CDU-Politiker Peter Beuth: "E-Sport hat mit Sport nichts zu tun" und muss "ausradiert" werden

Das Thema eSports wächst immer mehr und stellt die Politik und Sportverbände vor große Herausforderungen. Der CDU-Politiker Peter Beuth sagte in einer Rede, "E-Sport hat mit Sport nichts zu tun" und muss "ausradiert" werden.

CDU-Politiker Peter Beuth: „E-Sport hat mit Sport nichts zu tun“ und muss „ausradiert“ werden

Während SPORT1 den Start des ersten Senders für eSports angekündigt hat, äußerte sich der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU)  im Rahmen einer Pressekonferenz zum Turn- und Sportkongresses in Darmstadt sehr kritisch zum Thema E-Sport. Dass eSport als Sport bezeichnet werden soll, möchte der Politiker offenbar nicht zulassen.

„E-Sport hat mit Sport nichts zu tun. Wir müssen diesen Begriff ausradieren“, habe Beuth laut dem Bericht im Darmstädter Echo gesagt.  Auch wenn das vielen Vertretern der traditionellen Sport-Begriffs entgegenkommt, so gibt es auch zahlreiche Vertreter anderer Organisationen, die diese Äußerung kritisieren.

„Auf diesem Kongress geht es um Bildung und Gesundheit. Wir wollen die Kinder in die Turnhalle und auf den Sportplatz kriegen. Gaming hat seinen Wert. Aber es gehört nicht in eine Sportorganisation als solche hinein. Weil es sich mit einem Titel schmückt, dessen Werte ich dort vermisse“, erklärte der Politiker.

Vertreter der eSports-Organisationen kritisierten die Aussage: „Diese Rhetorik treibt einen Keil in den Dialog mit dem Sport. Unfassbar!“, kommentierte Hans Jagnow vom E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) auf Twitter und forderte eine Entschuldigung.

Auch andere Kongressteilnehmer sind anderer Ansicht. Beispielsweise gab Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident des hessischen Landessportbundes, zu verstehen, dass der E-Sport als „Teil des Digitalisierungsprozesses unserer Gesellschaft“ angesehen werden sollte, der nun auch den Sport erreicht hat.

E-Sportler sind keine Sportler

Zwar habe Gaming laut Beuth auch „seinen Wert“, der aber nicht im sportlichen Bereich anzusiedeln ist: „E-Sportler sind keine Sportler, da bleibe ich konservativ. Und diese Gemeinschaft im E-Sport ist ja nicht das, was Millionen von Kinder machen. Sondern die sitzen alleine vor der Konsole und haben vielleicht einen Spielpartner, der sonstwo auf diesem Planeten sitzt“, argumentierte er.

„Ich möchte meinem Sohn nicht erlauben, dass er zu mir sagen kann: ‚Ich betreibe Sport‘ wenn er vor FIFA 19 sitzt und gerade Barcelona gegen Madrid spielt.“

E-Sport sorgt auch innerhalb der Sportverbände für rege Diskussionen. Während es seitens bestimmter Organisationen Versuche gibt, eSport olympisch zu machen plädierte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im vergangen Jahr dafür, den Begriff E-Sport nur noch für „elektronische Sportartensimulationen“ wie die  Fußballsimulation „FIFA 19“ zu verwenden. Andere Titel wie „Counter-Strike“ oder „League of Legends“ sollten hingegen unter E-Gaming zusammengefasst werden.

Der eingangs erwähnte Sender „eSPORTS1“ soll am 24. Januar 2019 als erster linearer TV-Sender für eSports in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgestrahlt werden. Der Pay-TV-Kanal soll anfangs zunächst über Vodafone Deutschland, Telekom, Unitymedia, 1&1, T-Mobile Austria, A1 Telekom, UPC Schweiz und Zattoo verbreitet werden.

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Derrick Rose

Derrick Rose

02. Dezember 2018 um 22:57 Uhr