ANGESPIELT: Medal of Honor

Die Katze ist ja seit ein paar Wochen aus dem Sack: „Medal of Honor“ greift tatsächlich den tagesaktuellen Kampf gegen den Terror auf. In dem neuen Ego-Shooter geht ihr in Afghanistan auf die Suche nach versteckten Al-Kaida-Anführern. Nachdem wir bei der letzten „Medal of Honor“-Präsentation in Köln die Arbeit der Tier-1-Einheit begutachten durften (hier geht’s Artikel) , schlüpften wir diesmal in die dreckigen Uniformen der U.S.-Rangers. Mit dem Wechsel der Einheiten verändert sich auch das Gameplay maßgeblich!

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Aufklärungsarbeit
Ein interessantes Detail am Rande: Electronic Arts benutzt die Playstation 3 als Lead-Plattform. Von dieser Version aus werden also alle übrigen Portierungen umgesetzt. In dem präsentierten Level wird das erste Bataillon der Airborne Rangers von Taliban in einem Wadi – einem ausgetrockneten Flusslauf – auf Shahikat Island festgenagelt. Wir übernehmen die Rolle von David Adams, der gemeinsam mit drei Kameraden einen Weg aus dem Schlamassel finden muss.

Wir beginnen in einem verlassenen Bergdorf. Stück für Stück durchsuchen die Soldaten die einzelnen Hütten. Dabei kommunizieren sie lautstark mit einander: „Durchsucht diese Hütte“ oder „Waffenstatus?“ dröhnt es durch die Lautsprecher. Wir fühlen uns wie ein Teil des Teams. Das ganze Geschehen wirkt sehr echt – weniger Hollywood-mäßig als bei „Modern Warfare 2“. Trotzdem ist der Unterschied zur Tier-1-Mission spürbar: Die Rangers agieren aggressiver, suchen schneller den direkten Konflikt.
Nach einigen kurzen Gewehrsalven sind weite Teile der Siedlung „sauber“. Die Einheit positioniert sich vor einem letzten Gebäude. Auf Kommando brechen zwei Kameraden die Tür auf und stürmen hinein – unsere Figur hinterher. Wir betreten ein riesiges Waffenlager mit ausreichend Munition und Sprengstoff für eine kleine Armee. Die Sache ist ernst!

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Unter Beschuss
Wir öffnen den Hinterausgang der Hütte. Die Sonne blendet und nur langsam gewöhnen sich die Augen wieder an das Tageslicht. Grafisch ist „Medal of Honor“ beeindruckend: Weite Gebirgszüge ragen in den Himmel.
Die Sichtweite ist immens. Selbst weit entfernte Gegner oder Objekte sind noch gut erkennbar. Für Sightseeing bleibt aber keine Zeit.
Denn ein MG-Netz auf einem abgelegenen Hügel nimmt unseren Trupp unter Feuer. Hinter einige Sandsäcke gekauert, gibt unser Sergeant erste Anweisungen und ruft Luftunterstützung beim Hauptquartier – kurz „Bossman“ genannt. Aber für exakte Treffer müssen die Soldaten mit Laserpeilgeräten auf den Bunker zielen.

Unsere Aufgabe: Gebt den übrigen Kameraden Feuerschutz. Mit einem schweren MG ballern wir in Richtung des Verschlags. Die darüber gespannte Stoffplane weht nicht nur im Wind, sondern nimmt unter unserem Feuer auch merklich Schaden. Immer mehr Löcher zieren das blaue Laken, bis nur noch einige Fetzen an den Holzstangen baumeln. Wir rücken weiter vor. Dann ein Hinterhalt: Von links greifen Taliban-Kämpfer an.
Wir wollen zurückschlagen, aber die Munition ist alle. Glücklicherweise retten uns die Kollegen mit präzisen Salven. Wir krabbeln zu ihnen rüber und drücken die Quadrat-Taste. Auf diese Weise erfragen wir neue Munition. Dieser Freundschaftsdienst ist pro Mission allerdings nur vier Mal möglich und wird durch vier Kugel über den Köpfen der Soldaten angezeigt.

Endlich visieren wir den Bunker mit den Lasern an. Wenige Sekunden später rauscht ein US-Jäger über die Köpfe hinweg. Es hagelt Bomben. Zuerst fauchen Feuerwolken in den sonnigen Himmel Afghanistans, dann senkt sich eine dichte Staubwolke über das Geschehen. Wir sehen die Hand vor Augen nicht mehr!

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Der letzte Vorstoß
Der finale Abschnitt führt das Bataillon in das ausgetrocknete Flußbett selbst. Hinter Steinen lauern bereits etliche Al-Kaida-Soldaten. „Medal of Honor“ bringt für den Kampf einige neue Aktionen mit ins Spiel: So können wir aus dem Sprinten heraus hinter Objekte rutschen. Außerdem lugen wir hinter der Deckung hervor und nehmen so die Gegner aufs Korn.
Diese bekannten Spielelemente werten die Gefechte von „Medal of Honor“ merklich auf und geben ihnen mehr Tiefe. Und erneut sind wir von der Präsentation beeindruckt: Ein leises Surren ertönt konstant im Hintergrund. Ein ungutes Gefühl regt sich in unserer Magengegend. Die Bedrohung durch die versteckten Soldaten ist allgegenwärtig und wird auch akustisch umgesetzt.

Vorsichtig marschiert unser Trupp los. Stets müssen wir auch die um uns liegenden Anhöhen im Auge haben. Denn hier suchen Sniper nach neuen Plätzen. Dank der Weitsicht können wir diese aber gut erkennen und ausschalten. Die Gegner-KI war dagegen noch nicht perfekt. Die Terroristen reagieren teilweise noch ein wenig spät.

Aber daran wird noch gearbeitet, versprachen uns die Entwickler. Und so endet die Demo von „Medal of Honor“ mit einem echten Schockmoment: Wir erreichen einige verlassene Hütten. Wie zuvor positionieren sich die Soldaten vor der Eingangstür und wollen diese gerade aufbrechen. Dann ertönt plötzlich ein Handy-Klingeln. Die übrigen Kameraden fragen verwundert: „Ein Telef-?“ Doch ehe sie das Wort aussprechen können, fliegt die Hütte in die Luft. Der Bildschirm wird schwarz. Das Licht geht an. Die Zocksession ist beendet.

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System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Electronic Arts Los Angeles
Erscheinungstermin: 23.10.2010
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: www.ea.com/games/medal-of-honor

Einschätzung: sehr gut

Wer „Medal of Honor“ zuvor nicht ernst genommen hat, sollte schleunigst damit anfangen. In der zweiten Präsentation ließ der Ego-Shooter erneut die Muskeln spielen und überzeugte mit beeindruckender Technik und einem flotteren Gameplay. Man darf auf den Mehrspieler-Modus gespannt sein! Denn schustern DICE ein ähnliches Brett wie bei „Battlefield: Bad Company 2“ zusammen, dann muss sich „Modern Warfare 2“ warm anziehen.

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Kommentare

black-white-man

black-white-man

07. Juni 2010 um 10:56 Uhr
Leviathan2000

Leviathan2000

14. Juni 2010 um 18:21 Uhr