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Stop Killing Games: Minecraft-Schöpfer argumentiert mit Raubkopien

Markus „Notch" Persson, der Schöpfer von „Minecraft", hat sich zur EU-Initiative „Stop Killing Games" geäußert und die Geschäftspraktiken großer Publisher kritisiert. 

Stop Killing Games: Minecraft-Schöpfer argumentiert mit Raubkopien

Die Initiative „Stop Killing Games“ hat kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Mehr als eine Million Menschen haben die europäische Bürgerinitiative unterzeichnet, womit sie die erforderliche Schwelle überschritten hat, um auf EU-Ebene Gehör zu finden. 

Wenig später meldete sich die europäische Lobby der Publisher und Entwickler zu Wort, erwartungsgemäß mit einer eigenen Sichtweise. Auch verschiedene Branchenvertreter äußerten sich, darunter ein Entwickler, der mit seinem Werk ein Milliarden-Vermögen aufbauen konnte.

Wenn der Kauf eines Spiels kein Kauf ist…

Markus Persson, der unter seinem Pseudonym Notch als Schöpfer von „Minecraft“ bekannt wurde, hat sich in einer Reihe von Beiträgen auf der Plattform X (via Comicbook) zur Initiative „Stop Killing Games“ (Link zur Aktion) geäußert. Dabei schilderte er eine durchaus kreative Perspektive.

In einem seiner Posts schrieb Notch wörtlich: „Ich möchte nur bestätigen, dass es genau das ist, worüber ich gesprochen habe. Wenn der Kauf eines Spiels kein Kauf ist, dann ist die Raubkopie auch kein Diebstahl.“

Damit spielt er auf die oft kritisierte Praxis an, dass Spielekäufe rechtlich lediglich Lizenzen darstellen, statt den Käufern echtes Eigentum an der Software zu verschaffen. Digitale Vertriebsplattformen wie der PlayStation-Store, Steam oder der Epic Games Store verkaufen überwiegend Nutzungsrechte.

In diesem Zusammenhang werden auch Vertragsklauseln bemängelt, die Nutzer verpflichten, ihre „gekauften“ Spiele zu vernichten, falls der Lizenzvertrag aufgehoben wird. Solche Klauseln finden sich auch außerhalb der Gaming-Branche.



Fokus auf Serverzugriffe und Verbraucherrechte

Ein wesentlicher Streitpunkt der Initiative „Stop Killing Games“ betrifft die Verfügbarkeit von Online-Diensten. Viele moderne Spiele erfordern eine ständige Internetverbindung, selbst bei Einzelspieler-Inhalten. Wird der Serverbetrieb eingestellt, bleibt für die Spieler häufig nur ein unbrauchbares Produkt zurück. „Stop Killing Games“ setzt sich deshalb dafür ein, dass Spieler auch dann Zugriff auf ihre Titel behalten, wenn Publisher deren Support einstellen.

Notch unterstützt die Forderungen nach besseren Bedingungen für Endverbraucher, hat die Petition selbst jedoch nicht unterzeichnet, da er im Grunde parteiisch sei. Er wolle jedoch „AAA-Studios nicht unterstützen“ und strebe stattdessen an, mit „besseren Bedingungen für den Endverbraucher“ direkt gegen diese großen Studios vorzugehen.

Auf die Bedenken eines Nutzers, dass es der Branche schade, Studios zum Offenlegen ihrer Servertechnologie oder zur weiteren Finanzierung eingestellter Spiele zu verpflichten, entgegnete Notch, er wünsche sich, dass große Studios „die Kontrolle über die Server ganz aufgeben“. Damit spricht er sich für eine größere Rolle der Community bei der Verwaltung von Online-Inhalten aus.

Initiative erreicht neuen Meilenstein

Die Petition von „Stop Killing Games“ hat inzwischen rund 1,3 Millionen Unterschriften gesammelt. Die Initiatoren fordern gesetzliche Regelungen, die es Publishern künftig erschweren sollen, Spiele für zahlende Kunden unzugänglich zu machen. Branchenverbände reagierten, wie eingangs erwähnt, mit ihrer eigenen Sichtweise.



Sollte die Initiative Erfolg haben, könnten in der Europäischen Union neue Gesetze entstehen, die die Rechte der Spieler langfristig stärken. Habt ihr euch bereits an der Initiative beteiligt? Und was haltet ihr von der Auslegung, die Notch geschildert hat?

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Kommentare

Hal Emmerich

Hal Emmerich

10. Juli 2025 um 09:02 Uhr
AndromedaAnthem

AndromedaAnthem

10. Juli 2025 um 10:26 Uhr
proevoirer

proevoirer

10. Juli 2025 um 13:07 Uhr