Hitman 3 in der Vorschau: Agent 47 auf seiner letzten Reise?

Es ist das Finale der „Welt der Attentate“-Trilogie: IO Interactive schickt seinen Auftragskiller Agent 47 auf seinen vorerst letzten Einsatz. Wir spielten die ersten zwei Missionen von „Hitman 3“ durch und verraten, wie sich das Stealth-Abenteuer spielt.

Hitman 3 in der Vorschau: Agent 47 auf seiner letzten Reise?
Wir haben uns "Hitman 3" angeschaut.

Uns wird beinahe schwindelig, als wir mit Agent 47 auf der Spitze des Zepter getauften Wolkenkratzers in die Tiefe blicken. In dem im Dubai befindlichen Hochhaus müssen wir zwei hochrangige Unterstützer der Geheimorganisation Providence ausschalten: Markus Stuyvesant und Carl Ingram.

Während wir uns über Stahlträger und andere Konstruktionen einen Weg in das Gebäude bahnen, feiern diese beiden fröhlich die Einweihung des Zepters. Das Attentat auf die Beiden ist kein leichtes Unterfangen, schließlich tummeln sich in der Lobby, in den Ausstellungs- und Meetingräumen unzählige Zivilisten und Wachleute. „Hitman 3“ mag zwar das Ende der „Welt der Attentate“-Trilogie sein, setzt aber deren Stärken weiter fort.

Und so entpuppen sich die beiden in der Preview-Version integrierten Missionen Dubai und Dartmoor ,als echte Kopfnüsse, die uns zwar viele Freiheiten schenken, aber auch ebenso viele Lösungsansätze anbieten.

Neue Tricks, alter Agent 47

Gleich zu Beginn des Dubai-Abschnitts fällt ein neues Werkzeugs im Arsenal von Agent 47 auf: Die Handy-Kamera. Mit ihr macht ihr Fotos und sammelt so Informationen, zugleich aber könnt ihr mit dem Gadget auch Gegenstände manipulieren. Zu Beginn öffnen wir auf diese Weise etwa ein Fenster und steigen in die Garderobe ein.

„Hitman 3“ ist kein Actionspiel. Natürlich könnten wir uns ein Maschinengewehr von einem Wachmann erobern und wild ums uns ballern. Das würde aber nicht wirklich zu der Grundausrichtung des Spiels passen. Stattdessen loten wir zunächst das Terrain aus: Wo befinden sich die Zielpersonen? Wie verschaffe ich mir Zugang zu den abgesperrten Bereichen?

In den ersten Minuten schlendern wir daher durch die Gänge und versuchen herauszufinden, wie die Abläufe sind und wie sich Wachen und Zielpersonen verhalten. Als Hilfsmittel dient dabei der Fokus, mit dem wir Gegner durch Wände sehen können. Unsere Zielpersonen und besonderen Figuren sind hier farbig hervorgehoben, was die Orientierung merklich erleichtert.

Die Kunst des Mordens

Überhaupt bietet „Hitman 3“ viele Möglichkeiten zum Anpassen des eigenen Spielvergnügens. Wie schon in den Vorgängern entscheiden die Schwierigkeitsgrade darüber wie aufmerksam Wachleute und andere NPCs sind oder welche Hilfsmittel uns zur Verfügung stehen.

Auf der Schwierigkeitsstufe „Profi“ agierten die übrigen Figuren clever und vor allem nachvollziehbar. Wirkliche Ausbrüche in die eine oder andere Richtung gab es in unserer Preview-Session nicht. Als wir beispielsweise den Küchenbereich betreten, reagieren die Mitarbeiter zunächst freundlich und bitten uns zu gehen. Als wir dem Wunsch nicht nachkommen, werden sie lauter und rufen um Hilfe. Oftmals genügen selbst kleine Fehler, um einen Alarm auszulösen. Neu: IO integriert erstmals Abkürzungen, sodass wir schneller von einem Bereich in den nächsten gelangen können.

Diesem entkommt ihr am besten, indem ihr euch versteckt oder eben einen früheren Spielstand neu ladet. „Hitman 3“ sichert euren Fortschritt regelmäßig automatisch. Die Anzahl der manuellen Spielstände hängt vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab.

Die Stealth-Serie lebte seit jeher von den kreativen und teils schwarzhumorigen Attentatsmöglichkeiten. Und damit möglichst viele Spieler in den Genuss bestimmter Sequenzen kommt, bietet „Hitman 3“ die so genannten Mission-Stories. Sie führen euch stärker als zuvor durch die Optionen, die die einzelnen Missionen bieten. Oftmals sind die ersten Stories bereits zu Beginn aktiviert, andere müsst ihr dagegen erst aufdecken.

Eine Fülle an Möglichkeiten

Die Mission-Stories sind aber kein Freifahrtschein. Sie erfordern ebenfalls eine gewisse Planung und eine gute Durchführung. In Dubai etwa versuchen wir für Stuyvesant und Ingram einen alternativen Geschäftstermin einzuspeisen. Zu diesem Zweck müssen wir aber Server manipulieren und schrecken damit die Wachen auf. Im späteren Verlauf haben wir die beiden Millionäre schließlich allein in einem Raum, finden jedoch den finalen Tipp nicht auf Anhieb. Wir verlieren die Geduld und nieten sie einfach mit einem Maschinengewehr um.

Die zweite Map Dartmoor entführt uns in eine alte Villa: Hier müssen wir zum einen Akten finden, zum anderen aber auch Alexis Carlisle ausschalten. Wie wir das tun, bleibt uns überlassen: Also verkleiden wir uns als Fotograf, manipulieren eine Kamera und ein Wasserventil und setzen unser Opfer beim anschließenden Familien-Shooting unter Strom. Schwarzer Humor ist und bleibt auch in „Hitman 3“ Trumpf.

Zum Thema

Und auch wenn das Spiel das vermeintliche Finale der „Welt der Attentate“-Trilogie darstellt, könnte aber auch eine Chance für einen Neustart sein. Die früheren Titel könnt ihr direkt in das Programm integrieren und auch den Fortschritt aus „Hitman 2“ übertragen. Mit euren hoffentlich erfolgreichen Attentaten verdient ihr euch so neue Ausrüstungsgegenstände und Extras, die wiederum in den von euch selbst zusammengestellten Aufträgen zum Einsatz kommen.

Einschätzung: sehr gut

Wenig überraschend macht „Hitman 3“ wenig komplett neu. Stattdessen baut IO Interactive die Stärken der Serie weiter aus: noch mehr Möglichkeiten, noch mehr Freiheiten und vor allem noch schönere sowie ungewöhnlichere Schauplätze. Dubai und Dartmoor sind herrliche Settings, die mit ihrer schieren Größe, aber auch dem Karten-Design selbst punkten. Sie motivieren zum Erforschen der Möglichkeiten und sind somit wichtiger Teil des Spielspaßes hinter „Hitman 3“.

Das Herausfinden und Planen kruder Attentate ist sicher kein Action-Overkill, aber gerade das Sammeln von Informationen macht einfach enormen Spaß. Dazu verbindet IO „Hitman 3“ geschickt mit den früheren Teilen der Serie, sodass Neueinsteiger angefixt und Kenner der Serie weiter am Ball bleiben werden.

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