Wanted Dead angespielt: Ein potentieller Actionspiel-Geheimtipp

Auf der diesjährigen Gamescom hatten wir die Gelegenheit, das kommende blutig-brutale Action-Game "Wanted: Dead" anzuspielen. Wie unser erster Eindruck vom Spiel ausfällt, das erfahrt ihr in unserem Preview-Artikel.

Wanted Dead angespielt: Ein potentieller Actionspiel-Geheimtipp
"Wanted: Dead" erscheint am 14. Februar 2023 unter anderem für PS4 und PS5.

Mit seinem Game „Wanted: Dead“ arbeitet das Entwicklerstudio Soleil Ltd. aktuell an einem brutalen Actionspiel, das insbesondere wegen seiner abgedrehten Trailer immer wieder die Blicke auf sich ziehen konnte. Auf der Gamescom 2022 hatten wir spontan die Chance, das Tutorial sowie einen Abschnitt selbst anzuspielen. Außerdem verriet uns das 110 Industries-Team etwas mehr zum Spiel und wie uns all das gefallen hat, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Schnelle, sehr blutige Action

Zunächst wagten wir uns ans Tutorial, um uns ein bisschen mit der Steuerung des Spiels vertraut zu machen. Darin lernten wir, dass Protagonistin Lt. Hannah Stone sowohl im Nah- als auch im Fernkampf ordentlich austeilen kann. Das Tutorial wird übrigens im Startmenü anwählbar sein, damit Spieler jederzeit an ihren Fähigkeiten arbeiten können, wenn sie es denn möchten.

Einmal hat sie ein Katana, mit dem sie ihre Gegner während der Kämpfe schon einmal um das eine oder andere Körperteil erleichtert. Sie hat einen harten sowie einen leichten Schlag drauf, die wir zu Kombos aneinanderreihen können. Das fühlte sich während unserer Anspielsession bereits schön wuchtig an und zauberte uns schnell ein breites Grinsen ins Gesicht.

Darüber hinaus kann die tätowierte Heldin mit ihrem Schwert feindliche Attacken auch blocken oder, das richtige Timing vorausgesetzt, blitzschnell kontern. All das erinnert mit seiner sehr direkten Steuerung an Hack’n’Slay-Games wie „Ninja Gaiden“ oder auch „Metal Gear Rising“. Wenn ihr möchtet, könnt ihr, wie uns während unserer Anspiel-Session versichert wurde, „Wanted: Dead“ wie einen reinen Slasher spielen.

Doch das müsst ihr selbstverständlich nicht tun, denn Hannah hat noch weitere Waffen in ihrem Arsenal. Wir konnten in der Demo beispielsweise auf ein Maschinengewehr und eine Pistole zurückgreifen. Diese seien, wie etwa in „Devil May Cry“, primär dazu gedacht, eure Kombos miteinander zu verbinden. Ihr sollt aus allen Lagen die Möglichkeit haben, eure Gegner zu erledigen. Alternativ könnt ihr das Game wahlweise auch als Third-Person-Shooter spielen.

Das Waffenhandling ist mit den Fernkampfwaffen dank des kraftvollen Trefferfeedbacks gut gelungen und die Option, hinter Objekten in Deckung zu gehen, eröffnen euch zusätzliche spielerische Möglichkeiten. Hinzukommen weitere Gadgets, zum Beispiel Granaten, mit denen ihr eure Gegner aufscheuchen könnt. Einzig der Verzicht auf ein Lock-on stieß uns zwischenzeitlich etwas übel auf, denn die Kamera fing die rasante Action nicht immer optimal ein.

Um Hanna in „Wanted: Dead“ an euren bevorzugten Spielstil anpassen zu können, könnt ihr die Fähigkeiten der Spielfigur in einem Talentbaum verbessern. Dieser unterteilt sich in drei Bereiche, die es euch beispielsweise erlauben, ihre Angriffskraft sowie Verteidigung zu erhöhen.

Wenn ihr all die Offensivaktionen geschickt miteinander kombiniert, füllt sich eine Spezialleiste auf, die den Einsatz von mächtigen und äußerst brutalen Finisher-Moves erlaubt. Hierbei spritzt nicht nur literweise Blut, das an der Spielfigur kleben bleibt, sondern es fliegen auch allerlei Körperteile durch die Luft. Bei einigen Exekutionen nutzt die taffe Hauptfigur ihre Pistole, um in bester „John Wick“-Manier mehrere Gegner mit gezielten Schüssen auszuschalten – sehr stylisch!

Suicide Squad × Ninja Gaiden

Anschließend wagten wir uns in der Rolle von Hannah auf unsere erste Mission. Diese führte uns in einen Raum, in dem zuvor wohl eine Sex-Party stattgefunden haben soll – und die anwesenden Gäste waren von unserem Überraschungsbesuch nicht allzu begeistert. Die Gelegenheit wurde zugleich genutzt, um uns etwas mehr über die Story von „Wanted: Dead“ zu verraten. Die Heldin sitzt zu Beginn des Spiels im Gefängnis und wird nur unter einer Bedingung wieder freigelassen: Sie muss als Teil eines kleinen Teams strenggeheime Missionen erfüllen, bei denen sie sehr wahrscheinlich draufgehen wird. „Suicide Squad“ lässt grüßen.

Die Zeichentrick-Sequenzen im Anime-Stil, die bereits kurz in den bisherigen Trailern zu sehen waren, werden so übrigens ebenfalls im fertigen Spiel vorkommen und zwar im Rahmen von Flashbacks. Hierbei handelt es sich um eine stilistische Entscheidung des Entwicklerteams, da die Erinnerungen an vergangene Ereignisse oftmals etwas von dem abweichen können, was tatsächlich geschehen ist.

Apropos Team: Hannah wird wie gesagt nicht alleine durch die Levels streifen, sondern einige KI-Kameraden im Schlepptau haben. Diese sollen alle verschiedene Stärken und Schwächen besitzen. Ein Begleiter kann zum Beispiel die Heldin wiederbeleben, sollte sie einmal zu Boden gehen, wohingegen ein anderer eher ein Nahkampfspezialist ist. Frei entscheiden, wer euch in den Kampfeinsatz begleiten soll, könnt ihr übrigens nicht.

Unterstützung kann in den brachialen Kämpfen gegen ganze Gegnergruppen auch nicht schaden. Wie die großen Vorbilder oder auch früheren Werke von Mitgliedern des Entwicklerteams – bei Soleil Ltd. arbeiten unter anderem ehemalige „Ninja Gaiden“-Macher – ist der Titel eher weniger für Gelegenheitsspieler geeignet. Stattdessen richtet er sich mit seinem durchaus knackigen Schwierigkeitsgrad an Core-Gamer mit einer Schwäche für brutale Slasher. Dank seines komplexen Kampfsystems dürfte uns hier ein richtiger Actionspiel-Geheimtipp erwarten!

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Dies wird auch bei den Heilungsoptionen deutlich, denn um eure Energie zu regenerieren, habt ihr nur eine begrenzte Menge an Items. Solltet ihr richtig im Kampfsystem drin sein und dessen Feinheiten verinnerlicht haben, solltet ihr diese jedoch nicht nötig haben. Indem ihr Gegner mit Finisher-Moves ausschaltet, erhaltet ihr nämlich ebenfalls einen Teil eurer Lebensenergie zurück. Gutes Spielen wird entsprechend in „Wanted: Dead“ belohnt.

Technisch lief all das, was wir euch bis hierhin geschildert haben, in der von uns angespielten Demo-Version übrigens schon sehr geschmeidig und angenehm fehlerfrei. Das Spiel kann sich grafisch zwar nicht mit großen AAA-Games messen, doch insgesamt wirkt es in sich stimmig und sticht mit seinem abgedrehten Stil(mix) definitiv aus der Masse heraus.

Einschätzung: gut

„Wanted: Dead“ dürfte all das in sich vereinen, was Fans des Genres in modernen Ablegern etwas vermissen: Es beschränkt sich mit seinen RPG-Anleihen auf ein Minimum und konzentriert sich stattdessen voll und ganz auf all jene Kompetenzen, die bereits seine Vorbilder zu echten Hits machten: Kompromisslose, schnelle sowie blutige Action in Verbindung mit einem vielschichtigen und fordernden Kampfsystem – hervorragend!

Kurz gesagt ist das kommende Game von Soleil Ltd. vermutlich das Spiel, mit dem wir auf der Gamescom 2022 den meisten Spaß hatten. Es bot unkomplizierte Hack’n’Slay-Action in Reinform ohne dabei je spielerisch plump oder anspruchslos zu wirken.

Sollten die Entwickler bis zum Release noch an ein paar kleinen Stellschrauben drehen, etwa der Kamera, und die Story ähnlich stilvoll inszeniert sein wie die brutalen Kämpfe, könnte uns hier ein echter Actionspiel-Geheimtipp erwarten, den nicht nur Genre-Fans im Blick behalten sollten.

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