Activision Blizzard: Bobby Kotick bestreitet systematische Belästigung

Activision Blizzards Bobby Kotick hat sich zu den einstigen Missbrauchs- und Belästigungsvorwürfen gegen den Publisher geäußert und dementiert, dass es systematische Probleme gab.

Activision Blizzard: Bobby Kotick bestreitet systematische Belästigung

Bevor Microsoft das Bestreben hatte, Activision Blizzard zu übernehmen, hatte der Publisher hinter „Call of Duty“ mit Missbrauchsvorwürfen und stark sinkenden Aktienkursen zu kämpfen.

In einem Interview mit Variety ging der Activision Blizzard-CEO Bobby Kotick noch einmal auf die einstigen Vorwürfe ein und dementierte ein systematisches Problem mit Belästigung. Gleichzeitig teilte er gegen eine Gewerkschaft aus, die Activision-Mitarbeiter vertrat.

„Wir haben jede mögliche Form der Untersuchung durchführen lassen. Und wir hatten kein systemisches Problem mit Belästigung – niemals. Es gab nichts davon, was in den Medien falsch dargestellt wurde“, so Kotick. „Aber was wir hatten, war eine sehr aggressive Arbeiterbewegung, die hart daran gearbeitet hat, das Unternehmen zu destabilisieren.“

Kotick ist selbst in einer Gewerkschaft

Im weiteren Verlauf des Interviews betonte Kotick, dass er nicht gewerkschaftsfeindlich und selbst Mitglied einer Gewerkschaft sei. Dabei handelt es sich um die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA, der er beitrat, nachdem er 2011 in einer Nebenrolle im Baseball-Drama „Moneyball“ zu sehen war.

„Ich bin nicht wie andere CEOs, die gewerkschaftsfeindlich sind. Ich bin der einzige Fortune-500-CEO, der Mitglied in einer Gewerkschaft ist. Wenn wir Mitarbeiter haben, die von einer Gewerkschaft vertreten werden wollen und glauben, dass diese Gewerkschaft ihnen Möglichkeiten und Verbesserungen ihrer Arbeitserfahrungen bieten kann, bin ich voll dafür“, so Kotick weiter.

Er habe somit grundsätzlich keine Abneigung gegen Gewerkschaften, aber durchaus gegen Vertreter, die sich „nicht an die Regeln“ halten. Tatsächlich machte Kotick „externe Kräfte“ für den schlechten Ruf von Activision verantwortlich und fügte hinzu: „Ich würde nicht hier sitzen und mit Ihnen sprechen, wenn irgendetwas von dem, was Sie in den aufrührerischen Berichten lesen, der Wahrheit entspräche.“

Von Kotick wurden keine spezifischen Anschuldigungen, die er als fehlerhaft ansieht, hervorgebracht. Später zitierte Variety das Wall Street Journal sogar mit dem Hinweis, dass man zur „fairen und genauen Berichterstattung über Activision“ steht.

Antisemitische Vorwürfe

Im Interview beklagte sich Kotick ebenfalls darüber, dass die Negativität, die er seit den Vorwürfen erhalten habe, antisemitisch gewesen sei. „Der Hass hat sich in eine Menge Antisemitismus verwandelt“, so Kotick. „Wenn man sich Bilder von mir im Internet ansieht, gibt es diese antisemitischen Untertöne. Meine Kinder haben Todesdrohungen erhalten.“

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Activision Blizzard wurde schon im Juli 2021 von der „California Department of Fair Employment and Housing“ verklagt. Behauptet wurde damals, dass das Unternehmen die eigenen Mitarbeiter regelmäßig rassistisch diskriminiert und sexuell belästigt. In der Klage wurden mehrere Beispiele für sexuelle Belästigung und missbräuchliches Verhalten angeführt, darunter die ungleiche Behandlung von Frauen in Bezug auf Entlohnung und Überwachung durch Vorgesetzte.

Später erklärte ein Sprecher des Unternehmens, dass die Klage „verzerrte und in vielen Fällen falsche Beschreibungen der Vergangenheit von Blizzard enthält“. Bei einer gleichzeitigen EEOC-Klage einigte sich das Unternehmen auf einen Vergleich, der sich auf rund 18 Millionen Dollar beläuft.

Activision könnte auch ohne Microsoft erfolgreich bleiben

Auch auf die angestrebte Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft ging Bobby Kotick im neusten Interview noch einmal ein. „Ich mag das Unternehmen“, so seine Worte zum Xbox- und Windows-Konzern. „Ich mag die Kultur. Ich habe wirklich Bedenken in Bezug auf die Wirtschaft – die Vergütungen für Talente haben sich in einer Weise erhöht, die für uns sehr komplex ist. Daher war dieser Deal sehr sinnvoll.“


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Doch auch ohne Microsoft könne man erfolgreich sein: „Wir haben ein großartiges Unternehmen. Wir haben ein enormes Momentum und eine außergewöhnliche Bilanz“, so Kotick. „Und wir können weiterhin alleine erfolgreich sein, so wie wir es in den letzten 30 Jahren waren. Aber es wäre großartig, wenn der Deal zustande käme. Denn ich denke, es ist das Richtige für unsere Branche.“

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CirasdeNarm

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