Im Vergleich zu früher benötigen viele Videospiele mittlerweile eine ständige Internetverbindung oder setzen große Downloads voraus. Das kann unter Umständen nicht nur nervtötend sein, sondern wirft auch Fragen bezüglich des dauerhaften Erhalts auf. Sobald die Server abgeschaltet werden, können die entsprechenden Titel mitunter unspielbar werden.
Und genau hier kommt die Verbraucherbewegung „Stop Killing Games“ ins Spiel, die im vergangenen Jahr vom YouTuber Ross Scott ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: Sorge dafür tragen, dass Videospiel-Publisher ihre Spiele, die sie einmal an Kunden verkauft haben, nicht einfach abschalten oder unspielbar machen dürfen.
Initiative gegen „getötete Spiele“ nimmt Fahrt auf
Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, verfolgt „Stop Killing Games“ rechtliche und politische Wege. Der wichtigste Aspekt ist eine Europäische Bürgerinitiative, die darauf abzielt, ein neues Gesetz in der EU einzuführen, dass die Publisher daran hindert, verkaufte Videospiele absichtlich „zu zerstören“. Dadurch würden Kunden schließlich das Produkt verlieren, für das sie bezahlt haben. Aber auch die langfristige Bewahrung von Videospielen als Kulturgut ist ein Thema.
Doch damit das entsprechende Gesetz von der Europäischen Kommission überprüft wird, benötigt die Initiative aber zunächst eine Million Unterschriften von EU-Bürgern – und das bis zum 31. Juli 2025. In den letzten Tagen konnte die Petition jedoch kräftig an Unterschriften zulegen, sodass zum aktuellen Zeitpunkt bereits mehr als 830.000 Menschen unterzeichnet haben.
Wer sich der „Stop Killing Games“-Bewegung anschließen möchte, kann dies ganz einfach auf der offiziellen Webseite tun. Für Bürger und Einwohner des Vereinigten Königreichs wurde außerdem eine gesonderte Petition gestartet, die lediglich 100.000 Unterschriften benötigt.
Der Kern des Problems und Ubisofts „The Crew“ als Präzedenzfall
„Eine zunehmende Anzahl von Videospielen werden effektiv als Waren verkauft, ohne ein klares Verfallsdatum, aber können unspielbar werden, sobald der Support des Herausgebers endet“, argumentieren die Initiatoren. „Diese Praxis ist eine Form der geplanten Obsoleszenz und ist nicht nur schädlich für die Kunden, sondern macht auch die Erhaltung der Spiele praktisch unmöglich. Darüber hinaus ist die Rechtmäßigkeit dieser Praxis in vielen Ländern weitgehend ungeprüft.“
„Stop Killing Games“ zielt aber nicht darauf ab, Publisher zu zwingen, ihre Spiele ewig zu unterstützen. Stattdessen soll einfach sichergestellt werden, dass die Funktionsfähigkeit auch nach dem Ende des Supports erhalten bleibt und verkaufte Titel weiterhin spielbar bleiben. Zudem soll keine Verbindung mehr zum Publisher notwendig sein, um das Spiel zu nutzen.
Das prominenteste Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit, das die „Stop Killing Games“-Bewegung auch stark befeuert hat, ist „The Crew“: Ubisoft hatte die Server des 2014 veröffentlichten Rennspiels, das ausschließlich online gespielt werden konnte, Ende 2023 vom Netz genommen. Neben viel Empörung führte das auch zu einer Klage gegen das französische Unternehmen.
Zuletzt hatte sich Ubisoft im April dieses Jahres dazu geäußert und erklärt, dass Spieler nie das volle Eigentum an „The Crew“ erworben hätten. Stattdessen handelte es sich lediglich um eine zeitlich nicht genauer befristete Nutzungslizenz unter bestimmten Bedingungen. Auf gut Deutsch sagte Ubisoft damit: Eure Videospiele gehören euch nicht.
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Kommentare
4everGaming
02. Juli 2025 um 18:48 UhrWichtig und richtig, volle Unterstützung dafür !
wartenaufwunder
02. Juli 2025 um 18:52 UhrDanke pirate Software
Hab heute auch unterschrieben
Serial Killer
02. Juli 2025 um 19:02 UhrWas soll das heissen danke pirate games
Hat das einen tieferen Sinn
Gerade hier wird content für die Ewigkeit gesichert.
wartenaufwunder
02. Juli 2025 um 19:11 Uhr@Serialkiller
Sorry, da fehlte bisschen ohne Kontext von mir. Pirate Software ist ein content creator der über die Initiative hergezogen hat…das Internetdrama hat die Initiative wieder viel Öffentlichkeit gegeben und viele vermuten das die vielen neuen Unterschriften daher kommen.
Serial Killer
02. Juli 2025 um 19:27 UhrAsoo nu macht dat sinn du
Bist du immigriert von dynasty hehe
Hast du etwas jetzt auch eine ps5
Grüsse….
Riku1993
02. Juli 2025 um 19:28 UhrEben mal Unterzeichnet, es fehlen nicht mehr viele Unterschriften.
shivas77
02. Juli 2025 um 21:25 UhrEinfach ubisoft boykottieren
tobias98
02. Juli 2025 um 21:35 UhrIch sehe nichts?
wartenaufwunder
02. Juli 2025 um 21:46 Uhr@Serialkiller
Hi! 🙂 Ach, ich hab schon eine Weile beides…
War und bin auf XD aktiver, irgendwie ist es da bisschen komfortabeler im Kommentarbereich. Und mittlerweile gibt es da ja fast genauso viele PS News wie hier all in one quasi
DerMitDemControllerTanzt
02. Juli 2025 um 23:20 UhrWen juckt schon The Crew in 50 Jahren!?!?!?!?
Ansonsten aber sinnvoll, wenn Publisher den Servercode öffentlich machen müssen, damit findige Leute ihre Privatserver starten können.
Aber wer macht das in 50 Jahren noch bei The Crew!?!?!!?!?
DerMitDemControllerTanzt
02. Juli 2025 um 23:22 UhrWahrscheinlich der Eine, der sich in seinem ganzen Leben nur ein einziges Game kaufen darf und es ausgerechnet The Crew sein musste.
proevoirer
02. Juli 2025 um 23:52 UhrGute und wichtige Sache
zZALEXMERCERZz
03. Juli 2025 um 09:48 UhrWichtige Sache Fakt. Schon unterschrieben und überall geteilt.
Argonar
03. Juli 2025 um 14:07 Uhr98%, da fehlt wirklich nicht mehr viel.
Eine wirklich gute Initiative.
Das einzige Mal, wo es mich aktiv betroffen hat war City of Heroes, welches wirklich unnötigerweise abgeschaltet wurde (da scheiterte es an einer einzigen Unterschrift und Corporate pride)
Mittlerweile gibts ja mit Homecoming davon ja sogar wieder einen offiziellen Deal, aber für jede Success Story gibts 100 Geschichten mit schlechtem Ausgang
Von dem her, wirklich eine gute Aktion.