Fairytale Fights im Test: Spielspaß nach wenigen Stunden getötet

Wie würden die Märchen der Gebrüder Grimm wohl aussehen, wenn die beiden eine Staffel von „Happy Tree Friends“ in die Finger bekommen hätten? Wahrscheinlich wie „Fairytale Fights“. Denn das Actionspiel provoziert gekonnt mit Hektolitern Blut und umher fliegenden Körperteilen. Dass dabei die Spielmechanik komplett auf der Strecke bleibt, schien bei der Entwicklung niemanden gestört zu haben. „Fairytale Fights“ entpuppt sich nach einigen spaßigen Minuten schnell als Schlaftablette mit blutigem Beigeschmack.

Es war einmal …

Ihr steuert eine von vier Märchenfiguren: Rotkäppchen, Schneewittchen, Hans mit den Zauberbohnen oder den nackten Kaiser aus „Des Kaisers neue Kleider“. Die Geschichte rund um das neu auftrumpfende tapfere Schneiderlein und den verlorenen Ruhm der vier „Helden“ ist allerdings nur schmückendes Beiwerk. Denn in den 22 Levels geht es erste Linie um eins: Gewalt in jeder erdenklichen Form und in möglichst drastischer Darstellung.

Und ob ihr’s glaubt oder nicht, deshalb macht „Fairytale Fights“ auch die ersten zwei Stunden Spaß. Die Gewaltdarstellung ist einfach derart übertrieben, dass man lachen muss. Da zerhackt Rotkäppchen Horden von Holzfällern, Bären und andere Bewohner des Märchenreichs. Zu diesem Zweck schnappt ihr euch einfach eine der 140 Hieb- und Schusswaffen im Spiel. Die Steuerung ist – zumindest in den Kämpfen – denkbar simpel: Mit dem linken Stick bewegt ihr eure Spielfigur, mit dem rechten Stick zeigt ihr euren Widersachern, wie scharf eine Axt, eine Kettensäge oder ein Schwertfisch sein kann.

Habt ihr ausreichend viele Gegner erledigt, könnt ihr zu einer Zeitlupen-Superattacke ansetzen. Dann könnt ihr das Zerschneiden eurer Comic-Feinde noch einmal in Slowmotion genießen und die Finessen der „Slicing“-Technik begutachten. So brachial, blutig und banal sich „Fairytale Fights“ spielt, so sehr muss man den Grafikern ein Kompliment machen: Der Comic-Look, der rote Lebenssaft und die umher fliegenden Körperteile sind einfach die perfekte Grundlage für diese Märchen-Persiflage.

Ein trauriges Ende

Was allerdings äußerst spaßig und humorig beginnt, verkommt alsbald zur spielerischen Qual. Nach kürzester Spielzeit wird nämlich deutlich, dass „Fairytale Fights“ lediglich ein stupides Button-Mashing-Actiongame ohne jeglichen Anspruch ist. Hat man sich erstmal an die ironisch-explizite Gewaltdarstellung gewöhnt, kehrt schnell Routine ein. Selbst die Waffen unterscheiden sich nicht grundlegend voneinander. Es macht also kaum einen Unterschied, ob ich nun mit einer Axt oder einem Schwerfisch zuschlage. Die Effekte und auch die Handhabung der Spielfigur sind stets identisch.

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Die größten Fehler wurden allerdings im Leveldesign gemacht. Die 22 Abschnitte sind mit Dutzenden von Fallen gespickt. Das wäre prinzipiell nicht schlimm, würde uns die Kamera-Ansicht uns nicht ständig einen Strich durch die Rechnung machen. Während unseres Tests wurde uns Rotkäppchen zerhackt, zerquetscht, zerstückelt, erschlagen und fiel in viele Abgründe. Nur weil wir den Bereich nicht richtig überblicken konnten – unglaublich nervig.

Da hilft es herzlich wenig, dass unsere Märchenhelden über eine unendliche Anzahl von Leben verfügen. Denn diese Sofort-Respawn-Funktion sorgt eigentlich nur dafür, dass man umso sorgloser an Fallen und Geschicklichkeitsübungen ran geht. Doch so eintönig sich „Fairytale Fights“ im Solo-Modus spielt, so unterhaltsam kann es zumindest kurzfristig im Vier-Spieler-Modus sein.

Denn gemeinsam sind die drögen Bosskämpfe und die vielen Scharmützel aufgrund der Gruppendynamik deutlich unterhaltsamer. Zudem führen kleinere Unfälle zwischen den Spielern immer wieder zu witzigen Auseinandersetzungen, die nicht selten in einem Blutbad enden. Wer möchte, darf seinen Aggressionen übrigens auch in Arenen seinen freien Lauf lassen.

System: Playstation 3
Vertrieb: Playlogic
Entwickler: Playlogic
USK: ab 18 Jahren
Release-Date: erhältlich

5.5

Wertung und Fazit

PRO
  • nicht verfügbar
CONTRA
  • nicht verfügbar

Fairytale Fights im Test: Spielspaß nach wenigen Stunden getötet

Dem Hack&Slay „Fairytale Fights“ geht leider ziemlich schnell die Puste aus. Die übertriebene Gewaltdarstellung inklusive umher fliegender Körperteile kann leider nicht über die vielen spielerischen Mängel hinwegtäuschen. Ein allzu eintöniges Gameplay und eine nervige Kameraführung töten den Spielspaß nach wenigen Stunden. Schade, denn technisch wirkt die Comic-Klopperei erfrischend anders. Vielleicht konzentrieren sich die Entwickler bei einem möglichen Nachfolger ja mehr auf die Spielmechanik, und nicht ausschließlich auf eine exzessive Gewaltdarstellung.

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hallo mein name ist nico huck

ich finde fat princes cooler ^^

@gig
Du schreibst selbst „man springt am anfang praktisch“ immer daneben. Sprungsequenzen sollten kein Glücksspiel sein. Außerdem bemängelt der Test auch die recht eintönigen Kämpfe (Button-Mashing), die dünne Story und das insgesamt öde Gameplay. Da mag der Grafikstil noch so innovativ sein … wenn der Spielablauf nicht stimmt, muss eine kritische Wertung her. Wenn du genau nachliest, werden Vor- und Nachteile des Spiels gegeneinander abgewogen. Deshalb hat das wenig mit einer „subjektiven Meinung“ zu tun.

das spiel hat eigentlich potenzial denn in wirklichkeit sind die märchen ja wirklich ziemlich brutal also war das ne ziemlich schlaue idee…

also ich habs mir mal für 22€ zugelegt,mal schauen

4das mit der kamera stimmt und ist wirklich nervig, besonders bei den jump and run einlagen (man springt am anfang praktisch immer daneben). allerdings macht das spiel trotz allem viel spass, sieht sehr gut aus und beitet innovation.vor allem ist es ein reiz, weil es einen guten multiplayer hat. 5.5 sind echt übertrieben zu wenig. subjektive meinung sollte da nicht mit einziehen.

Hab das game ebenso aus England (damals noch für 35 €) geholt.

Ist halt Geschmackssache. Ich persönlich finde das Spiel lustig. Spiele es sehr gerne mit 3 Kumpels an einer Konsole.

Viele verstehen das Spiel auch nicht recht. Es ist eine totale Verarsche. Die größten Märchen und Figuren werden verarscht. Die größten Hack n Slay und Endbosse.

Kann es jedem empfehlen der gerne mit kumpels zockt und mal ne lockere Abwechslung sucht.

Achja zockt das Spiel mal mit ner grünen Brille
🙂 hehe

da sieht man mal wieder, was prinzipiell reviews wert sind. nämlich nichts. die geschmäcker sind so verschieden, gerade bei diesem spiel ist eine objektive einschätzung überhaupt nicht möglich. entweder man mag es, oder man mag es nicht. ich habe das spiel und es ist erfrischend durchgeknallt. es macht spaß und nur das zählt für mich.natürlich hat es seine macken und für 60,-€ hätte ich es sicher auch nicht gekauft, aber als budget-titel ist er nur zu empfehlen!

das schaut einfach schlecht und langweilig aus.

Die Wertung 5,5 für das Spiel ist eigentlich noch viel zu hoch. Wenn man überlegt, das selbst Star Wars Clone Wars nur 4,4 hat, weils ne schlechte Steuerung hat und sonstige Designschnitzer, macht es jedoch viel mehr Spaß als FTF.
Meine Wertung wäre eher 2,1.

Das Spiel war schon nach weniger als einer halben Stunde total langweilig.
Viele Designschnitzer und Bugs trüben das Spiel.

War bisher mein größter Fehlkauf für die PS3.

Ich rate jedem, es nicht zu kaufen, ihr werdet euch nur ärgern.

Weiß ich shcon, hab nur leider keine Kreditkarte sondern nur PayPal

das spiel gibts derzeit bei zavvi.uk für knapp 21 euro….

Man kann davon ausgehen, das der Titel in absehbarer Zeit auf einen angemessenen Preis sinkt. Ich schließe mich DerRau an, für 20 Euro würde ich’s mir auch zulegen.

Ich „war“ im Besitz des Spiels und kann jedem nur davon abraten. Bei Amazon bekam es bei den Kundenrezensionen durchweg positiv was ich nicht im Ansatz nachvollziehen kann! ^^ Eines der schlechtesten Spiele überhaupt auf der PS3!

Als ich das erste mal davon hörte dachte ich es ist ein 10-20€ PSN Titel.
Naja als ich dann erfahren habe das es ein Vollpreistitel wird war der Reiz nicht mehr so groß.
Würde es schon gerne irgendwann mal in meinem Besitz haben, da mir auch der Grafikstil gefällt, allerdings werde ich dafür auch nicht mehr wie 20€ausgeben.
In UK hab ichs schon für ca. 30€ gesehen, mal schauen wanns billiger wird 🙂