Das französische Spieleunternehmen Ubisoft zieht für das am 31. März 2025 beendete Geschäftsjahr Bilanz. Während zentrale Kennzahlen rückläufig sind, verweist das Unternehmen auf eine strategische Neuausrichtung, die Konsolidierung der Finanzen und den Ausbau starker Marken.
Umsatzrückgänge prägen das Jahr
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Ubisoft deutliche Rückgänge. In allen Bereichen schrieb das Unternehmen schwindende Zahlen.
- Umsatz: 1,899 Mrd. Euro (-17,5 %)
- Nettobuchungen: 1,846 Mrd. Euro (-20,5 %)
- Digitale Nettobuchungen: 1,585 Mrd. Euro (-20,2 %)
- Backkatalog-Nettobuchungen: 1,296 Mrd. Euro (-13,5 %)
Auf das vierte Quartal reduziert, in dem „Assassin’s Creed Shadows“ veröffentlicht wurde, meldete der Publisher jedoch ein Rekordergebnis bei den Nettobuchungen (902 Mio. Euro). Dabei handelt es sich um den Gesamtwert aller Verkäufe, Vorbestellungen und digitalen Inhalte, unabhängig davon, ob diese bereits vollständig geliefert oder abgerechnet wurden.
Die Performance von “Rainbow Six Siege” und “The Crew Motorfest” trugen im vierten Quartal zu zweistelligen Zuwächsen beim Backkatalog bei, während die Aktivitätszahlen auf Konsolen und PCs im Jahresvergleich weitgehend stabil blieben.
Ubisofts CEO Yves Guillemot erklärte: „Dieses Jahr war für Ubisoft ein herausforderndes Jahr mit gemischten Dynamiken in unserem gesamten Portfolio und einem intensiven Branchenwettbewerb.“
Ubisoft setzt auf strategische Neuausrichtung
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen sieht das Unternehmen eine „solide Bilanz“ und kündigte tiefgreifende strukturelle Veränderungen an. Ziel sei es, das Geschäftsmodell grundlegend zu überarbeiten und stärker auf Open-World-Abenteuer sowie Games-as-a-Service (GaaS) auszurichten.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Transformation ist die geplante Neustrukturierung der Organisation. Diese soll bis Ende 2025 vorgestellt werden. Zudem reduzierte Ubisoft die Mitarbeiterzahl innerhalb eines Jahres um 1.230 Personen und beendete ein erstes Kostensenkungsprogramm früher als geplant.
Guillemot kündigte weitere Einsparungen in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro an: „Wir sind entschlossen, noch weiter zu gehen […], um die strukturelle Effizienz zu steigern und die Grundlagen unserer Organisation zu stärken.“
Fokus auf Kernmarken und Tencent-Partnerschaft
Im Mittelpunkt der Strategie stehen die drei umsatzstärksten Marken mit besonderen Reichweiten: “Assassin’s Creed” und “Rainbow Six” erreichten laut Ubisoft im vierten Jahr in Folge jeweils rund 30 Millionen Einzelspieler pro Jahr, “Far Cry” rund 20 Millionen.
Besonders hervorgehoben wurde der jüngste Titel “Assassin’s Creed Shadows”, der die zweithöchsten Verkaufszahlen am Veröffentlichungstag in der Seriengeschichte erzielte.
Die Zusammenarbeit mit Tencent nimmt bei diesen Marken künftig eine Schlüsselrolle ein:
In einem strategischen Schritt gründete Ubisoft eine neue Tochtergesellschaft, in die Tencent rund 1,16 Milliarden Euro investiert. Davon flossen mindestens 500 Millionen Euro direkt in Ubisofts Betriebskapital. Der wirtschaftliche Anteil von Tencent beträgt etwa 25 Prozent, ohne dass Ubisoft die Kontrolle über das geistige Eigentum aufgibt.
Inhaltlich kündigte Guillemot an, dass einige der wichtigsten Produktionen zusätzliche Entwicklungszeit erhalten. Wir berichteten:
Ein entscheidendes Ziel sei die Entwicklung eines „sehr starken Fünfjahres-Line-ups“, das in enger Zusammenarbeit mit Tencent entstehen solle. Die strategischen Maßnahmen sollen nicht nur zu stabileren wirtschaftlichen Ergebnissen führen, sondern auch das kreative Potenzial der Entwicklerstudios langfristig stärken.
„Ubisoft schlägt ein neues Kapitel auf“, ergänzte Guillemot. Die kommenden Jahre stehen im Zeichen finanzieller Konsolidierung, markenorientierter Entwicklung und struktureller Effizienz.
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Kommentare
SasukeTheRipper
15. Mai 2025 um 09:14 UhrNoch mehr GaaS–Games. Muss echt nicht sein.
Soniel
15. Mai 2025 um 09:18 Uhr„Ziel sei es, das Geschäftsmodell grundlegend zu überarbeiten und stärker auf Open-World-Abenteuer sowie Games-as-a-Service (GaaS) auszurichten.“
„Fokus auf Kernmarken und Tencent-Partnerschaft
Im Mittelpunkt der Strategie stehen die drei umsatzstärksten Marken mit besonderen Reichweiten: “Assassin’s Creed” und “Rainbow Six” erreichten laut Ubisoft im vierten Jahr in Folge jeweils rund 30 Millionen Einzelspieler pro Jahr, “Far Cry” rund 20 Millionen.“
… das ist wirklich das Ende von Ubisoft. Die haben ja absolut gar kein Interesse daran Videospiele als etwas anderes zu sehen als ein Fließband-Geschäft für Zahlen auf dem Papier.
Soniel
15. Mai 2025 um 09:20 UhrNicht mal Clair Obscure brachte irgendeine neue Erkenntnis. Naja, dann selber Schuld. Schade um Ubisoft.
No_Saint
15. Mai 2025 um 09:22 UhrAlso ändern sie mit anderen Worten so gut wie gar nichts außer es GaaS den Markt zu überschwemmen….. bravo Ubisoft.(-:
No_Saint
15. Mai 2025 um 09:22 Uhr-es
No_Saint
15. Mai 2025 um 09:22 Uhr+mit
No_Saint
15. Mai 2025 um 09:23 UhrPlay3 sollte endlich mal die Edit Funktion einfügen. Ist ja wie in der Steinzeit hier.(-:
Psychael
15. Mai 2025 um 09:39 UhrEin weises Zitat aus einem Ubisoft-Game: „Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. “
Seit Jahren strugglet Ubisoft und hat wegen zu formelhafter Games, zu viel Contentstreckung zur künstlichen, krampfhaften Verlängerung der Spielzeit und der Tatsache, dass die bei allen unpopulären Monitarisierungsmöglichkeiten immer ganz vorne dabei sind, einen immer schlechteren Ruf bei Gamern und Fachpresse, was vermutlich mit einer der Hauptgründe sein dürfte, warum so viele Games aus diesem Hause scheiterten.
Und was ist jetzt die Neuausrichtung?
Anstatt diese Probleme anzugehen, schlägt man weiterhin in genau die gleiche Kerbe, nur, dass man anstatt pleite zu gehen, nun dank Tencent ein dickeres Polster hat.
Das kann doch nicht mehr ewig gutgehen.
Macht einfach mal wieder gute Games, die die Spieler mögen und nicht nach zwei Monaten wieder vergessen sind, und nehmt in Puncto PR endlich nicht mehr jedes Fettnäpfchen mit.
Horst
15. Mai 2025 um 09:49 Uhr@Soniel: War haargenau mein Gedanke! Echt traurig…
Serial Killer
15. Mai 2025 um 09:50 UhrMit yasuke und dem 2 char System haben sie viel kaputt gemacht
Dadurch ha en sie viele potentielle käufer verprellt
Der shitstorm war ja lange im vorfeld schon da aber ubisoft hat es es trotzdem durchgezogen
Naja mir hat es trotzdem gefallen
Hab halt alles was ging mit Naoe gemacht
RegM1
15. Mai 2025 um 09:58 UhrNachdem ich Shadows gespielt habe denke ich, dass man Yasuke bewusst als PR-Stunt gewählt hat, denn rein vom Gameplay her hätte das Spiel vermutlich wenig Aufmerksamkeit generiert und das Japan-Setting war für AC frisch, wurde in anderen Spielen aber imho bereits besser umgesetzt.
Die Zukunftspläne von Ubisoft klingen zudem nicht so, als würde ich jemals wieder ihr Stammkunde werden.
Konrad Zuse
15. Mai 2025 um 10:41 UhrIch sehe hier nicht einmal Yasuke als Problem. Assassin’s Creed Shadows ist der Inbegriff von Formelhaftigkeit. Bei der open world Struktur und beim Gameplay hat sich nüscht verändert. Man kann jetzt ein bisschen mehr schleichen aber es ist doch immer wieder das selbe. Diese Burgen zum Beispiel sind doch allesamt copy & paste, die Aufgaben jedes Mal gleich und am Ende öffnet man die Truhen, die immer exakt an identischer Ort und Stelle stehen. Dann läuft man einfach immer wieder von Wegpunkt zu Wegpunkt. In einer sehr schönen aber wenig unterhaltsamen Welt. Das schlimmste sind für mich jedoch die Geschichte und die Dialoge. Sowas belangloses und seichtes habe ich zuletzt bei Avatar (ups ebenfalls Ubisoft) erlebt. Als hätte das mittlerweile vollständig eine KI übernommen. Es kommt einfach überhaupt keine Spannung auf und man ist gewillt die Dialoge zu skippen. Bei einem Yakuza oder Judgment läuft man häufig auch nur von Wegpunkt zu Wegpunkt aber die Story ist immer mega packend und spannend. Man will einfach wissen, wie es weitergeht. Die Charaktere wachsen einen richtig ans Herz. Bei Shadows ist mir das alles egal. Der Hauptcast könnte nach 30h Spielzeit sterben und es würde mir am Allerwertesten vorbei gehen. Das sagt doch bereits alles über das Spiel aus.
Major85
15. Mai 2025 um 10:51 UhrDen GaaS scheiss können die behalten! Das einzige was die von mir bekommen ist ein (quadruple FUCK YOU !) Von mir!
longlegend
15. Mai 2025 um 10:53 UhrIch dachte bei Ubi läuft der Laden und alles andere sind nur Hater
_YoungAvenger_
15. Mai 2025 um 11:29 Uhr@Konrad: Ja, leider hat der Wandel hin zu RPG sich nicht nur auf die Größe und die ganzen Nebensachen, sondern auch extrem auf die Story ausgewirkt. Wo früher charaktergetriebene Geschichten mit lauter emotionalen Höhepunkten waren, die dazu führten, dass du unbedingt am Ball bleiben wolltest, sind heute Hüllen von Protagonisten, die nur noch dazu dienen, die Welt abzuklappern. Echt schade drum, aber wir werden die alte Magie nicht zurückbekommen. Selbst Mirage war da nicht sonderlich besser. Auch dort waren die Villains reine Abziehbilder, die du auch einfach als bad guy #1 usw. bezeichnen könntest. Diese bruchstückhafte Erzählung, die du in jedweder Reihenfolge angehen kannst, tut der Reihe absolut keinen Gefallen, weil jeglicher Antrieb wegfällt.
BigChonkus
15. Mai 2025 um 12:05 UhrDas echt seltsam, war nicht noch vor kurzem in fast allen deutschen Gaming-Medien zu lesen, wie erfolgreich doch das neue Assassins Creed ist? Wie gut es Ubi ginge und die Community sich nicht vom Hass beirren lässt?
JahruleX
15. Mai 2025 um 12:08 UhrPrince of Persia, Splinter Cell, Ghost Recon, ehemals Far Cry…
Was hat der Laden eigentlich an grandiosen IPs, aber wenn das Essen auf dem eigenen Teller nicht erkennt, verhungert man halt wegen eigener Dummheit.
Man muss halt man von seiner gähnend langweiligen 08/15 Open World Formel weggehen.