ANGESCHAUT: Borderlands The Pre-Sequel

Würdet ihr ein „Uncharted“ kaufen, das nicht von Naughty Dog entwickelt wurde? Oder ein „Call of Duty“, für das nicht Treyarch oder Infinity Ward verantwortlich zeichnen? Fakt ist: Für viele Gamer spielt die Antwort auf diese Frage mittlerweile eine untergeordnete Rolle, insbesondere wenn die Produktqualität trotzdem stimmt und sie regelmäßig mit neuem Stoff zu ihrem Lieblingstitel versorgt werden. Dass beim diesjährigen „Call of Duty“ Sledgehammer Games das Ruder übernimmt? Sehen viele Fans nicht als Problem, im Gegenteil.

Entsprechend nachvollziehbar ist auch die Entscheidung von Randy Pitchford, seines Zeichens Oberguru bei Gearbox Software, den nächsten „Borderlands“-Ableger größtenteils extern entwickeln zu lassen. Genauer gesagt bei 2K Australia, denjenigen Shooter-Profis, die Kevin Levine bei „Bioshock Infinite“ unter die Arme griffen und auch fleißig an „The Bureau: Xcom Declassified“ mitwerkelten.

PS3 Screenshot Borderlands The Pre-Sequel

Seitenwechsel!
Was die geselligen Australier auf dem Kasten haben, durfte play3.de in Form einer knapp 28-minütigen Präsentation bei 2K Games in München erleben. So viel vorweg: Im Pre-Sequel schlummert trotz bekanntem „Unreal Engine 3“-Technikgerüst enorme Sprengkraft! Denn diesmal geht’s endlich dorthin, wo bisher noch kein Serien-Fan war – auf den Mond von Pandora. Der Aufhänger der zwischen „Borderlands“ und „Borderlands 2“ angesiedelten Geschichte? Ihr agiert als treuer Handlanger von Handsome Jack, einem aufstrebendem Galaxis-Gangster, der in Teil Zwei bekanntlich die Rolle des Oberschurken inne hat.

Aus noch ungeklärten Gründen wurde Jack im Demolevel aus seiner Mondbasis vertrieben. Eine Schmach, die der durchtriebene Weltraum-Schurke keinesfalls auf sich sitzen lassen möchte und sofort qualifiziertes Fachpersonal zur Rückeroberung anheuert: euch!

PS3 Screenshot Borderlands The Pre-Sequel

Vier gewinnt!
Als einer von vier Heldentypen geht’s also bei mondtypischen Schwerkraftverhältnissen ans Eingemachte. Den Anfang macht Athena, die Gladiatorin. Das kampfeslustige Fräulein kann ordentlich einstecken und ebenso heftig austeilen. Ihr Markenzeichen: Ein Rundschild, der nicht nur Feindfeuer absorbiert und in Lebensenergie umwandelt, sondern auch als Wurfgeschoss fungiert. Kombiniert mit weiteren mächtigen Schildfähigkeiten mimt Athena den „Tank“ der Gruppe.

Während der Präsentation stets an ihrer Seite: Wilhelm the Enforcer. Gleichsam Athena (sie feierte ihr Debüt bereits in der „General Knoxx“-Erweiterung für Teil eins) ist Wilhelm kein unbeschriebenes Blatt. Im Spielverlauf dürft ihr nach und nach miterleben, wie er vom grimmigen Hyperion-Ingenieur zu dem wütenden Stahlungetüm mutiert, das euch später in „Borderlands 2“ als einer der ersten Bossgegner die Hölle heiß macht.

Nicht in Aktion gezeigt, aber kurz angerissen wurde Nisha the Lawbringer, dem ersten Anschein nach eine Präzisionsschützin mit einem Faible für zwei gleichzeitig geführte Waffen. Absoluter play3.de-Favorit bleibt jedoch Claptrap the Flagtrap. Endlich dürft ihr den wohl charmantesten Einrad-Robo der Videospielgeschichte selbst steuern, aufrüsten und natürlich in die Schlacht führen – leicht gen Boden abgesenkte Kameraperspektive inklusive.

PS3 Screenshot Borderlands The Pre-Sequel

O2 can do!
Doch nicht nur vier komplett neue Helden samt individuellen Talentbäumen sollen Kenner bei der Stange halten. 2K Australia zeigt uns nacheinander Neuerungen wie Laserwaffen, Jetpacks, Doppelsprünge, Stampfattacken, nie gesehene Feindtypen und taufrische Fahrzeuge sowie die brandneuen Elemente Eis und Sauerstoff. Ersteres sorgt für beeindruckend effektive Kälteprojektile und andere Frostigkeiten, während Sauerstoff sogar seine einige Energieleiste unten links im Bild spendiert bekommt. O2-Vorräte aufgebraucht? Dann geht’s euch so wie George Clooney in „Gravity“. Es sei denn, ihr tankt regelmäßig nach, etwa an speziellen Generatoren oder indem ihr eliminierten Feinden das wohl kostbarste Gut auf Pandora schlichtweg abzapft.

Über den Autor: Sönke ist seit 1999 in der Videospielbranche tätig. Zunächst arbeitete er als Redakteur für das Multiformat-Printmagazin “Video Games”, nebenbei für “Kids Games” und “PSM2″ aus demselben Verlag. Während seines Studiums schrieb Sönke dann unter anderem für “GamePro” und “GamesAktuell”. 2008 wurde er Leitender Redakteur der Zeitschrift “gamesTM”, später dann Chefredakteur der Magazine “PS3M” und “360 Live”. Für PLAY3.DE haut Sönke seit Januar 2014 in die Tasten.

System: Playstation 3
Vertrieb:
2K Games
Entwickler: Gearbox Software / 2K Australia
Releasedatum: Herbst 2014
USK: noch nicht geprüft
Offizielle Homepage: http://borderlandsthegame.com

Einschätzung: gut

Was macht ein Konzern mit einer Cash-Cow? Logisch, sie melken. Activision, EA und Ubisoft exerzieren diese Praxis seit Jahren mit „Call of Duty“, „FIFA, „Assassin’s Creed“ und Konsorten. Nun ja, und jetzt folgt eben 2K mit „Borderlands“, das mit Teil zwei zum meistverkauften Software-Titel des Konzerns avancierte – nicht zuletzt dank einer schier endlosen Menge zugegeben meist extrem spaßiger Download-Erweiterungen. Das Problem von „Borderlands The Pre-Sequel“, das ausschließlich für PS3, PC und Xbox 360 erscheint: Im Vergleich zu den ersten beiden „Borderlands“-Teilen wird man (bisher) das Gefühl nicht los, das Ganze würde zum Erscheinen im Herbst auch wunderbar als üppige Download-Erweiterung funktionieren. Sicherlich: Vier neue Heldenklassen, zahlreiche neue Waffengattungen, der Mond von Pandora als neues Szenario sowie die Sauerstoff- und Schwerkraft-Komponente sind nette Ideen für einen weiteren Ableger der bewährten Shooter-Rollenspiel-Mixtur. Ob’s seinem Status als waschechte Vollpreis-Ballerei gerecht wird, diesen Beweis muss „The Pre-Sequel“ allerdings noch erbringen. Wir drücken die Daumen, füllen schon mal die Sauerstoff-Tanks und hoffen auf die erste handfeste Anspiel-Runde!

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LocDog282

LocDog282

15. Mai 2014 um 00:18 Uhr
FreundDerSonne

FreundDerSonne

15. Mai 2014 um 09:36 Uhr
Dark_Souls_

Dark_Souls_

15. Mai 2014 um 12:12 Uhr