Virtual Reality: DayZ-Macher Dean Hall über die "knallharte Wahrheit" im VR-Geschäft

Die Entwicklung von Virtual-Reality-Spielen scheint keine dankbare Aufgabe für die Entwicklerstudios zu sein, da in diesem Bereich offenbar kein Geld verdient werden kann. Dean Hall hat Details über die "harte Wahrheit" im VR-Business verraten.

Virtual Reality: DayZ-Macher Dean Hall über die „knallharte Wahrheit“ im VR-Geschäft

Auch wenn es um Virtual Reality im Launch-Jahr der drei großen VR-Headsets HTC Vive, Oculus Rift und PlayStation VR einen riesigen Hype gab, so lässt der wirtschaftliche Erfolg vor allem für zahlreiche Spieleentwickler offenbar noch auf sich warten. Das machte auch der frühere „DayZ“-Macher Dean Hall in einem aktuellen Interview mehr als deutlich.

In seinem neu gegründeten Studio RocketWerkz hat man das VR-Spiel „Out of Ammo“ entwickelt. Man hat also einige Erfahrung in diesem Bereich und kann damit auch über die „harte Wahrheit“ im Virtual Reality-Business sprechen. Stimmen aus der Community verurteilen Entwickler, die Exklusiv-Deals mit den Plattform-Haltern eingehen. Hall erklärte, warum es aber gar nicht anders geht, da es in den meisten Fällen notwendig ist, um finanziell überleben zu können.

Auch der VR-Titel „Out of Ammo“ sei wirtschaftlich nicht erfolgreich gewesen, auch wenn die Verkaufszahlen im Vergleich mit Genre-Vertretern „ungewöhnlich gut waren“. Das man mit dem Titel noch irgendwann Geld verdient, glaubt der Entwickler aber nicht. „Es ist extrem unwahrscheinlich, dass der Titel jemals profitabel wird“, sagte er.

Kein Gewinn erwartet

Man hatte aber auch nicht damit gerechnet, einen Gewinn einzufahren: „Wir haben damit gerechnet, Geld zu verlieren. Und wir hatten intern die Mittel, damit umzugehen.“ Zu VR-Spielen allgemein sagte er weiter: „Dort ist kein Geld zu machen. Ich meine damit nicht das Geld, um einen Ferrari zu kaufen. Ich meine Geld, um die Gehälter bezahlen zu können.“

„Die Leute sprechen über die Entwickler, die Geld von Facebook, Oculus oder Intel genommen haben, so, als hätten sie sich verkauft und irgendwo eine Insel erworben. Die Realität ist die, dass die Entwickler diese Deals eingegangen sind, da es die einzige Möglichkeit ist, ihre Spiele zu veröffentlichen“, stellt er klar.

Die Exklusiv-Vereinbarungen und damit verbundenen Zahlungen der Hersteller sindfür viele Entwickler viel mehr die einzige Möglichkeit, ihr Spiel überhaupt auf den Markt bringen zu können. RocketWerkz hat darauf verzichtet, da man die Finanzierung anderweitig sicherte. Allerdings glaubt er nicht daran, dass man nach der Veröffentlichung der Fortsetzung „Out of Ammo: Death Drive to Italica“ ein weiteres VR-Spiel entwickeln werde.

„Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich ein weiteres Virtual Reality-Spiel machen möchte. Unsere Leute, die an den VR-Spielen arbeiten, möchten sich nach der Fertigstellung davon abwenden“, glaub Hall. Er glaub auch, dass viele andere Studios ähnlich denken, da die Entwicklung VR-Spielen ohne Unterstützung der Plattformhalter unrentabel sei.

Inwiefern das Gesagte auch auf die Entwicklung von PlayStation VR-Projekten zutrifft, ist nicht bekannt. Schließlich hat Sonys VR-Headset die Verkaufszahlen der PC-Wettbewerber kurz nach der Veröffentlichung bereits übertroffen.

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