In den 90er Jahren galt Square Soft als eines der angesehensten und auch erfolgreichsten Entwicklerstudios der Welt, was vor allem auf die beliebte „Final Fantasy“-Reihe zurückzuführen war. Hauptverantwortlich dafür war Hironobu Sakaguchi, der die Serie als Produzent und Designer maßgeblich prägte.
Doch im Jahr 2001 markierte „Final Fantasy: Die Mächte in dir“ einen Wendepunkt für Square: Der Film, den Sakaguchi zu verantworten hatte, entpuppte sich als finanzielles Desaster und trieb das Studio an den Rand des Ruins. Aus diesem Grund trat Sakaguchi von seinem Posten zurück, ehe er Square im Jahr 2003 endgültig verließ. Im selben fusionierte das Unternehmen mit seinem Rivalen Enix, dem Publisher der „Dragon Quest“-Reihe.
Doch nach dem Abgang von Sakaguchi kam es zu einem regelrechten „Zusammenbruch“ und die Situation bei Square war katastrophal. Das enthüllte der langjährige „Final Fantasy“-Komponist Nobuo Uematsu nun in einem Interview.
Warum Square nach Sakaguchis Abgang zusammenbrach
„Square ist nach Sakaguchis Weggang zusammengebrochen“, erklärte Uematsu in der neuesten Ausgabe des Podcasts „Together with NOBIYO“ (via Automaton). „Um es einfach auszudrücken: Er ist der große Boss. Das war er schon immer und das wird er auch immer sein“, sagte der langjährige Weggefährte über den Schöpfer von „Final Fantasy“.
„Vielleicht ist sich Sakaguchi dessen nicht bewusst, aber die Situation bei Square war nach seinem Ausscheiden furchtbar. Er ging, und die Organisation brach plötzlich zusammen. Ich dachte mir: Oh nein, ich sollte hier verschwinden“, so Uematsu weiter.
Seiner Aussage nach verlief die letzte Zeit bei Square ohne Sakaguchi sehr turbulent, da mehrere Schlüsselpersonen das Unternehmen kurz vor der Fusion mit Enix verließen. Viele Mitarbeiter wussten im Anschluss nicht mehr, wem oder welchen Zielen sie folgen sollten. Allerdings lobte Uematsu Square Enix auch dafür, sich nach all den Schwierigkeiten wieder gefangen zu haben.
Sakaguchi war der geborene Anführer
Dennoch hob Uematsu auch die Fähigkeiten von Sakaguchi hervor, der es geschafft hat, Square von einem kleinen Team zu einem globalen Riesen zu entwickeln, obwohl man zu Beginn mehr mit einem Studentenclub als einem richtigen Unternehmen gemeinsam hatte. „Aber Sakaguchi hat es geschafft, die Arbeit selbst in diesem Umfeld zu managen“, erläuterte er.
„Wir hatten nicht einmal eine richtige Unternehmensorganisation, aber alle haben auf ihn gehört. Das ist eine Eigenschaft, mit der man einfach geboren wird.“ Demnach war Sakaguchi laut Uematsu einfach „ein Anführer“, der trotz seiner strengen und auch herrischen Art geschafft habe, die Menschen um ihn herum zu begeistern.
Nachdem Sakaguchi Square verlassen hatte, gründete er 2004 sein eigenes Studio namens Mistwalker und entwickelte Rollenspiele wie „Blue Dragon“ oder „Lost Odyssey“. Im selben Jahr kehrte auch Uematsu Square Enix den Rücken, um als freiberuflicher Komponist zu arbeiten, sodass die beiden ihre Zusammenarbeit fortsetzen konnten.
Gemeinsam arbeiteten sie an zahlreichen Projekten, darunter auch am 2024 veröffentlichten „Fantasian Neo Dimension“, das Uematsu selbst als sein letztes Projekt als Videospielkomponist bezeichnete.
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Kommentare
Nörd
26. Juni 2025 um 17:29 UhrSchon komisch das SE mit dem Weggang von Sakaguchi abgebaut hat, aber auch das Sakaguchi ohne SE nie an seine Glanzzeit herankam.
Alistair73
26. Juni 2025 um 17:35 UhrUematsu fehlt bis heute, sein Soundtrack unvergessen mit so viel Gänsehaut :/
generalTT
26. Juni 2025 um 17:59 UhrNörd
Doch hat er geschafft, mit Lost Odyssey. Also ist es nur eine Frage des Geldes und des weiteren externen Teams was er zur Seite gestellt bekommt. Leider sind jRPGs sind noch so mehr im Trend wie zu SNES/PS1/PS2 Zeiten, deshalb kam in der Hinsicht nichts mehr Großes seit The Last Story.
generalTT
26. Juni 2025 um 18:05 Uhr*nicht mehr so im Trend
Khadgar1
26. Juni 2025 um 18:09 Uhr„das Sakaguchi ohne SE nie an seine Glanzzeit herankam“
Lost Odyssey war Sakaguchis grösstes Meisterwerk und das hat er ausserhalb von Square erschaffen
StoneyWoney
26. Juni 2025 um 18:11 Uhr@Nörd Lost Odyssey war schon nochmal ein amtliches Meisterwerk. Besser als ein Großteil der Final Fantasy Spiele. Und das sag ich als FF Fan.
xarjaz
26. Juni 2025 um 18:49 UhrAchja, SquareEnix, dieser marode Saftladen mit einem Bein im Konkursgericht. Aktienkurs in den letzten 12 Monaten: +145%
EvilBread
26. Juni 2025 um 19:03 UhrWie ich mir das schon dachte. Ab Final Fantasy X-2 konnte man den Zerfall von Square Enix spüren. Das was Final Fantasy bei den SE-Ablegern fehlt/fehlte, ist die DNA von Hironobu Sakaguchi und Uematsu. Da kann jeder Fan der Reihe sich alles schönreden wie er will, Final Fantasy hat nach den Abgang des Erfinders und Komponisten seinen Glanz verloren. Auch wenn FF XVI gut war, es war halt einfach nur gut, aber reicht nicht eines an den Originalen heran. Von den anderen Ablegern will ich erst gar nicht von sprechen. Sakaguchi hätte auch bei dem FFVII Remake niemals so ne blödel Figur wie Johnny eingeführt, der mMn die Atmosphäre des Games kaputt machte, wenn er auftauchte. Auch das Kampfsystem vin FF XVI wäre auch nie vertreten gewesen , wäre er noch dabei. Schade um die beiden. Alles Gute für sie.
Nörd
26. Juni 2025 um 19:21 Uhr@generalTT / StoneyWoney
Ob Lost Odyssey ein Meisterwerk ist, darüber kann man streiten. In vielerlei Hinsicht war es nicht wie z.B. der blase Bösewicht. Aus meiner Sicht war es ein sehr gutes JRPG, aber auch da hat man die gemerkt, dass es qualitativ nicht mit FF mithalten kann. Und @generalTT mal unabhänig davon ob JRPGs im Trend sind. Nach Lost Odyssey hat er kaum was gemacht was herausstach. Spiele wie Fantasian ist zwar nicht wirklich schlecht, aber auch kein Titel das einem wirklich im Gedächtnis bleiben. Vielmehr gehen diese Titel in der Masse an JRPGs wie Persona, Like a Dragon oder auch die Tales of… unter.
Khadgar1
26. Juni 2025 um 19:43 UhrWo war ein Lost Odyssey qualitativ schlechter als ein FF?
Fantasian mit Persona&Co zu vergleichen ist auch ziemlich merkwürdig. Mobile Game, sehr kleines Budget, Team etc.
StoneyWoney
26. Juni 2025 um 19:49 Uhr@Nörd Tatsächlich hatte die Demo zu Fantasian meine Vorfreude gedämpft, und seitdem warte ich lieber auf einen Sale. Es hat mich nicht so ganz in den Bann ziehen können.
ras
26. Juni 2025 um 20:20 Uhr@EvilBread
„Sakaguchi hätte auch bei dem FFVII Remake niemals so ne blödel Figur wie Johnny eingeführt“
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youtu.be/LAPB9ipMaFI
Well:D
generalTT
26. Juni 2025 um 20:20 Uhr„Nach Lost Odyssey hat er kaum was gemacht was herausstach“
Ja, weil man ihm weder das Geld, noch das Team parat stellte um etwas in der Hinsicht zu machen. Fantasian habe ich so nach ca. 18 bis 20 Stunden abgebrochen, hat mich leider verloren. Die komplette PS3/XBOX360 Ära war halt so ein deutlicher Fall was den Trend der jRPGs angeht, dass man ihm da nach Lost Odyssey und The Last Story nichts mehr angeboten hat. Erst mit der Mitte der PS4 Generation und jetzt aktuell gibt es da mal wieder jRPGs, dessen Verkäufe in den siebenstelligen Bereich gehen. Zuletzt auch Clair Obscur und wie wir erfahren haben, ist Persona 5 mit allen Versionen auf 7,8 Mio gekommen.
Denke aber nun ist Sakaguchi doch zu alt als dass er sich noch einmal einem mega Projekt über viele Jahre antun möchte, so gerne ich persönlich noch was von ihm und Uematsu hätte :/ und damit meine ich nichts fürn Smartphone
ras
26. Juni 2025 um 20:21 Uhr@EvilBread
Johnny gabs im Original:D
Rushfanatic
26. Juni 2025 um 20:25 Uhr@ras
Nicht damit angefangen 😀
Kenner wissen es, die Nörgler nörgeln weiter
ras
26. Juni 2025 um 20:32 Uhr@Rushfanatic
hehe xD
EvilBread
26. Juni 2025 um 21:40 UhrNur spielt Johnny im Original keinen penetranten Deppen. Er fällt nicht einmal auf. 😉
Argonar
27. Juni 2025 um 10:28 UhrComic Relief Charaktere wie Johnny haben in JRPGs aber eine lange Tradition. Zu behaupten, dass es den unter Sakaguchi in der heutigen Form nicht gegeben hätte, ist purer Schwachsinn.
Aber ja, man hat es schon gemerkt, nach seinem Abgang waren die Spiele nicht mehr die selben.
Mtbp_
27. Juni 2025 um 14:15 UhrJohnny gab es zwar im Original aber bitte sagt mir mal, wie viele Lines er hatte? Ist das wirklich ein Gegenargument für euch?
Dagegen ist er in den Remake Spielen viiiiel zu präsent. Auch eine Kyrie juckt wirklich keinen Schwein. Comedic relief ist das eine, wenn die Charaktere interessant sind. In Remake/Rebirth wurde aber so penetrant auf diese Filler Momente und Charaktere gesetzt, das hätte man sich wirklich sparen können.
Charaktere wie Roche, die kann man als guten comedic Relief und gleichzeitig interessanten, neuen Gegner/Rivalen sehen. Auch wenn er von vielen gehatet wird, ich fand diese überspitzten Momente immer geil ^^
Mtbp_
27. Juni 2025 um 14:15 UhrComic relief*
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