„Clair Obscur: Expedition 33“ ist zu einem wahren Phänomen geworden: Das vom französischen Indie-Entwickler Sandfall Interactive erschaffene Rollenspiel entpuppte sich als einer der größten Überraschungserfolge der jüngsten Zeit, konnte beeindruckende Verkaufszahlen und hervorragende Kritiken erzielen. Und all das wurde von einem Team aus rund 30 Personen bewerkstelligt, die ihre Vision uneingeschränkt umsetzen konnten.
Aus diesem Grund sei „Clair Obscur: Expedition 33“ auch das beste Beispiel dafür, dass man nicht immer dem Geschmack der Masse entsprechen muss, um erfolgreich zu sein. Diese Ansicht teilte jetzt der ehemalige BioWare-Veteran und „Dragon Age“-Autor David Gaider in einem Interview, während er auch eine Parallele zu Larians erfolgreichem „Baldur’s Gate 3“ zog.
Zielpublikum erweitern, statt die Masse anzusprechen
Im Gespräch mit GamesRadar erklärte Gaider, dass sowohl „Clair Obscur: Expedition 33“ als auch „Baldur’s Gate 3“ „gewissermaßen Liebesbriefe an ihr Genre sind, die es ihren Schöpfern ermöglicht haben, ein viel größeres Publikum zu erreichen, als es für dieses Genre üblich ist.“ Das zeige, dass der „Massenappell“ nicht immer der richtige Weg ist.
Laut Gaider würden die Publisher dafür sorgen, die Spiele zu „verwässern“, da sie versuchen, alle zufriedenzustellen. „Es geht ihnen nicht darum, ein bestimmtes Publikum besonders stark anzusprechen. Sie wollen die breite Masse. Sie wollen sich wohlfühlen und das Risiko minimieren, indem sie sich vorstellen, wie die Anziehungskraft auf viele verschiedene Zielgruppen wirkt. Das führt meiner Meinung nach oft dazu, dass die spezifischen Möglichkeiten eines Spiels verwässert werden.“
Stattdessen sollte man einfach eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und diese aufgrund der hohen Qualität – wie es bei „Clair Obscur: Expedition 33“ und auch „Baldur’s Gate“ der Fall war – stark erweitern. „Ich denke, es gibt so etwas wie eine Erweiterung des Publikums, anstatt es als eine begrenzte Anzahl von Leuten zu behandeln, oder?“, so Gaider weiter.
„Und ich denke, genau das macht Expedition 33. Es schafft es, die Elemente von JRPGs zu übernehmen – und ehrlich gesagt, finde ich nicht, dass es viel Neues bringt. Es greift eine Reihe neuerer Trends auf und bündelt sie auf interessante Weise, was es meiner Meinung nach für Leute, die normalerweise keine JRPGs spielen würden, sehr zugänglich macht. Und das mit vollständig mit Motion-Capturings versehenen Animationen von wirklich hoher Qualität.“
Clair Obscur: Ein Produkt der Indie-Freiheit
Darüber hinaus zeigen laut Gaider beide Titel, „was möglich ist, wenn man einem Spiel Zeit gibt, zu reifen und sich zu entwickeln.“ Dabei hebt er vor allem die Early-Access-Phase von „Baldur’s Gate 3“ hervor, das vom Feedback der Fans profitierte und sich „über den Punkt hinaus entwickeln konnte, an dem es unter der Leitung eines Publishers wahrscheinlich auf den Markt gedrängt worden wäre und es eine ganz andere Erfahrung gewesen wäre.“
Bereits Guillaume Broche, Game Director von „Clair Obscur: Expedition 33“ und Sandfall-CEO, machte Anfang Mai in einem Interview deutlich, dass sein Werk ein Produkt der Indie-Freiheit ist und unter einem großen Publisher wohl niemals in dieser Form hätte realisiert werden können. Laut Broche hätte es wahrscheinlich nicht einmal grünes Licht gegeben. Zudem hätte „so ein Projekt in einem großen Unternehmen 25 Jahre gedauert.“
Weitere Meldungen zu Clair Obscur: Expedition 33.
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Kommentare
Der Namenlose
21. Mai 2025 um 14:28 UhrSehe das Game schon in 7 Kategorien bei den Game Awards …^^
Horst
21. Mai 2025 um 14:30 UhrBingo! So siehts mal aus!
CBandicoot
21. Mai 2025 um 14:33 UhrJa macht man ein Spiel für alle wirds am Ende eines für niemanden. Nichts halbes und nichts ganzen, vieles begonnen aber nur so halb fertig gedacht und Entwickelt, ums hart auszudürcken halt der klassische Einheitsbrei müll.
Gut das Clair diesen Weg nicht machen musste und wir jetzt das Hervorragende Spiel haben welches es ist. 😀
Zischrot
21. Mai 2025 um 14:34 UhrWie Recht er hat. Kreative Freiheit, die die Spieler zudem ernst nimmt, sollte zukünftig wieder groß geschrieben werden bei AAA-Produktionen.
OzeanSunny
21. Mai 2025 um 14:39 UhrBei dem Spiel stimmt einfach fast alles.
Man merkt tatsächlich die Leidenschaft und die Kreativität die in das Projekt geflossen ist.
Mega
Dante_80
21. Mai 2025 um 15:20 UhrGOTY 2025 bis jetzt
Khadgar1
21. Mai 2025 um 15:51 UhrSowas von GotY und Gewinner einiger Kategorien
NyanCat
21. Mai 2025 um 17:34 UhrHat man beim neuen Dragon Age bemerkt. Die Story war meh, man hat alles in Gesicht geschmissen bekommen und es hat alle Elemente, die Dragon Age ausgemacht haben einfach ignoriert.