Angespielt@gamescom 2012: Borderlands 2

Zufrieden lehnt sich Anthony Burch in seinem Sessel zurück. Trotz unzähliger Interviews wirkt er entspannt. Packt zwischendurch sogar seinen Nintendo DS aus und spielt für einige Minuten. Mit „Borderlands“ landete Gearbox Software 2009 einen kleinen Überraschungshit. Niemand hatte nach der holprigen Entwicklung mit dem Achtungserfolg gerechnet.

Schließlich stellten Gearbox Software kurz vor der Fertigstellung ihres Projekts den Grafik-Stil noch einmal komplett um: Von hyperrealistisch auf kunterbuntes Cel-Shading. „Es war eigentlich nur die logische Konsequenz bei dem Gameplay. Da hätte dieser normale Shooter-Stil nicht zu gepasst. Und ganz offensichtlich hat es ja funktioniert, oder nicht?“

Wir erinnern uns noch daran, dass uns die Kollegen von Gearbox vor drei Jahren regelrecht anbettelten, ihr Spiel nicht zu übersehen. 2012 ist das anders: Die Designer sind selbstbewusst, wissen ob der Stärken von „Borderlands 2“.

Fünf Klassen
Auf der diesjährigen gamescom stellten Gearbox die insgesamt fünf verfügbaren Spielcharaktere vor. Ähnlich wie in einem Rollenspiel repräsentieren diese Klassen und eine individuelle Spielweise, die gerade im Koop-Modus von größter Wichtigkeit sind. Der Gunzerker Salvador etwa ist ein traditioneller Tank. Er stürzt sich mitten ins Geschehen, hält viel Schaden aus und jongliert mit gleich zwei unterschiedlichen Waffen gleichzeitig.

Maya dagegen ist so etwas wie eine Magierin. Eine Kämpferin, die ihre Widersacher aus dem Hintergrund attackiert und etwa via Gedankenkontrolle für Unruhe sorgt. Der Attentäter Zer0 ist ein Nahkämpfer mit Stealth- und Blitzattacken. Nahkämpfer in einem Shooter? Wie soll das funktionieren? Ganz hervorragend. Zer0 warpt sich förmlich von einem Gegner zum nächsten und setzt so zu beängstigenden Killing-Streaks an.

Axton dagegen ist ein Techniker, der mit Geschützen und Hightech-Waffen um sich wirft. Bestes Beispiel: Eine kleine Atombombe, die in unserer Demo gleich ein komplettes Areal von Gegnern säuberte. Die letzte Klasse sind die Mechromancer. Sie erhaltet ihr entweder als Vorbestellerbonus oder als DLC. Wie es der Name schon verrät, hat diese kuschelige Klasse ein besonderes Verhältnis zu ihren Robotern und ihr Kamerad „Death Trap“ erwies sich als ausgesprochen garstiger Geselle im Kampf. Zudem verfügt der Mechromancer über unzählige Spezial-Fähigkeiten, um ihre Teamkameraden vorübergehend zu buffen.

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Verdammt viele Knarren
„Borderlands 2“ entführt euch – wie schon der erste Teil – zurück auf den Planeten Pandora. Kein angenehmer Ort. Der fiese Handsome Jack hat sich hier breit gemacht. Und duldet auch keinen anderen neben sich. Ihr wiederum steuert eigentlich nur einen Glücksritter auf der Suche nach Glück und Gold. Blöderweise kommt ihr Jack in die Quere und schon ist der Konflikt vorprogrammiert. „Uns ging es immer zuerst um das Gameplay und danach um die Geschichte. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Story vernachlässigen. Allein das Szenario lädt förmlich zu schrägen Ideen ein, die wir auch in die Tat umsetzen wollen.“

Seine Faszination gewinnt „Borderlands 2“ allerdings nicht durch seine ausgeklügelten Charaktere, sondern durch das Looten. Also das Einsammeln von Gegenständen. „Wir haben sch**** viele Waffen im Spiel,“ erklärt uns Anthony. „Das Tolle ist eigentlich, dass ihr immer wieder euer Spielverhalten an die Items anpassen müsst.“ Mit einer Feuer spuckenden Pumpgun kämpft es sich nicht gut auf Distanz. Andererseits ist ein Maschinengewehr mit Elektroschaden in erster Linie gegen Roboter effektiv.

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Kampf den Roboter
In unserer Zwei-Spieler-Koop-Demo bekamen wir es als Gunzerker in einer Minenarena namens „Robot Slaughter“ mit einer Heerschar von Blechtüten zu tun. Was sollen wir sagen: Die Shooter-Mechanik ist stark. Die Steuerung flüssig. Funktionen wie der Gunslinger – also beidhändiges Ballern mit den zwei Hauptwaffen – laden sich schnell wieder auf. Laut Gearbox Software ist dies bei allen Special Moves der Fall, damit man diese auch möglichst oft nutzen kann. Schließlich sind sie die Würze in „Borderlands 2“.

Das Spielprinzip bleibt nahezu unverändert: Abschüsse. Erfahrungspunkte, Neue Waffen und Fähigkeiten. Der Koop-Aspekt kam erst im späteren Verlauf der Mission zum Tragen, als plötzlich Sniper und andere Schurken auftauchten. Allerdings wird es auch in „Borderlands 2“ teils monströse Bossgegner geben, die nur mit vier Mann zu schlagen sind. Als kleines Beispiel führten die Kollegen das Tentakelbiest Terramorphus vor, welches die Kämpfer kurzerhand von einem Plateau fegte. Aber: So lange mindestens ein Gruppenmitglied noch lebt, respawnt ihr stets in der Nähe der letzten Schlacht.

System: Playstation 3
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Gearbox Software
Releasedatum: 21. September 2012
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: http://www.borderlandsthegame.com/

Einschätzung: gut

Natürlich sind 40 Minuten viel zu kurz, als dass der Suchtfaktor hinter „Borderlands 2“ hätte zünden können. Aber trotzdem hat es uns dieses Spiel angetan. Wie schon sein Vorgänger prescht auch der zweite Teil in eine Shooter-Nische vor, die bislang noch von keinem anderen Spiel entdeckt wurde. Das muntere Item-Sammeln und Waffen-Basteln in bester „Diablo“-Manier macht richtig Laune. Und die eigentliche Shooter- und Rollenspiel-Mechanik hinter „Borderlands 2“ funktioniert tadellos. Unsere Schlachten mit dem Gunzerker spielten sich flott und obwohl Arena-Kämpfe gegen immer größere Horden sonst ein Indiz für mangelnde Kreativität sind, fiel es uns in „Borderlands 2“ schwer, das Gamepad beiseite zu legen. Dieser Shooter ist eben etwas Besonderes. Frisch und gerade im Koop-Modus mit Freunden ungeheuer spaßig.

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30. August 2012 um 19:20 Uhr
Yamaterasu

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