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Review

F1 25 im Test: Formel 1 mit einem Hauch Netflix und viel Brad Pitt

Wer sich wie in einer Netflix-Serie fühlen oder als Brad Pitt Formel-1-Weltmeister werden möchte, dürfte an „F1 25" seine Freude haben. Wir haben das Spiel getestet und sind vor allem von der Vielfalt begeistert.

play3 Review: F1 25 im Test: Formel 1 mit einem Hauch Netflix und viel Brad Pitt

9.0

Die Formel 1 ist spannender denn je. Mit Vierfach-Weltmeister Max Verstappen und den beiden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri konkurrieren drei Fahrer um den WM-Titel. Auch Cineasten befassen sich aktuell mit der Formel 1, denn am 26. Juni kommt der Film „F1“ mit Brad Pitt in die deutschen Kinos. Was lag also näher, als das Spiel in den Film zu integrieren? Doch dazu später mehr. Entscheidend ist schließlich, was auf der Strecke passiert.

Das Fahrverhalten ist gegenüber „F1 24“ nahezu identisch. Ein kleiner Unterschied: Das Herausbeschleunigen nach Kurven wurde verbessert, weil der Wagen nicht mehr so leicht ausbricht. Die Steuerung funktioniert mit dem Controller gut, noch besser aber mit einem Lenkrad. Wir haben das Spiel mit dem Fanatec ClubSport Racing Wheel F1 mit CSL Elite Pedale V (Testsieger in unserem Lenkrad-Test) gespielt. Dank der verschiedenen Fahrhilfen spricht „F1 25“ weiterhin eine sehr breite Zielgruppe an.

Timo Glock als neuer Experte

Für die Sound-Kulisse bietet „F1 25“ einige neue Funksprüche. Allerdings sind die Original-Stimmen von Lewis Hamilton & Co. noch immer die absolute Seltenheit. Meist hört man nur die deutsche Stimme von Jeff. Hier war „F1 Manager 24“ einen Schritt weiter, weil der Boxenfunk komplett aus Original-Aufnahmen bestand. Mit Timo Glock gibt es einen neuen Experten, der zusammen mit Kommentator Sascha Roos die Rennen an- und abmoderiert.

Richtig gelungen sind die Kommentare allerdings nur im Story-Modus „Braking Point“. Ansonsten kommen diese etwas emotionslos herüber. Dafür hat sich der Motorensound gegenüber „F1 24“ verändert und hört sich tatsächlich mehr wie die echten Motoren der Königsklasse an – ob das positiv ist, sei bei den 1,6-Liter-V6-Hybridmotoren dahingestellt.

Die Formel-1-Saison 2025 beinhaltet keine neuen Strecken, daher gibt es auch im Spiel neben den 24 Rennkursen keine neuen Kurse. Dies würde sich im kommenden Jahr ändern, wenn der Große Preis von Spanien nicht mehr in Barcelona ausgetragen wird, sondern auf dem Stadtkurs von Madrid. Hat sich also an den Strecken bei „F1 25“ gar nichts getan? Doch! Erstmals gibt es die Möglichkeit, die Rennkurse von Silverstone, Zandvoort und Österreich verkehrt herum zu fahren. Dies funktioniert tatsächlich sehr gut und sorgt für ein bisschen Abwechslung. 

Die Strecken von Bahrain, Miami, Melbourne, Suzuka und Imola wurden zudem optimiert. Es gibt präzise Gebäudeplatzierungen, Sicherheitsbarrieren, TV-Kameras, Streckenposten, Werbetafeln und Fanbereiche. Zugegeben: Auf den ersten Blick fiel uns eigentlich nur auf, dass der Rasen in Melbourne viel grüner ist als vorher. Vergleicht man allerdings die Bilder von „F1 24“ und „F1 25“, herrscht tatsächlich mehr Detailreichtum neben der Strecke.    

Braking Point erinnert an Netflix

Der Entwickler Codemasters hat den Fokus auf eine Vielfalt an Spielmodi gelegt. Der Story-Modus „Braking Point“, der mit den Zwischensequenzen und der guten deutschen Synchronisation an die Netflix-Serie „Drive to Survive“ erinnert, geht nach einer einjährigen Auszeit in die 3. Runde – diesmal sogar mit vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Zunächst einmal wird in einem Rückblick auf die Geschehnisse der ersten zwei Teile geschaut, sodass auch Einsteiger den Handlungsstrang verstehen. Die neue Geschichte beginnt mit dem Vorsaison-Test in Bahrain, bei dem wir in der Rolle des Protagonisten Aiden Jackson feststellen, dass der neue Wagen vom Außenseiter-Team Konnersport eine „echte Rakete ist“.

Angetrieben vom neuen Besitzer Casper Akkerman entwickelt sich Konnersport zu einem Top-Team und konkurriert mit Red Bull. Wir können teilweise auswählen, ob wir mit Aiden Jackson oder mit Callie Mayer die Missionen ausführen. Manchmal switchen wir auch zwischen den beiden Hauptfiguren.

Dies ist zum Beispiel bei der ersten großen Wendung der Geschichte der Fall. Callie Mayer geht nach einem tragischen Ereignis beim Großen Preis der Niederlande an den Start. Wir setzen uns in ihrer Rolle hinters Steuer und arbeiten uns nach vorne, ehe eine Zwischensequenz unsere Fahrt unterbricht. Später stecken wir in der Haut von Aiden Jackson und sollen für ein gutes Resultat sorgen.

Zwischen den in „F1 25“ ausgetragenen Rennen schlüpfen wir in die Rolle des Teamchefs Casper Akkerman und müssen verschiedene Entscheidungen treffen – zum Beispiel, ob wir ein Mitglied des Aerodynamik-Teams befördern oder welchen unserer zwei Fahrer wir zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung schicken. Zudem sind Nachrichten zu lesen, Mails zu checken, Anrufe anzunehmen und Social-Media-Feeds zu verfolgen.

Apropos Medien: Als Fahrer stehen wir den Journalisten Rede und Antwort. All unsere Entscheidungen und Antworten wirken sich auf unseren Ruf und unser Leistungs-Level aus. Dadurch stehen uns zum Beispiel mehr Antwortmöglichkeiten bei den Interviews oder Entscheidungsmöglichkeiten als Teamchef zur Auswahl. Großen Einfluss auf den Spielverlauf hat das allerdings nicht, weil die Story ohnehin vorgegeben ist. Trotzdem ist „Braking Point“ richtig fesselnd.

Kinofilm „F1“ mit Brad Pitt nachspielen

Doch nicht nur der Story-Modus ist gut umgesetzt. Wer die „Iconic Edition“ von „F1 25“ besitzt, darf mit Brad Pitt in den Kinofilm „F1“ eintauchen. Wir können uns zur Einstimmung den Kinotrailer anschauen und daraufhin sieben verschiedene Film-Szenarien nachspielen. Diese sind ab dem 30. Juni verfügbar. Ein erstes Kapitel ist als Vorschau jedoch bereits jetzt spielbar. Dieses beginnt mit einer Szene aus dem Kinofilm in deutscher Synchronisation. Der von Brad Pitt dargestellte alternde Rennfahrer Sonny Hayes soll auf dem Kurs von Silverstone beweisen, dass er ähnlich schnell ist wie der vielversprechende Rookie Joshua Pearce (dargestellt von Damson Idris).

Nachdem uns in einer actionreichen Sequenz gezeigt wird, wie Brad Pitt in den Wagen steigt und auf die Strecke fährt, übernehmen wir die Steuerung und fahren zwei Runden. Haben wir die Mission vollendet, werden wir mit einer weiteren Szene aus dem Film belohnt. Die weiteren Kapitel konnten wir noch nicht spielen, allerdings geht es nach Monza, Zandvoort, Mexiko, Spa und Abu Dhabi. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Kapitel relativ schnell durchgespielt sind. Doch der Anfang hat bereits ordentlich Spaß gemacht.

Positiv ist, dass der Spaß nach den Film-Kapiteln wie auch nach „Braking Point“ nicht vorbei ist. Man hat die Möglichkeit, in der Fahrerkarriere oder als Teamleitung in My Team mit Konnersport („Braking Point“) bzw. dem APXGP-Team („F1“ Kinofilm) an den Start zu gehen – und zwar als elftes Team. Heißt also: Wir können unter anderem in der Gestalt von Brad Pitt die Formel-1-Saison durchleben.

Während „Braking Point“ und der Story-Modus von „F1 25“ eher für einen kurzzeitigen Spaß sorgen, sollen die Fahrerkarriere und My Team einen Langzeitspaß bieten. In der Fahrerkarriere können wir wie üblich wahlweise in der Formel 1 oder Formel 2 beginnen. Was sich an der Fahrerkarriere gegenüber „F1 24“ verändert hat, lässt sich schnell zusammenfassen: nahezu gar nichts.

Selbst das Intro ist gleich. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Fahrer nicht mehr auf einem Balkon von Monte Carlo von der Agentin vollgequatscht wird, sondern auf einer Yacht. Im Verlaufe der Saison bilden sich Rivalitäten zu anderen Fahrern, wir können die Ziele der Spezialisten erfüllen und Belohnungen einheimsen, Fahrzeugteile weiterentwickeln lassen oder Geheimverhandlungen mit anderen Teams führen. Also: alles wie immer.   

My Team mit Headquarter und mehr Management

Dafür wurde der My Team Modus von „F1 25“ ordentlich aufgewertet und bietet mehr Management-Inhalte. Zunächst erstellen wir unseren Teamchef und unser Team, entscheiden anhand des Startkapitals und der vorhandenen Einrichtungen über den Schwierigkeitsgrad, wählen die Fahrer, den Motorenhersteller und den Titelsponsor aus – dann geht es los. Das bisherige schmucklose Menü wurde durch ein neues Headquarter ersetzt, in dem wir zwischen den Bereichen Teambesitzer, Technik, Personal und Firma hin und her navigieren.

Die Aufgaben kurz zusammengefasst: Im Technik-Bereich müssen wir Kosten und Entwicklungszeiten abwägen und zum Beispiel entscheiden, welcher Pilot zuerst ein Update bekommt. Der benachteiligte Pilot könnte dadurch verstimmt sein. Im Personalbereich können wir mit den Fahrern die Vertragsbedingungen besprechen. Das Problem ist allerdings: Zahlen wir Max Verstappen & Co zu viel Geld, muss Geld bei der Crew eingespart werden. Das würde die Forschung und Entwicklung verlangsamen. Im Bereich Firma stehen die Finanzen und Sponsoren im Mittelpunkt.

Viele der Aufgaben sind bereits aus „F1 24“ bekannt. So hat sich der Bereich Forschung in „F1 25“ beispielsweise nicht groß verändert. Doch es kam auch einiges hinzu: Mit dem Decal-Editor lassen sich die Sponsorenaufkleber individuell gestalten. Auch der Teamchef selbst steht mehr im Mittelpunkt. Wir können Schulungen buchen und dadurch mehr Kompetenzen im Bereich Technik, Personal oder Firma erlangen. Mögliche Vorteile sind, dass Vertragsgespräche mit Fahrern schneller voranschreiten oder Fahrzeugteile zügiger entwickelt werden können.

Hinzu kommen die Fans: Je mehr Erfolge wir haben, indem wir zum Beispiel am Rennwochenende bestimmte Kriterien erfüllen oder gegen einen Rivalen gewinnen, desto mehr steigt die Fan-Beliebtheit. Erreichen wir die nächsthöhere Stufe der Fan-Wertung, gibt es eine Belohnung. Allerdings sind diese Kriterien teilweise schwer nachvollziehbar. Wir gewinnen zum Beispiel mit unserem neuen Team ein Rennen, fallen aber dennoch in der Fan-Wertung zurück, weil wir im Qualifying schlecht abgeschnitten haben.

Anfänger könnten aufgrund der vielen Menüs zunächst überfordert sein. Dank des deutschsprachigen Tutorials findet man sich allerdings schnell zurecht. Die Handlungsoptionen als Teamchef sind längst nicht so umfangreich wie im „F1 Manager 2024“ – und das ist auch gut so. Im Mittelpunkt steht, was auf der Rennstrecke passiert. Hier können wir entscheiden, als welcher unserer beiden Fahrer wir auf die Strecke gehen. Ansonsten sind die Rennwochenenden im Karriere- und Management-Modus identisch.

Leider wurde hier viel Potenzial verschenkt, um dies unterhaltsamer zu gestalten. Interviews, Pressekonferenzen oder abwechslungsreichere Zwischensequenzen hätten für mehr Atmosphäre gesorgt. Auch dem Funkverkehr fehlt manchmal die Seele. Ein Beispiel: Mit unserem neuen Team fahren wir gleich im zweiten Rennen auf Platz 1. Normalerweise müsste unser Renningenieur am Funk vor Freude ausflippen. Stattdessen bekommen wir nur ein „Gut gemacht, P1“ zu hören.  

Mehr zu „F1 25“ auf PLAY3.DE:



Erweiterungen für den Online-Modus

Den Online-Modus von „F1 25“ konnten wir noch nicht testen, weil es dafür vor dem Release an Mitspielern fehlt. Der Entwickler versprach allerdings auch hier Neuerungen. In der F1 World gibt es die neuen Einladungsevents. Sobald ein Event verfügbar ist, können wir Freunde dazu einladen, gemeinsam die vorgegebenen Ziele (z.B. eine bestimmte Punktzahl) verfolgen und Belohnungen einheimsen. Zudem bietet der Mehrspielermodus ein neues „Driver of the Day“-System, in dem nicht nur der Gewinner, der schnellste Fahrer und der Fahrer des Tages gewürdigt wird, sondern auch der Fahrer mit den meisten Überholmanövern und der meisten Fairness.

Die „Iconic Edition“ von „F1 25“ ist bereits jetzt erhältlich. Die Standard-Version erscheint am Freitag.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • „Braking Point“ ist fesselnd
  • Gelungene Integration des Kinofilms „F1“ in der „Iconic Edition“
  • My Team Modus wurde erweitert
  • Drei Strecken lassen sich verkehrtherum fahren
CONTRA
  • Keine VR-Funktionalität für PS5
  • Keine Traditions-Strecken oder Traditions-Fahrzeuge
  • Karrieremodus unter der Saison etwas eintönig

F1 25 im Test: Formel 1 mit einem Hauch Netflix und viel Brad Pitt

Oft bieten Jahresversionen von Spieleserien nur wenig Neuerungen und somit wenig Kaufanreize. Bei „F1 25“ ist dies anders. „Braking Point“ ist auch in der dritten Auflage fesselnd. Kein anderes Sportspiel hatte jemals solch einen gelungen Storymodus. Die Integration des Kinofilms „F1“ ist ebenfalls großartig. Das erste Filmkapitel hat uns begeistert. Genauso die Option, mit Konnersport oder dem APXGP-Team den Karrieremodus zu bestreiten.

Der My Team Modus wurde sinnvoll erweitert und macht – mindestens genauso wichtig – aufgrund der neuen Menüs einfach mehr Spaß. Da lässt es sich verschmerzen, dass die Fahrerkarriere nahezu unverändert ist.

Klar ist aber auch: Nicht jeder ist ein Fan der F1-Spieleserie. Wer in den vergangenen Jahren das Fahrverhalten nicht mochte und eine Simulation wie „Gran Turismo 7“ bevorzugte, wird auch „F1 25“ nicht mögen. Wer an diesem Spiel allerdings Freude hatte, kann bedenkenlos zugreifen und bekommt speziell in der „Iconic Edition“ das wohl vielseitigste F1 Spiel aller Zeiten.

Kommentare

OzeanSunny

OzeanSunny

27. Mai 2025 um 17:31 Uhr
Johannes89

Johannes89

27. Mai 2025 um 17:36 Uhr