Marvel's Echo: Neue MCU-Serie bei Disney+ besticht mit blutiger Antihelden-Action - Serienvorschau

Mit "Echo" steht eine neue Marvel-Serie bei Disney+ in den Startlöchern, die sich an ein erwachsenes Publikum richtet. Ob ihr dem neuesten MCU-Ableger eine Chance geben solltet, verraten wir euch wie gewohnt in unserer Serienvorschau.

Marvel’s Echo: Neue MCU-Serie bei Disney+ besticht mit blutiger Antihelden-Action – Serienvorschau
"Echo" startet am 10. Januar 2024 exklusiv bei Disney+.

Das neue Jahr hat begonnen und damit schicken Marvel Studios mit „Echo“ ihre erste MCU-Serie für 2024 ins Rennen. Diese ist gleich aus mehreren Gründen besonders, denn sie versprüht mit ihrer blutigen Antihelden-Action mehr als nur dezente „Marvel’s Daredevil“-Vibes und fokussiert sich zudem auf eine taube Protagonistin. Außerdem ist es der erste Ableger der neuen Marvel Spotlight-Reihe, die wenig Vorwissen aus anderen Filmen/Serien erfordern soll.

Wir durften uns vorab bereits die ersten drei der insgesamt fünf Episoden der Miniserie ansehen und verraten euch in unserer Serienvorschau, ob die erste MCU-Serie, die sich ausschließlich an ein erwachsenes Publikum richtet, einen genaueren Blick für euch lohnt.

Echo zieht in den Krieg gegen Kingpins Imperium

Maya Lopez (Alaqua Cox) oder auch Echo feierte 1999 im Comicheft „Daredevil #9“ ihre Premiere und hat dementsprechend eine ziemlich enge Bindung zum blinden Verbrechensbekämpfer. Im Marvel Cinematic Universe lernten wir Maya indes in der „Hawkeye“-Serie kennen, in der sie eine recht wichtige Nebenrolle spielte. Nun erfahren wir jedoch erstmals mehr über sie, über ihre Kindheit, ihre Herkunft und ihre neuen Ziele.

Eine wichtige Rolle spielte nach dem Tod ihrer Mutter ein gewisser Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio), den „Marvel’s Spider-Man“-Spieler sicherlich als Gangsterboss Kingpin kennen dürften. Fisk nahm sie gewissermaßen unter seine Fittiche und führte sie in seine Geschäfte ein, nachdem ihr Vater angeblich vom Ronin ermordet worden war. Allerdings musste sie später erkennen, dass ihr „Onkel“ ein falsches Spiel spielte, wofür sie ihm zur Rede stellte.

Fünf Monate später kehrt Maya nach Hause zurück, wo sie allerdings kein Aufsehen erregen möchte. Ihre Taten in New York City sollen sie jedoch schon bald einholen, denn der Schatten des Kingpin reicht bis in ihre Heimat. Während sie immer wieder mit seltsamen Visionen zu kämpfen hat, muss sie sich ebenfalls für einen Krieg wappnen, denn obwohl der König aus dem Spiel genommen wurde, ist sein Imperium noch lange nicht am Boden.

Die ersten drei Episoden von „Echo“ machen bereits einen guten Job dabei, Maya als Charakter auszubauen und uns neue Facetten an ihr zu zeigen. Insbesondere ihre Verbindung zum Kingpin ist hierbei überaus spannend anzuschauen, was vor allem an der tollen Performances der zwei wichtigsten Darsteller, Alaqua Cox als Maya sowie Vincent D’Onofrio als Kingpin, liegt, der nach „Marvel’s Daredevil“ und „Hawkeye“ erneut den ikonischen Bösewicht mimt.

Maya auf der Suche nach ihrer Bestimmung

„Was dir gefehlt hat, waren ein Platz und eine Bestimmung. Das hast du jetzt“, erklärt Kingpin seinem Schützling. Diese geht zunächst auch vollkommen in der Rolle seiner Schlägerin auf. Sie will die Anerkennung ihres „Onkels“ und fühlt sich, nachdem sie von ihrer Familie zuhause verstoßen worden war, endlich wieder irgendwo gewollt und akzeptiert. D’Onofrio spielt dabei überaus charismatisch und wirkt gleichzeitig einschüchternd.

Der Schauspieler ist als Kingpin bereits rein physisch eine überaus imposante Erscheinung. Doch noch wichtiger ist seine Stimme, in der sowohl Stolz und Anerkennung als auch ein unnachgiebiger Wille zu hören sind. Es ist eine tolle Performance des Darstellers, der in der kommenden MCU-Serie erneut ein richtiger Scenestealer ist.

Alaqua Cox muss sich jedoch keineswegs verstecken, denn sie macht ihre Sache, wie zuvor schon in „Hawkeye“, wirklich gut. Diesmal darf sie als Echo sogar noch mehr zeigen, gerade während der Interaktionen mit ihren Familienmitgliedern sowie anderen Menschen aus ihrer Vergangenheit. Wenn sie sich ein wenig dem Mann ihrer Großmutter öffnet oder dieser ihr mehr über ihre Choctaw-Herkunft erzählt, sind das schöne kleine Momente.

Insgesamt ist der Ton der Dialoge in „Echo“ übrigens deutlich ernster als in den bisherigen MCU-Filmen und -Serien. Darüber hinaus ist ebenfalls der Comedy-Anteil merklich zurückgeschraubt worden. Das soll nicht bedeuten, dass es keinen Humor mehr gibt, doch dieser wird deutlich sparsamer eingesetzt. Generell erinnert der recht ernste und erwachsene Ton mehr an Marvels Netflix-Shows wie „Daredevil“ oder „Jessica Jones“.

Harte Action und ein paar Fragezeichen

Doch nicht nur die Stimmung der neuen Marvel-Serie erinnert an die Netflix-Ableger, sondern auch die düstere Stimmung und die brutalen Kampfszenen. Die Konfrontationen wirken, gerade im Vergleich mit vielen eher zahmen Kämpfe in vorangegangenen MCU-Geschichten, ziemlich blutig und brutal. Wenn Menschen kaltblütig erschossen oder Knochen gebrochen werden wird klar, dass Marvel Studios primär ein erwachsenes Publikum erreichen möchte.

Zudem gelingt es den Machern in den ersten drei Episoden der kommenden Disney+-Show bisher gut, Mayas Taubheit während der Actionszenen umzusetzen. Dies gibt „Echo“ einen ganz eigenen Vibe und hebt sie angenehm von den übrigen MCU-Ablegern ab. Wir hätten uns nur gewünscht, dass die Verantwortlichen während der Kämpfe ein bisschen mehr hiermit gespielt hätten, doch das kann natürlich noch in den letzten zwei Folgen kommen.

Im direkten Vergleich mit der „Daredevil“- oder auch der „Punisher“-Serie wirkt die Action übrigens jedoch nicht ganz so brutal. Des Weiteren bewegt sich die Choreographie der Kampfszenen nicht auf einem ähnlich hohen Niveau. Das bedeutet nicht, dass die Kämpfe schlecht aussehen würden, doch ab und an fehlt den Schlägen und Tritten etwas die nötige Wucht. Manchmal sieht es auch zu sehr einstudiert und deshalb nicht allzu glaubhaft aus.

Eine Sache, bei der wir noch etwas gemischte Gefühle haben, sind übrigens die eingangs bereits kurz angerissenen Visionen Mayas. Ihr erscheinen immer wieder Szenen oder auch Personen aus der Vergangenheit ihres Stammes. Das ist einerseits zwar durchaus interessant, da es ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist, das auch in der Comic-Vorlage wichtig war. Allerdings könnte dies eine Änderung mit sich bringen, die die Figur unserer Ansicht nach nicht zwingend braucht.

Davon einmal schätzen wir es, dass Marvel Studios mit „Echo“ eine Serie veröffentlicht, die kein allzu großes Vorwissen rund um das MCU erfordert. Ebenfalls gut gefällt uns bisher der kleinere Maßstab der Show. Mayas Abenteuer fällt sehr klein und insgesamt auch geerdet aus. Hier geht es nicht um die Rettung der Welt oder des Universums, sondern eine kleine, deshalb jedoch keinesfalls weniger spannende Mission mit ganz eigenen Akzenten.

„Echo“ startet am 10. Januar 2024 exklusiv bei Disney+.

Einschätzung: gut

Die Anfänge von Mayas Soloabenteuer in „Echo“ haben uns, abgesehen von ein paar Dingen, gut gefallen. Maya ist eine zunächst unnahbar wirkende Protagonistin, hinter deren harter Schale jedoch noch bedeutend mehr schlummert. Eingebettet ist dies in eine für MCU-Verhältnisse ziemlich blutige und brutale Geschichte, die sich dadurch allerdings auch von anderen Ablegern der Franchise angenehm abhebt.

Verglichen mit „Marvel’s Daredevil“, das hinsichtlich des Stils und der Atmosphäre recht offensichtlich als Vorbild diente, ist sind weder die Action noch die Choreographien ähnlich ausgefeilt. Zudem empfanden wir auch das Pacing (Erzähltempo) ab und an nicht optimal, denn die Macher nehmen an manchen Stellen etwas zu sehr das Tempo heraus. Bei Mayas Visionen sind wir indes noch unsicher, was wir davon halten sollen.

Dafür ist es schön, in dieser Serie mit Maya ein angenehm geerdetes Abenteuer in einem überschaubaren Rahmen erleben zu können. Nach den sehr kosmischen Ausmaßen der letzten MCU-Ableger ist dies eine überaus willkommene Abwechslung. Wenn ihr genau eine solche Serie sehen möchtet, die einen härteren Ton anschlägt und eine intime, einzigartige MCU-Story erzählt, solltet ihr „Echo“ eine Chance geben.

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