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PS4-TEST: Trackmania Turbo

play3 Review: PS4-TEST: Trackmania Turbo

8.0

Seit 2003 zieht das im Herzen von Paris beheimatete Studio Nadeo seinen Stiefel eiskalt durch und bastelt mit der „Trackmania“-Serie an seiner Vision des perfekten Rennspiels. Mit viel Leidenschaft und noch mehr Offenheit kommunizieren die Entwickler mit ihrer treuen Community und lassen sie aktiv an den Arbeiten neuer Projekte teilhaben.

Das ab dem 24. März 2016 erhältliche „Trackmania Turbo“ bringt die Mischung aus flotter Spielbarkeit, unkompliziertem Gameplay und kreativen Editorfunktionen erstmals auch für Playstation 4 und Xbox One. Heraus kommt ein stimmiges und zugängliches Action-Rennspiel mit hohem Suchtfaktor.

Was wir cool finden

Gas geben, Spaß haben
Easy to learn, hard to master – „Trackmania Turbo“ folgt dieser alten Devise und motiviert damit für viele Stunden. Selbst Gelegenheitsspieler benötigen keine lange Einarbeitungszeit oder müssen sich mit einer offenen Spielwelt oder anderen übermäßig komplexen Optionen herumplagen.

In den 200 vorgefertigten Kursen der Einzelspielerkampagne geht es nur um eins: Die Bestzeit. Ihr müsst also die teils sehr kurzen Herausforderungen möglichst schnell und fehlerfrei bewältigen. Ähnlich wie in „Trials Fusion“ ist das aber leichter gesagt als getan. Der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Schauplätze Canyon Grand Drift, Down & Dirty Valley, Achterbahn Lagoon und International Stadium steigt stetig an.

Eine Bronzemedaille holt ihr euch bereits, wenn ihr den Kurs halbwegs unbeschadet hinter euch bringt. Für Silber oder Gold allerdings werdet ihr Bremspunkte und die Strecken selbst auswendig lernen müssen und eure Zeiten durch häufige Neustarts optimieren. Schnell wird die Jagd nach Zehntelsekunden und Medaillen zur Manie. So frisst selbst ein 30-Sekunden-Kurs schnell zehn oder zwanzig Minuten, wenn ihr ihn wirklich perfekt bewältigen wollt.

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Achterbahn der Rennspielgefühle
„Trackmania Turbo“ fordert mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit und der immer spektakulärer werdenden Rennstrecken. Die ersten Herausforderungen sind noch handelsübliche Rundkurse. Doch später schiebt ihr euren Buggy über rutschige Schotterpisten oder katapultiert euch pfeilschnell durch knallbunte Loopings und Schrauben. Manchmal fühlt sich „Trackmania Turbo“ wie eine virtuelle Achterbahnfahrt an, bei der ihr die Kontrolle über euren Boliden behalten müsst. Das Spiel mag auf Screenshots unspektakulär aussehen, ist aber ein Adrenalinrausch mit der Lizenz zum Schimpfen. Selten war das Bewältigen derart kurzer Events so anspruchsvoll und unterhaltsam.

Glücklicherweise bietet „Trackmania Turbo“ neben dem klassischen Einzelspielermodus auch diverse Multiplayer-Optionen, die perfekt zum „Einsteigen und Spaß haben“-Konzept passen. Im Kampagnen-Koop kontrollieren etwa gleichzeitig zwei Spieler einen Wagen. Die Bewegungen beider Fahrer werden dann verrechnet und entsprechend auf den Asphalt gebracht. Laute Diskussionen und Freudenjubel über geknackte Rekorde sind hier garantiert. Hinzu kommt der inzwischen viel zu selten genutzte Vier-Spieler-Splitscreen-Modus, ein Hotseat-Modus für bis zu 16 Teilnehmer und eine Arcade-Variante, bei der ihr nur drei Credits zur Verfügung habt, um Rekorde zu knacken. „Trackmania Turbo“ eignet sich daher auch als launiges Party-Spiel in bester „Trials“- oder „Burnout“-Tradition.

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Kreativer Baukasten
Für zusätzlichen Mehrwert sorgt der Streckeneditor. Dank drei verschiedener Komplexitätsstufen (fortgeschritten, normal oder Anfänger) bastelt ihr hier entweder in Windeseile Kurse zusammen oder feilt – je nach Anspruch – an komplexen Gebilden mit Loopings, weiten Sprüngen und Schrauben. Praktischerweise könnt ihr eure eigene Kreation nach einer kurzen Ladepause Probe fahren. Habt ihr keine Lust selbst tätig zu werden, könnt ihr euch auch einen Zufallskurs zusammenstellen lassen.

Was wir weniger cool finden

Extrem sensible Steuerung
Im Spielverlauf seid ihr auf verschiedenen Untergründen wie Asphalt oder Schotter unterwegs. Der Grip ist stark abhängig von dem aktuellen Terrain und so erfordern verschiedene Untergründe auch unterschiedliche Fahrtaktiken. Allerdings benötigt ihr für Bestzeiten wirklich viel Fingerspitzengefühl, da die Steuerung sehr direkt ist. Beim PS4-Controller genügt häufig schon das Antippen der Analog-Sticks, um eine große Lenkbewegung auszulösen. Im Vergleich ist die Steuerung der PC-Version mit Hilfe des Xbox-360-Controllers handlicher und weniger direkt. Leider fehlt „Trackmania Turbo“ eine Einstellungsoption zum Verändern der Controller-Empfindlichkeit.

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Oberflächlicher Fahrzeugeditor
Nadeos Action-Raser gönnt euch unzählige Freiheiten und Editoren. Die Umbauoptionen eurer vier Fahrzeugtypen in der Garage beschränken sich leider nur auf die Lackierung eurer Boliden. Wir hätten uns zusätzliches optisches Tuning gewünscht, mit dem wir unseren Fahrzeugen – speziell für die Mehrspielerpartien – einen eigenen Anstrich verpassen. Leistungs-Tuning wie etwa in „Need for Speed“ macht angesichts der umfangreichen Ranglistenfunktionen keinen Sinn und würde der Spielbalance nur schaden.

System: Playstation 4
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Nadeo
Releasedatum: 24. März 2016
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: https://www.ubisoft.com/de-DE/game/trackmania-turbo

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Wertung und Fazit

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