Ascendant Infinity angespielt: "Apex Legends" in den SciFi-Achtzigern!

Abgedrehter Humor, wilde Shooter-Schlachten und eine gehörige Portion Taktik: Das Online-Actionspiel "Ascendant Infinity" lässt in der ersten Hands-On die Muskeln spielen und beeindruckt mit innovativem Map-Design.

Ascendant Infinity angespielt: „Apex Legends“ in den SciFi-Achtzigern!

Das Genre der Mehrspieler-Shooter ist inzwischen voller als deutsche Autobahnen zu GDL-Streiks. Titel wie „Fortnite“, „Apex Legends“ und zuletzt „Helldivers 2“ binden ihre Fans über Stunden, Tage und Wochen an Konsole oder PC. Eine neue Marke erfolgreich zu positionieren, erscheint da als riskantes Unterfangen. Und trotzdem möchte das noch junge Entwicklerstudio Playfusion genau diesen waghalsigen Plan mit ihrem Erstlingswerk „Ascendant Infinity“ in die Tat umsetzen.

Der team-basierte Shooter machte bei der Ankündigung mit einem ungewöhnlichen Reveal-Trailer auf sich aufmerksam: Diesen präsentierte Playfusion nämlich im feinsten Sitcom-Stil der Achtziger Jahre. Humor war Trumpf und genauso schrill und schräg präsentiert sich „Ascendant Infinity“ auch im ersten Anspieltest der PC-Version. Der Mehrspieler-Shooter ist zunächst für PC und Mac geplant, die Macher betonen aber, dass danach auch die großen Konsolen dran sein werden.

Ganz wichtig: Wie die Entwickler während der Präsentation erklärten, wird „Ascendant Infinity“ ein Premiumspiel werden. Free-to-Play oder gar Pay-To-Win erteilen sie direkt eine Absage, versprechen aber auch im gleichen Atemzug, das Spiel nach Release mit neuen Ausrüstungsgegenständen und Möglichkeiten zu versorgen. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Für den Augenblick hatten wir die Chance, in eine frühe Version des Online-Shooters hineinzuspielen.

Die wilden Achtziger

„Ascendant Infinity“ spielt in einer fernen Zukunft, die jedoch stark durch die Achtziger geprägt ist. Der Grund: Wissenschaftler haben in der Vergangenheit etwas zu akribisch mit Biotech experimentiert und somit die ganze Welt in den Abgrund gestürzt. Als ob auf dem Globus marodierende Mutanten nicht schon schlimm genug wären, wurde die Atmosphäre auch giftig und für Menschen unbewohnbar.

Die wenigen Überlebenden bauten tiefe Bunkeranlagen und froren sich in Kryozellen ein. Der Plan: So lange durchhalten, bis das Schlimmste vorbei ist. Das klappt allerdings nicht, stattdessen erwacht unser Hauptcharakter viele Jahre später. Auf der Welt herrscht immer noch Chaos und die wenigen, die durchgekommen sind, kämpfen ebenfalls um das Überleben.

Grundlage für die Zukunft sind die aus den Bunkeranlagen wachsenden Lebensbäume. Diese reinigen die Luft und bieten Schutz vor Bedrohungen. Sie stellen außerdem so genanntes „Amber“ her – eine Art Bio-Treibstoff. Dieser ist allerdings sehr selten und entsprechend wertvoll. Als die große Bunkeranlage Harmony mitsamt all ihrer Vorräte untergeht, bricht bei den umliegenden Kolonien Goldgräberstimmung aus. Alle wollen das in so genannten Bio-Kernen gesammelte Amber.

Wir übernehmen also einen dieser Glücksritter, die sich die Bio-Kerne sichern wollen. Das Spiel startet entsprechend mit einem Charaktereditor, in dem wir unseren Kämpfer zusammenschustern. Im Anschluss landen wir in der Lobby – einem gewaltigen Hub-Level, das als Treffpunkt für „Ascendant Infinity“-Spieler dient.

Waffen, Upgrades und Versteckspielen

„Ascendant Infinity“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Team-Shooter in einem bunten Setting. Die Lobby beispielsweise ist ebenfalls an die Achtziger angelehnt und wir hätten schwören können, dass in der dortigen Bar ein Instrumental-Remix von Bonnie Tylers „I need a Hero“ läuft. Die Lobby selbst besitzt verschiedene Shops, sowie einen Schießstand zum Ausprobieren unserer Neuanschaffungen.

Darüber hinaus ist hier natürlich auch der Ort, wo wir uns um die Individualisierung unseres Charakters probieren. Außerdem vertreiben wir uns hier die Zeit und spielen mit anderen Teilnehmern verstecken. Dieses Fünf-Minuten-Spiel ist überraschend spannend und scheint ideal, um die Wartezeit auf Session-Teilnehmer zu verkürzen.

In der Testversion waren weitführende Optionen noch nicht enthalten. So erklärten die Entwickler beispielsweise, dass man den eigenen Charakter auch mit Perks und Fähigkeiten aufrüsten können. Auch wird es einen Waffenschmied geben, mit dessen Hilfe wir Knarre umbauen und deren Funktionen auf den Kopf stellen können.

Die Modelle basieren dabei auf Modulen, die wir austauschen können. Dadurch wird es beispielsweise möglich sein, den Korpus eines Scharfschützengewehrs mit den Möglichkeiten eines Granatwerfers zu kombinieren. Das klingt spannend, allerdings muss man abwarten, ob sich diese Funktionen negativ auf die Spielbalance auswirken. Auch über die Progression hüllte Playfusion bislang noch den Mantel des Schweigens. Wie wir also Module, Perks und Fähigkeiten aktivieren, muss sich noch zeigen.

Prozedurale Karten-Bauteile

„Ascendant Infinity“ ist kein Loot-Shooter. In der Proberunde finden wir zwar innerhalb der Missionen seltene Waffen, müssen diese nach den Matches wieder abgeben. Ähnlich wie in einem Rollenspiel besitzen die Kanonen unterschiedliche Seltenheitsgrade. Beispielsweise ergattern wir eine rare und somit rote Scharfschützenflinte oder einen Flammenwerfer mit Granatwerferfunktion.

Im Grunde ist „Ascendant Infinity“ sogar ein klassischer Team-Shooter und inspiriert durch „Apex Legends“. Allerdings besitzt es auch einige interessante Features im Karten-Design, wodurch sich das Spiel von anderen abhebt. Zunächst einmal geht’s hier mit vier Teams und jeweils drei Teilnehmern zur Sache. Ziel sind drei Bio-Kerne, die wir nach und nach aktivieren und in unsere Basis tragen müssen. An dieser Stelle kommt das „prozedurale Freischalten der Karte“ ins Spiel: Schlüsselpositionen wie beispielsweise bestimmte Gebäude, Event-Locations oder auch die Position der Bio-Kerne würfelt das Spiel regelmäßig neu aus. Dadurch erfordert jede Partie eine etwas andere Taktik.

Zwischen Chaos und Taktik

So genannte Events lösen wir selbst aus und lassen etwa einen Luftschlag auf zuvor festgelegte Sektoren aus. Auch ist es beispielsweise möglich, in die schuppige Haut eines gewaltigen Monsters zu schlüpfen, um mit diesem den anderen Teams einzuheizen. Die Funktionen sind an Abklingzeiten gekoppelt und können auch nur aus diesen Gebäuden heraus gestartet werden. In den Matches selbst sind wir sowohl in weitläufigen Bunkeranlagen als auch in der freien Natur unterwegs. Schlüsselpositionen wie etwa ein großflächiges Flussbett waren hier entscheidend und wurden immer wieder zu Austragungsorten hitziger Kämpfe.

Zugleich war viel Taktik gefragt: Während sich etwa die anderen Teams um eine der Trophäen stritten, schnappen wir uns unbemerkt eine weitere und brachten diese schnell in die Basis. Wer Bio-Kerne bei sich hat, wird auf der Karte für die anderen Teilnehmer markiert. Darüber hinaus können wir mit einem Kern im Gepäck keine Vehikel verwenden. Und die Extraktion dauert eine Minute, in der kein anderes Team in unserer Basis sein darf. Dadurch entsteht gerade in den letzten Sekunden des Countdowns immer wieder ein packendes Tauziehen.

Spielerisch merkt man „Ascendant Infinity“ die Inspiration durch „Apex“ an. Der Shooter ist vergleichsweise schnell, das Mapdesign gestaltet sich sehr dreidimensional und weitläufig und mit ein wenig Übung kraxeln wir problemlos Gebäude hoch und suchen und die besten Spots für Abschüsse. Dank dynamischer Respawn-Punkte kommen wir schnell wieder ins Geschehen zurück. Durch das Erledigen von Monstern erringen wir bessere Waffen und Rüstungen, sodass wir auch fix wieder konkurrenzfähig sind.

Einschätzung: gut

Zugegeben, bislang wurde sehr wenig über „Ascendant Infinity“ berichtet. Dabei besitzt Playfusions Online-Shooter großes Potenzial, um sich neben Titeln wie „Apex“ oder „Fortnite“ zu etablieren. Das Game erweist sich als erstaunlich spaßig und spielt sich auf den weitläufigen Karten erstklassig.

Gerade die wechselnden Voraussetzungen und der teils schräge Humor tun der eingefahrenen Formel ausgesprochen gut. Auch Nuancen wie beispielsweise das Verteidigen der Camps zum Sichern der Bio-Kerne oder das Auslösen der Events fügen sich erstklassig ein. Wir sind also sehr positiv überrascht und es besitzt enorm viel Potenzial.

Jetzt muss Playfusion das Spiel noch durch die Closed-Beta und den Early-Access bringen und mithilfe der Community die Progression und das Balancing feinschleifen. Keine leichte Aufgabe, aber das „Ascendant Infinity“-Fundament macht in jedem Fall Lust auf mehr.

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