Ende September 2023 wurde bekannt, dass Mitgründer Hideki Kamiya, der zuvor jahrelang bei Capcom an Titeln wie „Resident Evil 2“ und „Devil May Cry“ mitwirkte, das Entwicklerstudio PlatinumGames verlassen würde. Bei Platinum schuf Kamiya unter anderem die „Bayonetta“-Reihe, deren dritter Teil im November 2022 für die Nintendo Switch erschien.
Obwohl Kamiya selbst die Arbeiten an „Bayonetta 4“ bereits Ende 2022 bestätigte, ist die Zukunft der Abenteuer von Hexe Cereza nach seinem Abgang derzeit ungewiss. Hätte Kamiya Platinum nicht verlassen, hätte er wohl noch viele Ideen zur Fortsetzung der Serie gehabt, wie er kürzlich in einem Video auf seinem YouTube-Kanal (via NintendoEverything) erwähnte.
Kamiya plante den „Beginn eines neuen Kapitels“
Demnach sollte „Bayonetta 3“ nie ein endgültiges Ende sein. Stattdessen plante Kamiya das Spiel als eine Art „Haltepunkt“, um im Anschluss den „Beginn eines neuen Kapitels“ zu realisieren – sowohl hinsichtlich der Geschichte als auch mit Blick auf das Gamedesign. „Ich höre oft Leute sagen: Er wollte die Serie mit Bayonetta 3 beenden. Das stimmt absolut nicht“, stellte Kamiya zunächst klar.
„Ich wollte lediglich einen Haltepunkt als Trilogie markieren. Und für mich sollte dieser Haltepunkt der Beginn eines neuen Kapitels sein. Ich hatte mir vorgestellt, die Serie mit diesem neuen Kapitel fortzusetzen. Vielleicht sogar eine weitere Trilogie daraus zu machen, die dann wieder in ein neues Kapitel mündet. Das war mein Plan“, so der Entwickler weiter.
„Und als ich dieses neue Kapitel begann, dachte ich nicht nur an die Geschichte. Natürlich wäre die Geschichte neu gewesen, aber auch das Spielsystem – ich hatte es von 1 über 2 zu 3 schrittweise weiterentwickelt. Für das neue Kapitel stellte ich mir einen kompletten Modellwechsel vor – einen Neustart sowohl mit der Geschichte als auch mit dem Spieldesign.“
„Ich hatte also nie die Absicht, die Serie mit Bayonetta 3 zu beenden. Manche Leute sagen sogar: Hideki Kamiya liebt Bayonetta nicht, aber das ist absolut unwahr. Ich habe es so enden lassen, weil ich Bayonettas Geschichte in einem neuen Kapitel weitererzählen wollte.“
Auch Bayonetta: Origins sollte fortgeführt werden
Im Anschluss sprach Kamiya außerdem über „Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon“. Das Spin-off, das als Prequel zur Hauptreihe dient und im März 2023 für die Switch erschien, sollte nach Kamiyas Hoffnung ebenfalls zu einer eigenen Serie bei PlatinumGames werden. Doch auch Game Director Abebe Tinari hat das Studio mittlerweile verlassen. „Außerdem hatte ich mir immer vorgestellt, dass die Bayonetta-Reihe weitergeht und wir parallel dazu das Spin-off Cereza and the Lost Demon fortsetzen würden“, erklärte Kamiya.
„Ich wollte das mit Abebe Tinari weiterführen. Tinari und ich haben uns sogar zwanglos darüber unterhalten – nach dem Motto, vielleicht erlebt Cereza als Nächstes so ein Abenteuer. Ich wollte nicht, dass es bei dieser einen Geschichte bleibt. Ich wollte weitermachen und zeigen, wie die junge Cereza zu Bayonetta wird. Aber … nun ja, Tinari ist zu einer anderen Firma gewechselt. Ja…“
Abschließend kam er auf Singularity zu sprechen, den Hauptantagonisten aus „Bayonetta 3“: „Und was Singularity angeht – ja, ich gebe zu, dass ich seinen Hintergrund nicht vollständig ausarbeiten konnte. Aber ich weiß, das klingt nach einer Ausrede. Als ich Bayonetta 1 gemacht habe, habe ich den letzten Gegner, Balder, am Ende eine lange Erklärung abgeben lassen. Das wurde eine ziemlich lange Szene, und da Spiele zum Spielen gedacht sind – nicht nur zum Zuschauen – hatte ich das Gefühl, dass das die Gameplay-Balance beeinträchtigt hat.“
Kamiya führte weiter aus: „Also habe ich bei Bayonetta 3 darauf geachtet, den Dialog kompakt zu halten und mich mehr auf das Gameplay zu konzentrieren. Das mag dazu geführt haben, dass sich einiges untererklärt angefühlt hat. Bezüglich Singularity und dem Multiversum – Leute online sagen oft, dass es in Bayonetta 3 aus dem Nichts kam, aber ich habe mit diesem Thema bereits seit Bayonetta 1 gearbeitet. Wenn man genau hinsieht, ist es von Anfang an da.“
„Das Multiversum zieht sich durch die ganze Serie, und das Konzept von Singularity war auch ein Teil davon. Es ist ein Thema, das ich weiter erforschen möchte. Ich hoffe, ich bekomme noch eine Chance, das mit allen zu teilen.“
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Kommentare
No-Face
12. Mai 2025 um 11:50 UhrIch liebe Bayonetta 1 und 2. Teil 3 hat mir gar nicht gefallen. Lag aber auch stark an der unterirdischen Grafik. 1 und 2 sehen auf der Switch viel besser aus als 3.
Krawallier
12. Mai 2025 um 13:08 UhrNein, bitte lieber ein neues Okami.
Terranigma
12. Mai 2025 um 14:39 UhrBayonetta in allen Ehren, aber Okami verdient weitaus mehr eine Fortsetzung.