Review

Dragon Ball Z Kakarot im Test: Ein Fest für Anime-Fans!

Genialer Fanservice für alle Anhänger von „Dragon Ball Z“, aber auch ein wirklich gutes Rollenspiel? Wir unterziehen „Dragon Ball Z: Kakarot“ dem Langzeittest und verraten, ob das Anime-Abenteuer etwas für jedermann ist.

play3 Review: Dragon Ball Z Kakarot im Test: Ein Fest für Anime-Fans!

7.5

Akira Toriyamas Anime-Serie „Dragon Ball Z“ erzählt nicht nur die Geschichte von der Suche nach den legendären Dragon Balls. Die Serie dreht sich um Freundschaft, Zusammenhalt und natürlich den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Mit „Dragon Ball Z: Kakarot“ wird daher ein großer Wunsch vieler Fans Realität: endlich ein Action-Rollenspiel, in dem ihr die wichtigsten Momente von Son-Goku, Son-Gohan und Co. noch einmal selbst nachspielen könnt.

Was wir gut finden

Ein Fest für Anime-Fans

„Dragon Ball Z: Kakarot“ ist ein Open-World-Action-Rollenspiel und nutzt dafür als Grundlage Akira Toriyamas kultige Anime-Serie. Das Spiel erzählt die vier großen Sagas der Vorlage und so nehmt ihr es etwa mit Vegeta, Freezer, Cell oder auch Buu auf. Entwickler Cyber Connect 2 setzt dabei auf die aus früheren Titeln bewährte Cel-Shading-Technik und zaubert gerade in den Zwischensequenzen hübsche Bilder auf den Screen.

Ein echtes Fest für Dragon-Ball-Fans!

Wenig verwunderlich besitzt „Dragon Ball Z: Kakarot“ durch das Setting einen extremen Wiedererkennungswert. Ihr erlebt die legendärsten, kuriosesten und emotionalsten Momente der Serie noch einmal und dürft diesmal sogar selbst Hand anlegen. In Sachen Atmosphäre ist das Action-Rollenspiel daher ein echtes Brett und überzeugt gerade Dragon-Ball-Z-Fans auf ganzer Linie.

Sehr schön: In den Dialogen setzt der Titel auf englische und japanische Sprachausgabe – inklusive deutscher Untertitel. Nur schade, dass es keine deutsche Sprachausgabe gibt.

Kämpfe wie im Comic

Das spielerische Highlight – neben der gelungenen Präsentation der Hauptgeschichte – ist zweifellos das Kampfsystem. Ihr kontrolliert eure Spielfigur dabei fliegend aus der Verfolgerperspektive. In der Hauptgeschichte gibt euch das Spiel die aktiven Figuren vor, in der offenen Spielwelt könnt ihr dagegen aus dem Ensemble auswählen. Auch seid ihr nicht nur allein unterwegs. Bis zu zwei Kameraden stehen euch gelegentlich zur Seite. Sie agieren eigenständig, besitzen jedoch Unterstützerfähigkeiten und können per Tastendruck zu Spezialattacken motiviert werden. Mit der Zeit entdeckt ihr so Stärken, Schwächen und Kombo-Chancen.

Insgesamt aber verlaufen die Gefechte sehr schnell und chaotisch. Aus der Distanz feuert ihr Ki-Explosionen, weicht mit kurzen Teleports aus, sammelt Energie oder setzt natürlich zu verheerenden Spezialattacken an. Zugegeben, wir hätten uns ein ausführlicheres Tutorial für die durchaus komplexe Steuerung gewünscht, mit ein wenig Training jedoch gehen die Schlachten flott von den Fingern. Spätestens wenn ihr eure Kontrahenten durch Felsenwände drescht oder sie mit einer gelungenen Kombo abfertigt, kommt echte „Dragon Ball Z“-Stimmung auf. Das Effektgewitter hat allerdings auch seinen Preis: „Kakarot“ ist mitunter arg unübersichtlich.

Überraschend umfangreich!

Auch wenn „Dragon Ball Z: Kakarot“ seine Stärken zweifellos in den Kämpfen und der Hauptgeschichte besitzt, so erweist es sich doch als gewaltiger Zeitfresser mit reichlich Fanservice. Und so setzt Cyber Connect 2 – neben dem Charaktersystem mitsamt Trainingsfunktionen – vor allem auf Sammelgegenstände. So finden wir beispielsweise immer wieder Bilder aus der Anime-Serie, die ikonische Momente zurück ins Gedächtnis bringen.

Und auch die Community-Boards besitzen zweifellos einen gewissen Reiz. „Dragon Ball Z: Kakarot“ besitzt eine Spielzeit jenseits der 40 Stunden und auch wenn es vielleicht nicht das komplexeste Rollenspiel sein mag, so vergehen die Stunden doch wie im Fluge.

Was wir schlecht finden

Dröge Rollenspielfunktionen

Wer sich von „Dragon Ball Z: Kakarot“ ein Action-Rollenspiel vom Schlage eines „The Witcher 3: Wild Hunt“ erwartet, sieht sich getäuscht. Denn insgesamt mangelt es den Charakteroptionen doch arg an Tiefe und Vielfalt. Beispielsweise gibt es keine Möglichkeit, die Outfits eurer Spielfigur zu wechseln und etwa deren Werte auf diese Weise anzupassen. Immerhin: Durch das Sammeln von Zutaten und dem anschließenden Kochen verpasst ihr euch vorübergehend einen Buff.

Viele anderen Funktionen – wie etwa die Community-Boards – haben nicht den ganz großen Einfluss auf den Spielablauf und sind eher eine nette Ergänzung. Auch die Trainingsoptionen mitsamt dem Anpassen der Fähigkeiten fühlen sich eher wie eine lästige Pflichtaufgabe an. Auch das Buffen mit Hilfe von Essen mitsamt dazugehörigem Angel-Minispiel bleibt hinter den Möglichkeiten zurück und ist aufgrund des insgesamt recht seichten Schwierigkeitsgrads nicht unbedingt notwendig. Für ein echtes Rollenspiel ist „Dragon Ball Z: Kakarot“ einfach einen Tick zu platt und zu eindimensional.

Die Probleme mit der Open-World

Auch die in über ein Dutzend Gebiete unterteilte Spielwelt überzeugt nicht vollends. Zum einen sind die Ladezeiten bei Gebietswechseln zu lang, zum anderen gelingt es Cyber Connect 2 nicht, sein Universum mit Leben und interessanten Nebenaufgaben zu füllen.

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Zwar sind einige spannende und lustige Story-Stränge vorhanden, jedoch gehen diese in Botengängen und 08/15-Aufgaben unter. Besonders störend fallen in diesem Zusammenhang übrigens die zufälligen Kämpfe auf. Während ihr die Areale erkundet, greifen euch immer wieder Roboter oder später Soldaten der Ginyu-Force an. Mit der Zeit aber nerven diese Konfrontationen einfach und stören sogar den Spielfluss.

Kleinere technische Schwächen

Abseits der gelungenen Präsentation der Kampagne offenbart „Dragon Ball Z: Kakarot“ auch einige technische Schwächen. In den Dialogen etwa stehen sich die Figuren oft nur regungslos gegenüber und bewegen stocksteif ihre Lippen. Ein wenig Mimik wäre dann doch nett gewesen. Hier sieht man dem Spiel immer wieder die inzwischen in die Jahre gekommene Engine deutlich an.

Weiterhin stören die bereits erwähnten langen Ladezeiten zwischen den Welten, denen sich Cyber Connect 2 mit Hilfe neuer Patches aber bereits annimmt. Gelegentliche Clipping- und Kamera-Aussetzer gehören bei einem 3D-Actiongame natürlich ebenfalls zum guten Ton.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • geniale Dragon-Ball-Z-Atmosphäre
  • launige und toll präsentierte Story-Missionen
  • gut umgesetztes Kampfsystem
CONTRA
  • dröge inszenierte offene Spielwelten
  • Rollenspielelemente arg seicht
  • lange Ladezeiten und andere Fehlerchen

Dragon Ball Z Kakarot im Test: Ein Fest für Anime-Fans!

Beim Test ertappten wir uns immer wieder dabei, wie uns ein breites Grinsen über das Gesicht huschte. „Dragon Ball Z: Kakarot“ besitzt einen enormen Wiedererkennungswert und gerade in der Hauptgeschichte nahezu perfekter Fanservice.

Das Kampfsystem mag zwar nicht perfekt sein, genügt aber vollkommen, um die epischen Schlachten ansprechend in Szene zu setzen. Wenn wir Vegeta den Kamehameha um die Ohren ballern, dann kommt echte Freude auf. Zugleich aber besitzt „Dragon Ball Z: Kakarot“ auch ein Menge Schwachstellen – speziell beim Open-World-Konzept und den Rollenspielelementen. Uns fehlte es an Individualisierungsmöglichkeiten und Tiefe im Charaktersystem.

Die ständigen Zufallskämpfe nerven ebenso wie die größtenteils unmotivierten Nebenaufgaben inklusive langer Ladezeiten. Trotzdem erhält „Dragon Ball Z: Kakarot“ von uns eine Kaufempfehlung. Gerade Anime-Fans fühlen sich sofort heimisch und freuen sich über die toll erzählten Geschichten.

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