Die brisanten Entwicklungen um „Subnautica 2“ und Publisher Krafton nehmen kein Ende: Nachdem vergangene Woche die drei Studiogründer von Entwickler Unknown Worlds durch einen neuen CEO ersetzt wurden, folgte gestern die Bekanntgabe, dass sich der Release des Unterwasser-Abenteuers auf 2026 verschiebt.
Und nun ist durch einen Leak ein internes Dokument von Krafton aufgetaucht, in dem die Gründe für die Verzögerung aufgedeckt werden. Doch die Lage ist noch prekärer: Nach gegenseitigen Vorwürfen wollen die ehemaligen Gründungsmitglieder den südkoreanischen Videospiel-Publisher jetzt vor Gericht verklagen.
Subnautica 2: Mangelnde Qualität und entfernte Inhalte
Ursprünglich sollte „Subnautica 2“ bereits im Juni 2025 erscheinen, doch gestern gaben die Verantwortlichen bekannt, den Release auf 2026 zu verschieben. Als Grund führte Krafton die Qualität und das Ziel an, „den Spielern das bestmögliche Erlebnis zu bieten“. „Vertragliche oder finanzielle Erwägungen“ hätten die Entscheidung jedoch nicht beeinflusst.
Doch einige vermuteten, dass hinter der Verzögerung genau das stecken könne. Der Grund: Wie Bloomberg berichtete, sollte dem Entwicklerteam ein Bonus in Höhe von 250 Millionen US-Dollar ausgezahlt werden, falls bis Ende 2025 bestimmte Umsatzziele erreicht werden. Mit einem Release im nächsten Jahr können diese Ziele jedoch nicht mehr erfüllt werden.
Jetzt allerdings wurde auf dem „Subnautica 2“-Subreddit (via Wccftech) ein internes Dokument von Krafton geleakt, dass die Gründe für die Verschiebung genau darlegt. Demnach scheint tatsächlich die mangelnde Qualität des Spiels verantwortlich zu sein. „Subnautica 2“ fehle es an „Ausgereiftheit und Marktwirkung, um das Wachstum und die Expansion des IP-Angebots voranzutreiben“.
Außerdem wurden Inhalte entfernt, die eigentlich Teil der für Juni 2025 geplanten Early-Access-Veröffentlicht gewesen sind. Darunter Story-Inhalte, die rund sechs Stunden Spielzeit versprachen, zwei Biome, ein Leviathan und weitere Kreaturen sowie verschiedene Werkzeuge und sogar die Funktion der Charakteranpassung.
Aus diesen Gründen sei „Subnautica 2“ laut Krafton in seinem aktuellen Zustand nicht zufriedenstellend, was eine Verzögerung unumgänglich macht. Die Bonuszahlung von 250 Millionen Dollar sorgt aber dennoch für zusätzlichen Ärger.
Klage gegen Krafton und Streit um Millionenbonus
Wie das entlassene Führungstrio aus Game Director Charlie Cleveland und den beiden Studiomitbegründern Max McGuire und Ted Gill, die mittlerweile von Branchenveteran Steve Papoutsis („Dead Space“) ersetzt wurden, bekannt gegeben hat, plant man, eine Klage gegen Krafton (via Gamerant) vorzubereiten.
Nachdem behauptet wurde, Krafton habe „Subnautica 2“ verschoben und die Führungsregie entlassen, um sich die Bonuszahlung zu sparen, erklärte der Publisher, man habe 90 Prozent der 250 Millionen US-Dollar an Cleveland, McGuire und Gill bereits ausgezahlt. Laut Krafton hätten diese den Großteil des Betrags für sich behalten und nicht mit dem Team geteilt.
Ein Vorwurf, den Cleveland in einem Beitrag auf X nun vehement zurückgewiesen hat. „Die Vorstellung, dass Max, Ted und ich [die Earn-out-Zahlung] ganz für uns behalten wollten, ist völlig falsch“, während er deutlich machte, dass Gewinne stets mit dem Team geteilt wurden. Aus diesem Grund bereite man inzwischen eine Verleumdungsklage gegen Krafton vor. Details nannte er allerdings noch nicht.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um „Subnautica 2“ in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird und ob es Auswirkungen auf das Spiel selbst geben wird. Die Verantwortlichen betonten jedoch, dass der Führungswechsel keine negativen Effekte auf die Entwicklung haben und auch die bisherigen Teamstrukturen erhalten bleiben sollen.
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Kommentare
RegM1
11. Juli 2025 um 13:41 UhrWas ein Drama, wie kommt man bei so einem Spiel eigentlich auf einen Bonus von 250 Millionen, wenn der Erstling bestenfalls einen Umsatz (ohne Cut/Sales etc.) von 180 Millionen € (6 Millionen Verkäufe, UVP 30€) erwirtschaftet hat?
Wollten die in den ersten Monaten 20 Millionen Einheiten von Subnautica 2 absetzen?
Nörd
11. Juli 2025 um 13:59 UhrWenn das mit der Qualität stimmt, dann muss man auch die Entwickler kritisiert. Weil für mich macht es den Eindruck, dass man ein unfertiges Spiel rausbringen nur damit man die Boni erhält.
LaFrentz
11. Juli 2025 um 14:22 UhrDa scheint es leider an so einigen Dingen nicht zu stimmen.
Bonbon
11. Juli 2025 um 15:08 Uhr250 Millionen??????? Kein Wunder das viele dicht machen.
Zischrot
11. Juli 2025 um 15:43 UhrMan sollte hier immer im Hinterkopf behalten, dass wir hier von einem Early Access Release reden und nicht der 1.0. Alleine das spricht mMn schon gegen die Argumentation des Publishers und lässt es wie Ausreden klingen. Auch deswegen da Publisher ja bekannt dafür sind die Releases immer so lange zu verzögern, dass die Qualität auf jeden Fall stimmt und Games ja generell nie zu früh releasen wollen…
RegM1
11. Juli 2025 um 18:31 Uhr@Zischrot
Keine Ahnung wie lange du schon Early Access Games kaufst, aber teilweise ist sowohl Umfang als auch Qualität weit unter den Erwartungen gewesen, auch hier gibt es definitiv einen zu frühen Release, aktuellstes Beispiel wäre wohl Wreckfest 2…
Zischrot
11. Juli 2025 um 19:48 UhrDa hatte ich bisher eigentlich immer Glück gehabt und konnte mich nie beschweren. Klar gibts auch bei EA einen zu frühen Release, aber da muss man sich mMn schon echt Mühe geben für und auch nichts in der Pipeline haben für die künftigen Monate nach dem EA-Release. Das halte ich bei einem zweiten Teil (bzw. ist es mit Below Zero ja quasi schon der dritte Release des Franchises) für unwahrscheinlich, besonders wenn der Publishers als „Retter“ angesprungen kommt UND noch Millionen dabei spart. Jane, is klar.