräge Art und Weise wunderbar herzerwärmend.

Darüber hinaus ist die Sci-Fi-Comedy in diesen Momenten ein wundervoller Metakommentar auf die emotionale Kraft von Serien. Vermutlich hat jeder von uns eine Serie, die ihn enorm geprägt hat und aus der er womöglich sogar die eine oder andere Lehre herausziehen konnte. Doch all das würde nur halb so gut funktionieren, wenn Alexander Skarsgård nicht eine so mitreißende Performance abliefern würde. Er wechselt spielend leicht zwischen witzigen, ruhigen, einfühlsamen und intensiven Momenten.



Ein schwieriger Balanceakt

Skarsgård meistert diesen durchaus anspruchsvollen Balanceakt, auch dank seiner physischen Präsenz, tadellos. Allein was er mit kleinen Gestiken und Mimiken zu transportieren vermag, ist toll anzuschauen. Besonders spannend fanden wir hierbei seine Entwicklung und wie sich langsam immer menschlichere Bewegungen geradezu eingeschlichen haben. Das nuancierte Spiel des „Murderbot“-Hauptdarstellers können wir an dieser Stelle kaum hoch genug loben.

Betrachten wir indes den Balanceakt, den die Serie als solche leisten möchte, fällt dieser etwas ab. Schön: Wenn es kracht, dann kracht es richtig! Dinge explodieren, Menschen (oder Roboter) werden herumgeschleudert und auch mit ordentlich Blut wird nicht gegeizt. All das ist handwerklich gut gemacht und macht Spaß. In den leisen, emotionalen Momenten und vor allem in den komödiantischen Augenblicken kommt die Show allerdings etwas ins Stolpern.

Einigen zwischenmenschlichen Momenten fehlt es ein bisschen an emotionaler Wucht. Das liegt gerade daran, dass nicht alle Charaktere ähnlich gut ausgearbeitet sind. Ein paar Figuren kommen schlichtweg etwas zu kurz, weshalb uns einige ihrer Szenen nicht richtig packen konnten. Die Comedy funktioniert über weite Strecken ebenfalls sehr gut, vor allem dank Murderbots sehr trockenen Kommentaren. Zwischendurch gibt es allerdings einige Witze, die nicht richtig zünden wollen und auch das hohe Tempo lässt nicht immer genug Zeit, um auf die Figuren einzugehen.

Dem Cast der Apple-TV-Serie möchten wir dies jedoch nicht anlasten, denn auch Alexander Skarsgårds Co-Stars sind hervorragend aufgelegt. Es bekommen zwar nicht alle Darstellerinnen und Darsteller ähnlich viel Raum zum Glänzen, doch uns sind vor allem die mal chaotischen, mal etwas schusseligen Wissenschaftler im Laufe der zehn Episoden immer mehr ans Herz gewachsen. Speziell David Dastmalchian („The Suicide Squad“) sowie Noma Dumezweni („Aus Mangel an Beweisen“) ragen hier heraus und haben sich ein Sonderlob verdient.

„Murderbot“ startet am 16. Mai 2025 exklusiv bei Apple TV+.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Alexander Skarsgård als Murderbot ist grandios
  • Ein toll aufgelegter Cast
  • (Meistens) wunderbarer Mix aus Action, Comedy & Herz
  • Kurzweiliger Sci-Fi-Spaß
CONTRA
  • Ein paar Charaktere bleiben recht blass
  • Nicht alle Witze zünden

Murderbot: Die brutale Sci-Fi-Comedy bei Apple TV+ hat jede Menge Herz – Serienkritik

Die zehn Episoden von „Murderbot“ sind regelrecht an uns vorbeigeflogen und haben uns während dieser Zeit bestens unterhalten. Dank der überschaubaren Laufzeiten ist jede Folge zudem ein wunderbar kurzweiliges Vergnügen. Der Science-Fiction-Serie gelingt dabei zumeist wundervoll der Spagat zwischen bitterböser Comedy, brutaler Action sowie einigen überraschend herzergreifenden zwischenmenschlichen Momenten.

Allen voran Hauptdarsteller Alexander Skarsgård liefert eine fantastische Performance ab und reißt mit seinem nuancierten Schauspiel jede Szene mit Leichtigkeit an sich. Er spielt seine Figur mit enorm viel Leidenschaft und Herz. Zu sehen, wie sich Murderbot und die Wissenschaftler immer weiter einander annähern, macht einfach Spaß. Hier entsteht ein Team, das nicht immer einer Meinung ist und trotzdem füreinander durchs Feuer geht.

Die Sci-Fi-Comedy hat zwar zweifelsohne ihre Schwächen, doch wer auf der Suche nach einer kurzweiligen Serie mit Action, Humor und jeder Menge Herz ist, der darf „Murderbot“ bei Apple TV+ nicht verpassen.

Kommentare

Ezio_Auditore

Ezio_Auditore

12. Mai 2025 um 22:32 Uhr
OzeanSunny

OzeanSunny

12. Mai 2025 um 22:51 Uhr