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US-Gamer müssen sparen: Wirtschaftslage und Zollängste treffen den Videospielmarkt hart

Steigende Lebenshaltungskosten, Inflationsdruck und Unsicherheit über Zölle beeinflussen das Kaufverhalten von US-Konsumenten. Besonders die Videospielbranche spürt die Zurückhaltung der Verbraucher.

US-Gamer müssen sparen: Wirtschaftslage und Zollängste treffen den Videospielmarkt hart

Auch der Videospielmarkt bleibt von den aktuellen wirtschaftlichen Belastungen in den USA nicht verschont. Zwar sind die Umsätze im Einzelhandel bislang stabil. Doch Marktanalysten sehen deutliche Signale, dass viele Verbraucher ihre Ausgaben bei nicht lebensnotwendigen Produkten zurückfahren. Besonders betroffen ist die Videospielbranche.

Kostensteigerungen treffen Konsumgewohnheiten

Im Rahmen eines Vortrags zum Thema „Zölle und Erschwinglichkeit: Der US-Verbraucher in der Schwebe“ ging Mat Piscatella, Geschäftsführer von Circana, näher auf die aktuelle Lage ein und präsentierte Zahlen, die die Zurückhaltung vieler Konsumenten untermauern.

Demnach sorgen die Angst vor einer Rezession und vor allem steigende Lebensmittelpreise dafür, dass viele Menschen ihre Ausgaben sorgfältig prüfen. Auch in anderen Bereichen müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen: 

  • Kfz-Versicherungen verteuerten sich um 5,4 Prozent.
  • Unterkunftskosten (Mieten etc.) stiegen um 4 Prozent.
  • Nebenkosten (typischerweise Strom, Gas, Wasser usw.) legten um 15,7 Prozent zu.
  • Im Jahresvergleich sind die Durchschnittspreise um 2,3 Prozent gestiegen

Zwar stiegen die Einzelhandelsumsätze im ersten Quartal (auch durch die Preiserhöhungen beeinflusst) um 4,6 Prozent, doch die Ausgaben für allgemeine Handelswaren – darunter Kleidung und Videospiele – gingen um 2 Prozent zurück.

Den Daten von Circana zufolge machen sich 63 Prozent der Befragten über die steigenden Lebensmittelpreise große Sorgen. Lediglich 4 Prozent bleiben hier entspannt. Viele Konsumenten reagieren letztlich, indem sie gezielt nach Sonderangeboten suchen oder ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Produkte einschränken.

Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung ist die Diskussion um neue Zölle. Piscatella erläuterte, dass viele Verbraucher in diesem Punkt verunsichert seien. Während im Januar 2025 noch 9 Prozent der Befragten Zölle befürworteten, sank die Zustimmung im März auf 6 Prozent.

Insgesamt spiegeln sich diese Unsicherheiten in den Kaufentscheidungen wider:

  • 40 Prozent der Verbraucher planen, ihre Ausgaben zu senken.
  • Rund 30 Prozent dieser Gruppe möchten dabei weniger für Unterhaltungsabonnements und Videospiele ausgeben.

Starke Rückgänge bei jungen Erwachsenen

Besonders hart trifft es die junge Generation. Die Ausgaben für Videospiele bei 18- bis 24-Jährigen sind stark rückläufig, betonte Piscatella und zitierte einen Bericht des Wall Street Journals: „Junge Absolventen haben es deutlich schwerer, einen Job zu finden. Millionen von Kreditnehmern müssen ihre Studienkredite wieder abzahlen. Die Kreditkarten-Ausfallraten haben den höchsten Stand seit vor der Pandemie erreicht…“

Die Auswertung des wöchentlichen Kaufverhaltens machte deutlich, dass die jüngere Generation (und damit die Hauptzielgruppe) zuletzt rund 24 Prozent weniger für Videospiele ausgab – bzw. ausgeben konnte: 

Piscatella weiter: „Den jungen Menschen wird nicht nur der Boden unter den Füßen weggezogen, sondern er wird verbrannt, während sie noch darauf stehen.“

Gaming-Branche passt Prognosen an

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich direkt auf die Prognosen der Videospielindustrie aus. Circana korrigierte die ursprüngliche Wachstumsprognose für den US-Videospielmarkt im Jahr 2025 von plus 4,3 Prozent auf ein Minus von 4,7 Prozent. Mit erwarteten Umsätzen von 56,5 Milliarden US-Dollar wäre dies das schwächste Ergebnis seit 2019.

„Die Leute lieben Videospiele immer noch“, resümierte Piscatella. „Aber sie suchen nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben viele 80-Dollar-Spiele, Abonnements und Free-to-Play-Spiele entwickelt, aber egal was passiert, der Verbraucher muss das Gefühl haben, dass er sein Geld wert ist.“



Ein möglicher Ausweg für Anbieter könnten Abonnement-Modelle sein. Laut Piscatella verzeichnen diese seit Anfang des Jahres wieder Wachstumstendenzen, was teilweise auf Titel wie “Call of Duty” im Game Pass zurückgeführt wird. Verbraucher seien zunehmend darauf bedacht, mit ihrem Budget möglichst viel Unterhaltung zu bekommen.

Zu beachten ist: Die Analyse von Circana gilt ausschließlich für den US-Markt und lässt sich nicht ohne weiteres auf Europa oder andere Länder übertragen.

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Kommentare

Snakeshit81

Snakeshit81

04. Juli 2025 um 12:16 Uhr
alphakevin

alphakevin

04. Juli 2025 um 12:54 Uhr
Snakeshit81

Snakeshit81

04. Juli 2025 um 13:13 Uhr
alphakevin

alphakevin

04. Juli 2025 um 13:18 Uhr
Snakeshit81

Snakeshit81

04. Juli 2025 um 13:24 Uhr
alphakevin

alphakevin

04. Juli 2025 um 15:04 Uhr