inFAMOUS: Der vergessene PlayStation-Blockbuster wird 15 Jahre alt

Die PlayStation 3 brachte zu ihrer Zeit viele beliebte Sony-Marken hervor. Hierzu zählt auch die "inFAMOUS"-Reihe und auf dieses Superhelden-Abenteuer möchten wir gemeinsam mit euch zu ihrem 15. Geburtstag zurückblicken.

inFAMOUS: Der vergessene PlayStation-Blockbuster wird 15 Jahre alt
"inFAMOUS" erschien am 26. Mai 2009 exklusiv für die PlayStation 3.

Heute auf den Tag genau vor 15 Jahren ist das von Sucker Punch entwickelte Superhelden-Abenteuer „inFAMOUS“ exklusiv für die PlayStation 3 erschienen. Auf den ersten Blick mag es nur ein weiteres Action-Adventure in einer Open-World gewesen sein, doch mit seinen kreativen Ideen und seinem Environmental Storytelling setzte sich der Titel wohltuend von der Konkurrenz ab. Wir möchten nachfolgend auf den vergessenen PlayStation-Blockbuster zurückblicken.

Nachdem das in Seattle ansässige Entwicklerteam auf der PlayStation 2 mit der „Sly Cooper“-Trilogie die Herzen vieler Spielerinnen und Spieler gewinnen konnte, sollte auf der PS3 eine neue Richtung eingeschlagen werden. Vorbei war die Zeit des verspielten Cel-Shading-Looks des diebischen Waschbären. An seine Stelle trat eine deutlich realistischere Optik. Doch nicht nur visuell wollte Sucker Punch mit seinem spielbaren Superhelden-Abenteuer neue Wege gehen.

Empire City am Scheideweg

Ein neues Abenteuer auf einer neuen Sony-Konsole verlangte natürlich auch nach einem neuen Hauptcharakter und den haben wir in „inFAMOUS“ in Form des Fahrradkuriers Cole MacGrath bekommen. Als dieser mal wieder seinem Job in der fiktiven US-Metropole Empire City nachging, ereignete sich eine Tragödie in der Stadt. Es kam zu einer verheerenden Explosion, die viele Menschen das Leben kostete und unseren Helden für immer verändern sollte.

Das Unglück hat Cole nämlich Superkräfte verliehen! Wie sich im Laufe der Story des Open-World-Games herausstellt, ist Cole ein Conduit, also ein Mutant. Seit der Explosion kann unser Protagonist nun Elektrizität kontrollieren und manipulieren! Das lädt auf der Gameplay-Ebene selbstverständlich zum munteren Herumexperimentieren ein, denn Möglichkeiten dazu bietet Empire City wirklich mehr als genug. Allerdings befindet sich die Stadt auch am Scheideweg.

Nach der Explosion breiten sich Gangs, in deren Reihen sich ebenfalls Conduits tummeln, in Empire City aus. Die schutzlosen Bürger der Metropole brauchen einen Helden, der sie rettet und ihnen dabei hilft, ihre Heimat wieder aufzubauen. Ob Cole der strahlende Superheld wird, der die Stadt rettet, oder aber sich zum Schurken entwickelt, der sie in den Abgrund hinabzieht, liegt in „inFAMOUS“ in unserer Hand. Wir bestimmen über das Schicksal von Empire City!

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung, oder?

Eine Spielmechanik, die Sucker Punchs Superhelden-Abenteuer von anderen Genre-Kollegen, etwa Rocksteadys „Batman: Arkham“-Games oder Activisions brutaler „Prototype“-Reihe abhob, war das Karma-System. Jede unserer Taten hatte eine Auswirkung auf unsere beziehungsweise Coles Moral: Wollen wir wehrlosen Menschen helfen oder sie ausschalten? Jede noch so kleine Aktion machte sich über den Verlauf des Spiels an Cole und Empire City bemerkbar.

Entscheiden wir uns dafür, unsere neuen Elektrokräfte für das Gute einzusetzen, jubeln die Menschen Cole zu, seine Kleidung strahlt immer mehr und auch die Stadt wird zusehends sauberer. Schlagen wir hingegen den Weg des Schurken ein, beleidigen und attackieren die Menschen unseren Protagonisten und Empire City geht zusehends vor die Hunde. Unsere Taten haben also einen spürbaren Einfluss auf die Spielwelt und das ist eine Art des Environment Storytellings, die wir so in in anderen Superhelden-Abenteuern der damaligen Zeit, etwa „Batman: Arkham Asylum“ oder dessen Nachfolger „Arkham City“ nicht gesehen haben.

Doch nicht nur die Spielwelt reagiert auf Coles Entwicklung in „inFAMOUS“, sondern auch die Kräfte unsere Spielfigur. Je mehr wir uns im Laufe der Story für das Gute entscheiden, desto präziser werden die Attacken, die wir erlernen können. Als Superschurke sind die Fähigkeiten derweil auf maximale Zerstörung ausgelegt. Präzision ist nicht gefragt, sondern vielmehr, dass wir möglichst viele Hindernisse und Feinde auf einen Schlag vernichten können.

Sucker Punchs Karma-System mag auf den ersten Blick zwar nicht allzu komplex anmuten, doch es kann sich auch 15 Jahre später noch immer sehen lassen und hebt das Action-Adventure selbst von modernen Genre-Konkurrenten wie „Marvel’s Spider-Man 2“ oder auch „Gotham Knights“ deutlich ab. Es ist außerdem eine Erinnerung daran, wie sehr Details wie diese eine Spielerfahrung verbessern können. Es ist schade, dass wir sowas seitdem so selten gesehen haben.

DC? Marvel? Nein, Mut zur Originalität

An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal klar hervorheben, dass es sich ausgezahlt hat, keine etablierte Marke der großen Comic-Häuser (DC Comics, Marvel Comics) zu adaptieren, sondern stattdessen auf Originalität gesetzt zu haben. Sucker Punch haben mit „inFAMOUS“ eine komplett neue Welt geschaffen, mit eigenen Regeln, eigenen Hauptcharakteren und Geschichten.

Natürlich ließ sich das Entwicklerteam auch von bekannten Vorbildern inspirieren. Elemente des „Batman“-Comic-Events „Niemandsland“, das auch Christopher Nolans Blockbuster „The Dark Knight Rises“ maßgeblich geprägt hat, sind klar im PlayStation 3-Abenteuer zu erkennen. Zudem ist die Comic-Inspiration natürlich auch in den aus Comic-Panels bestehenden Zwischensequenzen ersichtlich. Doch die Zielsetzung des Teams war klar, ein modernes Superhelden-Abenteuer zu entwickeln, wie Game Designer Darren Bridges (via Gamasutra):

„Unser Ziel für inFAMOUS war es von Anfang an, den Spielern die Erfahrung zu vermitteln, ein moderner Superheld zu werden. […] Cole McGrath, der Held der Geschichte, beginnt als unscheinbarer Fahrradkurier und endet als Halbgott, der riesige Blitze aus dem Himmel beschwören kann, um übermenschliche Feinde von zwei Stockwerken Höhe zu vernichten.

Wir wollten, dass jeder Moment des Spiels diese Entwicklung vom durchschnittlichen Kerl zum übermenschlichen Kraftprotz widerspiegelt.“ Dieser Mut zur Originalität hat sich ausgezahlt und Millionen Spielerinnen und Spieler in seinen Bann gezogen.

In inFAMOUS sind wir der Held

„inFAMOUS“ hat auf der PlayStation 3 damals das Potential aufgezeigt, wie es sich anfühlt, ein Superheld zu sein. Oder eher, wie es sich anfühlt, wenn wir selbst zu einem Superheld werden. Sicherlich, in „Marvel’s Spider-Man“ sind wir Spidey und in „Batman: Arkham Knight“ sind wir der Dunkle Ritter, doch mit Cole und seiner Welt können wir uns noch einmal auf eine ganz anderen Ebene identifizieren, denn unsere Taten definieren wir sowohl Cole als auch die Spielwelt!

Im Gegensatz zu anderen großen PlayStation 3-Exklusivtiteln, etwa „Uncharted“ oder auch „The Last of Us“ wird das Superhelden-Abenteuer von Sucker Punch allerdings oft übersehen oder in Diskussionen um diese Konsolengeneration vergessen. Dabei kam das Open-World-Game nicht nur bei Kritikern und Spielern sehr gut an, sondern konnte sich innerhalb eines Jahres auch rund 2 Millionen Mal verkaufen. Sucker Punch durfte seine geschaffene Welt zwar noch in zwei weiteren Hauptteilen der Reihe ausbauen, doch auch der Release von „inFAMOUS: Second Son“ liegt mittlerweile etwas mehr als zehn Jahre zurück.

Das ist schade, denn in Coles Abenteuer haben noch immer das Potential, aus der Masse herauszuragen. Mit ihrem Karma-System, den gut geschriebenen Charakteren und Storys sowie dem krachenden Gameplay hebt sich die Reihe wohltuend von andere Sony-Marken ab. Zudem muss sich die Reihe auch vor der Superhelden-Konkurrenz von DC und Marvel keinesfalls verstecken. Wir sind uns sicher: Egal ob 2009 oder 2024, „inFAMOUS“ ist noch immer ein richtiger Action-Adventure-Kracher, der dank seiner Stärken sicherlich auch auf aktuellen PlayStation-Konsolen das Potential hat, massig Spieler zu elektrisieren.

Welche Erinnerungen verbindet ihr mit „inFAMOUS“?

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Andreas86

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