Bereits wenige Wochen nach der Ankündigung, dass Microsoft den kalifornischen Publisher Activision Blizzard übernehmen möchte, äußerte die britische Competition and Markets Authority (kurz: CMA) deutliche Kritik.
Vor allem die zugkräftige „Call of Duty“-Reihe, die mit der Übernahme in den Besitz von Microsoft übergehen würde, war den Wettbewerbshütern ein Dorn im Auge. Wie es im vergangenen Jahr mehrfach hieß, befürchtete die CMA eine mögliche Xbox-Exklusivität der Shooter-Serie, die im Bereich der Konsolen massiven Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden nehmen könnte.
Um die Befürchtungen der CMA und anderer Wettbewerbshüter zu zerstreuen, verpflichtete sich Microsoft dazu, die „Call of Duty“-Reihe über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren für andere Plattformen zu veröffentlichen. Paritätsverträge, die bei der Competition and Markets Authority offenbar zu einem Umdenken führten.
Zusätzlich vorgelegte Beweisen gaben den Ausschlag
Wie aus einem aktuellen Statement der CMA hervorgeht, sehen die britischen Wettbewerbshüter in der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft mittlerweile keine Gefahr mehr für den freien Wettbewerb auf dem Konsolenmarkt. „Vorläufige Ergebnisse sind ein wichtiger Aspekt des Fusionsprozesses und sollen den beteiligten Unternehmen und allen interessierten Dritten die Möglichkeit geben, mit neuen Beweisen zu reagieren, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen“, so Martin Coleman, der Vorsitzende des unabhängigen Gremiums, das die Untersuchung der CMA durchführt.
„Nach Berücksichtigung der zusätzlichen vorgelegten Beweise haben wir vorläufig den Schluss gezogen, dass der Zusammenschluss nicht zu einer erheblichen Einschränkung des Wettbewerbs in den Konsolenspielediensten führen wird, da die Kosten für Microsoft, Call of Duty von PlayStation zurückzuhalten, höher wären als die Gewinne, die durch eine solche Maßnahme erzielt werden könnten.“
Coleman abschließend: „Unsere vorläufige Ansicht, dass dieser Deal Bedenken auf dem Cloud-Gaming-Markt aufwirft, wird durch die heutige Ankündigung nicht beeinträchtigt. Unsere Untersuchung befindet sich weiterhin auf dem Weg, bis Ende April abgeschlossen zu werden.“
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Der Abschlussbericht der Untersuchung soll von der CMA bis zum 26. April 2023 vorgelegt werden.
Quelle: VGC
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Kommentare
Barlow
26. März 2023 um 09:48 UhrMehr Konsolenverkäufe sorgen aber für ggf. mehr Softwareverkäufe, so unwichtig sind sie nicht.
KoA
26. März 2023 um 11:14 Uhr@ Barlow:
Indem man (MS) seine Verkaufskanäle künftig auf fremden Plattformen unterbringen und ausbreiten kann, braucht man sich fortan kaum mehr großartig um die Bereitstellung und Verbreitung eigener Hardware zu kümmern.
Das mag auf den ersten Blick zwar, effektiv und bequem sein, bedeutet aber auch einen Verzicht darauf, eigene hardwareseitige Innovationen auf den Markt zu bringen. Darauf hat MS allerdings schon in der Vergangenheit kaum wirklich Wert gelegt. Insofern ist eine solche Strategie für den Konzern nur konstant und konsequent.
Ich habe nur Bedenken, dass Sony aufgrund dessen förmlich gezwungen sein wird, einen. ähnlichen Weg einzuschlagen. Das wäre für uns Spieler bzw. für sämtliche Konsumenten eine durchaus fatale Zukunftsaussicht. Sehr viel mehr Einheitsbrei wäre damit quasi vorprogrammiert.
Barlow
26. März 2023 um 11:23 UhrBis MS aber auf fremden Platform erreichbar ist (das es auch einen Unterschied macht) wird es noch ne weile dauern.
KoA
26. März 2023 um 11:36 Uhr@ Barlow:
Nun ja, ab kommendem Jahr wird eine diesbezügliche EU-Vorgabe den Weg dafür ebnen. Nicht umsonst ist MS derzeit so bestrebt, sich bis dahin ein gewichtiges Portfolio an Spiele-Content zusammenzukaufen. Das Ganze kann also durchaus recht schnell vonstattengehen.