Venedig sehen und sterben: Über ein Jahr warten wir nun schon auf die Umsetzung des Action-Rollenspiels „Venetica“. Nach unzähligen Release-Verschiebungen veröffentlichte das Frankfurter Entwicklerteam von deck 13 – die Schöpfer der „Ankh“-Serie – „Venetica“ endlich auch für die Playstation 3.
Ihr übernehmt dabei die junge Scarlett. Bei einem hinterhältigen Assassinen-Angriff auf ihr Heimatdorf San Pasquale stirbt nicht nur ihr Geliebter Benedict. Scarlett findet auch heraus, dass sie die Tochter des Todes ist. Nun geht sie auf die Suche nach den Mördern ihrer einzig wahren Liebe.
Was wir cool finden
Die Charaktere
Uns gefällt die Geschichte hinter „Venetica“ eindeutig am besten. Scarletts Kampf gegen den Tod und ihre Suche nach der eigenen Identität sind spannend und gespickt von unzähligen sympathischen Charakteren. Die Besetzung reicht von der charismatischen Hauptdarstellerin, über den Tod selbst bis hin zum geistreichen Bruderpärchen. Die Zwischensequenzen fallen dabei ausgesprochen witzig und gut synchronisiert aus. Hier wird deutlich, dass deutsche Entwickler am Werk waren. Kleine Anspielungen und typischer Humor – wie etwa in den „Ankh“-Teilen – lassen einige technische Schwächen vergessen.
Urteil: Gut
https://www.youtube.com/watch?v=voSj9RIrkao
Die Rollenspielelemente
„Venetica“ verfolgt den klassischen Pfad jedes Action-Rollenspiels: Absolviert Kämpfe und Aufgaben und ihr bekommt Erfahrungspunkte. Mit diesen schaltet ihr neue Spezialfähigkeiten in zwei übersichtlich gehaltenen Tech-Trees frei. Das System funktioniert ordentlich, ist aber in Sachen Komplexität Konkurrenten wie „Mass Effect 2“ oder „Dragon Age“ deutlich unterlegen. Ebenfalls schön: Ihr habt bei vielen Aufgaben die Wahl, wie ihr vorgehen möchtet. Lüge oder Wahrheit? Leben oder Tod? Diese Fragen müsst ihr euch immer wieder stellen. Denn die Entscheidung hat zumindest kurzfristig Auswirkung auf die aktuelle Quest und auf die anfallende Belohnung.
Urteil: Gut
Die Wechsel zwischen Leben und Tod
Scarlett ist die Tochter des Todes und kann daher auf Tastendruck ins Schattenreich abdriften. Diese Spezialfähigkeit wurde hübsch ins Gameplay integriert. Nicht nur, dass ihr es etwa Nachts auf den Straßen von Venedig mit Monstern zu tun bekommt. Das Wechsel-Feature spielt in vielen Rätseln auch eine größere Rolle: So schleicht ihr euch als Geist unbemerkt an Wachen vorbei oder knackt Türen. Zudem stirbt Scarlett stets zwei Mal. Werdet ihr im Kampf besiegt, holt ihr euch in der Schattenwelt Lebensenergie und kehrt anschließend zu den Lebenden zurück.
Urteil: Befriedigend
Was wir weniger cool finden
Die Kämpfe
Von einem Action-Rollenspiel wie „Venetica“ erwarten wir kein ausuferndes Kampfsystem wie in „Bayonetta“. Trotzdem wären einige Detailverbesserungen für die PS3-Version ratsam gewesen. Denn obwohl das Kampfsystem mit seiner Kombination aus Ausweichen, Zuschlagen und Spezial-Angriffen ordentlich funktioniert, wirkt es dennoch recht oberflächlich. Besonders zu Beginn entpuppt sich „Venetica“ als reiner Button-Masher. Das ändert sich zum Glück mit zunehmender Spielzeit. Leider ist die Kameraführung besonders in Innenräumen und engen Passagen ein Ärgernis. Hier seht ihr oftmals kaum mehr als den Rücken der hübschen Protagonistin und prügelt blind ist Dunkle hinein.
Urteil: Ausreichend
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Die Technik und die Performance
Über ein Jahr hat deck 13 nun an der Umsetzung von „Venetica“ geschraubt. Und trotzdem kämpft auch die PS3-Version – wie schon die PC- und 360-Fassung zuvor – mit kleineren und größeren technischen Problemen. Was gleich zu Beginn auffällt: „Venetica“ läuft nicht wirklich flüssig. Sobald mehr Details und Figuren auf dem Bildschirm dargestellt werden müssen, sackt die Framerate leicht ab. Das ist zwar nur selten dramatisch. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass „Venetica“ oftmals ein wenig ruckelig läuft. Darunter leidet auch der Gesamteindruck.
„Venetica“ ist sicherlich kein hässliches Spiel. Der Comic-Stil der Charaktere hat seinen Charme. Trotzdem wirkt das Action-RPG inzwischen angestaubt. So stören uns immer wieder verwaschene Boden- und Wandtexturen und häufige Grafikfehler. Selbst in Zwischensequenzen greifen Figuren gerne ineinander oder Objekte ragen merkwürdig ins Bild. Solche Patzer dürfen nach einer so langen Entwicklungszeit eigentlich nicht passieren.
Urteil: Mangelhaft
System: Playstation 3
Vertrieb: dtp Entertainment
Entwickler: Deck 13
USK: ab 12 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.venetica-game.com/
Kommentare
PS-ch4os
13. Dezember 2010 um 16:37 UhrCool Danke für den test
oStyLeZ-II
13. Dezember 2010 um 16:41 UhrLol sogar DAS ist besser als SAW 2 ? xD
Kraeftchen
13. Dezember 2010 um 16:49 UhrNa schau an, endlich mal eine wieder ein deutsches Entwicklerteam, das sich an RPGs versucht, sehr schön. 🙂
Über die unschönen Dinge kann ich hinwegsehen, denke ich. Es hört sich auf jeden Fall nach einem interessanten Titel für die Weihnachtsfeiertage an und die deutschen Teams unterstütze ich ohnehin gern. 🙂 Vielleicht schafft es diese Firma über den Next-Gen Berg.
Vorerst mal von mir…
patsche
13. Dezember 2010 um 16:52 UhrUnd wieder ein Dia-Show mehr, war aber irgendwie klar.
jerry-11111
13. Dezember 2010 um 16:52 UhrSieht doch ok aus habs mir schlimmer vorgestellt gut das es doch noch für die Ps3 erschienen ist werde mir es später zulegen.
Habe momentan so viele Games.
dismantled
13. Dezember 2010 um 16:54 UhrDas kommt mir auf jeden Fall irgendwann mal ins Haus. Das es 1 Jahr nach Release der PC und XBox Version nicht der Überhammer wird, war klar.
Magatama
13. Dezember 2010 um 16:57 UhrSpiel ich im Moment. Technische Mängel etc. stimmt alles – trotzdem ist das Spiel einfach nur gut. Es macht einfach Spaß und „zieht einen hinein“. Was andere, technisch perfekterte, größere und produktionstechnisch vielfach teurere Spiele nicht von sich behaupten können. Kleine Indie-Perle.
BuZZ-LeichtBier
13. Dezember 2010 um 17:32 Uhrich hör grad zum ersten mal davon
moja
13. Dezember 2010 um 17:42 Uhrsieht doch echt gut aus, für ne gute story kann die technik auch n bissl bescheiden sein.und des kampfsystem erinnert mich stark an Kingdom hearts, was ja nochma n dicken pluspunkt gibt. spätenstens nach Magatamas kommi kommts sicher untern baum. kann mich insofern nur kraeftchen anschließen.
silversnake
13. Dezember 2010 um 18:47 Uhrk cool endlich mah ein test für die ps3 … hatte die box version gezoggt bis die ersten bugs angefangen haben das weiter zoggn zu verhindern… mein händler hats zum glück aus kulanz zurück genommen…. das einziege was mir hier im test fehlt ums mir sofort zu kaufen ist…. :
sind diese F………. bugs den behoben? kann man es zoggn ohne das aufeinmah leute verschwinden die story/mission relevant sind????
ZIMMERPFLANZE
13. Dezember 2010 um 18:49 Uhrschade, ich hab mir mehr erhofft…
purchaser
13. Dezember 2010 um 19:30 UhrIch habs mir auch vorgemerkt. Aber über den Preis müssen wir nochmal reden. Dafür packe ich keine 50 € hin.
Wolk
13. Dezember 2010 um 22:16 UhrDa eine Frau die Haupthelden ist, wird das Spiel nichtmal vorbemerkt.
Es muss schon ein ziemlicher Blockbuster sein, damit ich eine Frau spiele.
Olzkool
13. Dezember 2010 um 23:06 Uhr7.0 Punkte. Was bekommt Arcania? 3 Punkte. Wäre eigentlich zuviel… Mal wieder ein Beispiel dafür das die Bewertungen von Play3.de einfach schlecht und unqualifiziert sind.
Daumen runter für Play3.de. 2.0 von 10.0 Punkten !!!
Blaakuss
14. Dezember 2010 um 00:42 Uhr@ Wolk – Was îst das denn fûr ne Eînstellung? Wîllst du lîeber eînem Kerl auf den Arsch glotzen?
Commodorenerd78
14. Dezember 2010 um 01:00 UhrVenetica auf dsem PC fand ich ziemlich gut.
Das Setting ist geil
Wolk
14. Dezember 2010 um 07:53 UhrJa da glotz ich lieber einem Kerl auf den Arsch. Als eine Frau zu Spielen. Kann mich mit weiblichen Charackteren zu wenig Identifizieren, sodass ich manchmal echt meine Probleme habe das Spiel durchzuspielen.
Bei Sowas wie Tomb Raider ist es Natürlich nicht mehr vorhanden, da man sich daran schon gewöhnt hat.
Aber ich konnte auch sowieso noch nie verstehen, wie manche auch bei MMORPGs weibliche Characktere Spielen können. K.a. Geht einfach nicht in meinen Kopf hinein.
olli3d
14. Dezember 2010 um 10:30 UhrDenke ich werd mir hier die PC version zulegen, die ist 50€ preiswerter….
f42425
19. Dezember 2010 um 23:05 UhrIch spiele es gerade. Grafik ist absolut nichts besonderes, eher schlecht als recht. Manche Zwischensequenzen sind ganz ok.
Storytechnisch ist es aber bis jetzt ganz gut. Habe Level 1 durch und habe schon 5-6 Stunden insgesamt auf dem Buckel. Mal von den technischen Schwächen abgesehen, rockt das ganz schön. Ich habe es mir von Video Buster ausgeliehen. 1 Woche für 4,90 EUR ist locker machbar… Kaufen würde ich es mir nicht unbedingt…
f42425
19. Dezember 2010 um 23:06 Uhr… aber spielen lohnt sich auf jeden Fall.
Cini
21. Dezember 2010 um 09:09 UhrFinde das Setting auch super und in Kombi mit der Story kommt echt richtig Atmo auf! Und das passiert echt viel zu selten… oft wird soviel an der Grafik geschraubt, dass es zwar visuell beeindruckend wird aber vom Feeling her null rüberkommt. Würde auch definitiv sagen: mal Anspielen lohnt auf jeden! Wie immer, finde ich, wenn man sich richtig eingroovt in das Spiel, inhaltlich, dann kann man viel eher über kleine Mankos hinwegsehen… wenn man sich aber thematisch echt so gar nicht damit anfreunden kann, wird’s schwierig. Deshalb Anspielen, dann sieht man’s ja, ob’s passt für einen oder nicht.