Der Xbox Game Pass soll das Zugpferd der Xbox-Geschäfte werden und zusammen mit der Cloud früher oder später Milliarden Spieler ansprechen. Doch während Microsoft hin und wieder Abonnentenzahlen herausgibt, lässt das Unternehmen die Frage offen, ob es sich beim Xbox Game Pass um ein lukratives Geschäft handelt.
Zumindest eine Umsatzzahl ist mittlerweile bekannt. Sie lässt sich einem Dokument des brasilianischen Verwaltungsrats für wirtschaftliche Verteidigung (CADE) entnehmen, das im Zuge der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft erstellt wurde.
2,9 Milliarden Game Pass-Dollar auf Konsolen
Dem Dokument zufolge konnte der Xbox Game Pass im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,9 Milliarden US-Dollar erzielen. Um diese Zahl ins Verhältnis zu setzen: Der Gesamtumsatz der Xbox-Sparte mit Diensten und Spielen lag im vergangenen Jahr bei 12,6 Milliarden US-Dollar und der Gesamtumsatz (der auch Hardwareverkäufe umfasst) bei mehr als 16,2 Milliarden US-Dollar.
Das bedeutet, dass im Jahr 2021 etwa 23 Prozent der gesamten Game & Service-Einnahmen und etwa 18 Prozent der Gesamteinnahmen von Xbox durch den Game Pass generiert wurden. Berücksichtigt wurden nicht die Umsätze mit dem Game Pass für PC.
Im Januar 2022 gab Microsoft bekannt, dass der Xbox Game Pass die Marke von 25 Millionen Abonnenten überschreiten konnte. Da die Redmonder beim Xbox-Geschäft auf Gewinnzahlen verzichten, ist jedoch offen, welche Ausgaben den Einnahmen gegenüberstehen und was am Ende wirklich in den Kassen bleibt.
Sony kommt mit PlayStation Plus auf mehr als 47 Millionen Abonnenten. Das Unternehmen führte in diesem Jahr das dreistufige Modell ein, mit dem die Bestandteile von Plus deutlich ausgebaut wurden. Hunderte Spiele sind in den Bibliotheken der Stufen Extra und Premium enthalten. Auf Neuveröffentlichungen müssen Abonnenten allerdings weitgehend verzichten, da diese in der Regel separat verkauft werden.
Im Kalenderjahr 2021 erzielte Sony im Bereich „Game & Network Services“ einen Umsatz von umgerechnet rund 25 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von rund 2,6 Milliarden Dollar, wie der Analyst Daniel Ahmad schon im vergangenen Februar hervorhob.
Weitere Meldungen zum Thema:
- PS Plus: Laut Take Two-CEO sinnvoller als der Xbox Game Pass
- Game Pass: Ehemaliger Xbox-Manager macht sich Sorgen um die Auswirkungen
Auf das Kerngeschäft, den Verkauf neuer Spiele, möchte Sony vorerst nicht verzichten. Das Unternehmen betonte mehrfach, dass man den Xbox Game Pass-Ansatz als nicht nachhaltig ansieht und er sogar die Qualität von Spielen beeinträchtigen könnte.
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Kommentare
Khadgar1
11. Oktober 2022 um 12:08 UhrPlay3 weiss wie man clicks generiert 🙂
Son-Gohan
11. Oktober 2022 um 12:29 UhrIch glaub, ich geb’s auf die Nachteile des Game Pass Modells auszuführen und die langfristigen Konsequenzen aufzuzeigen. Ich werde einfach akzeptieren müssen, dass der Grossteil der Spieler nicht bereit ist, für qualitativ gute Spiele zu bezahlen. Eines ist klar: Der Trend zu Abo-Modellen wird Konsequenzen haben. Entweder die Abo-Modelle werden (stark) steigen oder die allgemeine Qualität nimmt ab, um Kosten zu sparen. Alternativ abgefedert durch verstärkten Einsatz von in-Game Käufen. Für mich als Tarifspezialist und Unternehmensberater ist es glasklar, wohin es führt. Ich glaube bloss, dass ein Grossteil der Spieler es leider nicht sieht. Diese sehen nur den (durch Microsoft quersubventionierten) niedrigen Preis des Abo-Modells, aber nicht, was sie mit ihrer Entscheidung, diesen zu nutzen, bewirken. Wenn ich daran, was Microsoft mit ihrem Geld alles anstellen könnte… Mir wäre es 100x lieber, sie würden dem Videospielmarkt etwas hinzufügen durch Entwicklung und Support eigenentwickelter Spiele, als eine Umverteilung der Bezugsmöglichkeiten zu pushen (die dann in ihrer Kontrolle ist) und grosse, ehemalige Third Party Studios zu exklusivieren. Games statt Business im Fokus, das würde ich mir wünschen.
Schade. Aber ich werde es wohl akzeptieren müssen, dass den Spielern Altkataloge und eine stärkere Preisabhängigkeit wichtiger sind als Innovationen und Qualität. Masse statt Klasse.
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 12:46 UhrSon-Gohan
Immer wieder spannend. Warum man denkt man dass man seiner eigenen Aussage mehr Gewicht verleiht, indem man sich als Unternehmensberater kennzeichnet. Dass alleine ist doch keine Befähigung einer Kompetenz. Damit will ich nicht mal sagen, dass das Gesagte vielleicht falsch ist, aber richtiger wird es durch diese Zusatzinformation auch nicht.
Selbst als Unternehmensberater mit Kompetenz, kann man keine fundierte Aussage über eine erfolgreiche Unternehmung / Projekt treffen ohne alle Zahlen auf dem Tisch zu haben. Daher würde ich behaupten das selbiger sich nicht zu so einer Aussage hinreißen lassen würde.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 13:01 UhrPuhbaron:
Microsoft zahlt ohnehin kaum Steuern. Kannst Du hier nachlesen (unter dem Punkt „Kritik“):
de.m.wikipedia.org/wiki/Microsoft
Da ist auch ganz gut beschrieben, mit welchen Praktiken sie ihr weltweites Monopol bei den Betriebssystemen erreicht haben.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 13:07 UhrMeinFrosch:
Du hast tlw. recht – man muss kein Unternehmensberater sein, um zu sehen, dass Son-Gohan mit seiner Einschätzung goldrichtig liegt. Das ist die Konsequenz, es hat alles seinen Preis.
consoleplayer
11. Oktober 2022 um 13:16 UhrBesteht nicht auch die Möglichkeit durch eine hohe Anzahl an Abonnenten alle Kosten zu decken?
Magatama
11. Oktober 2022 um 13:18 Uhr@ Son-Gohan
Was du sagst. Überhaupt denke ich, die Diskussion hier ist sicher amüsant und für einige sind die Gedankenmodelle interessant, aber es geht komplett an der problematischen Thematik vorbei. Wenn man jetzt einfach mal annimmt, dass die MS-Zahlen (wenn vielleicht auch leicht geschönt) stimmen, dann ist doch das Interessante sie ins Verhältnis zu setzen. Sagen wir also, MS macht knapp 3 Mrd. Umsatz im Jahr. Was bedeutet das für den Gewinn? Bzw. den Verlust, denn 100%ig ist der Gamepass defizitär. Man muss die Rechnung aufmachen: Wie viel bezahlt MS den GP-day-one Entwicklern, dass sie auf die Verkaufsgewinne ihrer Spiele auf dem freien Markt verzichten, weil man das Ding für umme im GP bekommt? Wenn man sich betrachtet, wie viel ein Blockbuster auf dem freien Markt einspielt, dürfte das ein Vielfaches von 3 Mrd. sein. Und natürlich wird MS versuchen, diese Entschädigungs-Zahlungen so gering wie möglich zu halten. Das widerum bedeutet, die Entwickler werden versuchen, ihre Entwicklungskosten so gering wie möglich zu halten, da sie keinerlei Einfluss auf die Vermarktung ihrer Spiele nehmen können, beispielsweise durch einen spielerischen Mehrwert . Die Gefahr, dass Inhalte gestrichen werden, Spielmechaniken vereinfacht werden, die Spiele einfach mainstreamiger werden, ist riesig. Das ist schlecht für die Core-Gamer (auf die es MS auch nicht ankommt).
Dazu kommt natürlich noch ein anderer Faktor, der hier wenig thematisiert wird: MS versucht ein Monopol zu kreieren, wie sie es immer getan haben und immer tun. Von Windows über Internet-Explorer bishin zum Gamepass. Wenn dieser erst einmal genügend Mitglieder hat, wird MS dafür sorgen, dass es nicht mehr ohne ihn geht. Vielleicht auch die Gebühren erhöhen, ich denke ziemlich sicher sogar. Aber das meiste Geld wird MS dann mit den generierten Daten machen. Zum Weiterverkauf, zur Werbung, zum Abgleichen mit den Nutzerdaten von Windows etc., denn MS ist ja zuerst mal ein Software-Unternehmen. Dann hat die überwiegende Mehrheit aller Menschen MS-Windows zu Hause, und ein Teil von denen auch MS-XBox. Jeder, der sagt „Ich möchte kein gläserner Mensch sein“ und sich den GP zulegt, hat den Schuss nicht gehört.
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 13:25 UhrWaltero
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass seine Aussage falsch ist.
Aber ohne Zahlen und ganz besonders Ziele, kann der beste Unternehmensberater keine Prognosen treffen oder den Erfolg einer Unternehmung machen.
Selbst wenn MS aktuell Querfinazieren muss, wird das ein Teil eines größeren Ziels sein.
Sony hatte unlängst selber angemerkt, dass durch das Abo man für zukünftige Projekte schon vorfinanzieren kann.
Aber ich wiederhole mich da gerne nochmal. Ohne Zahlen und Ziel kann man halt nur wild spekulieren und irgendwelche Prognosen in den Raum stellen.
Dass du der gleichen Meinung wie Son Gohan bist, hab ich schon in früheren Kommentaren von dir gelesen. Aber auch weil ihr einer Meinung seid, muss es am Ende ja nicht so eintreffen. Aber dass das Abo mal eine Preiserhöhung erhalten könnte, kann man nicht ausschließen. Aber auch da wird man die Waage finden müssen zwischen Attraktiv bleiben und Profit.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 14:22 UhrZu der „Steuermoral“ von Microsoft eine Auszug aus dem Fokus aus 2021:
„…Ähnlich mysteriös geht es bei Microsoft zu. Die Firma besitzt einen Ableger in Irland namens „Microsoft Round Island One“. Offiziell besteht diese Tochter nur aus den drei Direktoren Benjamin Orndorff, Keith Dolliver und Leigh Anne Kiviat, allesamt aus den USA. Zusammen erwirtschafteten die drei im Ende Juni 2020 zu Ende gegangenen Finanzjahr aber einen Gewinn (!) von 260 Milliarden Euro. Die Steuerlast darauf laut „Guardian“: 0 Euro. Der Grund: Round Island One sammelt Lizenzgebühren von weltweiten Microsoft-Töchtern. Registriert ist die Firma zwar in Irland, der Steuersitz ist aber auf den Bermudas in der Karibik – wo keine Unternehmenssteuern anfallen…“
Der Artikel heißt „123 Milliarden Euro Steuern gespart: Wie US-Tech-Riesen auch in Europa den Fiskus austricksen“
Das ist schon ziemlich asozial.
StudienWolf
11. Oktober 2022 um 15:11 Uhr@waltero
Das ist übelst asozial. Aber alles legitim. Wird jedoch echt Zeit, dass die Gesetze geändert werden.
f42425
11. Oktober 2022 um 16:17 UhrIch bin mein eigenes Profitcenter. Exclusivspiele von Sony kaufe ich. Wenn Multies rauskommen und im GP landen, kann es sich rechnen de GP zu haben.
Wenn im GP Games sind, die mich nicht interessieren, dann kündige ich das Abo.
Es kommen immer mehr Abomodelle und der Markt wird sich von selbst regulieren. Siehe Stadia.
Wenn die Stdioeinkäufe nur Müll produzieren, dann hält sich der GP nicht mehr. Und ich gehe nicht daon aus, dass da nur Müll kommen wird.
Anstatt über den Gamepass zu schümpfen, sollten sich die Vorbesteller mal an den Kopf fassen. Die Macht die wir Gamer haben, nutzen wir nicht, da wir so viele Gamingopfer haben.
f42425
11. Oktober 2022 um 16:19 UhrLiege hier mit Fieber auf dem Sofa. Die Rechtschreibfehler könnt ihr behalten. Ich bin momentan zu schwach die Tasten ganz runter zu drücken 🙂
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 17:25 UhrWaltero
Sicher ist das asozial. Aber verurteile nicht den Spieler sondern den, der die Regeln des Spiels macht.
Meinst bei Apple Amazon Google sogar Sony und Sega sieht anders aus? Nur die Summen unterscheiden sich, was natürlich an den Umsätzen liegt.
Frag mich was du mit deinen Kommentar bezwecken wolltest?
Puhbaron
11. Oktober 2022 um 17:31 Uhr@Waltero_PES Ein Konzern ist nie sozial. Das steuerloch bzw. Die Löcher sind in Europa ja bekannt und es wird seit Jahrzehnten nichts dagegen unternommen. Das gleiche Spiel treibt Amazon und Apple hier ja auch. ^^
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 17:45 UhrMein-Frosch:
Puhbaron hatte oben geschrieben, dass die Großen rote Zahlen schreiben, um Steuern zu vermeiden. Daraufhin meine Antwort; man muss keine roten Zahlen schreiben.
Ich finde es grundsätzlich wichtig, den Leuten hier immer wieder vor Augen zu führen, mit welcher Art Unternehmen wir es hier zu tun haben. Die stellen nicht ohne Grund einen Typen wie Spencer in die Öffentlichkeit, um da irgendein Bild zu vermitteln, dass von dem wahren Wesen des Unternehmens ablenkt. Am Ende des Tages ist Microsoft eine üble Heuschrecke, die ihre Macht knallhart ausnutzen wird, um Gegner aus dem Markt zu drängen oder aufzukaufen. Wie hier jemand geschrieben hat – asozial, aber legitim. Wenn die Kartellbehörden jetzt nicht aufpassen, ist der Activision-Deal der Anfang vom Ende des Wettbewerbs, wie wir ihn heute noch haben. Microsoft könnte sich allein mit einem Jahresgewinn ein handfestes Gaming-Monopol zusammenkaufen, wenn man sie denn lässt. Die 25 Mio. Gamepass-Kunden bzw. 2,9 Mrd. Dollar Umsatz sind nicht einmal Peanuts für diesen Konzern. Ich bin aber noch recht guter Dinge, dass sie dieses mal nicht so einfach durchkommen.
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 17:50 UhrZum Thema Steuern, aus der PC Games.
#Wie der Guardian herausfand, profitierten große Spiele-Unternehmen von Englands Steuerpolitik, dem UK’s Video Games Tax Relief (VGTR), obwohl das System eigentlich eine Erleichterung für kleinere Unternehmen sein sollte.
Von Steuererleichterungen profitieren die „Big Player“ am meisten
Vor allem die Unternehmen Sony, Sega und Warner konnten sich durch das System enorme Steuererleichterungen verschaffen. Bei Sony waren dies beinahe 30 Millionen Pfund, bei Sega rund 20 Millionen. Warner Media profitierte am meisten und sparte Steuern in Höhe von rund 60 Millionen Pfund. Damit konnten sich die großen Unternehmen etwa 80 Prozent dieser Steuererleichterungen schnappen, die eigentlich dazu gedacht waren, es kleineren Unternehmen in der Spielebranche etwas leichter zu machen.
Durch die Steuererleichterungs-Politik sollen Spieleunternehmen bis zu 20 Prozent der Produktionskosten ihrer Spiele wieder zurückerhalten. Dieses System wurde vor rund fünf Jahren in England eingeführt. Die Nachforschungen des Guardian haben nun gezeigt, wer davon am meisten profitiert, was zu einigen Diskussionen über die Fairness dieser Steuerpolitik führen dürfte. #Ende
Du kannst bei Google jede Größere Firma eingeben und nach Steuern suchen lassen. Wie gesagt nur die Summe über Die Zeit ist eine andere.
Aber wenn jemand 100 Leichen in einem Jahr im Keller anhäufr und ich dafür Zehn Jahre brauche, bin ich kein besserer Mensch nur langsamer.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 17:51 UhrPuhbaron:
Es soll ja in Europa bald eine Mindeststeuer geben. Das wäre ein guter Anfang. Meiner Meinung nach muss man bei Big Tech die Regeln viel enger als bei der Konkurrenz auslegen, weil ihre Marktmacht eine latente Gefahr ist.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 17:59 UhrMeinFrosch:
Habe ich auch gelesen. Du kennst aber schon den Unterschied zwischen 30 Mio. Pfund (entspricht 33 Mio. Dollar) und 260 Mrd. Dollar bzw. (260.000 Mio. Dollar) 😉
Son-Gohan
11. Oktober 2022 um 18:33 Uhr@MeinFrosch: Es ist halt so, dass ich genau solche Konzepte und Strategien innerhalb meines Arbeitsbereichs ausarbeite und der Geschäftsleitung empfehle. Dazu muss ich etliche verschiedene Tarifsysteme und Anwendungsregeln sowie die Abläufe im operativen Geschäft kennen. Also ja, ich traue mir zumindest zu, die Hintergründe und Absichten bei Tarifmodellen erkennen und verstehen zu können. Besser als andere. Das mag arrogant klingen, aber es hat halt einfach damit zu tun, dass über solche Themen zu denken und sprechen mein tägliches Brot bei der Arbeit ist.
Darum schrieb ich ja: Ich werde es akzeptieren müssen, egal wie es kommt. Die Mehrheit entscheidet. Ich glaube lediglich, dass ein Grossteil der Leute nicht versteht, was die Konsequenzen ihrer Entscheidungen sein werden, weil sie nur die kurzfristigen Aspekte sehen und beurteilen. Etwas, worauf ich in meinem Beruf eben immer wieder achten muss, nämlich nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig, sogar strategisch zu denken.
Weisst du, man muss den Markt vielleicht manchmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten oder das ganze mal vereinfacht darstellen. Im Videospielmarkt entstehen Kosten, diese müssen gedeckt werden, im Optimalfall werden Gewinne erzielt. Dieser Kreislauf sollte gesund sein, das heisst sich finanziell tragend und, um Risiken zu vermeiden, breit abgestützt. Ansonsten sind irgendwann Konsequenzen die Folge. Die Kosten ändern sich nicht automatisch, wenn sich das Finanzierungsmodell ändert (weg von Einzelkäufen hin zu Abo-Modellen). Sie verändern sich aber in Abhängigkeit dazu. Sprich, schlussendlich hat eine Veränderung der Erlöse mittelfristig auch Auswirkungen auf die Kosten, da sich diese eben in Waagschale halten müssen.
Microsoft beeinflusst diese Waagschale massiv, und zwar auf eine für den Gesamtmarkt finanziell ungesunde Art und Weise. Sie bieten Dumpingpreise an für ein Produkt (Game Pass), welches eigentlich, um kostendeckend bzw. gewinnbringend zu sein, deutlich teurer angeboten werden müsste. Sie machen es trotzdem. Warum? Ganz einfach, weil sie es können. Sie können es sich leisten. Und es geht ihnen zumindest kurz- und mittelfristig nicht darum, die Kosten zu decken oder Gewinne einzufahren, sondern erst mal nur darum, Kunden zu binden. Denn Kunden durch Abo-Modelle geben Sicherheit, da du einen konstanten Geldfluss hast. Die Erfahrung zeigt, dass viele Leute auch Abos abschliessen bzw. abgeschlossen haben, die sie nicht immer oder nicht immer gleich stark nutzen. Klar hast du die Vielnutzer, die im Verhältnis deutlich mehr konsumieren als dass sie bezahlen. Aber du hast eben auch viele Leute, die Abos gar nicht mehr richtig nutzen, sie aber vorläufig noch nicht gekündigt haben, weil sie erst mal die Situation beobachten oder abwarten wollen. Das generiert eine Art Sicherheit für den Anbieter. Denn es ist unrealistisch, dass dieser konstante Geldfluss einfach so wegfallen könnte, selbst wenn es zwischendurch mal höhere Fluktuationen gibt.
Es führt aber auch dazu, dass man abhängiger wird von diesem Dienst. Warum? Weil Microsoft dann eben die Fäden der Preisfindung in den eigenen Händen hält. Ich habe eingangs erwähnt, dass die Kosten sich nicht per se ändern, nur weil sich das Finanzierungsmodell ändert. Das ist auch im Moment noch so, solange Microsoft den Game Pass subventioniert und die Entwickler adäquat, d. h. in der gleichen Art und Weise entschädigt wie mit Einzelverkäufen. Solange wie das der Fall ist, funktioniert es noch. Die Kosten werden so noch gedeckt. Aber im Kern ist es bereits jetzt eine ungesunde Entwicklung, da die Kosten durch die Game Pass Erlöse nicht gedeckt werden, sondern ausgeglichen werden müssen.
Was dann eben zu den von mir angesprochenen, langfristigen Konsequenzen führen wird. Wenn Microsoft irgendwann die Verluste durch den Game Pass minimieren oder sogar Gewinne einfahren möchte, sind (massive) Preiserhöhungen unumgänglich. Insbesondere, da die Gamer ja gleichbleibende Qualität, d. h. ein konstanter Nachschub an qualitativ hochwertigen Spielen, erwarten. Wenn man dann erst einmal in der „Abo-Falle“ (etwas salopp ausgedrückt) drin ist, kommt man da nicht mehr so einfach heraus. Ich weiss, ich weiss, das geht nicht allen so. Dir vielleicht nicht. Mir sowieso nicht. Aber wie viele Leute gibt es, welche mit den Achseln zucken und sagen „Ach, 13 Euro ist jetzt auch nicht so viel teurer wie 10 Euro…“. Genau so fängt es an. Das hat man alles schon gesehen.
Wie gesagt, die Kosten ändern sich nicht einfach so, nur weil sich das Finanzierungsmodell ändert. Die Kosten, die sind da. Und wenn die Qualität gleich hoch bleiben soll, dann müssen die Kosten auch weiterhin gedeckt werden – egal, ob das Finanzierungsmodell Einzelverkäufe oder Abo-Modelle vorsieht. Das ist einfache Mathematik und wirtschaftliche Logik.
Nun gibt es eben die Möglichkeit, dass die Abo-Modelle (deutlich) teurer werden (was am wahrscheinlichsten ist). Oder es gibt auch die Möglichkeit, dass sich einzelne Anbieter abnabeln und eigenständig machen, um bessere Konditionen für sich selber festzulegen (siehe z. B. die Entwicklung im Live Sport). Eine weitere Möglichkeit, um die Unterfinanzierung von Abo-Modellen auszugleichen, ist eine Erhöhung der in-Game Käufe. Selbst wenn diese optional sind, so ist es dennoch eine ungesunde Entwicklung, denn nicht alle Menschen haben eine ordentlich funktionierende Impulskontrolle und auch diese Menschen sollten geschützt werden. Dieser Schutz bestand früher. Da kaufte man ein Spiel für 60 Euro und bekam dabei das volle Paket. Selbst die früheren DLCs gingen noch in Ordnung, denn da bekam man für 15-20 Euro oft einen mehr als ordentlichen Gegenwert. Bei den heutigen Gaunereien sehe ich das nicht mehr so. Diese werden aber – als alternative Einnahmequelle – nur noch stärker zunehmen, um eben zunehmende Unterfinanzierungen auszugleichen.
Als letzte Möglichkeit besteht auch das Risiko, dass die Gamer diese Entwicklung (teurere Abos, mehr Abo-Anbieter, mehr in-Game-Käufe) irgendwann nicht mehr mitmachen bzw. dass Microsoft (oder andere Anbieter) das als nicht rentabel genug betrachten, und deshalb die Qualität der Spiele gesenkt werden muss, um kostendeckend zu werden/bleiben. Das betrifft dann wahrscheinlich vor allem die AAA-Spiele, die zwar enorm viel kosten, aber bisher durch Einzelverkäufe häufig auch sehr hohe Einnahmen erzielten. Diese werden am ehesten davon betroffen sein, denn warum sollte man noch dieses grosse Risiko auf sich nehmen, für viel Geld ein monumentales Meisterwerk zu entwickeln?
Natürlich ist das alles auch ein Stück weit Spekulation. Ich bin kein Hellseher. Würde ich auch nie behaupten. Aber ich masse mir doch an, ein bisschen Ahnung von der Materie zu haben und die Absichten oder Folgen hinter solchen Business Entscheiden zu sehen und zu verstehen. Ich sehe die Richtung, in die es geht, und weise halt hin und wieder darauf hin. Natürlich schwimme ich mit meiner konträren Haltung zur „Geiz-ist-geil“ Mentalität gegen den Strom. Aber das tue ich allein aus dem Grund, weil ich Videospiele über alles liebe. Ich fände es schade, wenn Spielequalität langfristig gesehen abnähme oder alles nur noch auf in-Game-Käufe getrimmt würde. Ich wünsche mir auch weiterhin visionäre Top-Titel und ich möchte auch weiterhin, dass Entwickler, die den Mut haben, etwas ausserordentliches zu erschaffen, entsprechend belohnt werden.
Ich habe mir vor einigen Tagen eine Series X gekauft, hauptsächlich, da ich mal wieder Bock darauf habe, Fallout New Vegas zu spielen. Ich werde aber auch weiterhin Spiele einzeln kaufen und kein Abo lösen. Weil es der direkteste und gesündeste Weg ist einen Entwickler für seine Arbeit zu belohnen und weil ich auch in der Zukunft gerne noch Spiele dieser Qualität von diesem Entwickler bekommen möchte. Es ist meine eigene persönliche Entscheidung, und selbst wenn ich dafür im Jahr ein paar Euros mehr bezahlen muss als wenn ich ein oder zwei Abos abgeschlossen hätte, ist es mir das wert, um unabhängig zu bleiben und weil ich es für den Videospielmarkt als gesünder erachte.
Frohes Spielen!
Son-Gohan
11. Oktober 2022 um 18:47 UhrAnsonsten das was @Magatama geschrieben hat. Sehr gut ausgedrückt! Genau das ist es, was ich meine. Genau darum geht es mir. Aber es ist leider so, dass das viele nicht sehen können oder wollen.
Nochmals ein kleiner Einschub zum Game Pass: Natürlich ist das ein „Killerpreis“ für den Inhalt, den man damit bekommt. Aber genau dieser „Killerpreis“ ist das Problem und sorgt eben langfristig zu den von mir und von Magatama angesprochenen Konsequenzen/Problemen.
Mein Punkt ist folgender: Natürlich ist es toll, dass man unzählige (zumeist) ältere Spiele für einen monatlichen Fixpreis frei zugänglich spielen kann. Aber unter dem Strich sind und bleiben es, abgesehen von den Day-One-Titeln, ältere Spiele. Man zahlt also mit seinen Abo-Gebühren schlussendlich auch immer für das Gesamtangebot, also den ganzen Katalog, mit. Wenn ich nun daran denke, mit welchem massiven Aufwand Microsoft dieses Modell finanziert, und was sie stattdessen alles mit diesem Geld hätten anstellen können, werde ich wehmütig. Wie viele interne Studios hätten sie hierfür aufbauen können? Wie viele kleinere 2nd-Parties hätten sie kaufen, unterstützen und wachsen lassen können. Daraus hätte so viel Neues, so viel Innovatives entstehen können. Stattdessen stecken sie das Geld in ein neues Finanzierungsmodell. Nichts anderes ist das. Das Business wird sozusagen vor den Spielen gestellt, selbst wenn ihre (zugegeben) hervorragende Marketing-Abteilung es anders kommuniziert. Wenn man mal Microsoft’s Publisher-Tätigkeiten ausser Acht lässt und mal nüchtern betrachtet, muss man doch einfach mal sehen, dass sie, was die Entwicklung von Spielen angeht, praktisch nichts zum Videospielmarkt beitragen. Rein auf Spiele bezogen natürlich. Microsofts Bemühungen um Abwärtskomptabilität z. B. fand ich beispielsweise sehr lobenswert. Aber rein auf die Spiele bezogen, da sehe ich bei Microsoft fast keinen Mehrwert (mehr). Das ist schade, denn in der Ära der Original Xbox und der Xbox 360 war das noch ganz anders. Da hatten sie den Mut, sich Sony auf Ebene der Spieleentwicklung entgegen zu stellen, statt einfach nur ihren Wettbewerbsvorteil, das fast unendliche Geld, auszuspielen.
Bei Sony ist auch nicht immer alles Gold was glänzt. Aber wenigstens erkenne ich da jahrzehntelange Bemühungen, tolle Spiele zu erschaffen. Kleinere Studios zu unterstützen und zu Top-Studios wachsen zu lassen. Da sind auch mal Innovationen wie PSVR oder innovative Spielkonzepte mit dabei. Für mich steht bei Sony die Spielequalität deutlich mehr im Vordergrund. Dies ist für mich, als Gamer, das allerwichtigste, und nicht einfach nur stumpfe „Geiz-ist-geil“ Mentalität. Lieber spiele ich pro Jahr nur 5-7 Spiele, die in herausragender Qualität sind und meinen Vorlieben entsprechen, als für die Hälfte der Kohle Zugriff zu haben auf einen Katalog von Hunderten an Spielen, die ich mangels Zeit ohnehin nie spielen kann und die meisten davon auch gar nicht spielen möchte.
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 19:06 UhrSon Gohan
Danke dass du dir so viel Mühe gemacht hast, mir noch einmal „etwas“ 😉 ausführlichlicher, dieses Thema näher gebracht hast. Das meine ich absolut Ernst und soll nicht abwertend klingen im Gegenteil.
Meine „Kritik“ galt eigentlich nur die Erwähung deiner Profession, weil ich schon mal das Gefühl hatte dass es als Stilmittel herhalten, um seinem Kommentar Ausdruck zu verschaffen.
Nicht dem grundsätzlichen Inhalt deines Kommentars. Entschuldigung an der Stelle wegen der Pauschalisierung.
Du konntest mir und ich denke einigen anderen auch aufzeigen, dass die von mir genannten Punkte gar nicht so wichtig sind, da die Strategie meistens die gleiche sein wird. In wie weit MS den Gamepass querfinanzieren muss und wie lange man das noch plant, werden wir aber dennoch nicht hier bestimmen können.
Dass der Preis irgendwann angepasst wird, ist abzusehen, dennoch kann Microsoft sich auch nur in einem Rahmen bewegen, der nicht gleich ins Negative fällt und User vertreibt.
Aber nochmals großartige Ausführliche Darstellung deiner Sichtweise bzw. Der Zu erwartende Entwicklung.
MeinFrosch
11. Oktober 2022 um 19:23 UhrWaltero
Habe ich auch gelesen. Du kennst aber schon den Unterschied zwischen 30 Mio. Pfund (entspricht 33 Mio. Dollar) und 260 Mrd. Dollar bzw. (260.000 Mio. Dollar)
Da ich mit diesem plumpen Einwand gerechnet habe, hatte ich diesen zweimal in meinen Kommentaren vorbeugen wollen, aber hat wohl nicht gereicht.
Entweder war es nicht deutlich, wurde nicht gelesen oder war dir einfach egal genug um ihn nicht dennoch zu bringen.
Nach deinem Moral Verständnis ist es also weniger asozial wenn man eine alte Frau ausraubt, die nur 100 Euro hat, anstatt die die 1000 Euro besitzt. Sorry komm ich nicht mehr mit. Sehe ich keinen Unterschied.
Wenn wir beide ein Steuerloch finden, wo du mehr sparen kannst als ich, weil du mehr Geld verdienst, bist du dann asozialer, als ich, obwohl am Ende der Verdient darüber entscheidet wer mehr einsparen kann und nicht die Person?
Ne sorry hab es immer noch nicht. Vielleicht liegt es wirklich an mir, aber vielleicht auch an dir.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 19:30 UhrEine evtl. Unterdeckung muss ja nicht unbedingt durch höhere Preise aufgefangen werden, wenn die Kundenbasis entsprechend wächst. Und hier kommen dann Multis wie CoD und Diablo ins Spiel. Selbst wenn es sie weiter auf anderen Konsolen gibt, werden bspw. CoD-Spieler abwägen: Full-Price auf PlayStation oder Gamepass auf Xbox. Da es auf Xbox für etwas mehr Geld den gesamten Katalog einschl. Day-One Exclusives gibt, wird dies bereits viele Nutzer von der PlayStation abziehen. Wenn solche Spiele sogar Plattform-exklusiv werden, werden sehr schnell sehr, sehr viele Spieler wechseln. Ich denke, dass Pachter hier mal richtig liegt mit seiner Einschätzung: spätestens in zehn Jahren gibt keine Playstation mehr. Sofern die Behörden nicht regulierend eingreifen. Activision ist für mich der Lackmustest.
Waltero_PES
11. Oktober 2022 um 19:53 UhrMeinFrosch:
Der Unterschied besteht ja schon darin, dass Sony offensichtlich Steuern zahlt. Ansonsten könnte man ja keine Steuern sparen… Des Weiteren handelt es sich um eine Gesetzgebung, die offensichtlich kleinere Entwickler stützen sollte, von der aber auch die Großen profitieren. Das spricht erst mal nicht für den Gesetzgeber. Ob ich das jetzt ebenfalls von Sony asozial finde, kann ich Dir gar nicht sagen; ist bei der Größenordnung aber auch vollkommen unerheblich. Aber wie oben jemand geschrieben hat: Hier geht es gar nicht um Moral, zudem es offensichtlich legitim ist. Aber die Relation ist schon entscheidend: Allein der Gewinn eines Jahres von Microsoft entspricht bspw. dem BIP von Pakistan oder Chile und wird nicht versteuert. Verstehe ich nicht, dass man das noch relativieren muss.
KoA
12. Oktober 2022 um 00:54 Uhr@ Son-Gohan:
Deine für mich logisch nachzuvollziehenden Ausführungen zu den zu erwartenden Folgen der offensichtlich anvisierten GP-Strategie von Microsoft, kann ich nur unterschreiben. Nach dem gleichen bzw. sehr ähnlichem Prinzip, verfahren ja auch eine ganze Reihe der übrigen am Markt agierenden Big-Player, stets mit dem immer gleichem Ziel, nämlich am Ende als unanfechtbare Alleinmacht das jeweilige Marktgeschehen zu kontrollieren und für die eigenen Belange zu lenken.
Amazon, Booking.com, Lieferando, Uber, FlixBus, oder eben Microsofts X-Box… Immer werden zuerst einmal schier ruinös-defizitär günstige Angebote geschaffen, die über Jahre hinweg einen immensen Kundenstamm anlocken, der von der wirtschaftlich gesund agierenden Konkurrenz stetig abgezogen wird. Das geht dann solange, bis sich diese Konkurrenz entweder als zuarbeitendes Organ unterwirft, oder dem radikalem Druck unterliegt und schlicht aufgeben muss. Und wenn der Markt dann entsprechend konkurrenzmäßig bereinigt und eine völlige Abhängigkeit unweigerlich hergestellt ist, geht’s dann an‘s großräumige Abkassieren, ohne dass noch irgendeine Ausweichmöglichkeit für den Verbraucher besteht. Das ist es, worauf es bei den jeweils betreffenden Protagonisten letztendlich immer wieder hinausläuft.
Leider sieht die Mehrzahl der Nutzer aber wohl stets nur den verlockenden Köder, nicht aber den dahinter liegenden Haken und die daraus resultierenden Konsequenzen. Ich weiß nicht, ob man das wirklich einfach so hinnehmen und akzeptieren sollte. Ich habe damit noch so meine Probleme. 😉
MeinFrosch
12. Oktober 2022 um 07:55 UhrWaltero
Natürlich ist die Größenordnung in der MS das ganze durchzieht höchstgradig asozial. Aber Steuern zahlen die genauso wie Sony auch. Das die Summe ist natürlich unweigerlich höher, weil es nun mal mehr Umsatz zu versteuern gibt als bei Sony und dementsprechend mehr Einsparpotenzial, dass man aktiv noch mehr Schlupflöcher nutzt als Sony nutzt könnte natürlich sein, aber auch da sehe ich das Problem eher darin, dass es diese gibt und nicht dass sie jemand nutzt.
Ich denke grundsätzlich sind wir einer Meinung, ausser dass ich nicht denke das Sony da weniger kritisch beäugt werden sollte und nicht einer schlimmer als der andere ist.
Waltero_PES
12. Oktober 2022 um 08:28 UhrMeinFrosch:
Ich finde es unfair, beide in einen Topf zu werfen, nur weil es beides Konzerne sind. Das betrifft zum Einen die „Steuermoral“ und zum Anderen die Übernahmestrategie.
MeinFrosch
12. Oktober 2022 um 09:38 UhrWaltero
Ist für mich auch okay, wir haben beide unsere Standpunkte klar gemacht, was das Thema Steuern betrifft, wir sehen das halt beide etwas anders und ich sehe auch nicht dass eine Meinung richtiger ist.
Das Thema Übernahmepolitik ist aber auch ein Thema für sich und wurde auch zu genüge durchgesprochen. Es ist halt in meinen Augen schwierig hier eine Moral zu vergleichen, weil beide Unternehmen unterschiedliche Finanzielle Möglichkeiten haben und aufgrund dessen schon schwierig zu beurteilen, ob Sony nicht auch anders agieren würde, mit den gleichen Möglichen eines Ms. Daher finde ich diese Diskussion grundsätzlich nicht zielführend. Und wenn du das anders siehst ist es halt auch okay, aber diese Diskussion will ich nicht führen, weil sie ins endlose verlaufen würde.
Waltero_PES
12. Oktober 2022 um 11:16 UhrWarum ist das wichtig, wie Sony agieren würde, wenn sie so mächtig wären wie Microsoft? Aus meiner Sicht unerheblich. Ich bewerte Realitäten und keine Hypothesen. Und die besagen nun einmal, dass Microsoft bspw. in den Panama-Papers gelistet ist (und Sony m. W. nicht). Mir ist es egal, ob Sony Marktführer ist – oder nicht. Ich habe allerdings bei Microsoft latent den Eindruck, dass sie die Regeln über Gebühr strapazieren und auf diesem Wege zu dem geworden sind, was sie sind. Das Windows-Monopol ist sicherlich nicht aufgrund der Qualitäten von Windows entstanden. Und im Gaming-Bereich werden sie nicht Marktführer, weil sie die besten oder innovativsten Spiele entwickeln.
MeinFrosch
12. Oktober 2022 um 13:06 UhrDu bewertest Realitäten aufgrund Gegebenheiten. Aber du kannst dadurch keine Moral ableiten und sagen Sony ist MS moralisch überlegen, weil Sony nicht so aggressiv grosse Publisher einverleibt. Weil hier die Frage des Warum nicht geklärt ist. Aber du willst mich da auch nicht verstehen. Zeigt ja deine Antwort, dass du mir wieder so um die Ecke kommst.
Zum Windows Monopol kann ich nur sagen, dass du durchaus Alternativen hast, aber natürlich mit Einbußen, besonders beim Gaming, wegen der Schnittstelle DirectX. Es gibt halt einen Moment wo du nur schwerlich an Windows vorbeikommst.
Aber es hat halt auch Vorteile für die Industrie, weil man nicht für Verschiedene Systeme programmieren muss. Was wäre das bitte für ein immenser Aufwand wenn Entwickler zig verschiedene Schnittstellen alleine auf dem PC bedienen müssten und dann noch Konsolen.
Auch im Berufsleben kommt man an Teams nicht mehr vorbei. Auch hier ist es sinnvoll dass man sich auf ein Medium einigen kann.
Es hat alles sein Pro und Contra. Ich sehe wohin du willst, aber die Vorteile sollte man dennoch nicht ignorieren.
Und wie der Weg dahin verlaufen ist… da bin ich auch gerne bei dir, dass Moral da nicht die große Rolle gespielt hat.
Und ob Sony oder MS die besseren Spiele entwickelt liegt am Geschmack. Sony hat halt überwiegend Story Games meistens in 3rd Person, Single Player und oft Open World. Ich habe die meisten gespielt und finde sie gut, aber Abwechslung und Innovation ist das nicht.
Da ist MS breiter aufgestellt, aber trifft halt nicht den Main Stream.
Aber wie gesagt es ist Geschmackssache und wenn das DEIN Empfinden/Geschmack ist, gibt es da auch nichts dran zu rütteln und ist auch nicht zu diskutieren.
Waltero_PES
12. Oktober 2022 um 15:05 UhrWie gesagt geht es mir nicht um Moral, sondern um die Konsequenzen.
CybernetikFrozone
13. Oktober 2022 um 10:09 UhrIch weiß schon,warum ich nie ein Gamepass Kunde war und keine Sorge,ich habe zwar ein PS+ aber nur für Guilty Gear auf der Playstation und selbst da,habe ich die Verlängerung ausgeschaltet,damit mir der Sony-Bastard kein Geld abzieht. Für mich war die PS2 All Digital-Konsole die beste Investition,vollkommen unabhängig und dabei noch 650 Spiele obendrauf.
Denkt mal darüber nach.