Nachdem Shuhei Yoshida Sony Interactive Entertainment – und damit die PlayStation-Sparte – im Januar nach mehr als 30 Jahren im Unternehmen verlassen hatte, äußerte er sich in mehreren Interviews zur aktuellen Entwicklung der Gamesbranche.
Zuletzt sprach sich Yoshida unter anderem ausdrücklich für den Erhalt klassischer Spiele aus, verteidigte die steigenden Spielepreise oder thematisierte die Auswirkungen von Abo-Diensten wie dem Xbox Game Pass oder PlayStation Plus auf die Videospielindustrie. In einem Interview räumte der Ex-PlayStation-Manager nun ein, dass die Branche seiner Meinung nach zuletzt eine Entwicklung durchlaufen habe, die langfristig in eine kreative Sackgasse führen könnte.
In diesem Zusammenhang kritisierte Yoshida insbesondere die stark gestiegenen Budgets großer Triple-A-Produktionen, die seit der PS4- und Xbox-One-Ära förmlich explodiert seien.
Steigende Entwicklungskosten führen zu weniger Spielen
Laut Yoshida gingen Sony Interactive Entertainment und andere führende Publisher in der vergangenen Konsolengeneration dazu über, sich verstärkt auf Triple-A-Blockbuster zu konzentrieren, da die Spieler schlichtweg nach mehr solcher Spiele verlangten. Wie der frühere Leiter der PlayStation-First-Party-Studios erklärte, fühlte es sich in der PS4-Ära „sicherer an, in großen Dimensionen zu denken.“
„Es mag kontraintuitiv klingen. Aber wenn wir genug Geld in ein großes Spiel gesteckt haben, fühlte sich die Erfolgschance dadurch höher an. Weil jeder größere Spiele wollte. Mit schönerer Grafik, realistischeren Charakteren und mehr Spielzeit“, erklärte Yoshida und räumte ein, dass die stetig wachsenden Budgets langfristig jedoch zu weniger Spielen führen.
Dies liege zum einen daran, dass die Entwicklung eines Triple-A-Blockbusters heutzutage problemlos mit 200 Millionen US-Dollar oder mehr zu Buche schlagen kann. Hinzukomme, dass die Studios und Publisher aufgrund der steigenden Entwicklungskosten immer weniger kreative Risiken eingehen.
Eine Entwicklung, die laut Yoshida darauf zurückzuführen ist, dass ein Spiel zu Zeiten der originalen PlayStation bereits als großer Erfolg galt, wenn es sich eine Million Mal verkaufte. In der PS5-Ära hingegen gelte ein Absatz von zehn Millionen Einheiten bei Triple-A-Spielen inzwischen als „normal“.
„Ich habe eine Analyse oder Schätzung gesehen, laut der ein und dieselbe Spielereihe in der PS4- und PS5-Generation mit doppeltem Budget produziert wurde. Das hat mittlerweile ein Niveau erreicht, bei dem sich die Investition nicht mehr refinanzieren lässt. Ich denke, die PS5-Generation ist die erste, in der die Branche wirklich erkennt, dass sich etwas ändern muss“, sagte Yoshida abschließend.
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Kommentare
Khadgar1
07. Juli 2025 um 16:00 Uhr@RegM1
Klar, es sei ihnen gegönnt. Nur brauchen sie nicht trotz Rekordgewinnen ihre Kosten auf mich abzuwälzen, nur um max Gewinn rauszuholen xD
_YoungAvenger_
07. Juli 2025 um 16:05 UhrTja, so ist das halt, wenn man seine Spiele in der Vermarktung hauptsächlich darauf ausrichtet, der King der Fidelity zu sein. Nintendo kommt angesichts der VKZ ihrer Exclusives und dem gegenüberstehen Produktionsaufwand aus dem Lachen wahrscheinlich nicht mehr raus.
Disclaimer: ich mag diese Spiele selber sehr, aber mittlerweile sollte man da wirklich entgegensteuern. Es gibt so viele verwaiste Genres und IPs, die sich mit viel weniger realisieren lassen.
3DG
07. Juli 2025 um 16:13 UhrWas gibt es da zu alarmieren? Die sind nicht so hoch. Wenn sie 500 mio sagen müssen sie schon genauer sein. Den davonsind höchstens 100 Mio für das gmae selbst . Der Rest geht direkt ab ceo’s und unnötiges Marketing.
darkbeater
07. Juli 2025 um 16:37 UhrDa sind wir Spieler zum Teil mit Schuld, weil wir das mitmachen. Allerdings könnte man Geld sparen, wenn man weniger Geld für Werbung ausgibt und bei der Entwicklung nicht versucht, zu übertreiben. Es muss nicht alles nach bester Grafik aussehen, sondern es muss nur eine gute Story oder Gameplay haben. Grafik sollte nicht so wichtig sein, jedenfalls aus meiner Sicht.
StoneyWoney
07. Juli 2025 um 17:11 Uhr@Franky_Fourfinger Ein Paradebeispiel wird nicht automatisch nichtig, nur weil es dich ermüdet. Anstatt jetzt auf Tatsachen, die dir nicht gefallen, rumzuhacken, solltest du vielleicht überdenken, dass deine sogenannte „wirtschaftliche Realität“ in der echten Realität eher „wirtschaftliche Fehlverwaltung“ oder auch „Korruption“ ist.
Aber gut, bitte, lass mich dich glücklich machen:
Baldurs Gate 3 hat nicht mehr als 100 Mio gekostet. Also ein Drittel von anderen „Blockbustern“ (manchmal sogar Viertel, WTF! Irgendwer stopft sich bei AAA mächtig die Taschen).
Stellar Blade: 30-50 Mio
Black Myth Wukong: 40 Mio
Astro Bot: 10 Mio
Warhammer 40K Space Marine 2: unter 100 Mio, inklusive der treffenden Aussage des Creative Directors, dass 400 Mio Dollar Spieleproduktionen bald Geschichte sind.
Du kannst jetzt aufhören, die zu verteidigen, die in der Branche mit Lug und Trug an der Spitze agieren 🙂
Maggus
07. Juli 2025 um 17:28 UhrEinfach mal wieder gute Games ohne virtualisierte Darsteller aus irgend welchen Filmen… Dann vlt auch nicht zu groß, ein game um die 50Std ist absolut ausreichend!
Icebreaker38
07. Juli 2025 um 17:42 Uhr@RegM1
John hat es bereits treffend argumentiert. Du kannst Teil 1 und 2 nur im Umfang vergleichen. Bei Teil 2 wurde doch auch extra die neue Grafik engine Decima mitentwickelt oder täusche ich mich da jetzt ? Sollte ich richtig liegen kostet sowas auch viel Geld.
Forbidden West ist grafisch eine Augenweide und auf der Pro nochmal eine Schippe drauf.
Desweiteren hast du eine open World die unter Wasser, an Land und in der Luft funktioniert. Bin kein Entwickler, aber 3 Ebenen in einer open World zu kreieren dürfte aufwendig sein. Dann die ewig vielen Dialog Sprecher etc. Gibt sovieles was wohl die Kosten hochtreibt.
Hinzukommen bestimmt auch die allgemeinen Personalkosten. Playstation spiele sind immer nahezu bugfrei. Soll heißen die werden scheinbar vor Release ordentlich getestet. Was ja im Vergleich zu allen anderen Studios scheinbar nicht so der Fall ist, siehe cyberpunk oder mindseye.
Khadgar1
07. Juli 2025 um 18:11 Uhr@Stoney
Völlige Zustimmung. Es ist erschreckend, wie einige von Unternehmen weg von Vernunft und Logik erzogen wurden. Wenn man sich schon hinstellt und die Gier verteidigt, anstatt umzuschalten auf ein gesundes pro Konsument Denken, da ist schon alles verloren.
KaIibri-96
07. Juli 2025 um 18:25 UhrEinfach an Nintendo ein Beispiel nehmen:
– Fokus auf Gameplay
– Vielfältige Genres
– Spiele, die man alleine und mit Freunden spielen kann
KaIibri-96
07. Juli 2025 um 18:30 UhrAAA, der Inbegriff von Einheitsbrei den man schon 100x gespielt hat.
Argonar
07. Juli 2025 um 23:14 UhrDie riesen Budgets sind aber nicht nur vom Marketing und schon gar nicht 4/5 wie einige hier scheinbar denken.
Sinnlos riesige Open Worlds, die einfach nur Zeit fressen und sonst nichts.
Sinnlos detailierte Graphic mit Fokus auf Licht/Schatten, Haarphysik und Hautporen. (Braucht kein Mensch) Drölfzig verschiedene Optionen und Pfade, von denen die meisten Spieler nur 2% zu sehen bekommen
Und dann werden immer für einzelne Spiele „neue“ Grafikengines gebaut, die nach diesem einen Teil schon wieder veraltet sind.
Arkham City war damals 2 Jahre in der Entwicklung. Arkham Origins haben die damals als Lückenfüller in unter 2 Jahren rausgehauen und das war ein anderes Studio mit dem Code vom Vorgänger. Arkham Knight war 4 Jahre in der Entwicklung, ein RIESEN Sprung und zerstört selbst 10 Jahre später im Vergleich noch sämptliche moderne Konkurrenz.
Aber auch Sony hat es früher besser hinbekommen. Infamous 2 war 2 Jahre in der Entwicklung und auch die Uncharteds kamen alle paar Jahre raus. Und mit den verbesserten Tools von heute soll das nicht auch heute noch in ähnlicher Zeit gehen? Sicher wären die Entwicklungskosten immer noch deutlich höher als damals, aber die explodieren doch auch wegen den langen Zeiten.
Imho die einzigen Sony Spiele, bei denen die lange Entwicklungszeit gerechtfertig waren, waren GoW und GoW Ragnarok. Das erste weil es sicher eine sehr lange Orientierungsphase hatte und alles von Grund auf neu designen musste. (Alleine das Grundgameplay mit der Axt hat wohl 1 Jahr gedauert). Und das Motion Capturing von Kratos und Atreus ist auf einem anderen Level (und zusammen mit Mimir ein wichtiger Kern vom Spiel), das war sicher zeitaufwändig.
Und das zweite, weil es in der Branche kaum Spiele gibt, die einen solch gewaltigen Sprung in allen Ecken hinlegen. Alles fühlt sich einfach besser und runder an. Neue Waffen, Interaktionen mit sowohl der Welt (speziell horizontal) als auch den Gegnern, deutliche Erhöhung der Gegner Vielfalt und Anzahl der Bosse. Neuer spielbarer Charakter, ein halbes Dutzend neuer Gefährten, viel mehr Areale (die keine lazy open world sind) und natürlich auch hier das Motion Capturing, welches allen anderen Spielen Lichtjahre vorraus ist.
Aber statt dass man die Ausnahmen wie GoW, Witcher etc als genau das nimmt. Ausnahmen, die eben besonders sind, versucht man das als neuen Standard hinzubiegen. Und die meisten können es eben nicht und mache dadurch nur die Spieleentwicklung sinnlos teuer.
RegM1
08. Juli 2025 um 00:22 Uhr@Khadgar1
Klar, die Kosten für Spiele müssten natürlich sogar sinken, wenn man wieder weniger Budget braucht, aber das würde natürlich nicht passieren ^^
@CirasdeNarm
Lassen wir das, ich habe nicht gesagt, dass die Kosten nicht steigen dürfen, nur der Multiplikator wurde kritisiert, aber mach einfach weiter mit deiner intellektuellen Unehrlichkeit.
@Icebreaker38
Nö, die Decima kam schon 2013 bei Killzone Shadow Fall zum Einsatz.
3 „Ebenen“ zu kreieren ist im Gamedesign relativ egal, lediglich die Animationen und Mechaniken sind mehr Aufwand, dafür war das Game aber auch 1 Jahr länger in der Entwicklung, wie bereits mehrfach erwähnt.
@Argonar
Vollste Zustimmung, bei God of War sieht man die Qualität echt an jeder Ecke, selbst das Writing der Nebendialoge ist überwiegend gut.
Bei Cyberpunk 2077 sieht man übrigens das Marketingbudget mittlerweile sehr gut, fast so hoch wie die eigentlichen Entwicklungskosten.
CirasdeNarm
08. Juli 2025 um 06:40 Uhr@RegM1
„Lassen wir das, ich habe nicht gesagt, dass die Kosten nicht steigen dürfen, nur der Multiplikator wurde kritisiert, aber mach einfach weiter mit deiner intellektuellen Unehrlichkeit.“
Ich hätte ganz gerne mal gesehen, dass du es nicht immer so darstellst, als würde ich hier nur unreflektierte Oneliner schreiben und zusätzlich gibt es natürlich noch die obligatorische Polemik als Sahnehäubchen on top, wenn du mir antwortest. Dabei enthielt mein letzter Post hier nichts anderes als meine Sichtweise, ganz ohne offensive Bemerkungen in deine Richtung und darauf eingegangen bist du leider ebenfalls nicht.
Stattdessen bekomme ich paradoxerweise den Vorwurf, der impliziert, dass ich behauptet hätte, du hättest etwas bestimmtes gesagt, das du allerdings nicht gesagt haben willst, was am Ende ja auch zutrifft…
Du merkst, wie albern das klingt, oder?
Lange Rede, kurzer Sinn:
Wir haben beide nicht gesagt, dass die Preise nicht steigen dürfen. Weder habe ich dir diese Aussage in den Mund legen wollen, noch kam eine solche von dir. Ich habe lediglich die Frage in den Raum gestellt, wie ein höherer Aufwand am Ende nicht für höhere Kosten sorgen soll (was in der Regel eigentlich der Fall sein sollte). Auch dieser Umstand wurde allerdings von dir umschifft.
Wenn nun also keine Diskussion erwünscht ist und dir die Sichtweise deines Gegenübers nicht schmeckt, wirst du offenbar lieber persönlich.
Da hätte ich es ganz gerne noch viel lieber, wenn du mir direkt sagst, dass dir meine Meinung nicht passt. Ich verlange nicht, dass du mit mir auf einer Wellenlänge schwimmst und finde, das sollte doch zumindest auf Gegenseitigkeit beruhen.
Dennoch muss ich mir, nachdem ich meine Meinung zu einem Thema geäußert habe, immer wieder deine Angriffe auf persönlicher Ebene gefallen lassen, die letztlich nur dazu dienen, mich und meine Sicht der Dinge in ein schlechtes Licht zu rücken. In meinen Augen ist dieses Verhalten nicht gerade ein Zeichen von Stärke, auch wenn du das sicherlich anders siehst, aber nun gut, belassen wir es besser dabei, bevor auch das wieder falsch ausgelegt wird.
Wie bereits unter dem anderen Thema von mir verkündet, möchte ich mich in Zukunft nicht mehr an den Diskussionen hier beteiligen, sondern nur noch still mitlesen. Da ich von dir hier allerdings noch einmal erwähnt wurde und du dir abermals den Seitenhieb auf persönlicher Ebene nicht verkneifen konntest, habe ich mich ein letztes Mal zu Wort gemeldet.
Also dann:
Das war es von mir. Viel Spaß dir noch im Newsbereich (und natürlich auch allen anderen).