Assassin's Creed Origins angespielt: Meucheln wie ein Ägypter

Ägypten ruft: Auf der Gamescom 2017 spielte die Redaktion eine Stunde in „Assassin's Creed: Origins“ hinein und ist von den frischen Ideen angetan.

Zwei Jahre war es still um Ubisofts „Assassin’s Creed“-Serie. Nach dem „Unity“-Skandal und dem lediglich guten „Syndicate“ brauchten die Attentäter eine kleine Auszeit. Mit „Assassin’s Creed: Origins“ meldet sich die Saga zurück und entführt euch ins alte Ägypten. Doch nicht nur das Setting fühlt sich frisch und ungewohnt an, auch einige Gameplay-Veränderungen sorgen für ein anderes Spielgefühl.

Auf der Gamescom 2017 in Köln probierten wir das Action-Adventure beinahe eine Stunde aus und schlichen mit Bayek, dem Beschützer Ägyptens, durch Memphis. Und bevor hier Fragen aufkommen: Nein, dabei handelt es sich in diesem Fall nicht um die Stadt im Süden der USA.

Assassins Creed Origins Screenshot (10)

Der vergiftete Bulle

In der Gamescom-Demo treffen wir einen bereits gut trainierten Bayek an. Mit einer Charakterstufe von 21 und hochleveliger Ausrüstung ist der Assassine seinen Konkurrenten meist überlegen. Wir starten auf einem Floß außerhalb der Stadt. Nach einer kurzen Fahrt treffen wir Bayeks Frau Aya, die zugleich auch enge Vertraute von Königin Kleopatra ist.

Uns gefällt an dieser Stelle besonders die Interaktion zwischen Bayek und Aya. Auch wenn der Assassine eher ein ruhiger Charakter ist, sieht man den beiden die Liebe zueinander an. Im Gespräch etwa nimmt sie zärtlich seine Hand, bevor sie selbst das Wort ergreift. Es sind diese Feinheiten, die die Dialoge auszeichnen. Die Aufgabe dagegen ist weitaus weniger sensibel: Jemand hat den heiligen Bullen vergiftet. Wir müssen herausfinden, was passiert ist.

Am Tempel angekommen, wartet das Rindvieh bereits auf uns. Mit Hilfe der Fokussicht machen wir benutzbare Objekte ausfindig. Wir untersuchen beispielsweise das Futter und sprechen mit einem der Bediensteten. Wie sich herausstellt, hat das arme Tier giftige Pfirsichkerne zu fressen bekommen. Und die kamen von zwei Damen, die sich eigentlich um das Wohlergehen des Bullen sorgen sollten. Im Gespräch verraten sie, dass sie zu dieser Missetat gezwungen wurden und dass ihr Bruder entführt wurde.

Assassins Creed Origins Screenshot (11)

Angepasstes Kampfvergnügen

Nach der Detektivarbeit geht’s zum Zielort. Damit wir nicht vollkommen ahnungslos in den nächsten Kampf stolpern, senden wir zunächst unseren Adler aus. Er fungiert als Aufklärungsdrohne, mit dem wir Wachen und Generäle aufspüren und markieren. Für eine bessere Übersicht klettern wir geschwind über eine der Mauern und schalten die ersten Soldaten mit einem Sprung aus luftiger Höhe aus. Deren Boss jedoch attackieren wir mit Pfeil und Bogen. Ähnlich wie in „Horizon: Zero Dawn“ müssen wir einen Schuss zunächst „aufladen“, um maximalen Schaden anzurichten. Das passt ausgezeichnet zum Geschehen und verleiht den Kämpfen mehr Wucht.

Komplexer, schöner und umfangreicher als die Vorgänger.

Überhaupt spielen sich die Kämpfe weitaus besser als zuvor. Anstatt dass sie nur noch aus Kontern bestehen, kommt es nun auf gezielte Attacken und Paraden an. Zu diesem Zweck greifen wir auf leichte und schwere Angriffe zurück. Außerdem bestimmen wir wie in einem Rollenspiel die eigene Waffenauswahl und müssen nun etwa nicht allein auf Schwert und Schild zurückgreifen, sondern können auch eine Streitaxt, Dolche oder eine Lanze verwenden.

Der Bogen bringt zusätzliche Abwechslung ins Geschehen. Gleiches gilt für den weitaus umfangreicheren Talentbaum, mit dem wir Bayek neue Fähigkeiten verpassen. „Assassin’s Creed: Origins“ erinnert weitaus mehr an ein Rollenspiel als seine Vorgänger und wirkt deutlich komplexer.

Assassins Creed Origins Screenshot (12)

Die ganze Welt Ägyptens

Nach erledigter Pflichtaufgabe dürfen wir noch einmal die offene Spielwelt erforschen. Während andere Teilnehmer der Hands-On in der Pyramide Rätsel lösen und am Ende die Aussicht von der Spitze genießen, gehen wir auf die Suche nach anderen Missionen. So treffen wir beispielsweise auf einen kleinen Jungen, der uns erst bestiehlt und anschließend in ein Banditenlager führt.

Der Bursche benötigt Hilfe und so müssen wir einen ausgebrannten Kahn erforschen, ehe wir im Anschluss das nächste Areal klären. In diesem Fall schleichen wir uns durch hohes Gras und benutzen aufgestellte Zelte als Deckung.

Praktisch: Ähnlich wie in „The Witcher 3: Wild Hunt“ ruft auch Bayek einfach sein Pferd mit einem Pfiff herbei. Auf Tastendruck folgt der Gaul brav der Straßen. Auf Wunsch könnt ihr euer Gefährt aber auch wechseln und beispielsweise auf einem Kamel weiter reiten. Unser Weg führte uns zu einer nahegelegenen Gladiatorenarena, wo wir unsere Kampfkünste unter Beweis stellten. Besonders fies: In dem engen Gelände gibt es auch Fallen, die mitunter beträchtlichen Schaden anrichten. Allerdings macht es auch diebischen Spaß, Gegner dort hinein zu treten.

Einschätzung: sehr gut

Die beste Nachricht: „Assassin's Creed: Origins“ sieht klasse aus und spielt sich ein ganzes Stück anders als seine Vorgänger. Besonders das Kampfsystem ist weitaus komplexer. Die Mischung aus Attacken, Blocks und Kontern sorgt für ein deutlich härteres und kontrollierbareres Geschehen. Auch die Möglichkeit der Upgrades und des häufigeren Durchwechselns der Waffen sorgt sicher für Abwechslung. Insgesamt dürfen wir uns wieder auf eine gewaltige Spielwelt mit eine Fülle von Möglichkeiten freuen.

Die bislang spielbaren Hauptmissionen überzeugten mit ruhigen Einstiegen, einer spannenden Geschichte und knackigen Schlachten zum Schluss.Es wirkt fast so, als hätte Ubisoft die Spielgeschwindigkeit zu Gunsten der Geschichten und des Wiedererkennungswerts gedrosselt. Beinahe am interessantesten dürfte die Erkundung der offenen Spielwelt sein, schließlich ist einem das alte Ägypten weitaus weniger vertraut als beispielsweise Paris oder London. „Assassin's Creed: Origins“ bewies jedenfalls seine Qualitäten auf der diesjährigen Gamescom. Jetzt sind wir gespannt auf längere Eindrücke und das fertige Spiel.

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Michael Knight

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01. September 2017 um 14:13 Uhr
skywalker1980

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01. September 2017 um 14:17 Uhr
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01. September 2017 um 15:14 Uhr
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01. September 2017 um 15:59 Uhr
Michael Knight

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01. September 2017 um 19:42 Uhr
SkywalkerMR

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06. Oktober 2017 um 08:31 Uhr
Euer_Liebling

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09. November 2017 um 17:39 Uhr