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Death Stranding 2 On the Beach im Test: Hideo Kojimas nächstes Meisterwerk?

Lange haben Fans gewartet, nun hat Hideo Kojima mit "Death Stranding 2: On the Beach" endlich sein neuestes Werk veröffentlicht. Wir durften uns bereits vor dem Release ins PS5-Abenteuer stürzen und verraten euch, wie es uns gefallen hat.

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9.0

"Death Stranding 2: On the Beach" erscheint am 26. Juni 2025 exklusiv für die PlayStation 5.

Mit seinem im November 2019 erschienenen Action-Adventure „Death Stranding“ hat Hideo Kojima („Metal Gear Solid“-Reihe) einen Titel verantwortet, bei dem die Meinungen durchaus auseinandergegangen sind. Während einige darin lediglich eine Art „Walking Simulator“ mit überlangen Zwischensequenzen gesehen haben, schätzten andere wiederum die detailreiche Spielwelt und die Story mit ihren komplexen Themen und abgedrehten Charakteren.

Mehr als fünf Jahre später steht nun der Nachfolger in den Startlöchern. Für diesen hat sich Kojima-san auf die Fahne geschrieben, ein Spiel zu erschaffen, das definitiv nicht „Mainstream“ sein soll. Ob ihm dies mit „Death Stranding 2: On the Beach“ gelungen ist, verraten wir euch in unserem ausführlichen Test des PlayStation-5-exklusiven Abenteuers.

Verbinde uns wieder miteinander

Die Geschichte von „On the Beach“ setzt elf Monate nach dem Finale des Vorgängers an. Sam lebt inzwischen gemeinsam mit seinem Baby Lou etwas abgeschieden und führt ein ruhiges Leben. Seinem Dasein als Kurier hat er den Rücken gekehrt. Als jedoch eines Tages seine alte Freundin Fragile wieder vor ihm steht, nimmt er etwas widerwillig doch noch ein paar letzte Aufträge an. Diese führen ihn aus dem Gebiet der UCA diesmal ins angrenzende Mexiko.

Allerdings kommt es letztendlich natürlich, wie es kommen muss: Nach seinem Abstecher nach Mexiko, der euch mit den grundlegenden Spielmechaniken vertraut macht, überschlagen sich die Ereignisse. Da wir euch an dieser Stelle nicht zu viel verraten möchten, sagen wir nur, dass Sam erneut gemeinsame Sache mit Fragile und ein paar anderen bekannten Charakteren macht. Ihr neues großes Ziel ist es, Australien mit dem chiralen Netzwerk zu verbinden.

Down Under hat so manche Überraschungen für Sam sowie seine Mitstreiter zu bieten und wir hatten damit definitiv unseren Spaß. Die Spielwelt ist noch immer absolut faszinierend, einige Figuren, Kojima-typisch, herrlich abgedreht und die Inszenierung der filmreifen Zwischensequenzen über alle Zweifel erhaben. Wenn wir etwas zu beanstanden haben, sind es die immer mal wieder ziemlich expositionslastigen Dialoge sowie ab und an ein paar Längen.

Ihr dürft euch dennoch einmal mehr auf einige wirklich großartige Momente freuen, die es in dieser Form wohl nur in einem Kojima-Game zu sehen gibt.

Mehr Abwechslung während eurer Liefertouren

Am grundlegenden Gameplay hat sich derweil in „Death Stranding 2“ nichts geändert. Wie zuvor in den UCA seid ihr nun auch in Mexiko und Australien für verschiedene Auftraggeber unterwegs und sollt unterschiedliche Dinge von einem Ort zum anderen bringen. Habt ihr eure Missionsdetails erhalten, erstellt ihr euch eine mögliche Route zum Ziel, die euch als grober Wegweiser dient. Abhängig von den Gefahren unterwegs steigt das natürlich das Risiko.

Die Aufträge selbst sind angenehm abwechslungsreich. Mal soll Sam etwas bergen, mal gestohlene Waren zurückholen, mal ein Lebewesen heile abliefern.

Potentielle Risiken gibt es diesmal übrigens mehr als noch im Vorgänger. Das beginnt schon bei der Landschaft selbst an, denn nun können euch auch unterschiedliche Naturgewalten einen Strich durch die Rechnung machen und euch unterwegs plötzlich vor neue Herausforderungen stellen. Erdbeben können an Felswänden zum Beispiel Brocken herabfallen lassen, ein Sandsturm bremst euch aus oder starker Regen lässt das Wasser eines Flusses schlagartig ansteigen. An Stellen, die ihr einen Augenblick zuvor noch mit einer Leiter hättet überqueren können, müsst ihr nun kreativ werden, um euer Ziel zu erreichen.

Die Spielwelt von „Death Stranding 2: On the Beach“ könnt ihr euch also gewissermaßen wie ein großes, dynamisches Puzzle vorstellen, das ihr lösen müsst, um euer Ziel zu erreichen. Am Ende eines Auftrags erhaltet ihr außerdem Punkte, die ihr in Verbesserungen für Sam investieren könnt.

Wir hatten während unserer Zeit mit dem Action-Adventure, bis zum Erreichen des Endgames haben wir etwas mehr als 20 Stunden benötigt, wirklich viel Spaß beim Durchqueren der Spielwelt. Wenn ihr alleine mit Sam durch die weitläufige Welt streift und den Blick schweifen lasst, hat das fast schon eine meditative Wirkung. Es ist noch immer eine einzigartige Spielerfahrung, die euch so kein anderer Titel bietet.

Work smart, not hard

Werdet ihr mit einem neuen Hindernis konfrontiert, könnt ihr glücklicherweise auf ein angenehm breites Repertoire an Ausrüstungsgegenständen zurückgreifen. Die Möglichkeiten des Erstlings sind natürlich wieder mit dabei. Ihr könnt somit Leitern mitnehmen, schwebende Transportplattformen für größere Lieferungen oder Objekte, mit denen ihr komplexere Konstruktionen wie Brücken bauen könnt. Für letztere müsst ihr allerdings auch stets spezielle Ressourcen beisteuern. Diese könnt ihr jedoch auch in die Wiederinstandsetzung von Straßen oder eines Bahnsystems investieren. Letzteres bringt euch flott von A nach B.

Ansonsten steht euch ebenfalls wieder ein kleiner Fuhrpark in „Death Stranding 2“ zur Verfügung. In kleinen Trucks lassen sich größere Lieferungen direkt besser transportieren. Anders als noch im Vorgänger dürft ihr eure Fahrzeuge nun übrigens mit Extras versehen! Ihr könnt zum Beispiel ein Geschütz anbringen, das automatisch auf Gegner feuert. Oder einen Greifhaken, der selbstständig herumliegende Objekte einsammelt. Beides macht eure Arbeit gleich deutlich angenehmer und wir haben diese Verbesserungen schnell zu schätzen gelernt.

Zu schätzen gelernt haben wir des Weiteren ein paar neue Konstruktionen, die Sam nun bauen kann. Hierzu zählen unter anderem eine Seilrutsche und eine Rampe, die euch in bester „Sonic the Hedgehog“-Manier einen ordentlichen Temposchub gibt. All das geht nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ziemlich gut von der Hand. Allerdings ist die Steuerung noch immer ziemlich überladen und die Menüführung mitunter etwas fummelig.

Heimlich, still und leise oder mit roher Gewalt?

Das zuvor bereits erwähnte Risiko während eurer Aufträge hängt übrigens nicht nur vom zu durchquerenden Terrain ab, etwa reißenden Flüssen oder steilen Felswänden, sondern auch vom Gegneraufkommen in gewissen Gebieten. In Australien haben es sich vor allem Banditen gemütlich gemacht, die anliegende Siedlungen oder herumreisende Boten überfallen und so wichtige Ressourcen in ihren Camps lagern. Diese Areale sind angenehm weitläufig und bieten euch so unterschiedliche Lösungsansätze, um die Gegner zu besiegen und so die Kontrolle über ein Lager zu erlangen.

Bereits bevor ihr mit Sam ein feindliches Camp infiltriert, könnt ihr euch übrigens einen taktischen Vorteil verschaffen. Anders als im Vorgänger gibt es nun nämlich einen dynamischen Tag-Nacht-Zyklus, der zusätzlich dabei hilft, dass sich die Spielwelt viel lebendiger und glaubhafter anfühlt. Nachts in ein Feindeslager einzudringen, ist vor allem deshalb praktisch, da euch Gegner im Schutz der Dunkelheit nicht so schnell entdecken – perfekt für Stealth-Freunde!

Erst euren neuen Kumpel Dollman in die zu Luftwerfen, um die Gegend auszukundschaften und anschließend mit einem Gewehr mit Schalldämpfer und einer Maser Gun (Elektroschocker) Gegner zu besiegen, die Ware zu klauen und danach abzuhauen, fühlt sich toll an.

Alternativ könnt ihr selbstverständlich auch mit gezückten Waffen voraus nach vorne stürmen und alles wegballern, das nicht bei drei in Deckung gesprungen ist. Mit einer Schrotflinte und einem Maschinengewehr könnt ihr es mit allem aufnehmen. Zumindest mit allen menschlichen Gegnern, die sich euch in „Death Stranding 2“ in den Weg stellen. Wirklich fordernd waren diese Konfrontationen allerdings nur selten, denn menschliche Feinde haben in der Regel zu wenig aus ihrer Überzahl oder anderen taktischen Vorteilen gemacht. Die Gegner-KI hätte für unseren Geschmack also gerne noch etwas cleverer agieren dürfen.

GDs versetzen euch in Angst und Schrecken

Allerdings müsst ihr euch nicht nur mit Banditen, sondern erneut mit GDs herumärgern, von denen es nun auch neue Varianten gibt. Eine hiervon schwebt als schemenhafter Schatten in einigen Bereichen herum und schlägt Alarm, sobald sie Sam entdecken sollte. Dies ruft deutlich aggressivere Jäger auf den Plan, die unseren Helden bei Berührung in einen schwarzen Teer-See zerren und in die Tiefe ziehen wollen. Ungesehen an den GDs vorbeizukommen oder diese unentdeckt auszuschalten, kann also überlebenswichtig sein. Euer verbessertes Waffenarsenal greift euch hier zum Glück unter die Arme.

Besonders wichtig sind eure Argumentationsverstärker in den Bosskämpfen gegen auffallend mächtige GDs. Diese teilen nicht nur ordentlich Schaden aus, sondern können ebenfalls gut einstecken. Die Umgebung zu eurem Vorteil zu nutzen, ist hier besonders wichtig, genauso wie ein gutes Timing beim Ausweichen. Die Inszenierung einiger späterer Bosskämpfe ist übrigens hervorragend. Ihr dürft euch also auf ein paar tolle Momente freuen.

Dass sich diese GD-Abschnitte jederzeit besonders intensiv anfühlen, liegt vor allem an der düsteren Atmosphäre, die euch regelrecht in das Spiel hineinzieht. Es wirkt mitunter fast so, als wärt ihr plötzlich in einem Horrorspiel gelandet, in dem jeder Fehler für Sam tödlich enden kann.

Eine wahre Augenweide

Ehe wir zu unserem Fazit kommen, möchten wir noch kurz auf die Grafik und den Sound von „Death Stranding 2: On the Beach“ eingehen. Wie ihr anhand unserer Screenshots im Artikel sehen könnt, ist Sams neues Abenteuer eine wahre Augenweide! Der heimliche Star des Action-Adventures ist dabei die abwechslungsreiche Spielwelt. Dank der Decima-Engine („Horizon“-Reihe) glänzt Australien mit zahlreichen feinen kleinen Details. Selbiges gilt für die enorm detaillierten Charaktermodelle von Sam, Fragile & Co., die schlichtweg hervorragend aussehen. Die Grafik wird euch in ihren Bann ziehen.

Des Weiteren ist der Soundtrack, der vom französischen Musiker Woodkid produziert wurde, über alle Zweifel erhaben. Es gibt verschiedene wunderschöne Melodien, die eine große Bandbreite abdecken und perfekt zu den unterschiedlichen Spielszenen passen – Story-relevant oder nicht. Außerdem ertönen immer mal wieder lizenzierte Musikstücke diverse Künstler, die wundervoll mit der melancholischen Grundstimmung des Spiels harmonieren.

Darüber hinaus ist die deutsche Sprachausgabe hervorragend gelungen und trumpft mit verschiedenen bekannten Synchronschauspielern auf, etwa Marios Gavrilis (Katakuri in „One Piece“) als Sam oder Lara Trautmann (Rivet in „Ratchet & Clank: Rift Apart“) als Stimme von Fragile. Alle Beteiligten liefern tolle Performances ab, die sich keinesfalls vor der großartigen englischsprachigen Originalvertonung verstecken brauchen.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Famos inszenierte, spannende Geschichte
  • Großartiger Soundtrack & tolle deutsche Synchronisation
  • Noch immer ein einzigartiges Spielgefühl
  • Sinnvolle Gameplay-Verbesserungen
  • Grafik glänzt mit vielen kleinen Details
CONTRA
  • Story hat ein paar Längen
  • Fummelige Menüführung & Steuerung
  • Gegner-KI könnte etwas cleverer agieren

Death Stranding 2 On the Beach im Test: Hideo Kojimas nächstes Meisterwerk?

„Death Stranding 2: On the Beach“ ist ein Kojima-Spiel durch und durch. Von der ersten Sekunde an lässt der Titel keinen Zweifel daran aufkommen, seien es die abgedrehten Charaktere, die vielschichtige Lore oder die famos inszenierte Geschichte. In Kombination mit der spürbar dynamischeren Spielwelt und den vielen kleinen Herausforderungen, die ihr für eure Lieferungen überwinden müsst, ergibt sich eine noch immer einzigartige Erfahrung.

All die kleineren und größeren Neuerungen tragen zu einem merklich angenehmeren Spielgefühl bei. Hideo Kojima und sein Team sind gezielt verschiedene Schwächen des Vorgängers angegangen und haben sinnvolle Lösungen gefunden, diese auszumerzen. Das Ergebnis ist hierbei zwar keine große Revolution, doch dafür eine durch und durch gelungene Evolution, die in ihrer Gesamtheit einen klaren Fortschritt zum Vorgänger darstellt.

Ganz ohne Schwächen ist Sams neues Abenteuer dennoch nicht. Die Geschichte hat beispielsweise ein paar Längen und die Menüführung sowie Steuerung sind noch immer ziemlich fummelig und können so etwas an den Nerven zehren. Zudem könnten die Gegner, gerade in Gruppen, etwas cleverer agieren und mehr aus ihrer Überzahl machen. „Death Stranding 2“ ist kein Spiel für jeden, doch wenn ihr genau danach sucht, werdet ihr hier fündig.

Kommentare

Serial Killer

Serial Killer

23. Juni 2025 um 14:11 Uhr
Calia_Sakaresh

Calia_Sakaresh

23. Juni 2025 um 14:15 Uhr
Rushfanatic

Rushfanatic

23. Juni 2025 um 14:16 Uhr
Stefan-SRB

Stefan-SRB

23. Juni 2025 um 14:17 Uhr
Flex_deine_Ex

Flex_deine_Ex

23. Juni 2025 um 14:19 Uhr
moody_hank

moody_hank

23. Juni 2025 um 14:21 Uhr
wartenaufwunder

wartenaufwunder

23. Juni 2025 um 14:21 Uhr
Strohhut Yago

Strohhut Yago

23. Juni 2025 um 14:23 Uhr
Johannes89

Johannes89

23. Juni 2025 um 14:38 Uhr
Yoshimitsu

Yoshimitsu

23. Juni 2025 um 14:49 Uhr
Calia_Sakaresh

Calia_Sakaresh

23. Juni 2025 um 14:52 Uhr
Yoshimitsu

Yoshimitsu

23. Juni 2025 um 14:57 Uhr
OzeanSunny

OzeanSunny

23. Juni 2025 um 15:08 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

23. Juni 2025 um 15:28 Uhr
Serial Killer

Serial Killer

23. Juni 2025 um 15:41 Uhr
Icebreaker38

Icebreaker38

23. Juni 2025 um 17:18 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

23. Juni 2025 um 17:53 Uhr