Mit „MindsEye“ erschien in diesem Monat das erste große Projekt von Build A Rocket Boy, dem Studio des ehemaligen Rockstar-Games-Veteranen Leslie Benzies. Wie sich jedoch schnell herausstellte, taten sich die Entwickler mit der Veröffentlichung des Action-Titels keinen Gefallen.
Vielmehr machten zahlreiche technische sowie spielerische Probleme deutlich, dass „MindsEye“ noch etwas mehr Zeit für den finalen Feinschliff gebraucht hätte. Zwar reagierte das Team rasch mit ersten Hotfixes, dennoch fiel das Feedback von Spielern und Kritikern gleichermaßen vernichtend aus.
Nachdem uns kürzlich das Gerücht erreichte, dass der enttäuschende Launch bei Build A Rocket Boy zu Entlassungen führen könnte, wurde dies inzwischen auch offiziell bestätigt. Unklar ist weiterhin, wie viele Mitarbeiter konkret betroffen sind. Mit der Situation vertraute Quellen gaben gegenüber IGN jedoch an, dass im schlimmsten Fall rund 100 der knapp 300 Stellen des Studios auf der Kippe stehen.
Build a Rocket Boys spricht von einer schweren Entscheidung
In einem offiziellen Statement ging Build a Rocket Boy auf die Entlassungen ein und sprach von einer Entscheidung, die sich die Verantwortlichen alles andere als leicht machten. „Wir können bestätigen, dass wir die schmerzliche Entscheidung treffen mussten, unser engagiertes Team über einige interne Veränderungen bei Build A Rocket Boy zu informieren“, heißt es von offizieller Seite.
„Während wir daran arbeiten, möglichst viele der von diesen Veränderungen betroffenen Mitarbeiter in anderen Rollen unterzubringen, leiten wir leider einen formellen Konsultationsprozess ein, der möglicherweise zu Entlassungen führen wird.“
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, und wir sind entschlossen, diesen Prozess mit Transparenz, Fairness und Respekt gegenüber allen Mitarbeitenden durchzuführen. In den kommenden Wochen werden wir dem Team weitere Einzelheiten mitteilen“, ergänzte das Studio und ging im weiteren Verlauf der Stellungnahme auf die Zukunft von „MindsEye“ ein.
Wie Build a Rocket Boy versicherte, wird das Studio an dem Action-Titel festhalten und diesen kontinuierlich verbessern.
Kontinuierliche Verbesserungen angekündigt
Diesbezüglich führten die Entwickler aus: „Die Veröffentlichung von MindsEye war ein bedeutender Meilenstein für Build A Rocket Boy. Aber wir wissen, dass noch viel vor uns liegt, um unsere Community in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Die Herausforderungen, denen wir begegnet sind, haben unseren Willen nur gestärkt.“
„Auch wenn uns die heutige Entscheidung sehr traurig stimmt und wir unserem großartigen Team von Herzen danken, ermöglicht uns dieser Schritt, uns auf kontinuierliche Updates und Performance-Optimierungen für MindsEye zu konzentrieren und gleichzeitig den langfristigen Erfolg der zukünftigen Ziele von Build A Rocket Boy sicherzustellen“, so das Studio abschließend.
„MindsEye“ ist für PC, PS5 und Xbox Series X/S erhältlich.
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Kommentare
moody_hank
24. Juni 2025 um 09:29 UhrWer um den heißen Brei und von „MÖGLICHEN Entlassungen“ redet, kann nicht gleichzeitig was von Respekt und Transparenz faseln. Ein Schlag in die Magengrube der Entwickler und sonstigen Angestellten.
Maka
24. Juni 2025 um 09:33 UhrMachen die das mit Absicht?
Also ein nicht fertiges Spiel veröffentlichen um danach Teile der Belegschaft raus zu werfen?
Wäre es nicht nachhaltiger Projekte zu verschieben um ein möglichst gutes Produkt auf den Markt zu bringen was auch die Produktionskosten wieder einspielt?
Tobse
24. Juni 2025 um 09:46 UhrMensch, wer hätte das erwartet?
AndromedaAnthem
24. Juni 2025 um 09:52 Uhr@Maka
Was tun, wenn z.B. die Kohle zum Weiterentwickeln aufgebraucht ist? Dann heißt es, alles über Jahre Entwickelte wegschmeißen und den Laden dichtmachen oder halt versuchen, mit den Verkaufserlösen zu retten, was zu retten ist. Der zweite Weg erscheint mir trotzdem sinnvoller, auch wenn’s für die Kunden natürlich erstmal scheiße ist, mit einem unfertigen Game dazusteh’n…
Manchmal bleibt einem im Leben nur die Wahl zwischen einem schlechten und noch schlechteren Weg…
Ich hätte schon irgendwie auch Verständnis, wenn die Macher von MindsEye in dieser Zwickmühle gewesen sein sollten.
Evermore
24. Juni 2025 um 10:03 UhrZuerst haben sich die beiden Chefs verdrückt, dann gab es den vollen Katastrophen Release und jetzt kommt ein Teil der Belegschaft dran.
Ich prophezeie das die kommenden 2-3 Monate noch das gröbste gepatcht wird und dann werden die Schotten endgültig dicht gemacht. Von dem Studio hört man dann nie wieder etwas.
Horst
24. Juni 2025 um 10:07 Uhr@Evermore: Ja, kolossale Bruchlandung, würd ich sagen. Als die beiden Chefs abgehauen sind, hätten bei jedem die Alarmglocken losgehen müssen. Ich würde sagen, hier wurde über die Maße ambitioniert und zu groß gesehen! Wenn begrenzter Cashflow vorhanden ist, sollte man kleinere Brötchen backen!
Illumia
24. Juni 2025 um 10:08 Uhrwie war das mit 10 jahre support und bibabo in paar monate geschichte. weil kein geld mehr reinkommt
bullut
24. Juni 2025 um 11:16 Uhr@AndromedaAnthem was ist denn das für ein verbraucherunfreundliches Denken? Keinerlei Mitleid mit dem Entwickler, wenn das Geld während der Entwicklung ausgeht, dann hat das Management von Anfang an versagt. Zumal es dann ehrlichere Wege gäbe damit umzugehen wie zum Beispiel Early Access, dann wäre für alle Käufer auch transparent ersichtlich, dass die Entwicklung des Spiels noch nicht abgeschlossen ist. Aber die Kunden so hinters Licht zu führen und sich in irgendwelche Verschwörungstheorien flüchten und etwas von 10-Jahres Plänen labern, das ist schon ganz armselig. Zumal nicht jeder Konsument die Zeit besitzt, sich ausgiebig mit dem Spiel und der Entwicklung zu beschäftigen und dann leider von Trailern und Versprechungen geblendet wird. Niemals auch nur ein Fünkchen Verständnis für solche Praktiken.
EvilBread
24. Juni 2025 um 11:32 Uhr@bullut
Wenn kein Geld mehr da ist, die 300 Angestellten zu bezahlen, hilft da auch kein Early Acces mehr. Insofern hat AndromedaAnthem nicht Unrecht.
xjohndoex86
24. Juni 2025 um 12:00 UhrDa können sich die leitenden Figuren ja mal richtig auf die Schulter klopfen. Wirklich schade drum. Hatte hier wirklich auf einen kompetenten Old-School Deckungsshooter mit Open World Kulisse und fesselnder Story gehofft. Gerade bei Benzies ging ich da von einigen Qualitäten aus. Aber schon diese kurzfristige Ankündigung und das magere Gameplay haben mir Bauchschmerzen beschert. Zum Glück drauf gehört. Hoffe, dass Mafia: The Old Country hier zeigen wird, wie es richtig geht.
bullut
24. Juni 2025 um 12:32 Uhr@EvilBread dann darf ich aber nicht versuchen, diese Misswirtschaft durch mutwillige Täuschung der Konsumenten und dem Konstruieren von Lügengeschichten zu begradigen. Zumal durch Early Access trotzdem Geld in die Kassen gespült wird und die Möglichkeit besteht, durch ein gutes Produkt weitere strategische Partnerschaften einzugehen. Wie man aber für so eine Vorgehensweise Verständnis aufbringen kann ist mir ein Rätsel, das grenzt an Stockholm-Syndrom. Dem Laden wünsche ich alles Schlechte, und das ist explizit nicht an jeden einzelnen Entwickler gerichtet.
bullut
24. Juni 2025 um 12:34 UhrZumal das Geld nicht vom einen auf den anderen Tag ausgeht, das kommt nicht vollkommen überraschend, die Lösung ein unfertiges und kaputtes Produkt auf den Markt zu werfen und den potenziellen Käufern ins Gesicht zu lügen ist die denkbar schlechteste Option, mit dem Problem umzugehen.
AndromedaAnthem
24. Juni 2025 um 12:48 Uhr@bullut
Jedem seine Sicht der Dinge…
EvilBread
24. Juni 2025 um 13:06 Uhr@bullut
Um die Existenz der restlichen 200 Angestellten zu retten, werden alle Register gezogen. Klar, es ist kein netter Zug, dass sie nichts unversucht Kassen, die Käufer zu täuschen, aber sie scheinen ohne rechtliche Konsequenzen mit der Masche durchzukommen. Deshalb sollte man als Käufer sich im Internet oder über eine Fachzeitschrift informieren. Viele Käufer behandeln Spiele wie Fast Food. Sie gehen ins Geschäft und kaufen blind, wundern sich dann aber, dass das Spiel nicht das verspricht was auf der Verpackung steht. Soll jetzt keine Rechtfertigung sein, dennoch trägt der Käufer auch eine gewisse Verantwortung dem gegenüber.
HabEinenAccount
24. Juni 2025 um 15:49 UhrDas Studio heißt Build A Rocket Boy, nicht Boys.
jeckyl
25. Juni 2025 um 10:13 Uhr@Maka
Machen die das mit Absicht?
Also ein nicht fertiges Spiel veröffentlichen um danach Teile der Belegschaft raus zu werfen?
Kennst du den Point of no Return- Maka? Mit Absicht hat das keiner gemacht…
jeckyl
25. Juni 2025 um 10:18 UhrDieses Geprügle um das Spiel löst keine Probleme und schon gar nicht von jenen die in Ihrem Leben noch nie was auf die Beine gestellt haben.
Inzwischen weiß die ganze Welt, dass da vieles nicht so gelaufen ist, und es hätte das Spiel niemand zu kaufen brauchen, schon alleine aufgrund der Warnungen.
Richtig armselig auf ein gesteinigtes Kind noch herumzutrampeln…