Armored Warfare im Test: F2P-Panzerschlachten mit Tiefgang

Panzerschreck oder spielenswerte Free2Play-Schlachtplatte? „Armored Warfare“ entert die PlayStation 4 und überrascht mit gefälligem Gameplay und knackigen PvP-Gefechten.

Wer zwischendurch seiner PlayStation 4 fremd geht und Ausflüge an den PC wagt, für den ist das Panzer-Spiel „Armored Warfare“ ein alter Bekannter. Bereits seit über zweieinhalb Jahren treibt der „World of Tanks“-Konkurrent bereits sein Unwesen auf heimischen Rechenknechten und wurde ursprünglich von Obsidian Entertainment – den Machern von „South Park: Der Stab der Wahrheit“ oder „Pillars of Eternity“ – entwickelt.

Doch mit der Konsolenversion kam auch der Wechsel des Studios: My.com vergab den Auftrag an Mail.ru und gemeinsam veröffentlichen sie nun „Armored Warfare“ auf PlayStation 4. Seinen PC-Ursprung kann das Spiel trotzdem nicht vollends verbergen. Doch das ist in diesem Fall gar nicht schlimm. Die längere Vorlaufzeit kommt nämlich dem Feintuning der PS4-Versoftung zu Gute. „Armored Warfare“ präsentiert sich als erstaunlich gefällige Free2Play-Materialschlacht.

Was wir gut finden

Schwermetall auf Ketten

Wie beim Mitbewerber „World of Tanks“ spielen auch in „Armored Warfare“ schwere Militärfahrzeuge die Hauptrolle. Schauplatz für die Gefechte ist eine gar nicht allzu ferne Zukunft, in denen Söldnerarmeen die Konflikte austragen. Im Spiel findet ihr über 30 verschiedene Fahrzeuge vom Leopard 1 bis zum M108. Es besitzt also trotz des fiktiven Settings einen realistischen Anspruch und damit auch einen gewissen Wiedererkennungswert.

Launige F2P-Action für Panzer-Freunde

Der üppige Fuhrpark ist keine Fassade, „Armored Warfare“ unterteilt seine Vehikel in fünf verschiedene Klassen und schafft damit eine taktische Komponente. Gerade die extremeren Fahrzeuge wie etwa die leichten Aufklärer oder die schweren Geschützpanzer sorgen somit für Abwechslung. Wer mit ihnen erfolgreich sein will, der muss seinen Spielstil anpassen, ansonsten zerschießt euch die Konkurrenz blitzschnell die Panzerung. Grundsätzlich überzeugt das Spiel mit seinen Möglichkeiten und der gut umgesetzten Steuerung. Der Einstieg ist vergleichsweise einfach, trotzdem bieten gerade die verschiedenen Modelle reichlich Spielraum für Experimente.

ArmoredWarfare-4

Mischung unterschiedlicher Spielarten

„Armored Warfare“ besitzt zudem einen ordentlichen Spielumfang und einen guten Mix aus PvP- und PvP-Optionen. Wer sich nicht in den direkten Konkurrenzkampf mit anderen Spielern begeben möchte, der tobt sich in PvE-Aufträgen mit bis zu vier Teilnehmern und wechselnden Zielen aus. Mal seid ihr auf Bergungsmissionen, mal in typischen „Zerstöre alle Gegner“-Missionen unterwegs. Ihr entscheidet zudem, ob ihr lieber per Sprach-Chat oder per Kommando mit den anderen Gruppenmitgliedern kommuniziert.

Anspruchsvoller und chaotischer geht es in den PvP-„Schlachten“ mit 15 gegen 15 Panzer-Piloten zu. In dieser Option streiten die beiden Parteien um die Vormachtstellung an zwei Stützpunkten. Aufgrund der clever angelegten Karten müsst ihr hier taktisches Geschick beweisen, ansonsten hebeln Teams eure Verteidigung problemlos aus. Das Highlight sind aber die Global Operations. Die 15-gegen-15-Gefechte profitieren von der Einbindung einer neutralen KI-Fraktion, sowie den sogenannten Wildcards – also von den Karten abhängig Zusatzereignissen -, die das Geschehen noch einmal nachhaltig beeinflussen.

Armored Warfare (4)

Fair umgesetzte Kaufoptionen

Free2Play-Spiele stehen und fallen oftmals mit der Balance der integrierten Mikrotransaktionen. Denn machen wir uns nichts vor: Entwickler und Publisher möchten Geld mit ihren Produkten verdienen und das ist auch absolut gerechtfertigt, sofern die Mischung aus freischaltbarem und bezahlbarem Content stimmt. In „Armored Warfare“ ist das der Fall. Natürlich gibt es Boosts und Premium-Panzer, doch diese beeinflussen den Spielverlauf nicht spürbar. Gerade die Bonus-Tanks sind nicht gravierend besser als die übrigen Modelle und alles andere könnt ihr durch geduldiges Grinden selbst freispielen.

Was wir schlecht finden

Maue Präsentation

Panzerschlachten klingen nach Effekten und mächtig Atmosphäre. Im Falle von „Armored Warfare“ bleibt dieser Anspruch leider hinter den Möglichkeiten der PlayStation 4 zurück. Die Gefechte sind zwar durchaus ansehnlich, liegen aber längst nicht auf dem Niveau größerer Produktionen. Auch die Sound-Untermalung hätte wuchtiger und bedrohlicher ausfallen müssen. Besonders stören aber die gelegentlich auftauchenden kleinen Fehler in der Kollisionsabfrage und bei der Umgebungsphysik. Objekte ragen immer wieder in die Panzer hinein oder die Maschinen fahren einfach durch sie hindurch. Auch Höhenunterschiede spiele in „Armored Warfare“ keine derart wichtige Rolle wie etwa in „World of Tanks“.

Armored Warfare (1)

Kleinere Server-Probleme

Bei kaum einem Online-Spiel gibt es keine längeren Wartezeiten: Und so stießen wir auch in unserer Test auf gelegentlich Probleme. Mal dauerte die Spielersuche sehr lang, gelegentlich brach das Spiel ab. Dramatisch waren diese Probleme nicht, aber wir wollen sie an dieser Stelle nicht unter den Tisch fallen lassen.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • spannendes Szenario
  • taktisch angehauchtes Kampfsystem
  • gut ausbalancierte Klasse und Panzer
CONTRA
  • seichte Präsentation
  • kleinere Bugs bei der Umgebungsphysik
  • gelegentliche Server-Probleme

Armored Warfare im Test: F2P-Panzerschlachten mit Tiefgang

„Armored Warfare“ macht bei seinem PlayStation-Debüt vieles richtig: Vor allem die Spielbalance stimmt und so entstehen immer wieder knackige Duelle – ganz egal, ob gegen andere Spieler oder gegen Computer-Widersacher. Das Handling erweist sich als solide und genau einsteigerfreundlich genug, um auch Neulinge bei der Stange zu halten. Wer sich aber länger mit dem Panzer-Game beschäftigt, der entdeckt schnell, dass unter der actionreiche Fassade auch reichlich Taktik steckt. Speziell in den PvP-Gefechten sind Absprachen oder Kommandos absolut notwendig. Die Karten sinnvoll strukturierten Karten wiederum bieten reichlich Spielraum zum Flankieren und für andere strategische Manöver. Sofern man sich mit dem Militärszenario und dem damit einher gehenden Spielprinzip anfreunden kann, liefert „Armored Warfare“ spannende und vor allem fordernde Action – und das vollkommen umsonst.
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3 Monaten spielen wirds öde

Keine Clans / Bataillone wo sich Spieler organisieren können deshalb meist ego Player unterwegs
PVP meist nur von 12 bis 00 uhr möglich,nicht selten kriegt man Nachts auch kein PVE mehr zustande

-der zu große Fokus auf PVE lockt keine Panzerkommandanten an sondern naja eher Pfeifen denn selbst PVE Hardcore Modus ist denen zu hart daher dort sehr selten Gefechte

spiele schon sehr lang online und habe noch nie gesehen wie ein Betreiber ein Spiel so vernachlässigen kann und bei dem Potenzial und den tollen Fahrzeugen tuts weh,besonders als PVP ler denn diese spielen dort absolut keine Rolle. PVE hat mit rellen Panzerkampf nichts am Hut weil es nicht die Fähigkeiten erfordert die es eigentlich in real benötigt – schlauer sein als der andere,enge Zusammenarbeit als Gruppe,der sicheren Kontrolle und cleveren nutzen der Eigenschaften seines Panzers.

Also ich finde den Bericht nicht ganz reell. Das Spiel ist weit besser als WoT weil kein Pay to Win, moderne Waffensysteme welche in Punkto Taktik und Strategie was völlig anderes sind (gut zu erkennen an den reinschnuppernden WoTlern welche dasTeam um den Sieg des Gefechtes bringen durch campen und snipern).

Was jedoch an Amored Warfare PS4 zu kritisieren ist und dass wurde nicht richtig wiedergegeben im Bericht:
– es fehlen massig Panzer welche neben Leopard Abrams ebenso bekannt sind wie zb. die Franzosen mit ihrem berühmten Leclerc bzw AMX Entwicklungen mbts etc.

– Zubehör wie Tarnung- sehr bescheidene Auswahl und seltsam denn einige dort gibt es in Wirklichkeit gar nicht oder wurden nie auf einem modernen Panzer angewendet

– Kommandantenfiguren absolut lächerliche Charaktere (Kommandant mit Gasmaske)

– PVP total vernachlässigt
lächerliche 5 maps dagegen im PVE das doppelte (nach