ESA warnt: Zölle auf Videospiele könnten "normalen Amerikanern erheblichen Schaden zufügen"

Vor wenigen Tagen kündigte die US-Regierung unter Donald Trump an, Einfuhrzölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China zu erheben. Auch wenn zumindest die Zölle für kanadische und mexikanische Waren für 30 Tagen ausgesetzt sind, warnen Experten vor dem negativen Einfluss auf den US-Videospielmarkt.

ESA warnt: Zölle auf Videospiele könnten „normalen Amerikanern erheblichen Schaden zufügen“

In den vergangenen Tagen setzte die Trump-Regierung in den USA ihre angekündigten Zölle auf Importe zumindest teilweise um. Wie ein Regierungssprecher bekannt gab, sollten ab dem heutigen Dienstag Abgaben von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe sowie eine zusätzliche Steuer von zehn Prozent auf chinesische Waren in Kraft treten.

Nach Verhandlungen mit den Regierungen Mexikos und Kanadas wurden die Zölle zunächst aber für 30 Tage ausgesetzt. Wie es nach Ablauf dieser Frist weitergehen wird, ist zum Zeitpunkt dieser Meldung noch unklar. Trotz allem warnt die Entertainment Software Association (kurz: ESA) schon jetzt vor den Auswirkungen der geplanten Zölle.

Diese betreffen nämlich nicht nur Waren aus China, Kanada und Mexiko. Auch über Zölle auf Waren aus der Europäischen Union und Großbritannien denkt die US-Regierung nach. Laut der ESA und führenden Analysten könnten die Zölle im Bereich der Videospiele zu deutlichen Preissteigerungen führen.

Videospiele eine der beliebtesten Form der Unterhaltung in den USA

Gegenüber den Kollegen von Videogames Chronicle weist die ESA darauf hin, dass es sich bei Videospielen um eine der beliebtesten Formen der Unterhaltung US-amerikanischer Kunden allen Alters handelt. Zölle und die damit verbundenen Preissteigerungen könnten daher sowohl den US-amerikanischen Spielern als auch dem gesamten US-Videospielmarkt finanziell schaden.

Neu ist diese Entwicklung übrigens nicht. Bereits die erste Trump-Regierung plante entsprechende Zölle. Damals gelang es den Konsolenherstellern und führenden Publishern mit einem Verweis auf den Schaden für den US-Videospielmarkt allerdings, die US-Regierung von ihren Plänen abzubringen.



„Videospiele sind eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Formen der Unterhaltung für Amerikaner jeden Alters. Zölle auf Videospielgeräte und verwandte Produkte würden Hunderte Millionen Amerikaner negativ beeinflussen und die bedeutenden Beiträge der Branche zur US-Wirtschaft schädigen“, so die ESA.

„Wir freuen uns darauf, mit der Regierung und dem Kongress zusammenzuarbeiten, um Wege zu finden, das durch unseren Sektor unterstützte Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten.“

Auch Analysten warnen vor den Zöllen

Neben der ESA meldeten sich in den letzten Tagen diverse Analysten zu Wort. Darunter Circanas Mat Piscatella, der ebenfalls vor den geplanten Zöllen warnte. Diese könnten laut dem Analysten nämlich sowohl beim klassischen Retail-Vertrieb als auch beim digitalen Verkauf von Videospielen zu steigenden Preisen für US-Kunden führen.

So sei davon auszugehen, dass die Hersteller ihre zusätzlichen Kosten zu großen Teilen an die Kunden weitergeben.



„Mit den bevorstehenden 25 Prozent Zöllen auf Importe aus Mexiko sehe ich einen starken Rückgang der Anzahl physisch veröffentlichter Disc-basierter Spiele in den USA, da ein Großteil dieser Produktionsinfrastruktur in Mexiko angesiedelt ist“, kommentierte Piscatella die Entwicklung in den USA im Januar.

„Sollte dies eintreten, würde ich erwarten, dass die digitalen UVPs steigen, um preislich mit den physischen Versionen gleichzuziehen. Aber wer weiß. Auf jeden Fall ist das alles nicht gut für den Markt physischer Videospiele.“

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